Komm flieg mit // The trip begins here
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16.03.2015 - 01.04.2015

Morocco

Von und mit Martina & Stefan
Erstes Mal in Afrika! ... Startpunkt Agadir ... weiter nach Essaouria ... lagunieren in Oualidia ... Hollywood-Feeling in Ouarzazate ... ein wilder Ritt von Zagora über Errachidia nach Fes (inklusive Schneesturm im Atlasgebirge!) ... endlich Sonne in Meknes und ein würdiger Abschluß in Marrakesch, dem shopping-Mekka schlechthin ...
 

überm Atlasgebirge ...

Kamele am weg nach Ait Bihi ...

Nasias refugium - ur gemütlich, bunt und lässig ...

Essaouira frühmorgens ...

dito ...

im jüdischen viertel ...

ebendort ...

einer der vielen kleinen handwerkerläden

ein teil der stadtmauer ...

fahrverbot in den engen gassen ...

ok, fahrverbot für autos :o)

ein auto hätte auch gar keinen platz ...

...

bunt

zum teetrinken gibts immer eine sitzmöglichkeit ...

die hauptshoppingmeile Al Aquaba ...

synphonie in blau ...

mann entspannt mit obstsaft ...

a seitengassl ...

ur viele Gazzies hier !!!

wie schon gesagt ...

an der festungsmauer meeresseitig ...

definitiv kein badeort ...

käppitandler mit vogel

musizierende muselmannen ...

wo die reichen wohnen ...

another catstreetscene

...

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viele gasseln sind überdacht ...

ullala, echt viele Gazies auf den bildern :o)

...

...

...

...

soooo schön anzusehen und an wahnsinn für jeden photografen ...

sogar baustellen sind plakativ :o)

...

...

Mustafa, ein ex-saharianer ...

brunnen

Terrassentini

ständige begleiter auf der terrasse

die letzten zuckungen der sonne ...

finster wirds ...

bedrohlich ...
Morocco // 16.03.2015

Essaouira

Intuitiv das richtige gemacht – mit einer eher kleinen stadt begonnen um das land und die menschen kennenzulernen … die sitten und gebräuche, den umgang mit touristen, sowie den fahrstil der einheimischen :o)

Gerade habe ich den ersten entwurf gekübelt … zu langweilig … immer dasselbe … wer will schon lesen wie der flug war oder andere fade sachen … nun brauche ich ein neues konzept, hoffentlich eins dass mir und natürlich auch euch besser gefällt … ach ja, ihr wisst ja nicht was ich vorher verbrochen hab ... seid froh!

Hmmmm, vielleicht was übers autofahren in Marokko …
Als wir vom flughafen losdüsen schlagen wir – dank guter vorbereitung mit Google-Earth – schon mal vermutlich die richtige richtung ein … das ändert allerdings nichts am fehlen jedweglicher hinweis- oder straßenschilder die einem sagen auf welchem verkehrsweg man sich gerade befindet … also nicht wie bei uns wo alle naselang steht: „A1“ oder „B174“ … nichts, nada … nach unzähligen kreisverkehren (Malta lässt grüßen) endlich ein hinweisschild, dass wir zumindest in richtung Essaouira unterwegs sind – HURRA!
Es ist schon gewöhnungsbedürftig auf einer straße unterwegs zu sein, die irgendwas zwischen zwei und vier fahrspuren hat, je nachdem ob zufällig bodenmarkierungen vorhanden sind, und wo die anderen verkehrsteilnehmer blinken offensichtlich als schwäche empfinden … trotzdem wurschteln wir uns tapfer durchs gewühl, und nachdem Agadir endlich hinter uns liegt wird’s echt lässig …

Ein tipp für alle die wirklich gerne schöne strecken fahren, die N1 von Agadir nach Essaouira ist eine wunderschöne welche …
Meist am meer entlang, dazwischen geschwungen und verschlungen über kleinere erhebungen, ringsum fast nix außer natur, ab und zu ein paar kleine dörfer … wir haben auch das glück, dass fast kein verkehr ist und nur eine polizeikontrolle :o)
Zeitweise kommt sogar ein wenig Islandfeeling auf …

Zwischendurch machen wir einen kleinen abstecher nach Ait Bihi (liegt oberhalb vom surferparadies Taghazout) und besuchen Nasia. Kennengelernt haben wir das mädl vor sechs jahren auf unserm asientrip beim abhängen auf Ko Chang … Es ist total nett Nasia wiederzusehen, leider haben wir nicht viel zeit, weil noch viel weg …

Spät, zu spät (es ist schon finster und eigentlich wollte ich nicht im dunkeln fahren) erreichen wir Essaouria … auto abstellen, „AirBnB“-habitat beziehen und dann das große – na ja – problem: wo bekommen wir ein bier her? Denn das war der plan: ankommen, was zu trinken besorgen und auf der dachterrasse konsumieren.
Aber, so einfach ist das nicht. Alle standeln haben nur wasser, cola oder andere safteln … nicht den ersehnten hopfensaft …
So mache ich mich auf den weg den heiligen gral zu finden …

Auf der straße rede ich einen jungen kerl an und frage ihn wo es denn hier bier zu kaufen gibt. Er erwidert, dass er weiß wo und mich gerne hinbringt. Wir schlendern also durch die medina (=> altstadt), unterhalten uns ein wenig holprig (mit französisch ist es hier um eckhäuser leichter als mit englisch) und die gasseln werden immer schmaler, die menschen weniger und die beleuchtung nimmt auch ab … ganz geheuer ist mir das nicht, ich lasse schon mal einen gewissen abstand zu ihm um im fall der fälle schnell wegrennen zu können.
Schlussendlich führt er mich zu einem versteckten beisl am ende einer sackgasse samt türsteher, wo auch die strenggläubigen sich ab und zu einen tropfen gönnen können …
Ich bekomm meine vier kleinen bierschen und am rückweg kommt dann das, mit dem ich eh schon gerechnet habe – er will einen obolus für seine dienste … blöderweise hab ich nur noch recht große scheine, was ihn nicht stört, mich aber irgendwie schon … nach einigem hin und her kann ich ihm begreiflich machen, dass ich zuerst den schein zerkleinern will und er fügt sich unwillig in sein schicksal …
Endlich bin ich ihn los, finde auch wieder z’haus zur Tini, die entgegen meinen befürchtungen noch nicht all zu arg in sorge um mich ist …
So wird’s doch noch was mit dem drink am dach, aber nur einen weil es recht frisch und windig ist :o)

Stefan




2015-03-17


Außer dass wir den ganzen tag kreuz und quer durch die Medina flitzen, uns an den vielen schönen, bunten und exotischen details erfreuen, der muezzin genauso wie in Istanbul nervt (wobei sie hier relativ kurz ertönen), passiert nix außergewöhnliches … drum lassen wir einfach die bilder für sich sprechen :o)

Stefan


 

morning glory @ Daranur

... die Stimmung stimmt! ...

Mitbewohner

on the road again, happy drüber ...

dank der häufigen regenfälle ist es grün(er als erwartet)

am straßenrand tummelt sich allerhand ...

... am zweithäufigsten: Schafherden =)

wirklich lauschig ...

... und der himmel soo toll!

im Dar Beldi ...

... wir sind entzückt von den vielen details ...

... und werden mit kaffee und bier willkommen geheissen ...

... rund um uns blühts! ...

... der innenhof ist voller schöner ecken ...

fein ruhig ist's in der lagune ...

... und malerisch ...

ein (kleiner) teil der lagune ... hinterm hügel liegt Oualidia ...

mein zahnloser verehrer ;o)

blick zurück ...

am zweiten tag - das wetter ist deutlich rauer ...

...

... die angler störts nicht ...

...

... wir können uns nicht sattsehn ...

... die ausgedienten fischerboote werden zu neuem lebensraum ...

...

... während wir uns an den lässigen details ergötzen ...

...

...

oben spielt sich's ab! ...

...

... der seegang wird immer heftiger ...

... die möwen nehmen's gelassen hin ...

...

... ich bin einfach nur hin und weg ...

... zwischendurch kommt netterweise auch immer wieder a bissi sonne durch ...

...

... es wird immer noch ein wenig dramatischer ...

... und aufbrausender!

...

noch immer nicht genug!

... davon sowieso nie (genug)!

=)
Morocco // 18.03.2015

Oualidia

ein abwechslungsreiches naturschauspiel erwartet uns hier ... wir schlagen uns die bäuche mit meeresfrüchten voll und kommen in einer oase des friedens unter ...

als frau ohne führerschein hab ich vielleicht gar nicht das recht das zu sagen (als langjährig erprobte beifahrerin aber schon!) :
autofahren in Marokko ist supereasy, unproblematisch und gemütlich … zumindest tagsüber … da überland jegliche beleuchtungskörper fehlen und die menschen hier gern auf der fahrbahn spazieren, bin ich mehr als froh das wir keine nachtfahrten geplant haben =)

die fahrt nach Oualidia ist wieder sehr malerisch (bis auf die umgebung von Safi, viel Industrie rund herum …) und wir finden den weg trotz vieler umleitungen dank dem Navi-App (danke, Stephan, tausend dank!) souverän …

Oualidia wirkt auf mich wie eine kurstadt ausserhalb der saison … gepflegt, ruhig und unaufgeregt. einziger touristenmagnet ist die lagune … die ist auch wirklich schön und erstaunlich unberührt!
Überraschender weise ist die küste nicht zugepflastert mit lokalen und standln … vielleicht sind wir auch deshalb so gut wie die einzigen touris hier =) … mag aber auch an der eher kühlen witterung liegen … sonne, wind und regen wechseln einander fast im minutentakt ab … bekleidungstechnische herausvorderung, aber das fotografenherz hupft beinahe aus der brust vor lauter freud ;o)

wir wohnen wuuuunderschön im
Dar Beldi , geführt von Guy & Yves, einem entzückenden franzmannpärchen mit händchen für interieur … jedes zimmer ist anders und bis ins kleinste detail liebevoll dekoriert und der garten mit seinen vielen sitz- und rückzugsecken wahrlich paradisisch …

am strand haben wir einige witzige begnungen mit hiesigen fischern und tranklern (so arg antialkoholisch sind hier auch nicht alle!) … z.B. spricht uns ein alter mann (natürlich auf französisch) an – ich glaub, ursprünglich wollt er uns auch fisch oder austern verkaufen – als er gneist das wir deutsch sprechen, switcht er ins arg plattdeutsche und teilt ein paar lebensweisheiten mit uns … wie, dass er nie medikamente gegen dünnpfiff (o-ton! ;o)) und dergleichen braucht, weil er gern und viel lacht (kann ich bestätigen!) … und dass er dank seiner fröhlichen natur und unerschütterlichen lebensfreude, trotz seines hohen alters (85!!!) und der tatsache das er nur noch zwei (schwarze) zähne im mund hat, eine junge, schöne frau an seiner seite hat … eine wunderbare begegnung!

Für ruhesuchende die gern meeresgetier essen, ist Oualidia auf jeden fall einen stop wert!

Tini



 

Detail beim Boxenstop irgendwo entlang der N7

Kaffeepause vorm Angriff auf die Serpentinen ...

der hohe Atlas entfaltet sich ...

immer höher hinauf

die ersten schneebedeckten Gipfel zeigen sich ...

so stellt man sich Marokko vor, oder?

schon jemseits des Passes ...

die Farben, die FARBEN!!!

:o)

ein letzter Blick auf Eis und Schnee ...

solche Trucks sind mit ein Grund für die lange Fahrt ...

dieser Anblick lässt auf mehr hoffen ...

vis a vis unserer Unterkunft ...

...

immer wieder grandiose Ausblicke

das Filmstudio bei Ouarzazate

...

ein Eck des Golfressorts am See

Ouarzazate von oben

und noch mal, weils so plakativ ist ...

Kunst per Sonnenkraft

die warten auf kaufwillige Touristen

ein Teil der Kasbah Taourirt

ebendortdrin - der größte Raum des Hauses

in der Medina

...

auf der Fahrt nach Ait Ben Haddou

Wüstenschiffe, mietbar

der erste Blick auf Ait Ben Haddou

der Zweite :o)

bekannt aus Film und Fernsehen

auch hier - wie überall - Künstler vor Ort

die allgegenwärtigen Teppiche - natürlich auch zum Verkauf

es ist ein steiler Aufstieg durch das Dorf

teilweise noch wirklich gut erhaltene Fassaden

Blick von aben auf eine andere Siedlung

...

Top of the City

das eigentliche Dorf liegt überm Fluss ...

noch mal von näher ...

Sandkastenburg :o)

Blick gen Westen, unglaublich schön ...

...

...

a bissi Weltuntergangsstimmung
Morocco // 20.03.2015

Und => Action

Eine der schönsten autofahrten unseres lebens, hollywoodflair und spektakuläre landschaften …

Die fahrt von Oualidia nach Ouarzazate bietet wirklich alles an abwechslung was man sich vorstellen kann. Zuerst gondeln wir über kleine landstraßen mitten durch üppiges grün, schäfchenwolken am himmel, Trevor Hall im cd-player … alles easy, alles super …

Zwischendurch passieren wir kleinere ortschaften - die landstraßen führen immer mitten durch die ansiedlungen - dabei kommt regelmäßig wild-west feeling ala 18tes jahrhundert auf, denn so akzeptabel der fahrbahnbelag durchaus ist (bis auf diverse löcher und spurrillen, engstellen und bankette die bis zu einem halben meter unter dem straßenniveau sind), in den städtchen selber herrscht meist nur matsch und gatsch vor …
Kutschen, autos, mopeds, lkw’s, radfahrer und fußgänger wuseln wild durcheinander und man muss höllisch aufpassen niemanden anzufahren … schneller wie schrittempo geht meist eh nicht, obwohl ein 60iger erlaubt wäre …

Um Marrakesch haben sie mittlerweile zum glück eine umfahrung gebaut, aber ohne navi würden wir uns heillos verzetteln … Tini kauert konzentriert über karte und handy, behält dabei auch noch die straßenschilder im aug und steuert mich souverän durch das chaos …

Endlich haben wir das stadtgebiet hinter uns und steuern das heutige ziel an …
Wenn ich nach all der zeit in Wien noch ein wenig vorarlberger blut in den adern habe, dann kommt das jetzt voll zur geltung! 170 (in worten: hundertsiebzig) kilometer extremste serpentinen! Die berge werden immer höher, die landschaft karger … irgendwann liegt ringsum schnee und zwischendurch brausen wir durch sturm und nebel … HERRLICH !!!!!!

Anstelle der prognostizierten 5 ½ stunden brauchen wir schlußendlich deren aber neun, obwohl wir kaum stehenbleiben. Ur schad, denn alle paar meter wär ein fotostop angebracht … aber die dunkelheit naht und - eh wissen …
Tini fotet und filmt während der fahrt wie a narrische um wenigstens ein wenig dokumentation zu haben …

Endlich kommen wir in Tabourathe (liegt ca. 20km vor Ouarzazate ) an und beziehen unser refugium … noch stunden später haben wir ein wenig einen schwankenden gang … die vielen kurven hängen uns noch nach … dazu kommt der recht kräftige wind ... das alles verwirrt das hirndal und das gleichgewichtsfeeling …
Aber, ein feines abendessen und einige – für hiesige verhältnisse recht günstige – bierchen renken das alles wieder ein :o)

Stefan




2015-03-21


Auf dem weg nach Ouarzazate kommen wir an den filmstudios vorbei. In dieser gegend wurden ja einige bekannte Hollywood blockbuster gedreht, zumindest teile davon … man könnte an einer führung durch die anlage teilnehmen, aber das ist nix für uns … wir lassen uns gerne verzaubern und wollen nicht hinter die kulissen blicken …
Vor unserer abfahrt hab ich auf Google-Maps gleich hinter der stadt einen see entdeckt und den als eines der tagesziele auserkoren … wir schaffen es auch wirklich durch die stadt, nehmen die richtigen abzweigungen und gelangen zum wasser … was aber von oben recht lässig ausgesehen hat, entpuppt sich als golfressort … menschenleer und eher öde … ein paar neubauten mit pools und so … fad!!!! Aber der see ist recht nett und fotogen :o)

Also zruck in die stadt, teepause auf einer der vielen dachterrassen. Dann noch einen hupfer in die Kasbah Taourirt und einen abstecher in die Medina. Da wie dort müssen wir uns derwehren, weil jeder zweite ein passionierter touristenführer ist und uns für wirklich „small money“ die schönsten und verstecktesten ecken zeigen will … außerdem seien beide echte labyrinthe und ohne guide würden wir nie mehr rausfinden ... pffffff … da haben wir uns schon an ganz anderen orten nicht verirrt :o)
Die Kasbah ist nicht wirklich umwerfend … steile, enge stiegen und bedrückend niedere räumlichkeiten … einige zwar mit wirklich wunderschönen decken ausgestattet, aber der bringer isses nicht … für zwei euronen eintritt aber voll ok …
Die Medina hingegen lässt sich gut an … sehr verwinkelt und abgewohnt, also authentisch … ein älterer standler zaaht uns in den innenhof eines privathauses und erzählt uns wie damals und heute hochzeiten ablaufen … sehr lustig und auch interessant … dann muss Tini höflicherweise noch mit in seinen shop und er zeigt ihr alle möglichen salben, kosmetika und tee’s … schlußendlich kauft sie ihm – natürlich – noch ein sackerl davon ab, er kann aber nicht wechseln. So ruft er einen anderen kerl, der schnappt sich die kohle und ist weg. Wir ihm nach, dicht gefolgt von einem junker, der schon die ganze zeit um uns herumschlich …
Aber, wir bekommen das wechselgeld, es war keine böse absicht dahinter, nur ein bissi a verständigungsproblem …
Aber den neuen stalker bekommen wir nicht so einfach los … ständig lächelnd und französch brabbelnd klebt er an unseren fersen und verleidet somit eine weitere inspektion der altstadt … Also verlassen wir diese und wenden uns dem highlight des tages zu:

Ait Ben Haddou ist ein altes befestigtes dorf und hat schon für manche filme als kulisse hergehalten … sehr eindrucksvoll diese festung! Zwar bröckelt es schon an allen ecken und enden, aber nach wie vor bewohnt und touristentechnisch gut besucht …
Gleich beim eingang kommen wir mit einem pärchen ins gespräch … zwei netten Bayern … Natürlich meine erste frage: „wie löst ihr hier das bierproblem?“
„Ach - sagen sie - wir haben 110 dosen und zwei flaschen whiskey mit im camper“ :o) Kluge leute …
Wir quatschen noch eine weile, dann erstürmen wir die lehmburg und zu unserm glück ziehen böse, dunkle, ungemein plakative (aber regenfreie) wolken auf … ein optisches paradies tut sich auf und wir suhlen uns darin :o)

Stefan


 

tolle aussciht samt wolkenschatten ...

wir schrauben uns wieder in die Höhe

...

den Pass bezwungen

der Dattelmann ...

das Draa-Tal ...

...

...

sehr plamenhainig hier :o)

immer noch vor ort ...

und noch mal ...

jetzn samma aber bald durch :o)

die orte schauen tw. wie festungen aus ...

unser hotel in Zagora ...

ein detail auf unserer privaten dachterrasse :o)

lonesome cowboy along the road ...

...

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straßenrandverläufer ...

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und fast kein verkehr ...

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endlose weiten ...

...

Island lässt grüßen ...

:o)

je karger die gegend, desto mehr schafe ...

immer wieder grüne flecken ...

hmmmmmm ... und die wolken sind großartig ...

wir schätzen, das sond eine art bezirkstore ...

schule ist aus ...

...

...

selbst beschriftet :o)

die allgegenwärtigen moscheen ...

...

es geht wieder bergauf ...

...

...

...

...

...

bitte um übersetztung!

und plötzlich - Waldviertel!

samt schneeräumung

oder doch Arlberg?

Großglockner?

warten in Timahdte ...

auch die ausweichroute ist nicht viel aperer ...
Morocco // 22.03.2015

Ride Morocco

Die nächsten drei tage sind wir praktisch nur mit dem auto unterwegs … Ouarzazate => Zagora => Errachidia => Fes … das schlägt sich auch in den bildern nieder … landschaften, landschaften, landschaften :o)
Und nicht vergessen/berücksichtigen/honorieren - die meisten bilder sind während der fahrt entstanden!

Ich glaube, wir haben schon erwähnt wie abwechslungsreich das rundummadum hier ist … hinter jeder erhebung tut sich neues auf … schroffe berge, grüne hügel, endlose weiten … oftmals denken wir an Island, nur ist es hier (zum glück manchmal) erheblich wärmer …

Der ehrgeizig gesteckte fahrplan lässt uns aber trotzdem nicht all zu viel zeit überall wo es wert wäre anzuhalten, man weiß ja nie ob sich nicht irgendwo noch komplikationen auftun … somit sind wir lieber auf der sicheren seite, düsen früh los und - da sich eigentlich eh alles ausgeht – genießen die langen, gemütlichen abende …

Falls jemandem das „eigentlich“ im letzten absatz aufgefallen ist, ganz ohne action ist es natürlich nicht abgelaufen … die quote muss ja erfüllt werden :o)

Auf der strecke von Errachidia nach Fes müssen wir wieder über den Atlas drüber … zuerst wie immer schön geschwungene serpentinen die das fahrerherz höher schlagen lassen … aber plötzlich, wirklich überraschend, ohne große ankündigung befinden wir uns mitten in einer winterlandschaft … dichter schnee wird über die straße gewirbelt, räumfahrzeuge vor und hinter uns … ab und zu nur wenige meter sicht …
Einmal gebe ich die sonnenbrille runter und bin für einige sekunden praktisch blind … ich sehe nur eine weiße wand vor mir …

Trotz der widrigen umstände brettern die LKW’s nach wie vor mit unverminderter geschwindigkeit an uns vorbei und überschütten die frontscheibe mit einem vorhang aus gatsch und gefrohrenem … Zirka am höchsten punkte der strecke kommen wir an einer unfallstelle vorbei … kurz zuvor ist ein PKW mit einem laster zusammengekracht. Der kleinwagen ist total demoliert und zu einem kleinen haufen blech zusammengeschoben … der LKW liegt auf der seite, ein haufen menschen hat sich versammelt und versucht zu retten was und wer noch zu retten ist … im schritttempo rumpeln wir über plastik- und andere autoteile die auf der ganzen fahrbahn verstreut sind … furchtbar!
Noch minuten später haben wir ein flaues gefühl im magen … wenn wer von euch schon mal sowas gesehen hat, weiß wovon ich berichte …

Auf jeden fall ist die stimmung an bord erheblich getrübt und ich fahre noch vorsichtiger als sonst weiter …

Einige kilometer weiter, direkt beim örtchen Timahdte reiht sich vor uns eine lange schlange wohnmobile, autos und LKW’s … zuerst denke ich die parken hier zweispurig und fahre frech zur pole position vor …
Nun, ich liege falsch …
Bei einer runtergelassenen schranke ist schluß und ich fädle mich in eine lücke ein. Hmmmm, da ist sicher wieder was passiert … der unfall steckt ja noch in unseren gedanken, und wir malen uns diverse schreckensszenarien aus …
So sitzen wir und sitzen und sitzen … zwischendurch lassen wir den motor laufen um die scheiben zu entblinden und die temperatur im wageninnern wieder ein wenig hochzudrehen …
Immer wieder kommen schneepflüge vorbei, ein Pickup mit sandsäcken beladen, polizei … aber ansonsten tut sich nix …
Laut karte gibt es hier eine abzweigung, also quasi eine alternativroute, aber die strecke ist nur als eine ganz, ganz dünne linie eingezeichnet und wer weiß wie diese straße beisammen ist …

Wir malen uns schon aus, wie wir in diesem kuhdorf was zum übernachten finden, oder ob wir eines der wohnmobile kapern (vielleicht sind ja Bayern mit einem großen biervorrat dabei :o) … schon zwei stunden sitzen wir fest … und noch ca. 100km vor uns … ach gaggsi!!

Schlußendlich kommen einige jungs in gelben warnwesten, klopfen bei allen an und sagen uns, dass wir doch die P7235 richtung Guigou nehmen sollen, hier würde nichts mehr weitergehen …
Allgemeines wenden ist die folge und wir fahren in einem recht stattlichen konvoi weiter … allerdings ganz hinten, weil wir uns ja vorgedrängt haben :o(

Entgegen unseren befürchtungen ist die straße aber eh ganz ok und wir kommen gut voran …
Aber auch hier – schneetreiben bis fast ganz runter ins tal … total verrückt!
Demzufolge schaffen wir es natürlich nicht wie angegeben um 16:00 uhr zum flughafen, sondern erst um fünf.
Während Tini alles was im wagen rumkugelt zammpackt geh ich das büro von Europe-Car suchen … ich finde es auch, aber es ist geschlossen. Ich rufe die dort an der scheibe angepickte nummer an und mein gegenüber sagt, dass wir zu spät sind. Vier war ausgemacht. Aber, ich könne das auto bei der zentrale im citycenter abgeben … die sei sehr leicht zu finden.

Grantig, müde, kalt und nass (es regnet recht ergiebig) stiefle ich wieder zurück zum parkplatz … jetzt passiert genau das was ich nicht wollte – ich muss durch eine marokkanische großstadt fahren …
Und während der fahrt bestätigt sich warum ich das von vornherin verweigert habe: es ist der schiere wahnsinn! Alle fahren kreuz und quer, ich fürchte mich wirklich ein wenig und hab berechtigte angst zu guter letzt doch noch das auto zu verbeulen … Tini führt mich mit dem navi durch das gewimsel, meine nerven sind sehr angespannt … wirklich, wirklich sehr!

Zudem mache ich mir sorgen um die linke rückspiegelverkleidung …
Warum?
Nun ja, als wir vor einigen tagen in Essaouira ankamen, fiel das depperte ding einfach runter. Eine inspektion ergab, dass es schon von vorherein kaputt war, ein wunder dass es sich bis dorthin gehalten hat. Ich hab es dann mit einem tixo notdürftig fixiert und es hat bis zum Fes‘schen flughafen gehalten. Dort haben wir das bandl entfernt um nicht in erklärungsnotstand gegenüber der autovermietung zu geraten.
Nun, unterwegs ins zentrum zucke ich bei jeder bodenwelle zusammen weil ja das plastikteil wieder abfallen könnte … auch das trägt nicht zur entspanntheit bei …

Aber alles wird gut, die rückgabe erfolgt problemlos, per taxi zur medina … dort werden wir von Issam abgeholt … einem total netten kerl, der auch noch verdammt gut deutsch kann … und obwohl es im Riad kein bier gibt, ist das leben wieder eines der schönsten :o)

Stefan




 

my home is my Riad

Souk (Markt)

... ganz frisches Hendlfleisch =)

...

... immer noch am Markt ...

...

... Eingangsbereich eines Restaurants ...

...

wahrlich pittoreske Gasserln ...

... und was einem da so Alles entgegenkommt!

...

so manches schmale Wegerl is nix für Wohlbeleibte ...

...

Jessin, unser Guide ...

Rampen für die, meist von Eseln gezogenen, mit Gebrauchsgütern schwer beladenen Wagen

...

Fes ist ein schönes Labyrinth =)

...

...

Minarette sind (für uns zumindest) oft die einzigen Anhaltspunkte ...

... kleine Brunnen gehören zum Stadtbild ...

...

...

:o)

...

...

...

Koranschule (für Buben)

...

toller Ausblick über die Medina!

... ja, schöööön!

Moschee-Entree

...

Eingang zur ...

...Gerberei ...

... wo wir erstmal ...

... eine Weile bleiben ...

...

... Lederhäute sonnen sich ...

...

... hineinfalln solltma da nicht ...

... wird doch angeblich ...

... gegen den vorherrschenden Gestank ...

... kriegt man einen Strauß Minze ...

...

... in den weißen Becken wird das Leder vorbereitet ...

malerischer Eingang zu einem Eselstall

... und noch ein schönes Detail am Heimweg ;o)
Morocco // 25.03.2015

Fes

Regen! Ein Spießroutenlauf durch die Einkaufsmeile! Eine unfreiwillige Stadtführung mit happy end! Engelsichtung!

Die kaltwetterfront ist uns immer noch dicht auf den fersen … zum glück gibt es hier in jedem raum einen kleinen ofen – es ist wirklich schattig in den alten, dicken gemäuern!

Wunderschön und authentisch ist dieses Riad aber und liebevoll renoviert.

Statt auf der dachterrasse frühstücken wir wegen des stetigen regens also in der gemeinschaftsküche, auch ok …
... nicht ok: es hört nicht und nicht auf zu regnen – und er frotzelt uns auch noch!
Kaum hörts auf zu prasseln, wagen wir uns raus … und sofort pritschlts wieder =(
Wir also wieder rein … und schon hörts wieder auf … zwei minuten lang …

Aber, kein schaden ohne segen – oder so … wir haben nämlich mehr als nette gesellschaft beim regenbelauschen …
Issam (Germanistikstudent, deshalb wird er auch „Hermann“ genannt ;o)) und seine freundin Sandra (eine Schweizerin) …
die zeit bis mittag vergeht wie im flug mit den beiden …
Da fällt uns irgendwann auf das es still ist – und wir doch noch die stadt erkunden können =)

Es ist unmöglich nicht an den unzähligen verkaufsläden für touristen vorbeizukommen, die hauptstraße ist voll davon … jeder ladenbesitzer möchte nur das du dir seine waren ansiehst – und vielleicht einen tee bei ihm trinkst … wirklich, sonst nix! ;o)

Andere reisende haben uns erzählt dass die medina von Fes mit seinen verwinkelten, schmalen gässchen ein wahres labyrinth ist – und die einheimischen jugendlichen daraus kapital schlagen … lehnt man es ab von ihnen herumgeführt zu werden, warten sie scheinbar darauf das man sich verläuft und ziehen dir dann umso mehr Dirhams aus der tasche … hhhmmm … naja …

Es dauert auch nicht lange bis sich ein junger mann an unsere fersen heftet, wir seine dienste freundlich ablehnen und er wenige minuten später wieder auftaucht – und einfach mal über die stadt zu erzählen beginnt … und schon sind wir mittendrin, in seiner führung =)

Ich lasse mir weiterhin viel zeit beim fotografieren, aber er ist mehr als geduldig … und erzählt und erzählt und erzählt … und Stefan hört (ehrlich interessiert) zu … als uns Jessin, so sein name, verspricht uns auch zur berühmten gerberei zu führen, gebe schließlich auch ich auf und lasse mich berieseln von seinen geschichten … ist ja auch gut investiertes geld denk ich mir, denn er zeigt uns wirklich malerische ecken, wir werden von sonst niemandem mehr behelligt und hätten uns hier trotz Stefans immens gutem orientierungssinn ganz bestimmt verlaufen!

Ich finds nur grundsätzlich nicht so sympathisch WIE das hier abläuft – das ausspioniert und verfolgt werden, das einfach mal drauf los plappern, die „i love to practice my englisch“-masche … aber, sellerie, nachdem wir wie im rausch die gerber-becken auf unsere speicherkarten gebannt haben, mache ich meinen frieden damit ;o)

Irgendwie schaffen wirs auch ohne was zu kaufen aus der anschließenden tour durch die mehrstöckigen verkaufsräume der ledermanufaktur.

Mittlerweile sind wir vier stunden unterwegs und hungrig – schwupps, schon stehn wir vor einem resti … wirklich eine wohlgeplante route! Jessin verschwindet genauso lang wie es dauert uns zu füttern, um selbst etwas zu essen (wir wären aber natürlich sowieso nicht ohne ihn gegangen – abgesehn davon das wir nicht so unfair sein wollen, hätten wir auch ehrlich nicht nach haus gefunden) …

Kurz bevor wir zur hauptstraße zurückkommen, kippt die bisher freundliche stimmung etwas ins seltsame – es geht ums bezahlen … wir bieten 100 Dirham an …
„more!“ sagt er sofort … und ob uns denn die tour nicht gefallen hätte?!
Schlußendlich kommen wir für 15 € doch noch in frieden davon, ein schaler beigeschmack bleibt allerdings … es geht dabei gar nicht ums geld, wieder eher um das WIE das ganze abgelaufen ist …

Ein schöner tag war’s trotzdem!

Den (laaaangen) abend verbringen wir im riad mit Sandra und Issam, den beiden engerln die extra für uns in den supermarkt gepilgert sind um bier für uns alle zu kaufen, erzählen und lachen viel … kurzum, wir gewinnen neue freunde ;o)

Tini


 

eins der vielen Details im Riad d'Or

unser Vorzimmer quasi ...

immer noch im selben Raum ...

in einer alten Bäckerei ...

Hamamheizer ...

wiedermal ein malerisches Gasserl ...

ein Mausoleum ...

unser Jedi-Ritter :o)

beim Kräuterdoktor

...

...

...

...

trotz aller Räudigkeit ein lässiges Eck der Stadt ...

...

eins der Stadttore mit Druchblick auf die Hauptmoschee ...

diese dicken Mauern gehören schon zur Moschee ...

ich liebe diese Transportkisten ...

noch ist die braune Eminenz bei uns ...

ein Abbruchhaus ... Kubagefühle kommen auf :o)

...

im Metallverarbeitungsgrätzl ...

Silberdrähte werden eingearbeitet ...

hier der gesamte Arbeitsplatz ...

und überall geschäftiges Treiben ...

...

Markt für eh alles ...

Detail vom Bab Mansour

der große Platz wunderschön illuminiert ...

Moulay Idris auf Augenhöhe ...

wir kämpfen uns hoch ...

aber immer lächelnd und feundlich ...

Moulay Idris nun auch von oben ...

die Stadt liegt wirklich schön in einer Hügellandschaft ...

Schattenspiele am großen Platz ...

eins meiner Lieblingsbilder ...

noch mal das große Tor in ganz ...

Detail am Dach unseres Hotels ...

Nightview from the Terrasse ...

Der Speiseraum ...

eine der Hauskatzen beim leeren Pool ...

und noch ein Gazzi :o)

rot und braun/gelb sind die vorherrschenden Farben ...

Berberferrari ...

einer der wenigen Bäume in der Medina ...

Handwerker am handwerken ...

im alten Gefängnis ...

sehnsüchtig blickt sie ins Licht ...

ab und zu kommt hier unten schon leichte Beklemmung auf ...

zwei der wirklich schiachen Kutschen ...

überm Markt ...

Schlangenbeschwörer mit Gartenschlauch ...

...
Morocco // 26.03.2015

Meknes

Wir lassen das leicht stressige Fes hinter uns und zugen gen Meknes. Hier ist alles ein wenig beschaulicher und auch ein bissi sauberer :o) Die Mechanismen aber weitgehend die selben …

Unser hotel ist echt der hammer … uralt (gebaut 1791 aber zum glück 2007 renoviert) … riesige räume mit bunten holzmalereien, tollen schnitzereien und stuck – wie aus 1001 nacht :o) Alleine die dachterrasse ist um ein vielfaches größer wie unsere wohnung, verschachtelt und mit verschiedenen niveaus …
Leider noch nicht für die gäste hergerichtet, weil noch nicht saison und weil es die letzten tage viel geregnet hat … aber trotzdem – wow!
Zum glück hamma um zwei nächte verlängert :o)

Wir hauen uns gleich auf den großem platz beim berühmten Bab Mansour (ein sehr detailreich gestaltetes tor) und genehmigen uns einen kaffee … um diese zeit – ca. halb drei – ist nicht viel los … ein paar schlangenbeschwörer und luftballonverkäufer sind auf kundenfang, dazwischen flanieren einige einheimische familien und touristengruppen …
Und es ist warm – WARM!! Endlich!!

Apropos schlangenbeschwörer: alte männer kauern am boden und machen mit ihrer tröte einen heidenlärm. Die schlange liegt apathisch auf einem kleinen teppich und nicht mal ein zucker ist auszumachen. Ab und zu wird sie hochgehoben um passanten zu animieren … aus der ferne schauts aus, als hantiere er mit einem stück eines dicken gartenschlauchs :o)
Nicht wirklich nervenkitzelnd das ganze, aber wenigstens die kleinen kinder ekelgruseln sich ein wenig …

Nun wird die altstadt geentert. Zuerst eine relativ breite straße runter wo links und rechts alles mögliche verscherbelt wird. Vor allem die hässlichsten klamotten die man sich vorstellen kann … also wirklich, dagegen ist der KIK haute couture …

Wir wursteln uns durch die kaufwütige menge und verschnaufen an einem ruhigen eck … und schon kommt ein mann zielstrebig auf uns zu … die übliche begrüßungsfloskel: „where are you from“, und als er Austria vernimmt spricht er in perfektem deutsch weiter … dort sollen wir hin und das müssen wir sehen und willkommen in Marokko und hoffentlich gefällt es uns hier etc, etc … alles schon 100mal gehört …

Deutsch hat er übrigens auf Pro7 gelernt … Marokko ist das Eldorado der satellitenschüsseln und man empfängt unter anderem auch deutsche sender … das man da auch ab und zu nackte frauen sehen kann gefällt ihm zwar eigentlich nicht, aber er kann damit leben :o)
Er zeigt uns die richtung in die wir gehen müssen, wir bedanken uns und machen meter … Zwei, drei abbiegungen - jetzt schon keine ahnung wo wir genau sind - da steht er wieder neben uns … eingehüllt in einen braunen, bodenlangen kaputzenmantel (schaut a wenig aus wie ein Jedi-Ritter :o) und korrigiert unsere route … Ab da haben wir ihn endgültig an der backe … ähnlich wie in Fes :o)

Aber, er ist wirklich ein netter kerl, weiß viel zu erzählen und bringt uns in eine bäckerei, in den heizraum eines Hamams, zeigt uns mausoleen, führt uns zu einem kräuterdoktor und zu einigen handwerkern in deren kleine werkstätten …
Er macht auch von anfang an kein hehl daraus, dass er für die tour was verlangt … und ehrlich gesagt, ohne ihn hätten wir uns heillos verfranst, hätten das alles nicht gesehen und wer weiß wem wir sonst in die fänge geraten wären …

Noch kurz zum erwähnten kräutermännlein:
Seine „ordination“ misst etwa 10 quadratmeter, im innern stapeln sich tiegel und gläser, pflanzen und bilder hängen von der decke, alles ist recht versifft und chaotisch …
In den paar minuten die wir dort verbringen kommen immer wieder kundinnen und klagen ihr leid … er mischt irgendwelche pulver und kräuter zusammen, wickelt sie in ein stück papier und bekommt ein paar münzen dafür … sogar ein „echter“ arzt konsultiert ihn …

Dann erfolgt die abrechnung. Ich halte ihm 100 Dirham hin, er will 200 – wir treffen uns in der mitte … aber das ist noch nicht das ende … wir sind immer noch mitten im souk (also in der verwutzelten altstadt), doch jetzt wo er die kohle hat führt er uns noch ein bissi weiter – wer weiß was geschehen wäre, wenn wir ihn mit einem hunderter abgespeist hätten - in die straße der metallverarbeiter … das ist nämlich normalerweise sein richtiger job und er zeigt uns seinen arbeitsplatz, kredenzt tee und hofft wir kaufen was aus dem überaus mannigfaltigen sortiment …
Machen wir nicht, aber es ist unheimlich spannend seinem kollegen beim werken zuzusehen. Trotzdem bleibt er freundlich und schickt uns anschließend in die richtige richtung … ein kleiner vergeher unsererseits, dann haben wirs geschafft und sind wieder am großen platz …

Dort noch auf eine der umliegenden terrassen um bei einem safti (hier gibts wirklich nirgends a bier) dem mitterweile sehr bunten und lauten treiben aus sicherer entfernung zuzusehen …

2015-03-27


Einem Tipp von Issam folgend wollen wir das städtchen Moulay Idris und die ruinen von Volubilis besuchen.

Natürlich könnte man sich für so einen ausflug ein taxi für den ganzen tag ausborgen (30-40 euronen), aber unser gestriger guide erzählte uns, dass auch ein bus hinfährt … das ist doch viel cooler, oder?
Wir finden auch eine art bushaltestelle, besser gesagt viele menschen und ein, zwei busse die am straßenrand stehen … aber - wir sind richtig … schon der zweite chauffeur, dem ich den zettel mit dem namen „Volubilis“ unter die nase halte nickt, wir bezahlen die 1,4€ für die tickets und steigen ein …
Ein seltsames gefährt … vorne zwei und hinten drei sitzreihen, der rest – also rund 2/3 – sind stehplätze … wir ergattern noch sitze, und kaum haben wir uns eingerichtet geht’s schon los … super timing :o)
Am weg durch Meknes bleibt der bus immer wieder stehen um menschen zu- und aussteigen zu lassen, aber wir können beim besten willen nicht erkennen ob es sich um haltestellen, oder um eine laune des fahrers handelt …
Zumindest schnallen wir dass der bus hält, wenn man heftig auf das gehäuse der türöffnungsmechanik schlägt … das hört man bis nach vorne … ob die leute das in der nähe einer dieser dubiosen haltestellen oder dazwischen oder nach gutdünken machen bleibt uns aber verborgen …

Cirka eine halbe stunde fahrt und wir biegen nach Moulay Idris ab – der fahrer hat also gelogen, aber egal … ein ziel ist so gut wie das andere …
Wir hüpfen raus und wirklich - ein kleines, auf einem hügel erbautes städchen liegt vor uns … und natürlich ist sogleich einer zur stelle der uns alles zeigen will, weiß wo man den schönsten ausblick hat … blablabla … wir wimmeln ihn ab, fünf minuten später noch einmal und biegen dann grad extra anders wie empfohlen ab …
Es geht steil bergauf durch enge gassen und knöchelbrecherische treppen und bald haben wir echt eine tolle aussicht … viel weiter geht’s auch wirklich nicht mehr, die gasse endet vor einer tür. Diese öffnet sich, und ein nett aussehender, älterer herr winkt uns zu und deutet an, wir sollen doch hereinkommen.
Schon ein wenig voreingenommen, aber immer noch an das gute im menschen und an die islamische gastfreundschaft glaubend, treten wir ein und er führt uns auf seine terrasse …

Wow, was für ein toller ausblick! Die stadt liegt zu unseren füßen, daneben kann man weit übers land blicken und man sieht sogar die ruinen von Volubilis … ganz klein, aber echt nicht all zu weit weg … Boubker – so sein name – bietet uns tee an und die nächste stunde unterhalten wir uns mit händen und füßen, sowie einem blatt papier auf das er immer wieder französische wörter malt … kaum zu glauben, aber das meiste bekommen wir mit!
Der ersten kanne tee folgt eine zweite und langsam bekommen wir das gefühl hier nicht mehr so einfach wegzukommen … seine frau beginnt mittlerweile in der küche essen zuzubereiten – das wollen wir nun ganz bestimmt nicht!
Also packen wir alles zusammen und erklären ihm, dass wir nun gehen müssen. Tini fragt noch anstandshalber ob wir ihm für den tee etwas geben sollen und er will gleich 100 Dirham (getränke inklusive aussicht) … so ein alter, blöder sack!
Dabei hat er überhaupt nicht den eindruck gemacht, dass er uns ausnehmen will, im gegenteil! Zum glück sind wir dem essen entkommen, es hätte nämlich schnecken gegeben …
Schließlich bekommt er 70 von uns, bei 50 hat er sich lautstark beklagt …
Trotzdem dauert es noch bis wir endlich bei der tür draußen sind … er schreibt uns noch seine adresse auf, falls bekannte oder verwandte von uns mal eine bleibe in Moulay Idris suchen, will uns noch das ganze haus zeigen - aber wir drängen nun vehement darauf rausgelassen zu werden.

Die ganze episode dämpft erheblich unsere stimmung … gibt’s denn wirklich niemanden in ganz Marokko der einfach nur freundlich ist? Muss wirklich für jede geste und jeden handgriff bezahlt werden (und nicht wenig!)?

Eigentlich wollen wir, da noch recht früh, noch die runinen in augenschein nehmen … aber der bus der gerade vorfährt geht nach Meknes … so wir ergreifen die chance problemlos (diesmal stehend) nach hause zu kommen …

2015-03-28


Von heut gibt’s nicht viel zu berichten … wir schlendern durch die Medina - schauen aber, dass wir auf den hauptadern bleiben … wenn wir abzweigen gehen wir meist wieder den selben weg wieder zurück um nicht irgendwo in den verwinkelten gässchen zu stranden und um hilfe bitten zu müssen, bzw. geld zu sparen :o(
Zwischendurch immer wieder sitzen und schauen und trinken … fein und stressfrei, so wie urlaub auch sein kann und darf :o)

Da wir echt viel zeit haben bewegen wir uns sogar in richtung palast und mausoleum – anscheinend sehr beeindruckende bauwerke und einen besuch wert … aber offenbar sind wir zur falschen zeit vor ort weil geschlossen … es steht auch nirgends was von öffnungszeiten, es gibt kaum hinweisschilder und außer einem kopierten plan der umgebung rund ums hotel haben wir nichts in der hand …

Aber das aufgelassene gefängnis ist für besucher zugänglich … ein düsteres, bedrückendes, unterirdisches gewölbe erwartet uns … der riesige raum wird durch bögen und pfeiler gestützt … neben ein paar funzeln kommt das einzige licht durch kleine, runde öffnungen an der decke – ca. 20 meter über dem boden und mit einem durchmesser von knapp 50cm und obendrein noch vergittert … entkommen unmöglich!
Eine ganz eigene stimmung macht sich in uns breit … ganslhaut an den armen und nur ein gedanke – „Bitte, bitte, bitte ich will nie in so einem knast landen!“
Um tolle fotos zu machen, ist es allerdings ein wirklich cooler ort … und so ist das klacken unserer kameras und das monotone tropfen irgendwo im dunkeln die einzige geräusche die hier unten zu vernehmen sind …

Den späten nachmittag sowie den abend verbringen wir enspannt auf der dachterrasse – muss ja auch benützt werden, oder?

Stefan




 

mehr als freudige Ankunft im Dar Nadwa =)

unsre nahe Nachbarschaft ...

morgendliches Stilleben auf unsrer Dachterrasse

keine Seelenlose Gegenstände ...

... einem Esel ...

das Minarett der Koutoubia-Moschee

... auf dem Weg zum Place Jemaa El Fna ...

... dem größten Marktplatz Marokkos

...

... gekrönt von einem Satellitenschüsselwald

...

in den Souks ...

...

...

Cafe - Gatzi

a Gasserl, wieder mal ...

...

...

... am Weg ...

...

... zur Gerberei ...

... wolltma gar nicht ...

... aber, wenn ma schon mal da sind ...

...

... zu Hause ...

... auf der Terrasse ...

... mit netter Aussicht ...

...

...

Azeddine

...

große Gegensätze im Warenangebot ...

... Sonne ist immer noch gratis =)

Berber - Apotheke

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Parfume (unwiderstehlich!)

toll duftender Mischmasch aus Kosmetika und Pharmazeutika

...

...

Aussicht vom Dach des Atay - Cafe

... ebendort ...

...

... weil's gar so unwirklich schön is ...

... bleiben wir ein Weilchen ...

... !

Koutoubia-Minarett

...

...

letztes Frühstück ...

... letzter Spaziergang ...

... in der Maison De La Photographie ...

... das Haus selbst ist ein Ausstellungsstück ...

... auch hier, eine Dachterrasse ;o)

... letztes Mal shoppen ...

... das lange Warten ...

... heavenly ...

... Austria!
Morocco // 29.03.2015

reine Verhandlungssache

Zeitumstellungsphänomene ...
die schönste Terrasse der Welt, naja, zumindest von Marrakesch ...
im Medinalabyrinth verirren ...
die hohe Schule des Feilschens ...
Hitze, endlich Hitze ...
Transportprobleme ...


29.03.2015


wir machen eine Zeitreise


Um 11:22 fährt unser zug, wir stellen unsre wecker auf sieben uhr … wir frühstücken und packen ja gern in ruhe … das uns der tägliche gesang heute eine stunde später als gewohnt weckt, wundert mich schon … und als wenig später mein wecker zu bimmeln beginnt Stefan`s aber weiter schweigt, stutze ich auch nochmal kurz … denk mir aber immer noch nicht viel (hej! es ist zeitig!).

Erst als wir kurz vor acht (oder, Du ahnst es schon, ist es vielleicht doch schon neun?) aufstehen und die eine stunde unterschied auf unsren handys bemerken, fallen mir die vielen, schier unzähligen, hinweise zur umstellung auf sommerzeit wieder ein, die ich gestern abend noch auf facebook gesehen habe =)

MANNO! … damisch ob der frühen morgenstunde (wie früh genau wissma zwar nicht, weniger damisch macht uns das aber natürlich nicht – eher im gegenteil!) rätseln wir ob auch in Marokko die zeit umgestellt wird … und stehn schlussendlich doch lieber auf!
Stefan hirscht runter zum empfang um nach der korrekten uhrzeit zu fragen … sieben uhr ist`s, kriegt er gesagt … okidoki, die sind hier also so gscheit und pfeifen auf’s umstellen, auch gut!
Wir lassen uns also ordentlich viel zeit mit allem, jetzt wo wir noch eine stunde mehr zur verfügung haben … besuchen nochmal die dachterrasse, zelebrieren das frühstück ausgiebig und packen ganz, ganz gemütlich unser zeug zusammen – sogar ein paar Chronicles suchen wir noch aus bevor wir unsre hotelrechnung begleichen … (ganz kurzer schock: hier nehmen sie keine kreditkarten, wir haben aber nicht mehr genug Dirham … netterweise dürfen wir dann aber doch mit Euronen bezahlen) …

Wir suchen uns also ein „petit taxi“ und düsen zum bahnhof, im gegensatz zu unsrer ankunft hier herrscht heut gar kein verkehr und so sind wir in ein paar minuten
dort …
… und das ist auch gut so! denn als Stefan die tickets besorgt, springt mich die aktuelle uhrzeit auf der anzeigetafel an: es ist 11:19!?!? (ich verliere blitzartig die kontrolle über meine gesichtsmuskeln)

In dem moment höre ich auch wie der ticketverkäufer Stefan fragt, ob er den „train NOW?“ nehmen will … der kennt sich natürlich gar nicht aus =)
Da auf der tafel ein paar meter weiter rechts die uhrzeit mit 10:20 angegeben wird, werden die fragezeichen über unsren köpfen immer größer und fetter – fährt der zug nun in 2 minuten oder in einer stunde (und 2 minuten) ab???
Da wir noch keinerlei proviant eingekauft haben (weilma ja noch soo viel zeit haben!) sprinte ich vorsorglich noch schnell in den kleinen kiosk dort und kaufe das erstbeste klump, das ich erwische (schokikekse und chilichips, hihi) …

Kaum bin ich mit der beute zurück, fährt auch schon unser zug ein! ;o))

Auf den nächsten hätten wir zwei stunden warten müssen … unfassbar, was da alles glatt laufen musste, damit wir rechtzeitig hier sind! … nur drei Chronicles zum aussuchen, die vorbereitete hotelrechnung und genug Euro um diese zu bezahlen, gleich ein taxi zu finden und so wenig verkehr!

Wir sind völlig deppat vor freude über unser glück! Noch dazu ist der zug beinahe schon luxuriös, wir ergattern fensterplätze in einem 8er-abteil (das uns die erste stunde allein gehört) und sogar ein wagerln mit kaffee und snacks fährt vorbei … geilo!

Natürlich füllt sich der zug im laufe der siebenstündigen fahrt bis auf den letzten platz (oder darf’s doch ein bisserl mehr sein? ;) … ab dem moment wo wir rausfinden dass im bereich am ende der waggons, dort wo das große nichtraucher-schild hängt (das bei missachtung mit 7500 Dirham strafe droht), bei der halboffenen tür raus geraucht wird – ist die wartezeit wesentlich kurzweiliger … stehn wir von nun an abwechselnd dampfend dort herum und hinterlassen erdbeer-pfefferminz-wolkerln … sind wiedermal exotisch =)

Diesmal wohnen wir wieder in einem AirBNB – Riad, einem auf das ich schon bsondrig gespannt bin … schaut nämlich gar so schön aus auf den fotos … und in den bewertungen hagelt’s superlativen …

Azeddine, unser herbergsgeber, holt uns am vereinbarten ort ab … begrüßt uns mit einem herzlichen lachen und ein paar brocken englisch, schnappt sich meinen trolley und saust los … um uns möglichst schnell ins Dar Nadwa zu bringen, dem mit abstand schönsten Riad in dem wir auf dieser reise wohnen!
Voller freude über unsere reaktionen auf dieses kleinod führt uns Azeddine im haus herum … wir haben sogar freie zimmerwahl – bis morgen sind wir die einzigen gäste …
… hinreissend und bis ins kleinste detail liebevoll dekoriert … supersauber … riesige zimmer … aber das allertollste: die dachterrasse! … groß, gemütlich und mit blick auf den Atlas … HHMMM!

Logischer gedanke: a bier muss her!

Natürlich gibt’s keins, und eh kloar … es gibt auch keine möglichkeit in der Medina eins zu kaufen … unser neuer freund meint nur „no problem“, fragt wieviele dosen wir möchten und schurlt davon …

… wenig später erscheint er grinsend mit zwei eiskalten bierchen auf der terrasse – ein Schubladenmoment! … Stefan umärmelt Azeddine vor lauter freud aufs innigste, der genießts und freut sich … schön!


30.03.2015


man will uns an’s Leder


Die erste sehenswürdigkeit die wir anpeilen ist der große platz, angeblich ist es sogar der größte (markt-) platz Afrika’s:
Djemaa el Fna .

Da unser zu hause im nördlichen ende der Medina liegt, spazieren wir ein weilchen bis wir bei der Koutoubia-Moschee und dem nahegelegenen „Grande Place“ ankommen …
… und kriegen dabei schnell mit dass sich hier wirklich niemand fotografieren lassen will … ablehnende reaktionen sobald die kamera gehoben wird, schimpftiraden folgen auf fotos von leblosen alltagsgegenständen … *umpf* … mühsam! … und schad, so schad! … unzählige motive bleiben ungeknipst zurück! =(

Djemaa el Fna - der platz gehört den touristen und denen, die ihnen was verkaufen wollen … ist voll mit saftständen (lt. reiseführer sind es 68 lizenzierte), frauen die hennatattoos auf blasse hände malen, den obligatorischen schlangenbeschwörern (hier bewegen sich die schlangen deutlich mehr! ich krieg gänsehaut und mach einen riesenbogen) und auch einige affenbändiger laufen herum und ziehen die armen tiere an einer leine hinter sich her … pfui!

Arganöl – produkte werden neben billigen keramik – souvenirs zum kauf angeboten und überall gibt es kappen, hüte und hauben, lederwaren, teppiche, etc …
(wir besehn uns das treiben in ruhe von einer der vielen terrassen ringsum – und beschließen einen nächtlichen besuch eher auszulassen, viel zu stressig erscheints uns)

Das herz der Medina von Marrakesch bilden die „Souks“, nicht nur geografisch im mittelpunkt, führen scheinbar alle wege zum großen markt … so landen auch wir (zu Stefan’s leidwesen) bei den unzähligen kleinen ständen, die im prinzip eh auch alle das gleiche feilbieten … und wo fotografieren meist unerwünscht ist ;o)

Bei unsren streifzügen durch die stadt verlassen wir uns mittlerweile auf das navi-app mehr als auf die zurufe von links und rechts (wie schade! so wollen wir bei allen göttern nicht sein, schauen aber immer öfter stur aufs handydisplay als in marokkanische augen … wie viele andere touris, jene die halt keinem guide folgen =)

Einem schmäh fallen wir zum opfer: das heute, nur heute „ledermarkt“ in der gerberei sei … und man nur heute den arbeitern zusehen kann … so landen wir (wirklich ohne wegtaxen, wie es der junge mann anfangs versichert hat) ungewollt mitten in der gerberei selbst … ich kriegs kaum mit, so schnell steh ich neben becken voll mit tierlulu und steck mir minzblätter in die nase …

… bevor wir das gelände verlassen dürfen, lege ich noch eine oscarreife darbietung vor dem chefverkäufer des zugehörigen ledergeschäfts hin und Stefan muss um die besichtigungsgebühren feilschen wie ein wilder … ich glaub, wir konnten nur unbeschadet entkommen weil ich was gekauft hab, ich heldin =)

… ein ruhiger spätnachmittag auf „unserer“ dachterrasse … lümmeln und ein kaltes bier :o)


31.03.2015


reine Verhandlungssache


Souvenier-jagd muss schon auch noch sein … nachdem wir die busfahrkarten für morgen besorgt haben, verbringen wir die nächsten stunden hauptsächlich im und um den markt herum …

Eine echte herausforderung für mich, ehrlich! Aber nach ein paar verhandlungsgesprächen ahne ich langsam wie das hier funktioniert – verkäufer nennt eine fantasiesumme (in etwa dreimal so hoch wie der preis, ab dem das handeln eigentlich beginnen sollte), ich biete ein drittel davon, wir nähern uns an oder ich entferne mich … gar nicht so
schwer …

Für meinen liebsten ist das shoppen auf jeden fall auch eine herausforderung, hab ich ihn doch gebeten in sichtweite zu bleiben – weil ich mich sonst sicher verlauf – so muss er quasi tatenlos warten (nix fotofiern), dauernd will ihm wer was verkaufen (nix kaufen wollen) und dann muss er auch noch
zahlen (…)

Wir pausieren aber auch viel, trinken da und dort was, sitzen und schaun … … lassen den nachmittag wieder „zaus“ ausklingen und uns es gut gehen ;)

Denn ein wenig müde macht uns dieses land und seine bewohner, ich kanns nicht besser beschreiben …
die tage in Marrakesch vergehen schnell, sind laut und quirlig, voll und … schön.
aber sie zehren auch an uns, irgendwie müssen wir uns alles erkämpfen … jeder schöne moment, jedes kostenlose lächeln, jedes sauteure bier, so scheint’s … erkämpft … sogar das bessere wetter fühlt sich so an als hätten wir es dem land abringen müssen … etwas dafür geben müssen, extra geben müssen …


01.04.2015


gemischte Gefühle


Der letzte tag … oft kommt da bei mir ein bissi wehmut auf, ein gefühl des noch-nicht-gehen-wollens … oft, aber diesmal nicht! so lässig und abwechslungsreich es hier auch war, ich freu mich diesmal richtig darauf nach hause zu kommen … würd auch nicht länger bleiben wollen (nur Marrakesch selbst hätte ich schon gern besser erkundet … sellerie, etwas muss man immer übrig lassen um nochmal wieder zu kommen, oder?)

wir schlendern umher und verlaufen uns noch nochmal, schaun ein letztes mal in unser lieblingslokal und genießen das tolle wetter, besuchen die Maison de la Photographie und sind beeindruckt von den fotos und verliebt in das schöne gebäude …

… shukran, Marokko! Spannend war’s Dich zu bereisen, manchmal kalt und schroff und bald das gegenteil … ich gehe mit gemischten gefühlen, wie man so schön sagt …

Tini




Escape from Morocco


Klingt einfach, isses aber nicht.
Um auf nummer sicher zu gehen haben wir ja den früheren bus (18:30) reserviert und sind natürlich fast eine stunde vor abfahrt vor ort – dem busbahnhof von Supr@tours (deren homepage nicht funktoniert) … nur um auf der sicheren seite zu sein …
Wir vertreiben uns die zeit im angeschlossenen cafe und beobachten das gelinde treiben rund um uns …
Ab und zu mach ich einen kleinen spaziergang, da ja noch 3 ½ stunden „imbussitzen“ vor uns liegen.
Dabei entdecke ich zufällig ein kleines schild wo „enregistrer bagages“ drauf steht … neugierig erkundige ich mich und mir wird gesagt, dass man für das gepäck extra zahlen muss …
Also machen wir das noch (0,5€/Koffer, also nicht die welt) und dann ist auch der bus schon
da …

Wir nehmen unsere plätze ein (es ist schon kurz vor halb sieben) und machen uns innerlich bereit für die fahrt …
Langsam füllt sich das fahrzeug - außer uns nur einheimische, was mich ein wenig verblüfft … Supr@tours sind die touristenbusse schlechthin …
Mittlerweile ist es kurz vor sieben und im bus herrscht eine temperatur von knapp über 30° … die klimaanlage ist ausgefallen, die sonne brennt direkt aufs dach und uns rinnt der saft den buckel
runter …

Trotzdem steigen immer noch leute zu, einige davon in winterjacken! Aber zumindest mit einem schweißfilm auf der stirn, das beruhigt uns irgendwie :o)
Ein paar minuten später beginnen alle wieder auszusteigen. Wir bekommen einen neuen bus, weil kimaanlage irreparabel … das sagt einem aber niemand, dass muss man mühsam erfragen und fast niemand spricht oder versteht englisch …
Mißtrauisch wie ich bin beobachte ich die umladung des gepäcks, nicht das das wegen so einer aktion noch verloren geht.

Um die gepäckstücke nicht die vollen vier meter tragen zu müssen wir der defekte bus umgeparkt … das dauert sicher genausolang wie das rüberzarrn – aber bitte …
Schießlich geht’s dann doch los, 45 minuten nach der angegeben zeit …

In Agadir angekommen machen wir ganz auf alte, welterfahrene hasen … wir wimmeln gleich den ersten taxiscout ab, stellen uns ein wwenig zur seite, dampfen ein bissi und strecken uns …
Bald ist der typ wieder da, einen taxler im schlepptau …
Beide unterhalten oder streiten sich, so genau kann ich das nicht sagen.

Wir hieven unser gepäck und gehen zum stand der „Petit-Taxis“ – weil billiger wie die Mercedes der „Big-Taxis“ … die zwei jungs verfolgen uns hartnäckig und debattieren immer noch lautstark …
Als ich einen der fahrer wegen der fahrt zum flugplatz anspreche schüttelt er nur den kopf …
Und schon ist der taxiscout da und erklärt uns, dass die kleinen taxis nicht zum flughafen fahren … die operieren nur im stadtgebiet … wir müssen ein großes taxi nehmen und die fahrt kostet 250 DH.
Haben wir aber nicht mehr … nur noch 150 … da muss doch was gehen … wir beginnen also wieder zu lamentieren, dass wir kein geld mehr haben und dass wir zum flughafen müssen … usw … wie schon zuvor recht erfolgreich angewandt.

Seltsamerweise gehen sie darauf ein, der eine taxler verschwindet um sein auto zu holen. Wir steigen ein, aber bevor es losgeht wird zuerst mal die motorhaube geöffnet, ein wenig herumgewerkelt und eine flasche wasser eingegossen
(die leere flasche wirft er dann – wie hier so üblich – einfach über eine mauer) …
Ob wir mit der krücke wirklich zum flughafen kommen? Unser zeitpolster ist schon ein wenig zusammengeschmolzen, viel darf nicht mehr passieren …
Aber wir schaffens … um unfreundlichen diskussionen in fremden sprachen vorzubeugen lege ich den 150DH noch 5€ bei … alles ist gut …

Hurra, wir habens geschafft!
Nach überwindung der ausreiseformalitäten und des sicherheitschecks dürstet uns und wir suchen das einzig offene beisl auf. Unser flug ist der einzige die nächsten paar stunden und dementsprechend ist hier fast nix
los …
4€ für eine kleines bier? Nein, das ist echt nicht ok … also gönnen wir uns ein mineral um 1,5 … auch nicht geschenkt …
Aber egal, bald samma weg und wieder im Bieradies Wien :o)

So sitzen wir im Flughafenresti und ab und zu schau ich ums eck ob schon eingecheckt wird … Wird nicht, also wieder zruck zur Tini …
So nach einer stunde werfen wir das handtuch und holen doch ein bier … kurzer blick zum gate – nix …
Nicht mal der flieger ist da … ulalla, das kann wieder länger dauern …
Irgendwann wird’s auch im beisl fad und wir gesellen uns zu den anderen fluggästen. Und auch hier, wie zuvor am busbahnhof: keinerlei informationen, nix auf der anzeigetafel und keine ansprechperson …

Dann kommt doch eine junge dame in uniform und informiert unsern haufen, dass wir zu gate 7 wecheln sollen … ein fußmarsch von zwei minuten …
so groß ist es hier nicht :o)
Schwups samma dort, sie greift nach dem mikrofon und informiert die leere halle darüber, dass der flug nach Wien nicht von gate zwei, sondern vom siebener weggeht … putzig, irgendwie …

Alles in allem war der trip voll ok … wir haben wunderschöne sachen gesehen und erlebt, aber es gab auch – gefühlsmäßig – eher ungute begebenheiten … nichts böses, aber einen fahlen geschmack hinterlassend …
Auf jeden fall wird es eine weile dauern, bis wir wieder ein muslimisches land aufsuchen, wir fühlen uns da einfach nicht so
wohl …

Hier noch ein paar kleinigkeiten die mir aufgefallen sind und manches könnte eventuell von nutzen sein:

  • Der reiseführer von Baedeker ist eigentlich nicht zu gebrauchen, aber die Straßenkarte ist ok

  • Müll wird immer und überall einfach weggeworfen … in der einsamsten wüstengegend, oder ganz oben im gebirge – wurscht, überall leuchten plastiksackerl in der sonne

  • Die weckrufe um halb fünf durch die vielen tonbandmuezzins, daran werde ich mich nie gewöhnen!!

  • handeln und feilschen mag ich nicht, weil ich keine ahnung habe was das zeug wert ist und somit auch kein angebot stellen will

  • ich habe noch nie so viele (nur männliche) menschen einfach nur ummananderlehnen und herumhocken gesehen, Homer wär neidig!

  • Auto mieten war beste idee überhaupt – unabhängig und frei sein !!

  • Immer kleingeld in der tasche haben!

  • Man wird (wie erwartet) eh beschissen, aber aufdringlicher und mit nicht so viel charme wie z.B. in Asien

  • Durch die sprache klingt für mich alles irgendwie aggressiv und sehr laut

  • man sollte hier zumindest ein paar brocken französisch beherrschen

    Stefan





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