Komm flieg mit // The trip begins here
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23.01.2009 - 20.02.2009

Asia fastforward

Von und mit Martina, Stefan & Stephan
Wundrig sein über die gegensätze in Kuala Lumpur, wohliges schauern beim sonnenaufgang über Angkor Wat, kurz nach Chiang Mai und dann ein vermeintlicher - und äusserst abenteuerlicher - abstecher nach Laos. Dazu noch eine prise paradies auf Koh Chang und zum abschluss two nights in Bangkok.
 

Farewell-Komitee

endlose Weiten

flauschig

entering Bangkok

Flughafen - Bangkok

starten von Bangkok...

gähnende Leere im Jumbo...

Einschulung...

himmlisches Malaysien

was es ist, sieht man eh =)

im LRT...auf dem Weg ins Hostel

Motosikals (wie sie hier heissen)...

home sweet home

da hauts da's Aug ein...

China Town - Night Market

ebenda...

AAAAAAAHHHHHH...!

LECKER !

unsa Dachterrasserl...

tolle Aussicht...

*documentacion*
Asia fastforward // 24.01.2009

Jetzt geht's los ...

Das lange warten ist endlich vorbei ...

Da wir gestern abend schon am cat-terminal eingecheckt haben, können wir heute locker-flockig nur mit handgepäck bewaffnet in schwechat erscheinen. Dafür haben wir diesmal eine richtige gefolgschaft im schlepptau. 5 liebe menschen begleiten uns, um uns den abschied nicht ganz so leicht zu machen ... meine lieblingseltern, petra und ihr freund robert (die auch noch so lieb sind und uns mit unseren jacken in petto wieder abholen werden ... aber das ist ja noch gaanz weit weg) und stephans freund udo (mit dem er im mai nach NYC fliegen wird...aber das ist noch sehr unwirklich weit weg)

etliche abschiedsumärmelungen später sitzen wir im flieger und gleich nach der begrüssungsfloskel teilt uns der kapitän mit, dass es in frankfurt stürmt und wir deshalb mit 45 minuten verspätung abfliegen werden....sofort beginnts in meinem hirn zu rattern – ob wir dann noch unsren anschlussflug nach bangkok bzw. kuala lumpur rechtzeitig erwischen ...?

statt um 19.40 heben wir schlussendlich also gegen halb neun ab, und den gesamten flug über beutelt es den kleinen flieger immer wieder ... wirklich heftig ... haben wir alle drei noch nie in der art erlebt! In frankfurt joggen wir leere hallen und gänge entlang ... sehr strange, man kommt sich leicht verloren vor ... erwischen aber unsren flieger problem- wenn auch atemlos.

10 stunden und 10 minuten später, wieder gebeutelt durch winde und luftlöcher, landen wir in bangkok. Der flughafen ist einzigartig in seiner bauweise ... rund und gumpfelig irgendwie ... und auch wieder erstaunlich leer. Da wir mit der selben maschine weiter nach KL fliegen, sollten wir uns nicht allzuweit vom gate entfernen ... aber jetzt müssen wir erstmal eine rauchen! Wir haben ja 30 minuten zeit, also schockt uns der wegweiser zum smokingroom nicht, der uns zeigt das in einer richtung 480 und in der anderen 435 meter zurückzulegen sind um dem lieblingslaster zu frönen. Die buben entscheiden sich für den kürzeren weg, obwohl ich sie daran erinnere das die stewardessen uns die andre richtung gewiesen haben ... das soll sich noch rächen, denn wie wir etwas später checken, müssen wir in den ersten stock in der ANDEREN richtung um wieder zum richtigen gate zu gelangen =)
so rennen wir wie die irren um rechtzeitig unsre alten plätze in der alten maschine einzunehmen ... weibliche intuition sag ich nur =))
egal, wir habens ja geschafft ... alles, nämlich auch mit expresszug und LRT bis zum pudu raya, dem hauptbusbahnhof von KL zu gelangen ... gleich dort irgendwo ist nämlich unser hostel ... wo genau haben wir erst nach einem klitzekleinen umweg rausgefungen. Es ist ja herrlich, suuuperherrlich warm hier ... und die grossen rucksäcke haben ja kaum gewicht ... so klebt mir die jeans wie ne leggin auf der haut bis wir endlich eingecheckt haben.

Das anuja backpackers inn ist eine bruchbude wie aus dem bilderbuch, aber uns macht sowas ja nix ... wir findens trashig und cool ...
Das wutzikleine zimmer ist in türkis und magenta gehalten ... die duschen und klos am gang strotzen nicht unbedingt vor sauberkeit, sagen wirs mal so ... aber es ist billig ... und wir sind so ziemlich die einzigen europäer hier ... das zählt ja auch was! Trotzdem, im internet stand was von WIFI, das in wirklichkeit aus zwei räudigen computern in der lobby besteht ... und ner dachterrasse, die wir beim besten willen nicht finden können ... nicht ganz perfekt also.

Aber alles wurscht ... denn raus, raus ziehts uns ... es ist zwar schon ziemlich spät, aber wir sind hungrig ... nach nahrung und eindrücken ... und brauchen streetlife nach den vielen sterilen flughäfen.
Es verschlägt uns nach chinatown, das gleich um die ecke anfängt und in dem all unsre begierden auf einen schlag gestillt werden ... wir essen nudeln, die aussehn wie regenwürmer (aber nicht so schmecken=) und trinken das heiss ersehnte tigerbeer, geniessen die hitze und das gewusel, das unverständlche palawer und die lebendige art der menschen hier ...
Und auf einmal sind all die strapazen verflogen ... wir fühlen uns einfach nur mehr wohl, grunzen vor uns hin ... und landen schön langsam richtig in malaysien :o) DAS LEBEN IST SCHÖN !

Zurück im hostel finden wir nach einiger anstrengung dann doch die versprochene dachterrasse (über eine enge hinterstiege durch eine verklemmte schiebetür zu erreichen ... hätten wir nicht an der rezeption gefragt, ich hätt nie gedacht das es DA rauf gehen könnte ... macht nix, so haben wir das dach für uns allein =)

Obwohl sich der jetlag doch bemerkbar macht, hocken wir noch stundenlang am dach ( übrigens mit blick auf den KL-Tower und teilweise auch auf die Petronas-Towers ) ... einfach weils so lässig ist, und wir so happy sind das alles miteinander zu teilen ...

Tini

 

Ausblick aus unserer Kammer...

guckst du ??

kleines buntes Detail

Im Shoppingrausch :o) at KL-Tower

die weltbekannten Zwillingstürme

der Ausblick ist phantastisch...

so schauen 522 Meter aus

welcome to the 'Winterwonderland

alles sehr amüsant dort :o)

ein Bewohner der Animal Farm

Bullfrog aus Australien

er schaut a bissi vorwurfsvoll - kein Wunder !!

die berühmt berüchtigten Mofaterroristen

die (für uns) verbotene Moschee

die Drei vom Merdeka-Square

Skyline...

mal ein wirklich schönes Graphitti

die Nagelprobe :o)

Stephan ist happy...

jetzt lacht sie wieder...

Bekanntschaften entstehen durch Herausforderungen
Asia fastforward // 25.01.2009

Same procedure as every year??

Zumindest für 2 von uns – Stephan hat ja KL-premiere. Spannend, an was man sich ein jahr später noch erinnert – und was man alles übersehen hat :o)

Tagwache um 9.30 Uhr und zwar zum leicht unpassenden song „one night in bangkok“ der aus Stephans handy ertönt. Es dauert ein bissi, bis wir alle unsere sinne beisammen haben, war ja doch ein anstrengender vortag und eine kurze nacht. Dann rappeln wir uns auf und statten dem 7-Eleven am eck einen besuch ab. Bewaffnet mit kuchen und instant-kaffee, sowie ein sackerl (!) voll heißem wasser um selbigen aufzugießen, geht’s auf „unsere“ geliebte terrasse. Obwohl es leicht bewölkt ist, hat es auf dem dach schon einige gräder und schon nach kurzer zeit rinnt der schwitz. Wurscht, es ist einfach herrlich in kurzen hosen und t-shirt draußen zu sitzen. Gierig schlürfen wir die zuckerbrühe und schütten uns zusätzlich ein recht wohlschmeckendes getränk namens „100-Plus“ (um die elektrolyte wieder ins gleichgewicht zu bringen) und lauwarmen o-saft rein. Ist zwar kein gourmet frühstück, aber bei den randbedingungen kratzt es trotzdem an der grenzgenialität.

Es dauert nicht lange und wir haben auch schon einen plan: da die wetterbedingungen passen, beschließen wir den KL-Tower zu bezwingen und die stadt aus der vogelperspektive anzuschaun. Unser hostel liegt ja recht günstig und so sind es schlappe 1.2 kilometer bis zum vierthöchsten fernsehturm der welt, der dazu noch auf einem hügel erbaut wurde. Für die Tini und mich ist es, als würde man einen film rückwärts abspielen, wir sind ja vor einem jahr dieselbe strecke in entgegengesetzter richtung gewandert.
Und trotzdem, diese mischung aus funkelnden high-tech gebäuden und verfallenen bzw. sehr maroden häusern entzückt wieder aufs neue. Für die doch recht kurze strecke brauchen wir auch dementsprechend lange, weil wir alle paar meter stehen bleiben müssen um alle eindrücke und kuriosen details auf die speicherkarten zu bannen.
In dieser konstellation bin ich eindeutig die treibende kraft, 95% der zeit bin ich den anderen einige meter voraus und muss aufpassen, dass ich nicht verloren gehe :o)
Schließlich erreichen wir den KL-Tower -Hügel und warten auf den gratis shuttle bus. Es ist zwar kein so wilder aufstieg (60 meter hat die erhebung), aber bei über 30 grädern lässt man sich doch gerne klimatisiert hochbringen.
Kurz vorm ende der fahrt entdecken wir etwas, was es nur in asien geben kann. Auf dem vorplatz des turms wurde ein winterpark errichtet. Eh klar, dass wir den unbedingt besuchen müssen. Aber zuerst das wichtigste: rauf auf den tower.

Ok, es gibt noch was wichtigeres, nämlich endlich einen gscheiten kaffee zu trinken. So setzen wir uns in eines der beiseln, bestellen einen cappuchino und beobachten das bunte treiben rund um uns. Und davon gibt es wirklich genug. Menschen aus aller herren länder wuseln umanander, kinder flitzen durch die gegend, angestellte in bunten saris flanieren vorbei – ein paradies für photographen (wenn sie sich trauen – es lebe der live-view :o)
Dann besorgt stephan die eintrittskarten (38 RM) die neben dem zutritt zum aussichtsdeck auch noch eine menge anderer gimmicks (z.b. eine wasserflasche in form des KL-Towers) enthalten.
Kurz darauf hat uns der expresslift schon auf 300 meter hinaufkatapultiert und wir genießen und dokumentieren den spektakulären ausblick über die city.
Die sicht ist – im gegensatz zum letzten mal – einwandfrei, und man sieht bis zum horizont. Über eine stunde toben wir uns aus, bis wir auch wirklich alles aus allen blickwinkeln festgehalten haben.

Dann geht’s wieder abwärts und wir suchen den winterpark (im eintritt zum turm includiert) auf.
Für uns wintergepeinigte österreicher ist das ganze eine große lachnummer. Bären auf schlitten, rentiere und pinguine, häuser mit weihnachtsphototapete und styroporschnee eingewintert – herrlich. Die malayen haben schon eine recht romantische und kitschige vorstellung von dieser unnötigen jahreszeit. Aber, wir haben wirklich viel zu lachen und posieren vor den figuren. Rings um die ausstellungsfläche sattgrüne palmen - ein anblick für götter.

Beim verlassen des parks werden wir auf eine animal-farm aufmerksam, und da wir auch dafür ein ticket haben, steuern wir schnurstracks drauf zu. Vögel, spinnen, affen, hasen und hamster, sowie leguane, geckos und schlangen sind zu bewundern. Ein angestellter legt mir eine recht große würgeschlange aus australien um den hals. Das erste mal im leben, dass ich so ein tier berühre, festhalte und streichle. Ein wirklich eigenartiges, aber tolles gefühl. Anschließend will er für diese dienstleistung 5 ringgit. Davon war vorher natürlich keine rede :o)

Einige zeit und hunderte bilder später wandern wir den hügel runter, um einige gebäude, die wir von oben gesehen und die unser interesse geweckt haben, aufzusuchen. Anschließend wollen wir weiter zum Madeka-Square und das Sultan Abdul Samad Building besichtigen. Die richtung ist in etwa klar, nur ist die navigation am boden nicht so einfach wie es von oben aussieht.
So finden wir zwar nicht die gesuchten bauwerke, aber sonst tausende lässiger sachen und eindrücke.

Nach einem wirklich langen spaziergang am Monorail entlang, bleibt stephan plötzlich stehen, schmeißt den rucksack zu boden und beginnt zuerst seine taschen und dann ihn hektisch zu durchsuchen. Mit dem satz „ich glaube, ich habe meine geldtasche verloren“ gelingt es ihm uns zu schocken. Wir rekapitulieren wo er sie das letzte mal in der hand gehabt hat und er äußert den verdacht, dass er sie vielleicht bei einer rauchpause – lang her und weit weg – zusammen mit den tschick unbemerkt aus der tasche gezogen hat.
Die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und so geht’s fast den ganzen weg zum KL-Tower zurück. Unterstützung bekommen wir vom Monorail, der uns eine station mitnimmt. Schließlich sind wir an der angepeilten stelle und - überraschung – das teil ist nicht zu finden.
Nun, passend zur stimmung, beginnt es auch noch zu regnen. Wir stellen uns unter, derweil stephan versucht (am sonntag) kredit- und bankomatkarte sperren zu lassen. Kein simples unterfangen.

Jetzt haben wir uns ein bier verdient (das erste heute !!!!!) und auch ein mittelschweres hungergefühl gilt es zu bekämpfen. So hauen wir uns ins näxtbeste beisl und bestellen eine kleinigkeit zu essen, samt einer runde fosters. Zum abschluß noch mal nen cappuchino, einige twitter-sms und dann bezahlen. Hier manifestiert sich einer der wenigen negativen aspekte eines vorwiegend muslimischen landes, die drei biere sind gleich teuer wie das essen und der kaffee zusammen...
Außerdem verabrede ich bei dieser gelegenheit uns auch gleich mit Ravi (siehe asienbericht 2008) via sms für den nächsten tag.

Nun geht’s wieder den selben weg – allerdings auf der anderen straßenseite, der abwechslung wegen – zurück und weiter richtung Merdeka Square. Mittlerweile dämmert es schon und kurz darauf ist es endgültig nacht. Das geht hier recht flott. Auf unserem weg stolpern wir noch über eine schön beleuchtete moschee, die wir aber nicht besichtigen können, weil der tini das kopftuch und uns die langen hosen fehlen.
Als wir am zielort (Sultan Abdul Samad Building) angelangen, wartet eine mittelschwere enttäuschung auf uns: die wunderschöne beleuchtung ist abgeschalten. Und wir hatten stephan vorher noch vorgeschwärmt wie supertoll das teil bei nacht ausschaut. Ich mache mich schlau und bekomme erklärt, dass es am wochenende keine beleuchtung gibt, dafür aber die 6-spurige straße davor gesperrt wird, damit die leute dort flanieren können.
Wir verbringen geraume zeit an diesem fleckchen und versuchen mittels stativ und langzeitbelichtung die skyline festzuhalten, pilgern über den Merdeka-Square und beschließen einen indischen Tempel zu besuchen, der nicht mehr all zu weit weg ist.

Aber das wetter macht uns einen strich durch die rechnung – es beginnt zu regnen. Und zwar heftig. Wir suchen Schutz in einem arabischen restaurant, aber dort gibt’s keinen alkohol, also verstauen wir die fotis und hatschen durch den regen auf der suche nach einer alternative. Unser pech ist, dass wir im falschen viertel sind. Fast keine beiseln und wenn, dann ohne bier. So treibt es uns zurück nach chinatown, wo wir auf ein fischrestaurant stoßen und uns niederlassen um ein oder zwei wohlverdiente tigerbeers zu süffeln.
Der regen hört und hört nicht auf, und so müssen wir immer wieder neue flaschen ordern.

Wie wir so dasitzen und uns großartig amüsieren, kommt ein straßentandler vorbei, der einige trickige gimmicks dabei hat. Metallnägel und ähnliches, die innenander verhakt sind und die aufgabe besteht darin sie auseinanderzuwutzeln. Obwohl er es uns mehrmals vorführt, scheitern wir lange zeit kläglich. Ab und zu gelingt es einem von uns, aber das ganze anschließend zu reproduzieren schlägt fehl.
Auch an den nebentischen wird eifrig probiert, mit mehr oder weniger großem erfolg. Schließlich kaufe ich ihm so ein ding ab, einige von euch werden damit sicher noch bekanntschaft schließen.
Durch dieses „spiel“ kommen wir mit zwei chinesen vom nachbartisch ins plaudern und lassen uns in wenig über das chinesische neujahr aufklären. Mittlerweile meldet sich auch der hunger wiedermal und wir ordern veschiedene kleine gerichte, um möglichst viel unterschiedliches zu probieren. Das essen ist wirklich phantastisch und wiedermal sitzen wir happy und zufrieden da und freuen uns das das leben eines der schönsten ist :o)

Recht spät rappeln wir uns auf und schleichen uns nach hause. Dort wieder auf die dachterasse, bilder runterladen, ein bissi gucken, bericht schreiben, buisness as usual... Und auf einmal ist es kurz vor halb fünf, wir reißen uns los und begeben uns zur ruhe – zeit wird’s...

Stefan

 

Frühstück auf der dachterrasse - es ist heiss!

Legger strassenküche, Chinatown

Wilder architekturcocktail von Chinatown aus

Spicy thaifood in der S&M Mall

Fußspa irgendwo in der city

Der alte bahnhof von KL

Unzugängliche Nationalmoschee

Smileline

Wetteifern zwischen himmel und architektur beim Lake Garden

Jungle in the city

So sach'n wachsen da einfach in der gegend rum

Geschäftige strasse im indischen viertel

Indische vielfalt zwecks stimulierung kulinarischer orgasmen

Pyria und Rania

Die Petronas Towers, voll illuminiert


Noch mehr strahlen
Asia fastforward // 26.01.2009

Klodyssee und andere verläufnisse

Frühstück auf dem heissen hosteldach, verschlossene türen, dringende bedürfnisse, die vielen gesichter von KL, dinner mit einem freund.

Um 9:30 meldet sich erstmals der wecker - ich werde ziemlich verschnupft und mit bösem halsweh munter ... Nachdem Tini & Stefan auch weiterdösen, und ich total erledigt bin, mützl ich weiter ... Ohne wecker allerdings bis halb zwölf. Die kurzen nächte und das lange aufbleiben machen sich bemerkbar. Trotz des "langen schlafs" noch sehr groggy besorgen wir wieder frühstück beim 7 Eleven und vertilgen das auf der dachterrasse, wo die mittagssonne doch schon recht heiss auf uns brennt.

Dann stürzen wir uns auch schon wieder ins getümmel, es scheint rund um die uhr vor unserem hostel und um die Pudu Raya Station hektisches treiben zu herrschen. Bald trunken von den eindrücken landen wir in Chinatown, wo S&M gleich einmal sandalen kaufen, und ich alleine in einem lokal bleibe, während die beiden ihre alten schuhe zurück bringen.

Was mich ein bissl nachdenklich drüber stimmt, irgendwann mal alleine etwas länger zu verreisen - ich würd' ob all dem, vor allem ob all dem schönen, platzen, wenn ich's nicht unmittelbar mit jemandem teilen, gemeinsam rätseln, wundrig werden oder lachen kann ... Na, mal schauen, ist ja noch zukunftsmusik.

Unsere erste etappe, ein indischer tempel, erweist sich als verschlossen, auch hier wird renofiert. Trotzdem lugen wir rein, machen ein paar fotos, bis man uns freundlich, aber bestimmt hinaus komplimentiert.

Was uns direkt in eine Thaiküche im S&M Einkaufszentrum führt, wo wir köstlich & würzig & billig speisen.

Der anschliessende drang zur erleichterung erweist sich allerdings als verhängnisvoll. Ewig irre ich im kaufhaus umher, bis ich im fünften stock fündig werde, bloß dass es dort kein häuslpapier gibt. Also wieder runter, weiterer versuch beim um die ecke vermuteten McDonald's. S&M warten derweil rauchend. Ein bissl eilig folge ich den hinweisschildern - einzig, er ist nicht zu finden.

Nicht in der nächsten seitengasse, nicht in einer anderen. Die sonne brennt, im inneren drückt's. Nochmal biege ich in eine seitengasse, auch wenn das angesichts der hinweisschilder völlig bescheuert wäre, und dort ist er dann plötzlich. Nur - das wc ist versperrt, out of order. Ausgerechnet! Beim McDonald's! Dem ansonsten zuverlässtigsten provider sauberer toiletten! Die ostersperre in warschau hat mich schon an seiner göttlichkeit zweifeln lassen, aber jetzt ...

Jetzt mischt sich zur not auch ein bitzle hartnäckigkeit. Kann ja nicht sein, dass kein klo zu finden ist. Im Uo-Shoppingcenter besorge ich servietten (einzeln verpackte häuslpapierrollen gibts natürlich nicht, aber die bitte erfahrung zeigt, man sollte vorsorgen) und - tusch - im zweiten stock ist auch tatsächlich ein öffentlich zugängliches wasserklosett. Wo natürlich auch tissues verkauft werden. Grmpf. Aber egal, der sieg ist meiner. Trotzdem schwitzt man hier enorm beim scheissen. Aber ist das nicht schön? (In liebe an alle daheimgebliebenen)

Ab dann geht's mit mir rapide bergab. Trotz tee statt bier und kalter getränke werde ich immer fertiger, müder. Nur ein fussbad in einem springbrunnen, irgendwo zwischen hochhäusern und autobahnkreuz ist noch ein kleiner rausreisser.

Beim alten bahnhof, so wunderschön er zweifellos mit seinen weissen türmchen ist, bin ich einfach nur erledigt. Nun sind die beiden mit ihrer - allerdings etwas gezielteren - klodyssee dran.

Dafür ist die nationalmoschee dann gleich ums eck. Auch wenn sich so ein eck bei tropischer hitze und dümmlicher erkältung ziehen kann. Das im vergleich zu anderen moscheen ziemlich hässliche gebäude ist an diesem tag leider nur für Muslime zugänglich, so müssen wir uns damit begnügen, ein paar aussenaufnahmen zu machen. Wilde kontraste mischen sich hier, mit dem alten bahnhof und dahinter der skyline eines wolkenkratzernestes, dazwischen palmen, vom klotz der moschee ganz zu schweigen.

An der fassade prangt ein riesiges banner wider den krieg um den Gazastreifen, mit boykottaufrufen gegen große amerikanische konzerne, unterstützt durch den abgetrennten kopf eines kindes ... Man mag gegenüber der situation um Israel eingestellt sein, wie man will - meiner meinung nach machen beide seiten fehler, und dass krieg eine lösung ist, bezweifle ich stark ... Aber diese art der propaganda ist auch nicht viel besser ...

Nun wird's zeit, ein bisschen in einem park zu relaxen, auch wenn wir dafür erst ein stückerl bergauf gehen müssen. Auf der anderen seite eines hügels erwartet uns der Lake Garden, ein riesiger, bis ins kleinste detail durchdesignter park rund um einen kleinen see. Jeder quadratmeter scheint von landschaftsplanern und architekten durchdacht zu sein, nichts wuchert hier unkontrolliert, alles ist sauber und gepflegt. Kurz: Zwar sehr schön, aber auch sehr öd.

Die hoffnung war groß, hier ein lokal zu finden, um kaffee zu trinken, fündig werden wir allerdings erst nach längerem suchen am nordende des sees.

Rundherum tummeln sich größtenteils hiesige ausflügler und touristen, auf dem see vergnügen sich ein paar mit gemieteten tretbooten und dahinter ragen tropischer wald und eine skyline mit wolkenkratzern hervor. KL, die stadt der vielen gesichter. Und das mittlerweile wieder in einer luft, die so angenehm ist, dass sie sich anfühlt wie eine zweite haut.

Und nach zwei kaffee im gemütlich rustikalen bootshaus gehts mir auch wieder ein bissl besser. Um uns herum hauptsächlich familien mit zahllosen, teilweise irrsinnig süßen kindern, fast schon kitschige idylle.

Dann wird's auch schon zeit, dass wir uns zur Sentral Station begeben, wo wir Ravi und dessen familie treffen wollen, bei dem S&M schon voriges jahr gewohnt haben (siehe 8. Jänner 2008). Der weg dorthin führt uns am anderen ufer des sees entlang, durch etwas mehr naturbelassenere landschaft. Und, ich weiss, ich wiederhole mich, aber die luft ist einfach unglaublich angenehm, ein traum.

Trotzdem ist alles nicht so einfach, erst müssen wir über/unter/durch ein autobahnkreuz, fast ein ding der unmöglichkeit. Aber wir sind ja in asien, da werden fussgänger zwar nicht unbedingt bevorzugt, finden aber immer ihren weg und fallen auch nicht weiter auf, wenn sie mal ein stückerl entlang von mehrspurigen schnellstraßen latschen müssen.

Im schatten der leicht überdimensionierten twintower der hotels Meridien und Hilton müssen wir uns erst einmal in der Sentral Station zurecht finden, Ravi wollte uns bei einem der taxistandplätze in empfang nehmen. Diesmal haben wir glück, Tini entdeckt ihn, seine frau Pyria und die kleine Rania zwischen den bussen im stickigen terminal. Ärgerlicherweise bin ich mittlerweile völlig k.o. und die aussicht auf viel kommunikation, noch dazu auf englisch, erscheint wenig rosig, auch wenn ich mich drauf freue, alle kennenzulernen - zumal die begrüssung sehr herzlich ausfällt.

Immerhin ist der weg zum lokal nicht weit, schon nach ein paar hundert metern, in einer sehr belebten strasse, kehren wir bei einem - gut klimatisierten - inder ein. Ravi übernimmt gleich das bestellen, was uns nur recht ist, weil er die gerichte kennt und dafür sorgt, dass wir von allem etwas bekommen.

Ravi ist voll in seinem element, dirigiert die kellner, fragt, erzählt, witzelt und erklärt vor allem, man spürt permanent den lehrer in ihm und ich glaube, man wäre gerne sein schüler.

Und das futter ist wunderbar - verschiedene sorten brot, lamm, huhn in mehreren varianten, kartoffel, alles würzig, teils auch sehr scharf. Köstlich! Wir schaufeln bis zum platzen - und dazu Kingfisher und Tiger Beer. Die kleine ist die einzige, die zwischendurch die aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, ein umwerfend niedliches mädl. Mit hohen ambitionen, später die österreichische staatsbürgerschaft zu erwerben, so intensiv wie sie sich mit den bierdosen beschäftigt.

Sie ist allerdings auch der grund, dass der abend relativ früh endet, was mir aber nur recht ist - so fein es auch ist, ich bin einfach nur todmüde und freu mich rasend aufs bett. Ravi lässt es sich aber nicht nehmen uns heimzubringen und chauffiert uns noch extra zum Merdeka Square, um ihn mir in voller illumination zu zeigen, was leider misslingt, er ist auch heute im halbdunkel, was allerdings den reiz nicht mindert.

Dafür fährt er auch noch an den Petronas Towers vorbei, die in vollem glanz erstrahlen, und einen unweigerlich in ihren bann ziehen. Wir bleiben kurz stehen und nehmen die türme mit unseren digi-uzis ins visier, begleitet von einem irren leuchten in unseren augen. Und Ravi erzählt und erzählt und erzählt - sehr spannend und witzig - über KL und Malaysia.

Zurück im hostel lagern wir wieder gemütlich unserer dachterrasse, umspült von der herrlichen tropischen luft und leider mindestens ebenso warmen bier (man kann nicht alles haben), während unter und um uns die stadt summt und vibriert ... Das leben ist wieder einmal eins der schönsten ...

Stephan

 

Batu Caves Entree & *GGG*

Hubba Bubba-Ganesha uns seine Bubblegumfreunde

göttlicher Ausverkauf

heilige Halle...ähem Höhle!

hier wird gesalbt...in tollem Ambiente...

raufgschaut...

die steht wohl voll auf den Kerl der ihr zu Fuessen liegt..

schon bsondrig...!

Exoten unter Exoten

da schauts...

nach dem langen Aufstieg...erstmal durchatmen

friedliche Omlettes

Mr. Mimit, asiatisch

the Monorail

heartattac

nettes Detail am Rande, immer noch auf Futtersuche

all mixed up

malayische Zwillinge

near KLCC

Namenszwillinge vor Zwillingstürmen

da freut er sich, sichtlich..!

vis a vis KLCC

in little india

*hmmmm* supalegga Hendal

tolles Eck, an dem wir da futtern!

Kannibalismus, quasi

schmeckt nicht nur toll, schaut auch sensationell aus
Asia fastforward // 27.01.2009

Goodbye KL ...!

Von einem tag der gut begann, zwischendurch eher schwächelte und fantastisch endete ... Und unser lieber Stephan sich endgültig als Quotenschlampe geoutet hat ...

nach dem mittlerweile klassischen frühstück on the rooftop schmeissen wir uns ins taxi (nicht ins erstbeste, a bissal schaun wir schon auf den preis, trotzdem haben wir doppelt so viel bezahlt als ravi uns empfohlen hat...so gut kann man als touri gar nicht verhandeln) um zu den batu-caves chauffiert zu werden. 2 malayen mit denen wir gestern ins gespräch kamen, haben uns diesen ausflug sehr empfohlen...auch die beschreibung im reiseführer spricht uns sehr an...klingt nämlich als wären diese höhlen kein touristen-must-have-seen, zumindest nicht für blasse touristen...eher für hindus, für die diese höhlen heilig und eine art initiationsritus sind.

Dank dem erschlankten verkehrsaufkommen wg. Chinese new year sind wir in der halben zeit am ziel (wenigstens etwas, sonst kriegen wir ja leider nicht so viel davon mit-statt der erwarteten strassenfeste bisher ja nur geschlossene lokale, weil alle chin. Familys zaus bleiben) und als wir aus dem auto klettern sind wir beinahe die einzigen menschen die nicht in bunte saris gehüllt sind =) sofort rattern die auslöser unsrer cams los, denn uns bietet sich ein wirklich schöner, schräger anblick...zu füssen des berges und einer gigantischen, güldenen gottheit *ggg * reihen sich futter und blumenstände...dazwischen ein paar kleinere tempel oder futter/blumenstände die wie tempel aussehen...who knows, für mich sehn hindutempel ohnehin ein bisschen wie entzückende puppenhäuser aus mit den bunten götterfiguren, irgendwie bubbelgummig... =)
276 stufen bei der hitze (!!!) zu erklimmen geht ganz schön auf die schweissdrüsen, aber das ambiente ist einzigartig. Immer wieder laufen hindus mit kahlgeschorenen, gelb gepuderten köpfen an uns vorbei, die gefäße mit opfergaben rauf zum tempel tragen. Kinder, greise und alle alterklassen dazwischen erklimmen den hügel mit leuchtenden augen (in ebensolchen gewändern) oben erwartet uns eine riesige höhle gespickt mit kleinen, bunten altären und zwei tempeln. Sehr lässig! Auch das wir europäer eindeutig in der unterzahl sind...und dadurch exotisch - fühlt sich wiedermal cool an...und macht sich unter andrem dadurch bemerkbar, das Stephan und ich, als wir uns von der fotoralley auf einem stein sitzend erholen, von einer indischen familie umringt und fotografiert werden – natürlich schiessen wir aus vollem rohr zurück =)
Anderthalb stunden verbringen wir so mühelos bevor wir uns wieder auf den weg zurück in die stadt machen, diesmal per bus.. was ein billigeres (2 ringgit pro kopf), lebensechteres erlebnis ist. Stephan ist doch ziemlich ko, die verkühlung gemischt mit hitze und anstrengung macht ihm sichtlich zu schaffen als er trotz der rumplerei und huperei im bus einschläft...
An einem sehr belebten eck in der stadt hüpfen wir aus dem bus und lassen uns eine weile von den massen treiben, wieder fotomotive ohne ende, streifen einen secondhand-markt und landen auf der suche nach nahrung in einem etwas ruhigerem viertel.
Als ich höre, wie Stephan von einem kerl auf einem moped nach geld gefragt wird, bleib ich stehn um ihn ein wenig zu supporten. Schnell spüre ich, das der eigentlich knuddelig und ungefährlich aussehende typ eine sehr ungute ausstrahlung hat und uns eigentlich ausrauben will. Zuerst dachte ich nämlich, Stephan hat ihn fotografiert, er hats bemerkt und will jetzt geld dafür. Stephan bleibt total cool und sagt nur immer wieder das er kein geld hat...bis der typ auf dem mofa meint, er schiesst auf uns, wenn wir ihm kein geld geben...sein hemd ein wenig lüpft und Stephan darunter eine waffe sieht (die anscheinend wie ne spielzeugpistole ausschaut... ich bin froh das teil gar nicht erst gesehn zu haben). Das war der zeitpunkt an dem ich nervös wurde, denn der kerl wurde immer lauter und fordernder...
Nachdem Stephan ihm gezeigt hat, wie wenig geld er hat ( da zeigt sich wieder, es gibt keinen nachteil ohne vorteil =) wurde er ein wenig ruhiger, offenbar wurde ihm bewusst das er keine reichen touristen erwischt hat. Ab da hatte ich nur noch angst das er gleich draufkommt, dass wir beide teure kameras in der hand haben und uns die abnimmt wenn schon sonst nix zu holen ist. Seltsamerweise grinst der typ plötzlich, macht eine abwertende handbewegung und fährt davon...
Erst da bemerke ich das Stefan nur ein paar meter entfernt auf uns wartet...und von der brenzligkeit gar nix mitbekommen hat (er wurde auch von ein paar prostituierten abgelenkt, die ihn angequatscht hatten...herrgott, in welchem eck sind wir da bloss gelandet?)
* puhh * erstmal durchatmen und dem herzerl zeit geben sich zu erholen...ich bin ganz zittrig und muss erstmal eine rauchen...

als wir schliesslich weiterschlendern und das geschehen verbal ein wenig verarbeiten, fragen wir uns ob das ganze nicht eher eine verarsche war. Auf hellichter strasse für ein paar cent erschossen zu werden kommt uns schnell sehr unrealistisch vor...zumal sich der vermeintliche räuber gar nicht wie in „Aktenzeichen XY“ verhalten hat. Versteckte Kamera vielleicht??? Wohl eher, Stephan, die Quotenschlampe, tut alles dafür euch zu unterhalten, die besuchszahlen auf kfm hochzutreiben (genügts denn nicht, das börserl zu verliern und gleich zu beginn des trips zu erkranken?)

Nach diesem immensen adrenalin-ausstoss meldet sich der immer grösser werdende hunger zurück, aber weit und breit kein geöffnetes resti (wiedermal scheisst uns CNY rein =)
Schliesslich landen wir in einer muslimischen strassenküche wo wir kein bier und uraltes hendlfleisch kriegen...immerhin, wir zahlen nur 11 Ringgit für 2 seniorenhühner-gerichte und 3 cokes (ein packerl zigaretten kosten dafür 9 RM!)
An leib und seele wieder hergestellt dürstets uns nach gesellschaft und wir peilen KLCC (Kuala Lumpur City Center, home of the Petronas Towers) an. Leider gibt’s keine tickets mehr für die Skybridge, so muss sich Stephan damit begnügen die zwillinge von unten zu bestaunen (macht ja nix, wie wir letztes jahr festgestellt haben ist das kein grosser verlust...aber mal oben gewesen zu sein, das wärs halt g’wesen) egal, wir shoppen ein randerl, trinken laaang kaffee und schreiben karten, feixen ein bissi rum und rufen uns mal wieder ins gedächtnis wie grauslig es zaus ist, wie fein wirs hier haben =)) stephan ist irre tapfer, aber ich merk ihm an, dass er das alles nicht zu 100% geniessen kann, er hustet und schnupft...und wird langsam süchtig nach nasenspray.

Es wird ohnehin schon dunkel und so beenden wir das hardcore-sightseeing für heut und steuern hostelnahe gefilde an. Back in chinatown lassen stefan und ich noch passfotos von uns machen, die brauchen wir nämlich für’s visum für Kambodscha. In einem internetcafe laden wir den ersten bericht hoch und freun uns an der regen teilnahme eurerseits an unsren smsen. Gleich nebenan fiel mir eine coole strassenküche auf, wo in kleinen tontöpfen über offenem feuer gekocht wird...und, was is das fein solche reisegefährten zu haben, die beiden sind auch gleich dafür hier zu essen.
In den töpfen wird erstmal reis gekocht, später legt der koch einfach nur noch mariniertes hühnerfleisch drauf – vermischt mit sojasosse, frischem chilli und frühlingszwiebeln ergibt das so ziemlich das beste hendal, das ich je gegessen habe...und die buben sind meiner meinung, grunzen nur noch vor sich hin. Ein absolut würdiger abschluss eines schönen tages, eines sehr schönen besuchs dieser metropole!

Ein herziges detail: die malayische lautschrift...wörter wie „teksi“, „bas“, „motorsikal“ und „farmasi“ erheitern uns immer wieder...

Tropisch heiss ist es wieder...auf dem heimweg sag ich noch zu Stephan, möge Heike (generell die Göttin für eh alles, speziell die schutzheilige dieser reise) es regnen lassen, auf dass es ein bissi abkühlt – auf das mädl is wirklich verlass, als wir wenig später am terrasserl hocken, fängts zu nieseln an...kühlung hat uns das zwar nicht viel geschenkt, aber kleinlich sind wir jünger ja nicht =)

Morgen müssen wir um vier uhr aufstehn, deshalb verabschieden wir uns beizeiten von dem einzig positiven an dem hostel, unsrem heissgeliebten dacherl, und gehen schlafen. Vielmehr, wir versuchen zu schlafen, denn die studenten aus sri lanka im nebenkammerl wollen feiern – oder spielen ein exotisches krach-mach-spiel – und durchkreuzen unser vernünftigsein aufs heftigste. Jedes mal, wenn die nebenan die tür zuschmeissen, beutelts mich in der oberen etage des stockbetts so heftig das ich fast seekrank werde. Stephan machts gscheit und stöpselt sich die ohren zu, S&M nehmens asiatisch-gelassen und flüchten noch ein weilchen aufs dach...bis wir endlich so müde werden das uns der lärm wurscht ist =)

Ok, folks...das wars erstmal aus Malaysien...morgen steht der erste landeswechsel bevor...AB NACH KAMBODSCHA!...hurra, nur noch hurra...

Tini

 

die Sonne geht auf über Malaysien

"unser" flieger am airport von Siem Reap

das erste Angkor Bier - ebendort

wärend der Taxifahrt...

eine typische Ecke in Siem Reap

Waschtag

man (Frau) nimmt es gelassen...

Muscheln, an der Sonne getrocknet...

Bambushäuser enlang des Flusses

spielende Kinder auf der Landzunge...

ein einsamer Fischer

Touristensightseeingboot auf Gegenkurs

ein mühseliges Dasein

ein schwimmendes Haus...

Daraus wird villeicht mal ne Handtasche

Familienausflug, oder etwas in der Art

ein Eck der Floating Village

der erste Maat

unser Bootsführer

Girl on the River

ohne all zu viele Worte...

Schwertransport

wir nähern uns der Anlegestelle

Strassenküche in Siam Reap
Asia fastforward // 28.01.2009

Holiday in Cambodia

... wie das gleichnamige Lied der Dead Kennedys, aber zum glück zu einer anderen zeit und überhaupt total anders ...

Nachdem wir die letzen tage recht spät zu bett sind, ist es um so härter um 4 uhr aufzustehen. Zudem wir fast kein auge zutaten, weil die Sri Lanker im nebenzimmer einen unheimlichen wirbel veranstalteten.
Verschlafen und noch recht benommen, schultern wir die rucksäcke und machen uns insgeheim schon auf eine mühsame feilscherei mit einem taxler bereit. Doch, der von ihm veranschlagte preis zum flughafen ist in ordnung und wir düsen los.
Irgendwann bemerkt stephan, er solle uns doch zum terminal bringen, von wo Air Aisa abhebt. Daraufhin erklährt er uns, dass die nicht vom internationalen flughafen KLIA, sondern vom terminal LCC starten, dies sei ein weiterer weg, deshalb teurer zum hinbringen und sowieso.
Puh, da haben wir grad noch mal glück gehabt. Am falschen flughafen zu stehen wäre der absolute horror.
So willigen wir ein, einige Ringgit mehr zu bezahlen, vobei Stephan später meinte, der typ sei noch extra ein bissi in der gegend rumgekurvt um den eindruck zu erwecken die distanz sei weiter als in echt.

Wurscht, wir erreichen den airport früh genug um einzuchecken und uns noch beim McDonalds ein kleines frühstück zu genehmigen. Um uns herum wuselt es wie verrückt, eine million asiaten (wir sind fast die einzigen europäer) wollen gleichzeitig irgendwohin – ist ja immer noch chinesisches neujahr...
Als wir durch den sicherheitscheck gehen, spricht mich ein security-officer an. Ich trage mein selbstgebasteltes Alkaline-Trio t-shirt und er meint: good band, i like the song „radio“ :o)
Das boarding geht flott vonstatten und zu fuß pilgern wir zu unserer wunderschön in rot und weiss lackieren maschine. Es dämmert bereits und wir sind total happy und gespannt (die Tini und ich ein bissi mehr wie der Stephan – er weiß ja schon wie’s dort ist wo’s hingeht) was uns erwartet.
Erwähnenswert ist, dass beim start der maschine eine melodie aus "Apocalypse Now" gespielt wird (der Walkürenritt)...

Der flug dauert zwei stunden und beschehrt uns einen tolten sonnenaufgang. Witzig ist, dass den ganzen flug über werbung durch die lautsprecher gesendet wird. Wir bekommen auch was zu essen (vorbestellt via internet) – so hätten wir uns den Mäkki sparen können :o)
Kurz nach 8 landen wir in Siem Reap und müssen die langwierigen einreiseformalitäten (visa, passkontrolle) über uns ergehen lassen. So an die 10 uniformierte hanseln sitzen mit gewichtiger miene aufgereiht entlang des halbkreisförmigen schalters und jeder macht einen handgriff. So dauert es einige zeit, bis wir unsere papiere wieder in der hand halten.
Dann sind wir endlich durch und richtig in Kambotscha angekommen.

Eigentlich sollten wir abgeholt werden, aber es ist niemend vom hotel auszumachen. So setzen wir uns erstmal ins flughafnbeisl um unsere ankunft mit einem Angkor bier zu feiern. Irgendwann wird uns das warten zu fad, und wir ordern ein taxi um in die stadt zu kommen. Der taxler bietet sich gleich an uns überall hin zu bringen und nach einigem hin und her verabreden wir, dass er uns am nachmittag abholt und zur Floating Village bringt.
Wähend der fahrt bekommen wir schon einen kleinen eindruck der extremen unterschiede in diesem land. Auf der einen seite reihen sich luxushotels, gegenüber offerieren straßenverkäufer in kleinen bambus/palmenblätterbuden früchte, getränke und lokale kunsthandwerkssachen an. Wir ahnen schon, hier sind wir im photographenparadies :o)

Dann unser hotel. Das „Shadow of Angkor“ ist wirklich ein traum. Im gegensatz zu KL eine superluxusbleibe. Kaum haben wir das gepäck im zimmer verstaut, setzen wir uns ins offene resti und schürfen einen fruchtshake. Tief durchatmen und mal zur ruhe kommen. Das tut gut.

Ein kleiner wermutstropfen trübt allerdings die stimmung. Da Stephan während dem flug geschlafen hat, konnte er keinen druckausgleich machen, und so ist ihm das rechte ohr zugefallen. So ist er nun halbtaub und hört sich selber ur laut im kopf wenn er redet.
Er befürchtet schon eine art hörsturz, aber Tini – mittlerweile profi auf dem gebiet – kann ihn beruhigen.

Trotzdem machen wir uns frisch gestärkt, Siem Reap zu erkunden. Obwohl es (inzwischen) sehr touristisch ist, ist noch viel vom ursprünglichen flair erhalten. Der stadtkern besteht aus alten, von den franzosen erbauten häusern die alle arten von shops beinhalten. Alles ist mit bunten schildern gespickt, an jeder ecke wird gekocht, Tuk-Tuk fahrer (eine unmenge davon) bieten ihre dienste an, kinder wollen einem irgendwas andrehen – es pulsiert und vibriert.
Während ich im internet cafe den zweiten reisetag ins netz stelle (das internet im hotel ist sooo langsam, um die kommentare auf KFM nachzulesen – von denen es viel zu wenige gibt – brauchten wir fast 15 minuten), flanieren Tini und Stephan weiter, entdecken einen lässigen markt und kommen eine stunde später mit glänzenden äuglein zurück.

Wir setzen uns in die pizzeria nebenan und trinken ein bier samt fruitshake. Auch Tini ist ein wenig derrisch und so sitze ich mit zwei halbtauben am tisch und muss alles zweimal sagen. Schließlich zückt Stephan sein „bilderbuch“ von Langenscheids (darin sind viele bunte abbildungen um auch mit menschen kommunizieren zu können wenn absolut keine verbale verständigung möglich ist).
Wir haben einen heidenspaß uns gegenseitig mittels der symbole nachrichten zu übermitteln. Es gibt in dem buch wirklich lustige bilderl und wenn man die entspechend kombiniert, kann man sogar irgenwie mundarliche formulierungen rüberbringen.

Jetzt wird’s zeit für die schwimmende Stadt (Floating Village, ab jetzt FV). Der fahrer wartet schon und bringt uns zuerst zu einer kartenvorverkaufsstelle, wo wir für stolze 18$ pro nase die tickets erwerben. Dann geht’s raus aus der stadt. In dieser richtung siehts ganz anders aus. Keine spur von luxushotels, sondern nur schiefe bambushäuser, die sich entlang der staubigen straße und dem fluss reihen. Eine million eindrücke prasseln gleichzeitig auf uns ein. Spielende kinder, menschen bei ihrem täglichen verrichtungen, tiere und kuriose transporte (es ist erstaunlich was alles auf einem fahrrad oder mofa transportiert werden kann), alles bunt durcheinander.
Nach einigen kilometern biegen wir auf eine art schmale landzunge ab, die zu den ausflugsbooten führt. Die häuser werden nun kontinuierlich verfallener und die vegetation ärmer. Schlußendlich besteht der boden nur noch aus lehm, müll und dreck, die buden stehen windschief und halb verfallen da, einige behausungen gehen wie bootsstege von der straße ab und stehen auf meterhohen bambusstelzen.
Langsam beschleicht uns eine gewisse beklommenheit. Wir mit unseren hightech kameras im klimatiserten taxi und draußen tausende menschen in wirklich sehr ärmlichen verhältnissen.

Dann erreichen wir die anlegestelle. Zwei jungs, ungefähr 12 und 15 jahre alt, bilden unsere crew. Das boot bietet in etwa platz für 10 personen, wir haben es aber für uns allein (bei dem preis auch nicht anders zu erwarten). Angetrieben wird es ähnlich wie die Longtailboote in Thailand (siehe bericht Südostasien). Und los geht’s.
Zuerst entlang der unbewachsen landzunge, dann lassen wir die trostlosen baracken hinter uns und der fluss wird beidseitig von sattgrünen mangrovenwäldern eingerahmt. Alle 100 meter kommt uns ein FV-tourstensightseeingboot entgegen und wir müssen abbremsen und hüpfen über die bugwellen – schön. Ein bissi wie achterbahnfahren.
Schon bald erreichen wir die ersten schwimmenden häuser. Farbenprächtig heben sie sich von der grünen umgebung ab. Wundervolle motive bieten sich an, und zu beginn knipsen wir auch wie verrückt.
Allerdings, wenn man sieht wie diese menschen leben, kommt man sich irgendwie deplaziert und recht deppert vor. Wie im zoo werden sie den touristen vorgeführt. Ab und zu winkt jemand, aber größtenteils leben sie ihr leben und ignorieren die vorbeifahrenden ausländer. Wir stellen uns vor (so gut wir eben können) wie es sein muss auf einem schaukelnden boot zu leben. Die wäsche und der körper wird im fluss gewaschen, nutztiere sitzen in käfigen gleich neben dem „wohnraum“. Wir sehen boote die vollgeräumt sind mit allerlei krimskrams, für das eventuell noch wer verwendung hat. Alles wird auf kleinen schwankenden schiffernakeln hin und her transportiert, wirklich alles. Die kuriosität der transporte kann locker mit denen am land mithalten.
Unsere begeisterung lässt spürbar nach und einige zeit lang wird sehr wenig gefotet. Aber, es ist einfach zu verlockend, und ob wir jetzt wie alle andern auch bilder machen verschlechtert das leben der boatpeople nicht wirklich. Genausowenig wie es ihnen hilft wenn wir damit aufhören.
Unser bootsführer setzt sich zu mir und zeigt auf diverse „gebäude“. This is a school, this is a church usw. Wir passieren sogar schwimmende basketballhallen...

Nach einiger zeit mündet der fluss in den Tonle Sap Lake. Hier wurde für die touris ein gasthaus mit aussichtsterrasse und shop verankert, damit sie sich laben, einkaufen und die FV von oben besichtigen können. Als attraktion gibt es noch krokodile zu sehen, die in gitterboxen zur ansicht bereitstehen.
Wir genehmigen uns ein zu teures dosenbier und gehen nach oben um ein paar bilder zu schießen. Ich habe mir das ganze ein wenig anders vorgestellt. So eine art kleine schwimmende ansiedlung durchzogen von wasserstraßen, venedigmäßig also. In echt besteht die FV aus etwa 300 bootshäusern die recht langgezogen an der flussmündung vor sich hin dümpeln.
Als wir genug haben, begeben wir uns zum bootssteg, wo wir schon erwartet werden. Da sich der fluss vor der mündung gegabelt hat, geht’s jetzt den andern arm runter. Hier gibt es beinahe keine häuser, nur natur zu beiden seiten. Wir genießen diesen umstand, blödeln herum und possieren am bug. Stephan lässt seinen haxn durchs wasser pflügen, es ist wirklich nett...

Dann wieder die lehmige landzunge mit landesteg, wo uns ein furchtbar schiacher, kitschiger teller mit unsern konterfei in der mitte um kauf angeboten wird. Beim besteigen des bootes hat man uns geknipst und während der tour diese andenken angefertigt...
Anschließend die rückfahrt zum hotel und das bezahlen des fahrers, der uns viel zu viel abknöpft :o(
Dieser meinung ist auch ein hotelbediensteter, der nur den kopf schüttelt. Kleiner tip, solche sachen immer im hotel buchen, die kümmern sich um alles und wir hätten wahrscheinlich nur ein drittel bezahlt.

Den rest des tages haben wir, unterbrochen durch einen kleinen spaziergang, im hotelrestaurant verbracht. Stephan geht’s mittlerweile ohr-faktorisch wieder besser, das hörphänomen hat einfach plötzlich nachgelassen.
Gut gegessen, den göttern einige Angkor-bierschen geopfert, bilder runtergeladen und für die berichte ausgesucht, dieselbigen vorbereitet - in der hoffnung, irgendwann mal eine gscheite internetverbindung zu bekommen.
Dann früh in die heia, morgen müssen wir ja wiedermal kurz nach 4 aufstehen – bin schon gespannt, wann mal ausgeschlafen wird auf dieser reise :o)

Stefan

 

Schier atemberaubend, Angkor Wat bei sonnenaufgang

Ganz alleine ist man ja nicht

Überall wird posiert

Und wenn man glaubt, dass alles vorbei ist ...

... sorgt die aufgehende sonne nochmal für spektakuläre ansichten.

Weil's so schön ist ...

Licht- und ...

... schattenspiele ...

Der morgen dampft, alles erscheint extrem unwirklich ...

Ja, also, same same but different ...

Ähem, noch mehr detaillls

Die sonnenstrahlen erwidernd ...

So, einmal geht noch ...

Leider nicht in seinem natürlichen umfeld, dennoch beeindruckend, wenn man so nahe ran kommt

Das südtor zum Angkor Thom

Das sind die bösen

Sie singen one dolla und du musst widerstehen, mindestens 1000x pro tag

Der Bayon Tempel, wirkt mehr aus einem berg gehauen, als mit steinen erbaut

Eine riesige anlage und dann noch so viele details ... Man könnte eine gefühlte unendlichkeit hier verbringen

Dieses nur, um das vorangegangene zu beweisen

... und das auch ...

Nicht alles ist aus stein hier


Noch mehr posing ...

Khmerstufen auf die Phimeanakas Pyramide, alles andere als ergonomisch

Kurzes verweilen oben, es ist heiss und windstill

Dagegen schaut Lara Croft alt aus

Aus der perspektive wirkt alles recht harmlos

Ist das nicht zum speiben? Alle bäume auf dem Preah Palilay Tempel sind gefällt ... Grausam!

Zum vergleich - so sah der tempel vor zwei jahren aus
Asia fastforward // 29.01.2009

Der fluch von Angkor

Der unglaubliche sonnenaufgang im schatten von Angkor oder das speiben aufs weltkulturerbe. Oder ein knapp zehnstündiger tag, der dennoch nur bis mittags dauert. Von flüchen und mönchen und der anbetung von Heike.

Dunkel war's, der mond schien helle, als wir um fünf uhr morgens das hauseigene tuktuk besteigen und uns gen Angkor Wat rütteln lassen. Anfangs noch alleine auf den straßen von Siem Reap, schwimmen wir bald mit dutzenden anderen touristen, die sich auch brav hinkarren lassen, auf der hauptstraße den tempeln entgegen. Zappenduster ist's dann auch, als wir auf uns gestellt zu den ruinen pilgern, erst über einen ungesicherten damm, um den diesen tempel umgebenden wassergraben zu überqueren, der so dimensioniert ist, dass man ganze europäische burgen drin versenken könnte.

Obwohl ich eh schon alles kenne, fesseln mich diese geheimnisvolle atmosphäre, die lauten, undefinierbaren dschungelgeräusche und der wunderschöne sternenhimmel fast so wie beim ersten mal. Dementsprechend flüstern die meisten auch nur und ausser den vereinzelt eingesetzten taschenlampen sind nur ganz schwach die konturen von gebäuden und bäumen sichtbar.

Aber kurz nachdem wir unseren platz eingenommen haben, bei einem teich - zwecks verdopplung des spektakels mittels mirror thing (© stefan) - gegenüber des hauptgebäudes, beginnt sich langsam der himmel zu erhellen, genau hinter den spitzen des tempels. Ein großartiges schauspiel, das einige hundert hier leider mit uns wartenden touris ebenfalls auf sämtliche arten von kameras zu bannen versuchen. Immerhin bleiben dieses mal philosophische erörtertungen zum automatikmodus aus, deutsche touristen sind ebenfalls keine in hörweite.

Kaum glaubt man, dass alles vorbei ist, weil's hell genug ist, um sich die anlage anzuschauen und die leute sich wieder in normaler lautstärke unterhalten, bricht mittig über den türmen des tempels die sonne hervor und verwandelt die ruine und die davor stehenden palmen in eine brennende silhouette. Durch den sich langsam bildenden bodennebel streut sich das sonnenlicht auf atemberaubende weise und wandelt sich mit jedem millimeter, den die sonne an höhe gewinnt.

Das einzige, was auch dieses mal leider ausbleibt, ist das touristenfressende monster aus dem kleinen teich, das uns von unwürdigen besuchern erlöst. Dafür hat sich ein gerüstmonster um einen der vorderen türme des tempels gewickelt und zerstört doch ein bissl den überwältigenden gesamteindruck.

Leicht beduselt von der euphorie, fallen wir uns erstmal in die arme und geniessen die wärme der ersten sonnenstrahlen, es ist da quasi in freier natur nämlich schon noch ein bissi frisch, wenn's dunkel ist.

So schweben wir, ein bissl jenseitig vor glück - dagegen ist wolke sieben hundegaxi - wieder zurück zum tuktuk, wo unser fahrer geduldig wartet, bereit, zu neuen tempeln zu rattern, uns vom frischen fahrtwind die geröteten backerln kühlen zu lassen.

Vor dem südtor vom Angkor Thom werden wir wieder in die horde touristen rausgelassen, gefühlt auch hier um einige mehr als beim letzten mal. dort parken auch ein paar elefanten, bereit, willige für eine handvoll dollar durch die anlage zu schaukeln. in diesem kontext verlieren sie dann doch etwas an attraktivität, auch wenn man sie nicht ganz links liegen lassen kann und wenigstens mal berühren muss ... Insofern ist es ja dann doch ein exotisches erlebnis für uns mitteleuropäer.

Langsam schwimmen wir mit durchs tor, fluchend, weil die touristen permanent vor den steinfiguren posieren müssen und uns ins bild hupfen. Heike, tu was!

Und nun gibt's endlich frühstück, in einer gewaltigen plastiksesselmenagerie mit integrierten familienküchen. Auch hier gilt wieder: Egal wie einfach das ambiente, das essen ist hervorragend. Und vor, während und danach werden wir von einer horde kleiner mädels umzingelt, die uns postkarten und flöten und armbänder und anderes zeug andrehen wollen.

Alle im volksschulalter, alle kennen die hauptstadt von österreich und jedem beliebigen anderen staat und sind zuckersüß. Das ist brutalstes marketing. Alles kostet "one dolla", das sie in einem ganz eigenen singsang von sich geben, so dass man es irgendwann ohrwurmartig nicht mehr aus dem kopf bekommt. Tini überlegt, wenigstens eins der kinder zu kaufen, günstig müssten sie hier ja sein ...

Eine ganz seltsame händlerehre haben sie auch. Als Tini und Stefan dreien von ihnen etwas abkaufen (wofür sie sich immerhin auch fotografieren lassen), fallen die preise für die produkte der andere plötzlich ärger als die aktien von banken. Obwohl frische touris am nebentisch platz genommen haben. So als ob es eine frage der ehre wäre, genau uns und sonst niemandem etwas zu verkaufen. Aber wir bleiben standhaft, auch wenn's wirklich nicht leicht ist.

Nun haben wir zwei stunden zeit, um die umliegenden tempel zu besuchen - als erstes den Bayon Tempel, der sich ganz in der nähe des lokal-strips wie ein kleiner steinhügel, fast schon organisch erhebt, als ob er aus dem stein gehauen worden wäre. Trotz der größe quillt die ruine von details über - angefangen bei feinen schnitzereien bis hin zu den gerundeten dächern und steingesichtern, darüber der strahlend blaue himmel. Bald sind Tini und ich alleine, Stefan ist mit einem anderen tempo unterwegs.

Angenehmerweise verteilen sich die touristen hier besser, so dass man immer wieder ecken erwischt, in denen man alleine ist. Und ein motiv, ein detail jagt das andere, man könnte hier ja ewigkeiten verbringen und sich dennoch nicht satt sehen ... Vor allem, weil man überall ungehindert hinein und hinauf kann, es gibt keine vorgegebenen wege, absperrungen oder dergleichen. Um so erstaunlicher, dass sich dort niemand verewigt, dass das obligatorische "i was here" nirgends zu sehen ist. Dennoch wird's wohl nur eine frage der zeit sein, bis das stärker reguliert wird ...

Stefan taucht auch nach dem tempel nicht auf, eine zigarette später beschliessen wir deshalb, mal alleine weiterzugehen, die zeit rast ja schon wieder und es gibt noch so viel zu sehen ... Bei der nächsten anlage, dem Baphuon Tempel, macht sich dann langsam doch die hitze bemerkbar und richtig schlimm wird es dann bei der Phimeanakas Pyramide. Wir klettern die berühmten khmer-stiegen hinauf, während die sonne brennt und geniessen von oben kurz die aussicht und die leichte brise. Dann geht's abwärts, mindestens ebenso steil. Aber die hitze und das eben erst eingenommene medikament, der schlafmangel, die erkältung und die fülle an ereignissen machen mich vollkommen fertig.

Den Preah Palilay Tempel müssen wir aber noch sehen, einen ganz besonders lässigen, auch wenn's am weg dorthin im bauch enorm zu rumoren beginnt. Ziemlich erledigt setz' ich mich einfach mal auf ein paar steine, Tini gesellt sich zu mir, ebenfalls erledigt von der hitze. Heute hamma ein bisserl das gefühl, als wären wir pensionisten, die sich permanent ihr leid klagen und hauptsächlich über ärzte und begräbnisse reden.

Ein stückerl entfernt hockt ein Samanera, ein etwa fünfzehnjähriger novize, der grade eben ein paar touris um den tempel geführt hat, in seiner orangenen kutte ein schöner farbfleck in der staubigen ecke. Er zieht ein handy und fängt an, klingeltöne durchzuprobieren, was in dem kontext und der umgebung leicht skurril wirkt, weil's eher zu einem jugendlichen mit gegeltem haar und ultramodischer kleidung im wiener proletenschlauch passt, der seinen kumpels imponieren will. Auch wenn der junge das hier mit deutlich mehr charme macht und grinsend zu seinen freunden geht.

Auch wenn das recht erheiternd war, brauch ich noch ein kleines pauserl und Tini nützt die zeit, um den tempel fotografisch zu ertasten. Leider haben sie die bäume gefällt, die auf den ruinen gewachsen sind und ihnen einen besonders urigen anblick verschafft hatten. So schaut er ein bissl nackert und fast schon wieder gewöhnlich aus. Nicht deswegen, aber dennoch speib ich mich dann erst mal an, unter den augen von ein paar der orangenen kindmönchen verteil' ich meinen mageninhalt auf dem Angkor gestein, in der hoffnung, dass heike das zu würdigen weiss und mit uns sei ...

Als ob's verflucht wäre. Beim letzten besuch hier hat mich ein affe gebissen (aber übermorgen ist der tag der abrechnung!) oder zumindest derart am kopf verletzt, dass ein arztbesuch unumgänglich war und tollwutimpfungen in Siem Reap und Ho Chi Minh City notwendig wurden. Und jetzt kotz' ich mitten drauf, was wohl einen tag aussetzen bedeutet. Grmpf. In Wien wär' ich jetzt sicher pumperlg'sund und würd' brav trotz ärgerer kälte und grauslichem wetter arbeiten gehen. Ist ja recht nett, erzählen zu können, dass man sowohl mal in den Mekong als auch auf Angkor Wat gespieben zu haben, aber so im unmittelbaren moment hat's irgendwie gar keinen reiz.

Der klingelton-novize ist dann so nett und versucht, mich dadurch abzulenken, dass er ein bissl über den tempel erzählt, was sehr nett ist, aber nix bringt, ich bin zu geschafft. In diesem sinne machen wir dann den rest des weges alle 100m pause, weil ich nicht weiter komme, ohne dass sich mir der magen umdreht - was auch noch einmal dazu führt, dass ich mich übergebe, ziemlich froh darüber, dass wir nicht allzu viel gesellschaft haben. Tini ist total super und ist zwar da, lässt mich aber in ruhe mit dem görpa kämpfen, nix wär' schlimmer als jemand, der mich ununterbrochen bedauert ...

Irgendwann schaffen wir's dann zu Stefan, nach einer kurzen lagebesprechung müssen wir feststellen, dass es für mich keine möglichkeit gibt, die tour abzubrechen, ohne die beiden mitzunehmen. Nachdem's mir nun eh ein bissl besser geht, fahren wir noch zum letzten tempel unserer tour, dem Ta Prohm. Ich warte im tuktuk auf die beiden, um da durch zu latschen fühle ich mich doch nicht fit genug. Den müssen die beiden einfach noch sehen, weil das die absolut genialste anlage ist, mit all den pflanzen und vor allem bäumen, die auf der ruine wuchern, den gewaltigen wurzeln die sich durch winden ... Insofern hab' ich ja glück, dass ich das alles vor zwei jahren schon mal gesehen habe, sonst müsst' ich mich jetzt ordentlich in den arsch beissen.

Immerhin kann ich ein bissl schlafen und übersteh' die heimfahrt und den rest des tages speibfrei. Dafür ist Tinis objektiv nun kaputt - unglaublich, uns bleibt auch nix erspart. Anfangs hamma noch dumme witze drüber gemacht, dass wir alles tun wollen, um die berichte spannender zu gestalten; das scheint sich jetzt zu rächen ... Es ist der fluch ...

Zurück im Shadow of Angkor fall' ich nur noch ins bett und bleib dort, bis auf ein kurzes und wieder geniales abendessen direkt im hotel. Auch da war's ja eigentlich schon wieder glück - hier krank zu sein ist wenigstens erträglich. Das bett ist genial, die matratze hätte ich gerne zu hause, so hart und breit wie sie ist. Das zimmer ist gemütlich, das klo sauber, und das lokal bietet eine große auswahl an wirklich gutem essen und großartigen fruit shakes.

Trotzdem ist es echt oasch, eine halbe woche im urlaub zu verlieren, weil irgendeine depperte erkältung glaubt, sich ausbreiten zu müssen. Braucht kein mensch! A so a schas!

Stephan

 

staubig ist's...

transportierende Kambodschaner

Klumpverkäuferinnen auf der Pirsch

Detail des Banteay Srei Tempels

junge Afferln vor Urgestein

happy couple

Staub, Staub...überall Staub

akrobatisch, artistisch, absolut normal...hier

über Stock und Wurzel...

am richtigen Weg...

in the wilde!

soooo schön!

verwurzelt

cool, oda?

the mirror thing...

:o)

orge Wurzeln

endlich, DER Wasserfall!!!

auf dem Rückweg...

ebnso

der Pasat Prerup Tempel, Menschenmenge incl.

wieder mal ein Sonnenuntergang...
Asia fastforward // 30.01.2009

S&M

... allein unterwegs zu Tempeln, gut bewachtem Wasserfall und ausverkauftem Sonnenuntergang ... Stephan verschläft das alles ...

Nach einem wunderguten frühstück im shadow starten Stefan und ich heute allein los...Stephan lässt der erkältung für einen tag die oberhand und bleibt im bett...aber auch wir lassen’s ein bissi langsam angehen, sitzen erst um zehn uhr im tuk-tuk.
Erstes ziel ist der „Lady Temple“ (Pasat Prerup)...ein eher unspektakulärer, rosa steinhaufen – tja, nach gestern sind wir nicht mehr soo leicht zu beeindrucken...aber natürlich ist das teil auch lässig, vorallem wenn man bedenkt wie alt diese tempel schon sind.
Nach ca. 15 fotos versagt mein objektiv endgültig seinen dienst und ich muss auf Stefans „altes“ zurückgreifen. Das ärgert mich schon sehr, muss das ding unbedingt am beginn dieses trips eingehn? Diese reise scheint sich zu einer prüfung zu entwickeln...aber ich bin fest entschlossen, diese zu bestehn =)

Danach geht’s weiter zum „far away temple“(Banteay Srei), wie ihn unser fahrer Waah nennt. Und der is wirklich, wirklich weit weg! 45 minuten fahrt, zu beginn noch über asphaltstrassen, aber bald wechselt der untergrund auf sandige, rote erde. Wenn uns ein lkw überholt sehen wir minutenlang nichts - ausser staub =) verkiffene gesichter allenthalben, obwohls uns total taugt...denn die fahrt selbst ist schon ein erlebnis...je schlechter die strasse, desto langsamer fährt das tuk-tuk natürlich...und wir kriegen viel von der umgebung mit.
Bambushäuser auf stelzen, umgeben von palmen...direkt an der strasse meistens kleine verkaufshütterln, wo obst, körbe, weissgottwasfür klump oder auch sprit in plastikflaschen angeboten werden. Ganz zu schweigen davon das uns menschen auf den allerwildesten vehikeln, die stroh, holz oder viele andre menschen transportieren, passieren. Zuckersüsse kinder in allen altersstufen winken und lachen uns an...alles andre als öd ist diese lange fahrt also...

Als wir am far away temple ankommen, erwarten uns natürlich wieder fress -buden und klumpverkäufer, diesmal aber ausschliesslich erwachsene und hier haben sie auch eine ganz andre verkaufsstrategie...sofort wollten sie einem überreden zu versprechen, etwas zu kaufen wenn man aus dem tempel zurückkommt...nicht ganz so hartnäckig wie die kinder am vortag, trotzdem sagen wir geschätzte siebenhundert mal „no, thank you“
der tempel selbst ist dafür absolut fantastisch, definitiv die „reise“ wert!
So detailreich und filigran...einfach unglaublich das sandstein so lang überlebt in dem „aggregatszustand“ =) weil er so lässig ist, und so viel zu bestaunen und fotografieren an dem tempel, brauchen wir auch entsprechend lange bis wir zurück bei unsrem fahrer sind (der inzwischen, wie alle andren driver, mit den restaurantbesitzern plaudert, tee trinkt und in der hängematte rumflakt...ganz gutes leben, glaub ich)...als wir miteinander nen drink nehmen fragt er uns, ob wir noch einen abstecher zu einem wasserfall machen möchten...kostet auch nur 15 dollar mehr, sagt er...uns erscheint das recht viel, drum zögern wir zuerst auch...denken aber das das ne feine abwechslung zu den alten steinen und staubigen strassen sein könnte. Wir handeln ihn auf 10$ extra runter, und los geht’s.
Schon allein der 1500 meter weite weg zum wasserfall war den umweg wert, weil der absolute hammer! Durch lichten dschungel über üppig verwurzelten, verwachsenen boden...über uns ein dichtes blätterdach...stetig bergauf, ab und zu wirklich abenteuerliche wegstücke..nur bezwingbar auf allen vieren über felsblöcke...herrlich!!! allerdings komm ich so auch ganz schön ins schwitzen und bin ein festmahl für stechmücken...“no bite“ sei dank ist die küche auch gleich wieder geschlossen =)
Oben am wasserfall angekommen überfällt uns ein totaler fotorausch, so wunderschön ist es...die sonne spiegelt sich im bernsteinfarbenen wasser, auf denen wasserläufer rumsprinten...eingerahmt von unwirklich grünen, verschlungenen pflanzen, indische gottheiten in stein gehauen....eine unbeschreibliche geräuschkulisse...es ist schön wie im film! ...und wir sind beinahe allein dort oben (wirklich glück gehabt, denn während des aufstiegs kamen uns sehr viele touristen entgegen)...wir schlüpfen aus den schuhen und storchen im glasklaren, kalten wasser herum...AAAAHHHH!
So fein, ich will gar nicht weg...aber wir haben schon über eine stunde überzogen, also beeilen wir uns zum tuk-tuk zurückzukommen...schliesslich wollen wir ja noch den sonnenuntergang sehen, der hier sehr früh, gegen 17.30 uhr über die bühne geht...
Da wir wirklich spät dran sind, rast Waah mit uns zurück zum „Lady Temple“, das ursprüngliche ziel geht sich jetzt nicht mehr aus, die fahrt ist ein einziges hupkonzert! ...auf dem tempel wuseln touris rum wie ameisen, aber wir erwischen trotzdem noch einen guten platz. Der sonnenuntergang selbst ist nicht spektakulär..aber ein würdiger abschluss....quasi same procedure as every day =) Wir geniessens eigentlich mehr, die andren menschen zu beobachten...

Zurück im vehikel gibt stephan ein lebenszeichen per sms...fein, es scheint ihm besser zu gehen! Als wir gegen halb sieben im hotel ankommen, gesellt er sich für einen snack zu uns, trollt sich aber bald wieder...ganz fit ist er doch noch nicht...ich hab fast ein schlechtes gewissen ihm von unsrem tollen tag zu erzählen, möchte auch um meinetwillen das er bald wieder ganz xund ist =)

Wir trinken noch ein, zwei bierli und geniessen das echt tolle flair des shadows...und schlafen ganz, ganz tief und selig in dieser nacht...

Tini

 

durch den Kleinstadtdschungel...

das Südtor von Angkor Wat - jenseits des Burggrabens

die Mama hat die Arbeit, der Papa mützelt...

Steinschnitzereien am Osttor

Die Aussenmauer...

immer diese Phototouristen...

einer der Gänge der Außenmauer

auch heilige Männer sind durstig

bekrackseln verboten, wegen Renovierung - leider !!

der Hauptkomplex mit den 5 Türmen

auch hier wird Buddha gehuldigt...

wunderschöne Säulen und Stützkonstruktionen

Innenansicht samt Stiegenhaus und Swimmingpool

die Fenster sind der Wahnsinn...

religiöse Aktivitäten

der Eingangsbereich an der Westseite

das ganze Trum von vorne

und noch mal mit dem Mirrorthing

und wieder raus durch das Osttor...

weiter entlang der grün-rot-grauen Route

diesen Wutzitempel lassen wir links liegen, wir haben größeres vor...

im Inneren des Prasat Kravan Tempels...

die Türme im Licht der untergehenden Sonne

noch eine Innen/Außenaufnahme

Der Tempel wird von einem Baum übernommen...

and the winner is: TINI - Pflaster sei Dank !!

Tempelposing

man (frau) amüsiert sich prächtig

Ahhhh, Labung - lecker !!!

Ausklang
Asia fastforward // 31.01.2009

Servus die Wadeln ...

... mit dem Rad 25 km durch das tempelareal, Stephan's quasirache an den affen, über alte steine stolpern und vor spinnen fliehen ...

Heut gemmas mal wirklich locker an. Da es Stephan mittlerweile gottseidank wieder besser geht, genießen wir das frühstück, bestehend aus kaffee – eh klar, fruchtshake, spiegeleiern mit gebratenem speck (die buben), ein omelett mit gemüse für das mädi und zum drüberstreuen einen früchteteller. Wir albern herum und beschließen, den einige tage zuvor ausgeheckten plan, mit dem fahrrad Angkor Wat zu besichtigen, in die tat umzusetzen.

Zuerst muss ich aber noch zur post, wir haben noch die karten von KL in der tasche und da die „falschen“ marken draufpicken, könne wir sie nicht so einfach einwerfen. Ravi hat schon zugesagt sie weiterzuschicken wenn wir sie ihm zusenden, also braucht’s ein kuvert und die richtige frankierung. Weit ist es ja nicht, also lasse ich die beiden weiterfuttern und spaziere am fluss entlang richtung postamt. Auf halbem wege werde ich von einem kambodschaner angesprochen. Er will wissen woher ich komme, wie es mir hier gefällt usw. Er erzählt mir, dass er einige bekannte in Östereich hat und zieht gleich einen packen bilder aus der tasche. Neben den Ösis zeigt er mir noch fotos von seiner schule und berichtet, dass er waisenkinder, die ihre eltern durch minen oder aids verloren haben in englisch unterrichtet. Stolz holt er einige bücher aus der tasche die von menschen aus aller welt gesponsert wurden. Da werde ich natürlich auch weich, lasse 6$ springen und trage mich in die liste der spender ein.
Bin schon neugierig, ob ich je eine e-mail von ihm bekomme :o)

Dann weiter zur post, um die KL-karten loszuwerden, die von Siem Reap abzuschicken und Stephan einige briefmarken zu besorgen. Schlußendlich kostet das porto für den umschlag nach Malaysien mehr als alle Karten samt briefmarken zusammen :o(
Nach meiner rückkehr sitzen wir noch 1 ½ stundal im restaurant, tippseln an unseren berichten und blödeln und lachen – kurz, wir haben mal „richtig“ urlaub...
Zu mittag wird es ernst, wir haben unsere sieben sachen beisammen und leihen uns für 2$ das stück recht klapprige, alte, eingängige drahtesel aus. Die Tini ist ein wenig nervös, sie ist, bis auf einmal in X-Bergien, schon jahrelang nicht mehr im sattel gesessen. Kurz die bremsen überprüft und los geht’s...

Schon nach einigen metern merke ich, das wird ein rechtes abenteuer werden. Alle lager sind hinüber, das ding quietscht und schlenkert und wenn ich mit einer hand den lenker loslasse um ein foti zu schießen muss ich aufgrund des stummellenkers recht stark mit dem gleichgewicht kämpfen und schere kräftig zur seite aus. Kein gedanke daran, durch den sucher zu schauen. Ich versuche es zwar, lasse es dann aus sicherheitsgründen lieber bleiben, schließlich schießen von hinten ständig mopeds, tuk-tuks und autos vorbei. So beschränke ich mich darauf, aus der hüfte zu knipsen und hoffe, dass wenigsten einige bilder was werden.
Am weg aus der stadt hinaus verirren wir uns kurz, aber das kostet uns nur ein paar minuten. Wir versuchen uns gaaaanz rechts zu halten, ohne das asphaltband zu verlassen. Der „pannenstreifen“ ist sehr sandig und von furchen durchzogen, und als ungeübte (Stephan ausgenommen) kann man da leicht aus dem Gleichgewicht kommen.
Die strecke von der stadtgrenze bis zum tempelgebiet ist mit großen bannern, welche quer über die fahrbahn hängen, verziehrt.
Tourismus ist gut für das land, er schafft arbeitsplätze, oder: tousismus hilft das ansehen unseres landes weltweit zu heben...usw...

Jedenfalls haben wir ein echt gutes gefühl, als wir unseren ersten stopp einlegen (obwohl wir nicht wissen, ob die transparente für die einheimischen oder uns besucher aufgehängt wurden :o), der am „burggraben“ von Angkor Wat stattfindet. Etwa 100 meter breit zieht sich dieser rund um die anlage, da können sich die schlossherren in europa verstecken. Er schaut eher aus wie ein see. Genau visavis von uns befindet sich das südttor der tempelmauer. Malerisch umrahmt von üppig grünen bäumen. Ein schöner platz um sich von der ersten strampeletappe zu erholen...
Nun übernimmt stephan die führung. Er hat noch eine rechnung mit einem affen zu begleichen, der ihn beim letzten besuch vor zwei jahren gebissen hat. Der weg führt am wasser entlang richtung osttor und bei einem kleinen hügel tummelt sich ein ganzes affenrudel. Stephan ist selber erstaunt, dass die tiere nach wie vor hier zu finden sind. Die ganze sippe ist versammelt: opa, der eine etwas lädierte nase hat, papa und mama samt baby, einige halbwüchsige die wie verrückt herumtollen...
Den „bösen“ beißaffen finden wir zwar nicht (die schauen sich alle so verdammt ähnlich), aber wir rächen uns indirekt, indem wir phototechnisch ihre seelen rauben...
Da das osttor recht verlassen ist und sich hier so gut wie keine touristen befinden, beschließen wir die tempelanlage an dieser stelle zu entern. Wir verketten die räder, rüsten uns noch mit ausreichend wasser aus und los geht’s.

Der friede hält allerdings nicht lange. Kaum haben wir den parkgürtel hinter uns gelassen, erspähen wir schon die anderen besucher. Na ja, das wir alleine sind hat eh keiner erwartet.
Was uns aber erwartet, ist ein wirklich imposanter bau. In der mitte erheben sich majestätisch die bekannten fünf türme, umringt von einer dicken außenmauer die mit zahlreichen zugängen und treppen versehen ist. Wenn man sich vorstellt, dass das alles vor etwa 1000 jahren gebaut wurde – unglaublich !!! Und erst 1860 durch die franzosen wiederentdeckt. Das ist beinahe noch unglaublicher, da es sich wirklich um ein riesen teil (anscheinend der größte sakralbau weltweit) handelt. Die außenmauern bestehen aus ewiglangen säulengängen, deren wände kunstvoll bearbeitet sind. An den ecken und in der mitte befinden sich die erwähnten zu- und abgänge. Tritt man durch, gelangt man auf ein grasbewachsenes zwischenstück, und erst dann erhebt sich der eigentliche tempel. Breite treppen ziehen sich bis ganz nach oben, leider zum zeitpunkt unseres besuches nicht zu besteigen, da gerade eifrig renoviert wird. Schade, aber auch von unten sieht das ganze total spektakulär aus. Es wird gemunkelt, dass in ein paar jahren der tempel für besucher so gut wie gar nicht mehr zugänglich sein soll. Also, husch husch, auf nach Kambodscha !!

Hier trennen sich unsere wege, ich erkunde die anlage auf eigene faust, treffpunkt wird ausgemacht. Beim umherschlendern erinnere ich mich gut an die bilder, die stephan uns vor zwei jahren präsentiert hat. In echt ist alles natürlich um eckhäuser imposanter. Ich passiere die swimmingpools, die vorhallen und lande schließlich beim „eingang“, von welchem ein breiter, etwa einem kilometer langer, weg zum westlichen haupteingangstor führt. Links und rechts davon stehen noch einige nebengebäude und die beiden seen, von deren ufer aus wir den sonnenaufgang bewundert haben.
Ich suche mir ein schattiges plätzchen und bin nun wahrhaftig im „shadow of angkor“ :o)
Nachdem ich ein wenig touristen beobachtet und versucht habe, mönche heimlich zu photographieren, tauchen schon die beiden anderen auf der ballustrade auf. Noch weit weg, aber zoom sei dank, kann ich sie bespitzeln. Sie gesellen sich zu mir und gemeinsam genießen wir den anblick, den schatten und laben uns an keksen, wasser und tschick.

Wir flanieren noch ein wenig umher, bis stephan sagt, er müsse uns noch einen ganz besonderen tempel zeigen. Also quer durchs areal zurück zu den drahteseln, in den sattel geschwungen und noch ein paar kilometer weiter geradelt. Es geht eine wunderschöne strecke entlang, gesäumt von hohen bäumen, links und rechts ein streifen roter erde. Eine tolle farbenkombi.
Als wir beim tempel Prasat Kravan ankommen, sind die meisen touris schon abgezogen. Wieder erwehren wir uns erfolgreich der allgegenwärtigen verkäufern. Nur ein mädl ist recht hartnäckig und begleitet uns einige minuten. Sie ist total süß, so wie die meisten kids dort und kann auch einige brocken englisch. Aber auch sie werden wir schlußendlich los.
Der tempel selber besticht durch seine farbenpracht. Es herrschen rot- und blautöne vor, die zusammen mit den ornamenten und dem doch schon fortgeschrittenen verfall eine tolle stimmung erzeugen. Ich eile wiedermal vorraus und verliere die andern bald aus den augen. Ganz alleine hirsche ich durch die korridore, total berauscht und fasziniert. Vor lauter freude beginne ich zu schwitzen, der saft rinnt mir in strömen am körper runter. Es ist wirklich unbeschreiblich lässig dort. Zu guter letzt taumel ich auf eine freie fläche und mir stockt beinahe der atem. Ein riesiger weißer baum hat sich des tempels bemächtigt und seine wurzeln haben die mauern durchdrungen. Wie riesige schlangen winden sie sich durch die steine – wunderschön !!

Jetzt muss ich erstmal eine pause machen und wieder runterkommen. Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, erspähe ich Stephan, wie er gerade beim wurzelbaum aus dem tempel tritt. Allein. He, wo ist dieTini? Er erzählt mir, dass sie einige riesen spinnennetze entdeckt habe, und keine lust verspüre mit deren bewohnern in kontakt zu treten. Sie warte draußen.
Da ich mich schon zur genüge ausgetobt habe, mache ich mich auf den weg zurück und leiste ihr ein wenig gesellschaft. Die sonne ist schon am untergehen, wir sind ganz allen vor dem alten gemäuer und nutzen die zeit um ein wenig zu busseln :o)

Dann taucht auch schon stephan auf, und wir bleiben vor der malerischen kulisse sitzen, blödeln ummanander und dann wird zum fußvergleich aufgerufen. Ich bin schiedsrichter, da ich turnschuhe trage - meiner meinung nach hat die Tini gewonnen, ihre treter sind eindeutig schmutzier, an den exponierten stellen schön verbrannt, und das dreckige pflaster am kleinen zeh gibt den ausschlag. Sodi, es wird zeit, die dämmerung hat schon eingesetzt und die fahrräder, sowie der großteil der strecke ist unbeleuchtet. Also treten wir wieder in die pedale und versuchen, bevor es total finster wird das stadtgebiet zu erreichen. Aber wir schaffen es nicht. Auf halber strecke geht das natürliche licht endgültig aus und wir sind auf die scheinwerfer der anderen fahrzeuge angewiesen. Teilweise bleibt dies aus, und es ist recht abenteuerlich im finstern nicht vom asphaltband abzukommen. Ich an der spitze muß raten wo ich grad eintlangradle und freue ich ungemein, als ich in der ferne die ersten staßenlampen ausmachen kann.

Dann sind wir in der stadt und plötzlich von anderen radlern, unmengen am mopeds, tuk-tuks, bussen, autos und lkw umzingelt. Da darf man sich keinen fehler erlauben, sonst wird man gnadenlos niedergemäht. Wir halten uns wacker und kämpfen uns durch den verkehr. Endlich erreichen wir den fluß und wissen, es ist nicht mehr weit.
Völlig abgekämpft geben wir die räder zurück und setzen uns ins restaurant. Nach einigen Angkor-bieren und einem leckeren nachtmahl, machen wir es uns im offenen bereich des ersten stocks gemühtlich, internetten ein bissi, feixen und leeren noch die eine oder die andere dose. Dann fallen wir ko, aber überglücklich in die betten – was für ein supertoller tag !!!

Stefan

 

Der zum-wiederholten-mal-um-sieben-uhr-im-urlaub-aufsteh-blick

Unsa fliecha nach Bangkok

Viel mehr geht sich in Bangkok nicht aus

Der fliecha nach Chiang Mai, leicht ueberdimensioniert fuer die kurze strecke

Ganz rechts unser very own schrebergartenhaeuschen

Rush hour in Chiang Mai, mehr los, als man denken wuerde

Abenteuer essen - und wozu zum teufel ist das waesserchen im schuesselchen?

Eindeutig - size matters, die kleinsten sind die besten

Einer der wenigen tempel, die wir nicht ganz links liegen liessen

Kablerei, so weit das auge reicht

Der sonntaegliche nachtmarkt

Man verkauft alles moegliche

Teils stoffe und taschen ...

und dazwischen spannendes futter.

Oder einfach nur endgeile t-shirts

Sie sind ueberall

Und sie sind nicht alleine

Vor allem das essbare zeug ist natuerlich spannend, weil fremd und fremdriechend

Beware - Tini im kaufrausch

Da haben wir gespiesen - zwar nicht genau das, was hier zu sehen ist, aber legga war's trotzdem

Man weiss es nicht

Ein wunderbarer waschsalon in Chiang Mai

Im aktuellen zuhause, inmitten des schrebergaertlichen dschungels
Asia fastforward // 01.02.2009

Nightmare & nachtmarkt

Erneuter länderwechsel – heute geht’s nach Chiang Mai in Nordthailand, man begegnet unter anderem überbordender fantasie, schrebergärten, nasen mit führernatur, nächtlichen kaufräuschen und einer menge bier.

Juhu, wir dürfen wieder früh aufstehen. Um sieben geht der wecker, nach einem ausgiebigen frühstück lassen wir uns vom taxi zum flughafen bringen, sind rasch mit dem einchecken fertig und haben noch ein bissl zeit für einen kaffee und um das für Thailand notwendige einreiseformular auszufüllen. Mittlerweile ist das schon fast routine, mussten wir ja auch für Malaysia und Kambodscha machen. Die passnummer wissen wir trotzdem noch immer nicht auswendig.

Mein schnuppn ist noch immer nicht ganz weg, und als mir beim schnäuzen auf einmal enorm schwindlig wird, macht sich ein bissl sorge wegen des bevorstehenden fluges in mir breit. Der nicht funktionierende druckausgleich, der mir ja schon bei der ankunft in Siem Reap so unangenehme zeit beschert hat, darf auf keinen fall nochmal passieren ... Auch wenn's nur eine art paranoia ist, so etwas lässt sich nur wahnsinnig schwer abstellen ... Zum glück ist der flug kurz, geht ja erstmal nur nach Bangkok und von dort aus mit einer anderen maschine nach Chiang Mai.

Am weg zum boarding knöpfen uns die behörden nochmal 25 Dollar pro person an sicherheitsgebühren ab, womit wir überhaupt nicht gerechnet haben. Nicht nur, dass das ziemlich unverschämt ist, verlieren wir dadurch auch noch den restlichen dollarvorrat, den wir eigentlich für ein etwaiges visum für Laos aufheben wollten.

Wenigstens geht ansonsten alles flüssig, kurze zeit später laufen wir schon übers flugfeld zu unserem flugzeug, einem kleinen Airbus der Bangkok Air, ein ziemlich bunter vogel mit dem namen Krabi, wo S&M beim letzten Asientrip waren.

Einfach genial, dass man sich hier so frei bewegen kann - kein bus, der einen 50 meter zum flieger karrt, niemand, der stresst oder es gar zu untersagen versucht, wenn man noch ein paar fotos machen will. Passt allerdings zur ausstrahlung des flughafen, der mehr an einen Club Med erinnert, als an eine festung.

Der flug vergeht dann aber auch rasch - rein, rauf, essen (und zwar echt fein), runter, raus. Eine gute stunde unterwegs und wieder in einem anderen land. In Bangkok haben wir fast doppelt so lange zeit, um wieder ein bissl durch den flughafen zu hatschen - aber da kennen wir uns ja schon aus - ordentlich in Thailand einzureisen, mit stempel und so, und dann aufs boarding nach Chiang Mai warten. Draussen steht eine 747 der Thai Airways für den wieder enorm kurzen flug bereit, kaum zu glauben. Zweimal innerhalb so kurzer zeit ein so großes ding. Geil.

Auch dieser flug vergeht zwar enorm schnell, allerdings bricht da meine paranoia wirklich voll durch. Normalerweise geniesse ich es total, zu fliegen, egal ob kurz oder langstrecke, und zwar um so mehr, je öfter ich fliege. Aber dieses mal war's ein kleiner horrortrip, blühender fantasie sei dank.

Beim aufsteigen spüre ich leichten druck im kopf und mal' mir gleich alles vom platzen des trommelfells bis hin zum blutgerinsel aus, bin dem total ausgeliefert, auch wenn mir schon klar ist, dass das alles absurd ist. Emotion und Ratio bekämpfen einander so frisch vergnügt bis enorm blutig, wobei der spinnate teil eindeutig oberhand behält. Das ist halt wie beim diskutieren über religionen, sei's nun die anbetung einer fussballmannschaft oder einer gottheit (Heike ausgenommen), die vernunft sitzt die ganze zeit nur auf der ersatzbank.

Dabei ist Thai Airways eigentlich super, viel platz zwischen den reihen, schön bunt, sehr freundlicher service, sauber und in diesem fall auch nicht mal halb voll. Nur der snack, ein kleines stückerl kuchen, ist ein bisschen dürftig. Auch wenn das schon unsere dritte mahlzeit heute ist, hätten wir uns schon über mehr gefreut. Allerdings hatten wir insgesamt eh sehr viel glück mit der bordverpflegung, bisher war's immer schwer in ordnung.

Eine knappe stunde später gehen wir schon in den landeanflug zu Chiang Mai, ich lebe noch, eigentlich geht's mir gut und sogar der druckausgleich klappt, trotz des ständigen zwangs, sich anpassen zu müssen. Zwei superkurzstreckenflüge hintereinander sind da ziemlich mühsam. Aber ich war noch nie in meinem leben so froh, dass ein flug zu ende ist. Da mische ich sogar in dem dümmlichen gerangel mit, das jedes mal statt findet, sobald das flugzeug die parkposition erreicht hat.

Chiang Mai bereitet uns erstmal einen kühlen empfang, in dem kleinen flughafen sorgt die air condition für arktische temperaturen. Dafür ist's dann vor dem gebäude um so angenehmer, nämlich wirklich heiss und sonnig, womit wir nicht gerechnet hatten, da sämtliche reiseführer und bekannte erstmal davor warnten, dass es dort recht frisch sein kann. Dennoch brauche ich erst mal zehn minuten, um wieder richtig locker zu werden. Wie seltsam das alles ist, normalerweise bringt mich so gut wie nix aus der ruhe, erst recht nicht ein simpler flug ... Dieses mal ging's haarscharf an der panik vorbei.

Stefan wechselt derweil geld und kümmert sich ums taxi, das uns dann rasch und zuverlässig zu unserem hostel Gongkaew Chiangmai Home (5,30 Euro pro person und nacht)bringt. Ein echter glücksfall! Mitten in der sogenannten altstadt, innerhalb des wassergrabens, haben wir dort einen bungalow in einem riesigen garten, der mit all dem kitschigen krimskrams leicht an einen schrebergarten erinnert. Nur vier bungalows mit jeweils zwei zimmern stehen zur verfügung, so dass nicht allzu viele leute gleichzeitig dort sein können.

Dazu gibts noch einen "common room", sprich einen überdachten bereich, der zu allen seiten hin offen ist, in dem sich eine menge gemütlicher sitzgelegenheiten befinden, die internet-pcs sowie free coffee and toast den ganzen tag über, zum selber machen. Und wlan haben sie auch noch. So was von genial!

Wir bleiben dort gleich mal ein bissl hängen, trinken köstliches Chang-Beer und kommen langsam mal geistig an. Das dritte land in so kurzer zeit, das verwirrt schon sehr. Wieder eine andere währung (eigentlich ja die vierte, weil in SiemReap ja das meiste via Dollar ging) und nun fahren die autos wieder links, nachdem sie in Kambodscha auf der richtigen seite fuhren und in Malaysia ebenfalls links unterwegs waren.

Und so schön warm ist es! Man muss sich das anfang Februar immer wieder mal ins bewusstsein rufen und es richtig geniessen ...

Irgendwann wutzeln wir uns dann doch auch noch in die stadt, sehr, sehr zufrieden und glücklich, jeden schritt geniessend und natürlich jeden mit einem foto verbindend. Um jede zweite ecke ist ein tempel und dazwischen laufen immer wieder die orangegewandeten mönche, auch sehr viel kinder unter ihnen. In Thailand ist es so üblich, dass sehr viele männliche bürger einmal in seinem leben einige zeit als mönch verbringt.

Die tempel lassen wir erst mal links liegen, Stefan führt uns souverän durch die gegend, und wir konzentrieren uns vor allem auf das vielfältige treiben auf der straße, und sei's auch mal nur eine ruhige gasse. Es gibt für uns Europäer hier so viel zu entdecken, so viele feine und krasse unterschiede, so dass jeder winkel irgendwo spannend erscheint.

Bald geht aber alles der nase nach, der hunger treibt uns zu einem kleinen thai-lokal mit den obligatorischen plastik-stühlen und der einfachen einrichtung - noch recht vorsichtig bestellen wir unsere speisen, verlassen uns erstmal auf chicken mit rice, bekommen dazu natürlich auch wasser mit eiswürfeln, das wir aber ablehnen, man kann nie wissen. Ein großes Singha-Bier ist doch gleich viel besser. Und das essen, so einfach es auch sein mag, ist gleich großartig, wunderbar scharf und sowas von gut - ein himmlischer einstieg in Thailand. Trotzdem, um sicher zu gehen, spülen wir mit ingwer-wodka nach, den S&M extra ein paar wochen vor der reise angesetzt haben. Wir sind zu kurz unterwegs, als dass wir uns da schon auf unsere mägen verlassen wollen.

Das essen kostet fast nichts, gemeinsam speisen wir inklusive getränke zum preis einer hauptspeise in österreich. Und bekommen mindestens die selbe qualität - und das bier kommt hier in 0,64 liter flaschen. Quasi wie gemacht für uns Österreicher. Der gelernte Thai teilt da halt eher mal eine flasche, als dass er pro person eine nimmt.

Auja, und anschliessend kaufen wir bei einem straßenhändler bananen, die nicht mal daumengroß sind, aber unvergleichlich gut schmecken ...

Einen tempel geben wir uns dann bloß so schon noch, aber es ist halt irgendwie mit den kirchen - so spannende einige sicher sein mögen, in summe sind halt doch alle gleich. S&M waren ausserdem schon mal in Thailand, und ich bin noch gesättigt von Taipeh und Vietnam – von Angkor Wat ganz zu schweigen -, insofern hält sich das bedürfnis in grenzen, auch wenn Chiang Mai grade für die vielzahl der tempel berühmt ist. Wie schon gesagt, auch wenn's schwierig zu erklären ist, so sind wir mehr am "alltag" interessiert, als an den üblichen sehenswürdigkeiten.

Dieses sich-treiben-lassen führt uns alsbald zum sonntäglichen nachtmarkt und da sind wir dann wieder voll in unserem element. Zahllose händler bieten hier ihre waren feil, und unmengen an straßenküchen werben mit leckerem, undefinierbaren oder zumindest spannend anzusehendem um kunden. Und im gegensatz zu anderen märkten gibt's nicht nur ramsch, sondern eine menge netter sachen. Natürlich ist da viel touristenattraktion und -nepp dabei, aber irgendwie haben sie's geschafft, einen gewissen flair zu erhalten, mit den vielen, gemütlich beleuchteten ständen und den unmengen an leuten, die hier durchspazieren.

Wirklich sinnvolles lässt sich hier nicht erstehen, aber eine menge künstlerischer kleinkram, teilweise natürlich kitschig, aber andererseits auch viele echt schöne dinge. So richtig schlimm wird es für uns aber erst, als wir über ein paar t-shirt-verkäufer stolpern. Unglaublich, welch geniale motive die im angebot haben. In einem regelrechten rausch fallen wir über sie her und erstehen wohl gemeinsam mehr als ein dutzend leiberl, die allesamt nicht viel mehr kosten als eines bei uns.

Dazwischen und danach kosten wir bei den straßenküchen ein paar saugute sachen und nehmen am rande des besucherstroms eine kurze auszeit, um diese unglaublich vielen, unglaublich schönen eindrücke zu verarbeiten und dem fluss des geschehens mit ein bissl abstand zu folgen, dieses absolute glücksgefühl auszukosten, uns eh weiterhin nicht am geschehen sattsehen könnend.

Ausserdem ist es immer ein spass, den unterschiedlichen leuten zuzuschauen, die sich da an uns vorbeischieben, dem donauinselfest nicht ganz unvergleichbar. Egal ob mönche, ladyboys von extremer größe oder farangs aller art und ebensovieler möglicherweise einheimische, alle kommen vorbei und wirken dennoch nicht deplaziert – obwohl ich ganz andere erwartungen an den nachtmarkt hatte, ihn mir viel ursprünglicher vorgestellt hatte.

Andererseits ist Chiang Mai eine stadt mit über 200.000 einwohnern, hat einen internationalen flughafen, einen „super-highway“ und ist in jedem reiseführer als highlight erwähnt, also hätte man sich das eigentlich denken können sollen müssen.

Gemütlich schlendern wir durch die verwinkelte altstadt richtung hostel, freuen uns über open-air waschsalons und coca-cola schilder in thai, geniessen wie blöd die laue abendluft, auch wenn's hier doch deutlich kühler als in Siem Reap oder gar KL ist. Aber unser bier ist immer noch wärmer als die luft in Wien zur zeit. Klingt bös', is' aber so und es is' schön, dem entkommen zu können. Und glaubt's uns, wir würden's euch allen auch wünschen, eine so schöne zeit zu haben ...!

Zurück im schrebergarten wird noch eifrig gekfmt, geeintagfotot und gechroniclet, das internet und die möglichkeit, wenigstens ein bissl was teilen zu können sehr zu schätzen gewusst. Wie genial ist das auch, hier, am halbat anderen ende der welt zu sitzen und dennoch mit den liebsten unmittelbar in kontakt stehen zu können? Wenigstens ein fuzerl dessen teilen zu können, was wir heute erleben durften? Eine wunderbare errungenschaft der menschheit ist das.

Rund um uns, hier mitten in der altstadt, quakt und zirpt es fast ohrenbetäubend, man wähnt sich eher irgendwo am rande des dschungels als inmitten dichtbesiedelten gebietes, über uns die geckos, um uns leider ein paar moskitos, die es vor allem auf Tini abgesehen haben (guten geschmack haben sie ja wenigstens), insgesamt aber doch sehr wenige, wenn man bedenkt wo wir sind.

In eben dieser geräuschkulisse, ohne urbanen lärm, vielleicht sogar im duft der taufeuchten wiese und dem plätschern der durchaus sehr kitschigen brünnleins, schlummern wir bald in unserem gartenhäusl ein ...

Stephan

 

chillin'

kitsch pur...im garten unsres guesthouses

=)

kunst?

buddhistische vierfaltigkeit

bitte, das ist die originalbrille des moenchs dem hier gehuldigt wird!

...

simply chiang mai

yupp, schoen is halt...

kablerei..

tempeling...

somewhere in CM

same same but different

...na wenns die martina sagt... =)

wieder mal ein menschentransport

schoen...und ganz still wars dort...

...

vogerln, die man als gluecksbringer kaufen kann...

:o)

so bunt und froehlich...!

obst, ganz viel obst...obstas glaubst oda nicht =)

...

=)

griiiiins

abends im tempel, dem gebt lauschend

ebendort
Asia fastforward // 02.02.2009

Chiang Mai

Eating, drinking, sightseeing, herumschlendring, abends noch bekocht werden und endlich, endlich mal karten spielen ... Ein chilliger tag ...

morgens haben wir erstmal das erstklassige service unsres guesthouses ausgenützt, uns kaffee und toast in rauen mengen genossen. Dabei kam ich mit einem kanadier ins plaudern, der ab jetzt ein jahr in korea englischunterricht geben wird und vorher noch in thailand urlaubt. Er hat mir unter andrem erzählt, das er sich in bangkok zu ner ping-pong-show überreden ließ.
Für alle unwissenden (zu denen ich bis dahin ja auch zählte) das sind shows, bei denen mädls ungeahnte, kaum vorstellbare dinge mit ihren primären geschlechtsteilen anstellen...wie z.B. eben ping-pong-bälle rauszuschiessen...oder auch mit nem stift deinen namen schreiben...bizarr! naja, egal...die plauderei war also recht kurzweilig, aber mir war schnell klar das ich keine enge freundschaft mit ihm schliessen werde...keine überraschung also, als er fragt obs uns stört wenn er eine weile mit uns die stadt anschaut =) zum glück ist ihm unser foto-von-jedem-dreck-mach-tempo bald zu langweilig, und wir sind ihn schnell los geworden....

Wir marschieren gemütlich dahin, lassen uns von einem motiv zum andren leiten...schön das ich zwei menschen mithab, die das auch so gern mögen =) Bald landen wir in einer kleinen strassenküche mit lecker scharfem futter, gleich darauf wiedermal in einer tempelanlage...

Um ehrlich zu sein, von diesem tag gibt’s nicht allzuviel zu berichten...im groben hat sich der obrige absatz immer wiederholt, ohne je langweilig geworden zu sein...unterbrochen von einer pause in einem kaffeehaus (seltenheit!) das sich noch dazu rühmt, mit wiener kaffee mithalten zu können, was irgendwie vielleicht auch stimmt...ist schwer zu beurteilen, wir werden hier ja immer nur mit nescafe und creamer (also ne art milchpulver) abgefüllt..

Zu unsrer schande muss ich gestehn...wir haben den wohl, im wahrsten sinne des wortes, herausragensten chedi (in diesem fall eher ein tempeliger steinhaufen, quasi) aus den augen verloren. Das teil hat uns aus der ferne angelockt, aber als wir nach unsren berechnungen unmittelbar davor standen, davor stehen hätten sollen, war das trum unauffindbar!
Egal, begnügen wir uns eben mit dem tempel vor dem wir grad stehn =)
ein thai, der uns dort anspricht, erzählt uns dann noch, dass die locals alle nach chiang mai kommen, um günstig zu shoppen, die stadt berühmt für die billigen, guten schneider ist... und dass alles so vehement, dass ich schon gemeint hab, er ist ein keiler für eine anzugschneiderei =) war aber wieder mal nur ne kurze, unverbindliche plauderei... passiert mir ja öfter mal in asien, dass ich von jemanden angesprochen werde und erstmal gar nicht einschätzen kann, welche absicht dahinter steckt... bis auf wenige ausnahmen waren meine erfahrungen durchwegs positiv...

Der tag vergeht wie im flug, sehr entspannt landen wir abends im backpacker-eck wo wir einen snack konsumieren, stefan einen anfall von bauchgrummen kriegt und deshalb schon mal ins guesthouse sprintet. Ganz gemütlich spaziere ich mit stephan schliesslich auch richtung heimat, wobei uns einige male die orientierung abhanden kommt, wir aber souverän intuitiv den richtigen weg einschlagen. Der zufall leitet uns zu einem tempel in dem grad ein gebet stattfindet... der singsang der mönche und der paar mitmurmelnden randgäste hallt in dem schön beleuchteten kleinen park, wir schiessen unaufdringlich ein paar fotos und ziehen grinsend von dannen...
Als wir im guesthouse ankommen erzählt uns stefan von seiner eigenen „klodyssee“, er hat sich nämlich ganz, ganz bös verlaufen und ist erst kurz vor uns angekommen... da wars im bauchi schon wieder ruhig... aber ich glaub es kann sich jeder vorstellen was für schlimme minuten das gewesen sein müssen =))

Als wir in der lounge herumhängen und karten spielen (zum ersten mal während dieser reise!) werden wir von anderen gästen zum abendessen eingeladen. Super, ich krieg nämlich just in diesem moment richtig hunger! Die beiden chinesen, die ganz wunderbares futter kredenzen, das sie in der hauseigenen küche gezaubert haben, sind sehr herzliche menschen... leider spricht einer gar nicht und der andre eher gebrochen englisch. Trotzdem, als wir mit ihnen und der familie, der das guesthouse gehört zusammensitzen, herrscht gute stimmung, es wird viel gelacht (auch wenn wir nicht immer genau wissen worums grad geht =) und wir empfinden das alle drei als sehr schönes erlebnis. Wir werden quasi gezwungen ordentlich zuzulangen, noch mehr von den reisnudeln und dem wunderguten gemüse zu nehmen.
So klingt der tag total schön aus...wir spielen noch ein bisschen karten, trinken noch ein paar chang bierchen (die wärmer sind als die aussentemperatur in wien)...und sinken in wohligen schlaf...

Tini

 

ein letztes gemeinsames Gebet vor dem Abflug

es geht los...

wunderschöne Ausblicke werden uns zuteil

Tini fliegt ein...

Skybridge samt Wendeltreppe

Tini bandelt - bzw. seilt mit einem der Guides an :o)

Es ist schwer "unterwegs" zu foten

wir sind echt weit oben...

unsere Teammitglieder

es geht abwaerts mit mir...

Luftschienen

zwischendurch probieren wir lokale Spezialitäten...

ausnahmsweise kein Kommentar

es macht ihr sichtlich Spass

Orchideen...

Spidertini !!!!!!

Alles hat ein Ende, wenn auch happy...

der weg zurück...

Queen of the Jungle...

bloody roosters...

ein Dorfbewohner, von Tini zum shooting überredet...

hier wird Werbung GROSS geschrieben

unser kleines Zuhause in Chiang Mai - lauschig...

eurasische Essenszubereitung

und gemeinsames verzehren desselben
Asia fastforward // 03.02.2009

Welcome to the Thai-Jungle

S&M soloprogramm (wiedermal :o).
Mit unsern neuen affenshirts an seilen durch den dschungel fliegen ...
Stephan macht derweil die stadt unsicher ...
Selbstgepanschtes chinesisches futter zum abschluss ...

Einige fakten über den Jungle-Flight laut flyer:
2 km stahlseile
22 plattformen
teilweise 40m über dem waldboden
2 skybridges

Während stephan noch friedlich schlummert, packen wir – laut prospektliste – unsere sachen zusammen und warten bei kaffee und toast darauf, abgeholt zu werden. Theoretisch sollte dies zwischen acht und halb neun passieren, aber in Asien wird das recht locker gehandhabt. Wobei man schon anmerken muss, dass in Thailand termine recht genau wahrgenommen werden.
Der minivan kommt auch ziemlich pünktlich, zwei mädels sitzen schon drin – mit flip-flops bewaffnet. Emphohlen wird festes schuhwerk :o)
Anschließend noch zwei stopps, beim ersten steigen zwei jungs aus kanada in begleitung von thai-ladies ein. Immer wieder etwas seltsam, wenn männer aus dem westen mit einheimischen frauen unterwegs sind. Da drängt sich doch förmlich der gedanke auf dass... Und in dem fall bin ich 100% sicher, dass es zutrifft...
Bei den nächsten passagieren handelt es sich um ein älteres pärchen, die irgendwie gleich einen symphatischen eindruck vermitteln...
Nun folgen 27km schnellstraße, danach 17km kurvenreiche, aber gut ausgebaute auf-und-ab-straße. Tini hält sich tapfer, sie ist ja nicht unbedingt ein fan solcher strecken. Ziel ist das örtchen Baan Namkong, bestehend aus einer handvoll häusern, die sich entlang der straße reihen.
Mittlerweile sind wir wirklich sehr gespannt, was uns erwartet.
Ein teil des „startgeldes“ für dieses abendteuer – immerhin stolze 24$ – wird verwendet, um die straße zum dorf auszubauen und die kinder in die schule zu bringen, also ein positiver nebeneffekt quasi. Kaum angekommen, werden wir in zwei gruppen aufgeteilt. Wir und die „oldies“ bilden eine davon. Peter, ein etwa 60 jähriger ami, der seit einem jahr in Thailand weilt, seines zeichens softwareprogrammierer in pensi und klassische-gitarre-spieler, lernte drei tage zuvor Maria (ca. 50) aus holland kennen und lieben. Wie sich dann herausstellt, haben wir es echt gut erwischt, die zwei sind wirklich goldig und – aber davon später...

Nun werden wir eingekleidet. Mit sitzgurten, karabiner, helm, seilrolle und einem stück bambus in form eines hakens, der als bremse dienen soll.
Es folgt ein kurzer fußmarsch und schon stehen wir auf der ersten plattform. Nicht sehr hoch und auch die distanz zur nächsten ist recht gering, wohl um den ersten ritt zu üben und die teilnehmer nicht all zu arg zu fordern.
Ich melde mich freiwillig als erster, werde ans stahlseil angehängt, bekomme noch einige instruktionen und los geht’s.
Ui, das geht aber echt schnell dahin. Die bäume rauschen vorbei und einige sekunden später lande ich schon am ziel, wo ich sicher von einem unserer guides aufgefangen werde. Er hängt mich ab und befestigt meinen karabiner an einem seil, welches den baum umschlingt, so ist man gesichert falls man ausrutscht und kann nicht runterfallen.
Das ganze prozedere vermittelt echt ein gefühl der sicherheit. Ständig ist man irgendwo angehängt, und sobald das seil frei ist, ertönt der ruf „clear“, und der/die nächste ist dran.
So geht es weiter, von plattform zu plattform. Zwischendurch eine hölzerne wendeltreppe runter, 2x abseilen und überqueren der skybridges, ein kurzer marsch - was alles echt lässig ist.
Wir haben einen tollen ausblick und das rumsausen zwischen den urwaldriesen macht echt spaß.

Schon nach kurzer zeit agieren die mädels und ich wie profis, die bremsen werden kaum eingesetzt und die landungen gehen smooth vonstatten. Alleine Peter hat kleinere probleme, wohl infolge seines doch höheren körpergewichtes hängt das seil ein bissi mehr durch und meistens schlägt er mit den haxen an der plattform an. Zum glück ist dieser bereich (der plattform :o) gepolstert und der einzige der wirklich leiden muss ist der guide, der ihn dann hochzuzerren hat.
Knapp über zwei stunden dauert der Jungle-Flight, dann geht’s zu fuß zurück ins dorf. Dort wird uns ein wirklich leckeres essen kredenzt, und wir langen auch herzhaft zu. Während des futterns taucht auch die andere gruppe auf, und wir merken gleich, da ist was vorgefallen. Sie erzählen uns, dass einer ihrer guides spaßeshalber eines der mädels am seil zurückgeschickt hat, ohne bescheid zu geben, während gleichzeitig einer der Kanadier startete. So kollidierten sie in der mitte und anscheinend traf er sie volle wucht mit dem oberschenkel in der bauchgegend.
Jedenfalls hat die arme ur schmerzen und will verständlicherweise in ein spital, um sich röntgen zu lassen. Nach einigen diskussionen wird sie mit dem minivan abtransportiert, und wir müssen warten, bis ein ersatz eingefahren wird. Martina kümmert sich derweil um den verletzten junker und setzt Reiki an seinem oberschenkel ein.

Ich unterhalte mich im hintergrund mit Peter, der wirklich lustig, gscheid und gut drauf ist und freue mich, an meinem englisch arbeiten zu können. Wir diskutieren über politik, zwischenmenschliche beziehungen (bei ihm ja ein aktuelles thema) und allerlei andere sachen...
Dann werden wir unterbrochen, weil der versehrte Kanadier plötzlich ausflippt und die guides seiner gruppe wüst beschimpft. Wir nähern uns und bekommen mit, dass sie das geld für den trip wollten. Mann, ich dachte immer, die typen aus dieser ecken nordamerikas sind eher von der ruhigen, entspannten art, aber: Don’t fuck with me, i’m not the right man for that. The girl could have been killed, it was your failure! And all you can think of is money!! You should be ashamed...usw... Klar, ich verstehe ihn, er hat wirklich allen grund in rage zu geraten...
Irgendwann beruhigen sich dann die gemüter, der ersatzwagen trifft ein, und wir werden zum guesthouse zurücktransportiert. Natürlich fallen die heißen quellen und die kaffeeplantage ins wasser, geld bekommen wir keines retour – wen wunderts...

Bei unserer ankunft ist Stephan noch unterwegs, so knotzen wir uns in die richtig gemühtlichen liegen, durchforsten unser mittlerweile riesiges bildarchiv, surfen im netz und entspannen uns. Die chinesen sprechen erneut eine einladung zum abendessen aus, so smsen wir Stephan und informieren ihn. Kaum ist er eingetroffen, beginnt die kocherei, und ich biete meine dienste an. So stehe ich inmitten einer runde Thaifrauen und Chinamännern und schneide gemüse, zergatsche knoblauch und versuche mich auszutauschen. Zum glück ist Wayso mit von der partie, er spricht recht gut englisch und übersetzt fleißig.
Sämtliche zutaten werden namentlich in thai, chinesisch, englisch und deutsch übersetzt. Ich merke mir natürlich überhaupt nix, ich tu mir wirklich, wirklich schwer mit anderen sprachen.
Als alles soweit ist wird aufgetischt, und auch alle anderen anwesenden eingeladen. Die meisten winken ab, sie trauen wohl dem essen, bzw. ihren mägen nicht. Obwohl es eh nur diverses gemüse mit ei in einer wunderbaren sauce zu futtern gibt. Nur ein neuzugang namens Michael aus deutschland lässt sich breitklopfen und langt ordentlich zu.

Als gastgeschenk opfere ich einen flachmann mit vodka, dem vor allem ein blondierter Thai (siehe das chronicle zum heutigen tag) und der chinesische chefkoch recht ordentlich zusprechen.
Parallel zum gemüse allerlei beginnen noch zwei Thais am nebentisch Fisch Tom Yam zu kochen. Natürlich dürfen wir kosten – na ja, wir werden richtiggehend genötigt, da hilft keine ausrede - und ich muss wirklich sagen, dass es ein absoluter genuss ist.
Dann sind wir satt, bleiben höflichkeitshalber noch ein wenig sitzen und versuchen konversation zu machen. Als es der anstand schließlich erlaubt, entfernen wir uns und werkeln an unseren berichten weiter, begleitet vom guten alten Chang-bier.
Gesättigt und ein bissi angetrunken verziehen wir uns dann in unseren „bungalow“, morgen müssen wir ja (wiedermal) recht früh raus, alles zammpacken, bezahlen und den bus zur grenze erwischen...

Stefan

 

Ein lächeln am morgen vertreibt kummer und sorgen

Der transport zum busbahnhof verzögert sich, deswegen details vom guesthouse ...

... allesamt sehr kitschig ...

... oder fruchtig ...

... und kuschlig ...

... aber vor allem kitschig.

Letztlich geht's doch los, auf/im klassischen Thai-pickup

Mit rundumsicht und organischer klimaanlage

Der busbahnhof von Chiang Mai, farblich gewagt

Mai pen rai

Scharf! Nicht nur die kontraste, auch unser heissgeliebtes chilli-pulver

Kochen mit ausblick

Auf ins gefriermonster

Der schönschäbige busbahnhof in Chiang Rai

Schön bunt ist er auch

Fahr' mit im knallroten autobus ...

Aufs nötigste reduziert

Ein uriges erlebnis, gewissermaßen

In die ebene geworfene felsbrocken

Großes kino im lichte der untergehenden sonne

Und natürlich immer wieder reisfelder

Oder unbekannte straßenobjekte

Entdecke mehr raum für dich

Noch ein bissl rudimentärer

Stefan trägt's mit fassung

Das Boom House von der uferpromenade aus

Der halbate Mekong - man beachte die insel in der mitte des stroms, dahinter ist noch mehr Mekong!

Die fähre, die uns morgen nach Laos - ans andere ufer - bringen wird

Huay Xai funkelt im Mekong, irgendwo drüber grinst der mond
Asia fastforward // 04.02.2009

Auf zum Mekong

Laos ruft! Per bus geht's von Chiang Mai via Chiang Rai nach Chiang Khong an der grenze, dort erwartet uns ein wink des schicksals - aber erst gilt es, das gefriermonster heil zu überstehen.

Um sieben uhr heisst uns die wundervolle welt willkommen, wir wollen heute weiter an die laotische grenze, per bus via Chiang Rai nach Chiang Khong, das schon am Mekong liegt. Kaum zu glauben, eine woche urlaub und ich stehe jeden tag früher auf, als an einem arbeitstag ... Hier fällt's allerdings ein bissl leichter, denn das wetter ist wieder großartig, die sonne scheint, es ist warm. Es ist so fein, dass man sich in hiesigen breiten keine gedanken drüber machen muss, der himmel ist einfach täglich blau.

Gemütlich frühstücken wir noch, allerdings mit unserem eigenen 3-in-1-kaffee, die Nescafé-mischung mit milchpulver ist mir zu heftig. Dazu picksüße, künstliche softcakes vom 7 Eleven. Ich steh' auf so zeug. Ausserdem kann man die bösen geister dann mit einer tschick aus den hier besonders hübsch gestalteten packerln vertreiben.

Das warten aufs taxi beschert uns noch ein wenig mehr ruhezeit, als wir geplant hatten, wir werden sogar ein bissl ungeduldig. Es ist einer der leute vom guesthouse, der uns erst um halb zehn auf seinem pick-up zur busstation bringt. Wobei die hiesigen fahrzeuge derart umgebaut sind, dass sich auf der ladefläche zwei parallele sitzbänke an den seiten befinden, darüber ein dach, rundum offener blick nach draussen. Keine gurte, keine wieauchimmer gearteten sicherheitsvorkehrungen. Dafür perfekte bedingungen zum fotografieren.

Im gemächlich dahingleitenden, größtenteils aus zweirädern bestehenden verkehr, geht’s dahin. Im gegensatz zu den mitteleuropäern, die gerne mal mit der höchst möglichen geschwindigkeit dahinbrausen, fahren hier alle langsam, aber auch sehr eigensinnig. Jeder wie er will, nur der nachfolgende muss darauf achten, was die leute vor ihm machen. Bei der geschwindigkeit, und nachdem eben die meisten mit mopeds unterwegs sind, ist das kein problem. Gehupt wird kaum und wenn, dann nur, um die eigene präsenz anzukündigen, nicht um andere zurechtzuweisen.

Der busbahnhof erweist sich als vornehmlich violettes und ansonsten eher räudiges gebäude, umkreist von allen möglichen arten von bussen. Luxuriöse, klimatisiere VIP-busse und einfache, leicht lädierte wechseln einander ab, allen ist gemeinsam, dass sie ziemlich bunt sind. Stefan und ich kümmern uns um die tickets, Tini hält ein auge auf unser gepäck. Wir wollen mit einem bus ohne aircondition fahren, finden auch bald einen schalter, der für reguläre fahrten zuständig ist. Um wenige euro ist unsere erste etappe gesichert.

Bleibt noch eine stunde bis zur abfahrt, die wir in einem einfachen lokal im den busbahnhof umgebenenden häuserkarree verbringen. Auch hier ist der gebratene reis mit hühnerfleisch wieder sensationell, vor allem mit diesem genialen chili-pulver. Und das ambiente, hauptsächlich plastikstühle und neonbeleuchtung sowie herrlich bunte plastiktischtücher tun ihr übriges. Die "küche" ist vor unseren augen, der straße zugewandt, quasi im freien, so dass man der köchin beim werken zusehen kann. Nur im glaskasten daneben hängen ein paar ganze gebratene hühner und anderes zeug, das nicht ganz vertrauenswürdig ausschaut ... Zur sicherheit gibt's einen schluck wodka hinterher.

Mit dem bus haben wir dann aber ein bissl pech. Er ist zwar neu, mit bildschirmen in der mitte und viel platz zwischen den sitzen - aber die klimaanlage arbeitet schon auf höchstbetrieb. Sehr ungut in diesen breiten. Es gibt sogar eine busbegleiterin, die erfrischungen reicht. Dazu kommt dann noch ein superkitschiges promotionvideo für den betreiber "Greenbus" mit englischen untertiteln, der auch detailliert in die sicherheitsvorkehrungen des busses einführt – bis hin dazu, dass man sich anschnallen kann. Wir sind geplättet. Wie im flugzeug halt. Kannte ich schon aus Mexico, ist hier aber noch eine spur "schöner", dramatischer dargestellt ...

Bald nach der abfahrt wird es wirklich, wirklich eiskalt im bus. Die meisten Thais sitzen deswegen auch mit jacke hier, ich wünschte, ich hätte auch eine. Ziemlich seltsames prinzip, die aircondition derart aufzudrehen. So nach dem prinzip "yes, we can". Aber die bisherige erfahrung in südostasien war eh so, dass die klimaanlage entweder extrem kalt eingestellt war oder gar nicht funktionierte. Wobei sie meist selbst in den räudigsten bussen, wo sonst alles schepperte und fast auseinanderfiel, auf jeden fall noch brav ihren zweck erfüllte.

Als untermalung werden thailändische popvideos von immer wieder derselben künstlerin gezeigt, extrem rührselig, mit viel weichzeichner und sich permanent wiederholendem thema: Eine frau begehrt einen mann, verliebt sich letztendlich, wird dann bitter enttäuscht und heult, heult, heult, streitet mit ihrem liebsten, der sie stößt und schlägt ... Nie gibt's ein happy end, bei einem wird sogar der selbstmord der protagonistin angedeutet ... Und dazu sehr softe, balladenartige musik. Am schluss werden dann auch noch die jeweiligen sponsoren aufgelistet. Sehr eigenwillig, das. Zum glück dauert die fahrt nur drei stunden - die sich halt nur wie auf heissem pflaster eingetretener kaugummi ziehen.

Bei etwa der hälfte der fahrzeit gibt's einen kurzen zwischenstopp, den wir nutzen, um uns aufzuwärmen. Unglaublich, wie schnell man vergisst, in einem tropischen land zu sein, nur weil man ein bissl zeit in klimatisierter umgebung verbringt. Herrlich warm ist es draussen. Für die weiterfahrt packen wir uns etwas mehr ein, um der kälte widerstehen zu können. Schlafen ist dennoch unmöglich, obwohl jedem viel platz zur verfügung steht und man die sitze angenehm zurückklappen kann ...

Immerhin sind die fahrer hier nicht so wahnsinnig, dass man permanent das gefühl hat, das letzte stündlein hätte geschlagen. Damals in Vietnam war's meist so, dass, wenn man den fehler machte, nach vorne zu schauen, ein fetter bus oder lkw entgegenkam, während der eigene bus grade im elefantenrennen mit einem anderen schwerfahrzeug einen platz gutzumachen versuchte. Und links und rechts womöglich kinder spielten und mopeds auf tuchfühlung mit dem bus gingen. Oder der fahrer permanent während einer mehrstündigen fahrt hupte, mit überhöhter geschwindigkeit durch ortschaften bretternd – und das bei einem verkehr, bei dem man eigentlich nie wissen kann, wie die anderen reagieren, da praktisch jeder macht, was er will. Im Spiegel gab's dazu mal einen guten artikel, just aus der zeit, in der wir dort waren.

In Chiang Rai sind wir einfach nur froh, dem gefriermonster endlich entkommen zu sein. Ich schaue aber gleich, wann der bus nach Chiang Khong geht, wir sind schon recht spät dran und wollen unbedingt noch heute die grenze zu Laos erreichen. Das nütze ich natürlich gleich, um mir den busbahnhof ein bissl anzuschauen. Er ist zwar nicht violett, aber ansonsten ebenso räudig wie der von Chiang Mai. Wieder ein rechteckiger platz, umgeben von schönschirchen häusern, aber unter strahlend blauem himmel schaut alles halb so schlimm aus. Durch die vielen farben wirkt's sogar fast lässig hier. Schade, dass wir nur durchfahren ...

Wir haben glück, um halb vier fährt einer ab. So haben wir wieder eine stunde zeit, um noch eine kleinigkeit zu essen. Dieses mal in einer kleinen küche direkt bei den bussen, vollgepflastert mit irgendwelchen werbestickern und improvisiert, wo's geht. Der einfachheit halber wählen wir wieder fried rice mit chicken, der allerdings ein bissl abgestanden schmeckt. Entsprechend höher ist die dosis wodka im anschluss. Dazu gibt's feinstes Beer Chang aus der Dose, die wir allerdings in einem laden besorgen müssen, aber immerhin hier konsumieren dürfen - das ist mal ein service.

Bald darauf sind wir auch schon beim bus, zur sicherheit ein bissl früher, weil wir fensterplätze wollen und es keine platzkarten gibt. Wir haben noch nicht mal tickets, die gibt’s nämlich auch nur im bus. Und kosten in diesem fall weniger als ein fahrschein für die öffentlichen verkehrsmittel in wien, bringt uns aber in drei stunden bis an die grenze. Das sind so heftige preise hier ...

Und der bus ist so herrlich! Rot, klein und von klimaanlage keine spur, dafür kann man alle fenster nach belieben aufmachen. Das cockpit besteht nur aus dem allernotwendigsten, sprich, es hat ein lenkrad, statt dem rest der anzeigen gähnen große löcher im armaturenbrett, und die sitze sind so richtig schön durchgesessen und speckig. Ausser uns sind nur einheimische im bus - und er wird nur zur hälfte voll, so dass wir massig platz haben, jeder eine doppelbank für sich. Stefan und ich haben so endlich wieder die möglichkeit, zu fotografieren.

Aber erst die fahrt! Gemütlich rattern wir über die größtenteils gut ausgebauten straßen, das fenster offen, selbstverständlich auch die türe und den fahrtwind um die ohren. Kein vergleich zur ersten etappe, im gegenteil: Um welten besser. Auch wenn alles scheppert und wackelt, es gelegentlich ein bissl reinstaubt und dann alle wie auf ein kommando die fenster schliessen oder ein nasser fetzen vor die türe gelegt wird, um alles abzudichten. Ob man's glaubt oder nicht, hier gelingt es zumindest Tini und mir, auch ein bissl zu mützln.

Zwar ist die landschaft weniger spektakulär, hauptsächlich wechseln einander trockene äcker und grellgrüne reisfelder ab, hügel und dergleichen halten sich dezent im hintergrund. Dennoch bleibt die fahrt aufregend, immer wieder kommen wir durch kleine ortschaften mit unzähligen läden, überholen schräge oder seltsam beladene fahrzeuge und zwischendurch liegen felsige formationen einfach so mitten in der ebene, mit schroffen, steilen klippen, dicht überwuchert mit urwaldigem gepflanz. Nach und nach taucht dann auch noch die untergehende sonne alles in dieses wunderschöne licht ... Ganz großes kino ...

Gegen sechs erreichen wir das nächste Chiang, jenes mit Khong und werden irgendwo mitten im ort rausgelassen. Natürlich wird uns gleich ein tuktuk angeboten und ein paar minuten später – eine tschick geht sich natürlich schon aus – sitzen wir schon auf einer, sagen wir, umgebauten Kawasaki mit drei rädern und einem ziemlich mitgenommen aufbau, wo platz für zwei ist, plus einem notsitz gegen die fahrtrichtung. Das gepäck schnallt der fahrer kurzerhand hinten drauf – und unsere rucksäcke sind mittlerweile ziemlich schwer. Ob das die konstruktion aushält? Aber aus welchen gründen auch immer, man lässt sich dann doch drauf ein – und es funktioniert im endeffekt auch, meistens.

Ohne dass wir ihm ein ziel genannt haben, braust der fahrer einfach los, wohl in der absicht, eine provision von einem der hotelbetreiber zu kassieren. Nachdem's nur für eine nacht ist und wir ohnehin noch keinen plan haben, warten wir einfach mal ab, wohin er uns kutschiert. Schauen kostet hoffentlich nix. Und, auch wenn man solches verhalten eigentlich nicht fördern sollt', bleiben wir sogar dort im Boom House - 's ist billig und nur für eine nacht. Zur abwechslung teilen wir uns auf zwei räume auf, man darf schliesslich nicht vergessen, in welcher konstellation wir unterwegs sind. Räusper.

Wir haben's hier gut erwischt, auch wenn unsere zimmer ein bissl trist, eng und räudig sind - zur anlage gehört auch ein holziges restaurant auf stelzen, das direkt am fluss liegt. Einen platz zum frühstücken haben wir somit auch schon. Aber jetzt endlich runter, zum Mekong ...

Der sich sandig und träge hier zwischen Thailand und Laos die grenze entlang schlängelt. Auf einer strecke von mehreren hundert kilometern ist er zur zeit nur zwei mal überbrückt. Ziemlich wild, dass man über so eine gewaltige distanz auf fähren angewiesen ist ... Die nächste gelegenheit bietet sich erst bei der Freundschaftsbrücke nahe Vientiane. Direkt gegenüber von unserem guesthouse befindet sich eine insel, dadurch verliert der fluss etwas von seinem mächtigen erscheinungsbild - und das trotz trockenzeit.

Nachdem wir uns sattgesehen haben, schlendern wir auf der relativ schäbigen "uferpromenade" ein stückerl stromaufwärts, in der hoffnung, irgendwo mit flussblick abendessen zu können. In der feuchten, im laufe der dämmerung immer kühler werdenden luft, liegt der geruch von verbranntem holz, über dem laotischen ufer nisten ein paar rauchfelder zwischen den bäumen, allem haftet ein leicht unwirklicher eindruck an, verstärkt noch dadurch, dass ausser uns niemand hier ist ...

An einem pier finden wir so eine halbate straßenküche, in der auch geschäftig gewerkt und gekocht wird, dennoch gibt man vor, geschlossen zu haben. Das zwingt uns leider in eines der typischen touristenlokale, wo das essen zwar auch gut ist, man aber die hits der 80er spielt und von bunten glühbirnen illuminiert auch aus pasta und pizza wählen kann - gegenüber gäbe es sogar Wiener Schnitzel. Ausser uns sind auch nur andere reisende hier. Das ist nicht so ganz das flair, das wir suchen.

Natürlich will man uns prompt eine tour nach Luang Prabang und hilfe beim grenzübertritt inklusive organisation des einreisevisums verkaufen. Theoretisch entspricht das zwar unseren plänen, aber wir möchten es lieber auf eigene faust erledigen, weil man in der regel doch nur abgezockt wird oder gezwungen ist, mit einem haufen touristen wie schafe durch die gegend gekarrt zu werden. Entsprechend schnell essen wir und vertschüssn uns rasch.

Statt dessen lassen wir den abend als einzige gäste im lokal vom guesthouse ausklingen, werkeln wieder ein bissl an den berichten und freuen uns daran, dass neben uns der Mekong im licht von Huay Xai und des aufgehenden mondes glitzert. Mekong ... Auch wenn's nur ein fluss ist, auch wenn ich schon mal reingespieben hab', es ist schon etwas sehr bsondriges, dass wir an seinen ufern ein paar bier trinken dürfen ... Unglaubliches glück haben wir, das alles erleben zu können ...

Nachdem Tini schon ins bett gegangen ist und wir grade beim letzten lackerl Singha sitzen, taucht ein deutscher auf, der uns auch prompt anspricht. Er lebt seit einem jahr hier und organisiert trekking-touren im norden von Laos, die auch im Lonely Planet hoch gelobt werden. Die wanderungen zu den dörfern der einheimischen hören sich zwar sehr spannend an, dauern aber mindestens drei tage, und die zeit haben wir leider nicht ...

Dennoch empfiehlt er uns, nicht die übliche route mit dem slowboat auf dem Mekong via Pak Beng nach Luang Prabang zu nehmen, sondern mit dem bus in den norden auszuweichen, in Luang Nam Tha zu übernachten und dann per boot von Nong Khiaw nach Luang Prabang auf dem Nam Ou zu fahren. Auf die art würde man auch dem haupttouristenstrom ausweichen können. Damit hat er uns schwer nachdenklich gestimmt. Ein wink des schicksals? Sehr verlockend klingt es schon, und ausser dem rückflug von Bangkok steht uns alles bis dahin offen ... Also, warum nicht umdisponieren ...?

Wir beschliessen, erstmal drüber zu schlafen - letztlich muss auch Tini mitentscheiden. Nordlaos ... Sehr spannend ... Das klang schon im reiseführer sehr reizvoll ... Und pläne einfach über den haufen werfen, etwas anderes machen, einfach, weil man's kann, das hat auch was ... Angenehme gedanken, um sich langsam in Morpheus' arme zu begeben ...

Stephan

 

what a wonderful sunrise

da haben wir gefrühstückt, den Mekong zu füssen

das Gepäck wächst ... über mich hinaus =)

a bissi wilder Westen im Norden von Thailand

so schaun die Schiffernakeln aus, die einen nach Laos bringen

goodbye thai

Zettlwerk aka bürokratische Schikane

he's got it

Laos ist ja voller Möchne, hört man immer ... hat sich gleich bestätigt

da war uns noch zum lachen ...

in laotischen bussen darf man keine berührungsängste haben ...

along the road

während der busfahrt ...

reparatur/pinkel/rauchpause ...

man baut knapp an der strasse ...

grasdealer ...?

ein bus pro tag - ist immer noch ne attraktion ...

irgendwie schon so wie man sich's vorstellt

in Luang Nam Tha ... eine der neueren Ecken

Kabelwerk ;o)

hhmmm, feine reisnudeln mit gemüse ... die freude steht mir ins gesicht geschrieben ...

is das wirklich huhn?? skepsis macht sich breit

öffentliches familienleben

an der langen Plastiktafel =)

er war ganz erstaunt über stefans blondes haar
Asia fastforward // 05.02.2009

Grenzgänger, wieder mal...

Wonderful sunrise, einreise nach laos, abzocke, wüde busfahrt, gebratene hunde und stille ... alles anders!

gleich nach dem aufstehen spaziere ich mit stephan runter zum mekong, die sonne geht grad auf ... total kitschig aber wunderschön! Jetzt sind wir also wirklich da, der MEKONG liegt vor uns, rotgolden glitzernd ... plötzlich geht stephans handy los, sein weckton ist louis amstrong's "what a wonderful world" ... was soll ich sagen ... das war einfach brutal schön! Bis an mein lebensende werde ich ab jetzt bei diesem lied an diesen tollen moment denken =)

auf der hotelterrasse mit flussblick gibt’s danach kaffee und spiegeleier à la kitsch, mit passender schulskikurs-kuschelrock-beschallung, gleich danach spazieren wir mit unsrem mittlerweile wirklich schwer gewordenem gepäck zum departure-gate. Die lange schlange davor bewegt sich zügig voran, als wir unsre pässe dem zöllner geben sagt dieser nur "schwarzenegger", grinst, stempelt, und wir sind auch schon aus thailand ausgereist.

Den mekong überqueren wir in einem kleinen boot, das wir mit drei schwergewichtigen nordeuropäern teilen – was den kahn erschreckend tieflegt, aber wir schaffens trocken und heil auf das laotische ufer...
Drüben am einreisevisa-schalter herrscht unsägliches gedränge. ein wildwuselnder, chaotischer haufen rucksacktouris ... üüüberhaupt kein system ist hier ersichtlich.
Erstmal zwei zettel ausfüllen (es sei erwähnt das man bei solchen visa-ausfüllereien immer alle daten drei, viermal angeben muss, und ich IMMERNOCHNICHT meine passnummer auswendig weiss ... und stefan, der herr diplom inschenör, ohne hilfe gar nicht im stande ist seine visas auszufüllen ... nur so am rande =) hat man diese hürde mal genommen, gibt man seinen pass, ein passfoto, kohle fürs visum und natürlich das zettelwerk an einem schalter ab – oder, wie in unsrem fall, schnappt sich ein typ, der neben dem schalter steht, deine dokumente und verschwindet damit in die büroräume! Abenteuer!!

Nach ein paar minuten kriegen wir unser zeug aber wieder *uff* und stellen uns damit gleich am nächsten schalter an, diesmal um den endgültigen einreisestempel zu kriegen.
Nicht ganz einfach, aber jetzt sind wir richtig echt in laos!
Und begehen gleich in der ersten minute einen grossen fehler ... wir wenden uns an den erstbesten ticketcounter um weiterzukommen. Natürlich wollen die uns wie die andren schafe in einen minibus verfrachten oder uns ein speedboat-ticket andrehen. Abgesehn davon das mir speedboote viel zu gefährlich sind, wollen wir uns in diesem land abseits der touripfade bewegen ... Also bestehen wir auf tickets für den local-bus nach Luang Nam Tha.

Bis wir endlich zum busbahnhof gebracht werden, sind alle andren grenzgänger längst weg, nur eine nette britin begleitet uns. Sie ist schon beinahe ein jahr unterwegs (wie überhaupt alle die wir treffen mind. ein halbes jahr unterwegs sind!!!! wir beschliessen ein fettes "haha" demjenigen angedeihen zu lassen, der weniger zeit hat als wir) und unterhält uns mit reiseanekdoten, während wir eine stunde auf unsren bus warten – und dabei auch feststellen das wir ca. das doppelte bezahlt haben, eben weil wir uns nicht umgschaut und informiert haben – das merkma uns!

Der bus, in den wir verfrachtet werden, ist wirklich local, total trashig und urig. 24 leut (davon neun touristen) passen rein, obwohls nur 22 stühle gibt =) zwei touris werden auf plastiksessel im mittelgang verfrachtet, einer davon steht sogar gegen die fahrtrichtung weil ein grosser sack (mit reis oder so gefüllt) vor dem stuhl steht. Abenteuer!!
Anfangs ist die strasse recht gut und noch asphaltiert, aber als es immer holpriger und kurviger wird, müssen wir das mädl vor mir (auf dem plastiksesserl) bei jeder kurve stützen. Im reiseführer sind sechs stunden fahrt angegeben ... das kann ja heiter werden ... es staubt wie blöd zu den fenstern rein und eine kurve jagt die andre, mein hintern ist nach einer stunde taub, aber zumindest ist mir nicht schlecht – in weiser vorraussicht hab ich noch eine tablette gegen reisekrankheit genommen (meine mama kann ein trauriges lied davon singen wie elend mir bei serpentinen normalerweise wird, auf den fahrten nach italien in meiner kindheit hab ich bei jeder kurve gekotzt ... linda blair hätt da noch was lernen können!)

Nach zwei stunden hält der bus und alle laoten sprinten raus, um sich gleich neben dem vehikel zu erleichtern – männlein wie weiblein! Schamgefühl is hier wohl nicht. =) Gemütlich beginnt der fahrer unter dem bus rumzuschrauben, und ich frag mich ob das ein geplanter halt ist, oder ob das klapprige ding vielleicht grad den geist aufgibt. Grad als ich mir ein hübsch abgelegenes gebüsch suchen will, werden alle hektisch, es wird wild gehupt, und es geht weiter. =)
Nach weiteren zwei stunden fahrt entlang von reisfeldern und bambushütten auf stelzen (mama, stell dir vor: ich hab sogar ein sandwich während der fahrt gegessen!), hält der bus wieder ... alle steigen aus, nehmen diesmal auch ihr gepäck mit ... ist das denn schon Luang Nam Tha? Schaut gar nicht wie eine stadt aus, aber wir tuns den anderen mal gleich.

Na gut, erstmal strecken, rauchen, umschauen und feststellen, dass wir noch nicht in der stadt selbst sondern am ausserhalb gelegenen busbahnhof sind. Wir witzeln drüber wie die strasse hierher vor zwei jahren ausgesehn haben muss, wenn man damals noch sechs statt vier stunden gebraucht hat?!?!? und stellen fest das wir noch gar keine laotischen Kip haben um ein tuk-tuk in die stadt zu nehmen. Macht nix, wir können mit Baht zahlen, super!
Aus dem lonley planet haben wir uns ein mittelklassehotel rausgesucht, dort lassen wir uns auch direkt hinbringen. Mittelklasse ist hierfür zwar etwas übertrieben, aber es ist wenigstens ruhig und die buben sollten wieder mal eine nacht durchschlafen – find ich =)
Die "stadt", die mehr oder weniger aus ein paar bretterbuden mit shops und lokalen besteht, haben wir ziemlich schnell abspaziert. Nicht wirklich viel charme, aber es muss ja nicht immer alles mit zuckerguss daherkommen ... ungefähr so hab ich mir laos eh vorgestellt ... und in die disco wollen wir ohnehin nicht ...

Nach dem wir endlich kip (wild! 10.000 Kip sind ein Euro! Stephan meint: "heb gleich ne million ab" =) vom einzigen atm im ort besorgt haben, meldet sich auch gleich der hunga! und wir kehren in ein eher westliches lokal ein – wir wolln uns langsam und vorsichtig an die hiesige küche rantasten =) stefan kriegt kleine, frittierte fische in scharf, stephan isst laotisches "laab", ein hühnerfaschiertes das hauptsächlich aus lemongras besteht (auch das merkma uns! finger weg!) und ich bin feig und nehm nur reisnudeln mit gemüse und huhn ... is abba lecka!
Danach testen wir mal die internet-performance ... lahm, lahmer am lahmsten! Geben das auch gleich wieder auf und kehren lieber noch in ein uriges lokal auf ein beerlao ein. Suuuper, als einzige bleichgesichter (die ersten überhaupt, wie ich vermute) sitzen wir an einem elendslangen plastiktisch, man serviert uns gleich tee, wir ordern bier und beschliessen doch noch ne kleinigkeit zu essen – der quote wegen =)

Auf der speisekarte steht allerlei skuriles und so manches das wir gar nicht einordnen können – es gibt aber auch "fried dog"! gut, wir nehmen hendlreis ;o)
Hendal war das ganz bestimmt nicht, was man uns dann gebracht hat ... wir möchten meinen es war zähes rindfleisch, sehr scharf ... aber um dem bauchi was gutes zu tun, langen wir noch kräftig beim chillipulver zu (schwitz!) und schütten wodka nach ...
Am nebentisch speist grad die lokalbetreiber-grossfamilie und sieht dabei fern, eine frau föhnt sich nebenbei die haare ... privatsphäre wird hier offensichtlich völlig anders definiert ... schon auf der fahrt hab ich beobachtet wie sich die menschen am strassenrand in unterwäsche waschen ... in den shops gibt's auch immer ein "wohnzimmerabteil" wo ferngesehn und rumgelümmelt wird, oft auch mit klassischem wandverbau mit fotos von oma und opa =)

Wir achten darauf, wie die locals essen und passen uns an ... zähes fleisch und knochen schmeisst man einfach auf den boden (die hunde freun sich drüber und kommen sogleich), das essen wird mit stäbchen auf den löffel geschaufelt - nur ingredenzien der suppe werden direkt mit stäbchen gegessen ... auch was sonst so an müll anfällt, landet auf dem boden und wird später weggekehrt ...

Alles anders hier, einiges auch schon vertraut aus thailand ... nur viel ursprünglicher kommts mir in laos vor. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten tage!!

Tini

 

Arbeits- und Schulbeginn ...

Der Busbahnhof ...

noch ist es frisch und nebelig ausserhalb der Stadt

o.w.

Strassenrandmarkt

Hmmmmmm ...

immer wieder kommen wir durch kleine Orte ...

alle sind ur relaxed hier ... nur ned hudeln ...

wunderschöne Panoramen bieten sich uns an ...

es wird umgeladen ...

hier bedarf es auch keines Kommentares ...

Es ist eng im Minivan ...

Zaungäste entlang des Weges ...

das haben wir nicht probiert :o)

die Küche eines Beisels am Busbahnhof in Pak Mong

wartende Schatten neben frisch lakierten Stühlen

Tini und Delphine amüsieren sich prächtig ...

ist nur Show, die zwei vertragen sich wunderbar ...

viele Waren werden immer noch zu Fuß transportiert

wir werden skeptisch gemustert

Abendessen !!!!

futtern im Wohnzimmer der Guesthouse-Owner

ums Bambusfeuer verteilt ...

reden, genießen und Bier trinken - das ist Urlaub ...
Asia fastforward // 06.02.2009

Über stock und stein ...

Mit unterschiedlichen Fahrzeugen von Luang Nam Tha über Udomxai (Muang Xai), Pak Mong nach Nong Khiaw. Wilde ritte quer durch die urwaldige bergwelt im norden von Laos.

Morgens um halb sieben ist in diesem nest (Luang Nam Tha) nicht wirklich die hölle los. Bis auf ein, zwei radfahrer und einigen hunden sind wir allein auf den nebeligen, morgengrauen straßen. Aus diversen – meistens an kreuzungen installierten – lautsprechern dröhnt propaganda und volksbelehrung (wenigstens vermute wir das, die nachrichten werden es ja wohl kaum sein).
Ein bissi wie in Vietnam, meint Stephan. Kein wunder also, das die Laoten so früh aufstehen, bei dem lärm kann ja keiner schlafen. Allerdings, auch wenn sie wach sind, frühstück gibt’s keins vor 7 uhr.
Also zruck zum hotel, die zeit nützen und alles zusammenpacken. Voll beladen geht’s dann wieder richtung morgenkaffee. Wiedermal das standartmenü, spiegeleier für uns und die Tini schmaust ein gemüseomlett. Wenigstens ist der laotische kaffee echt lecker, ansonsten bekommt man ja meist Nescafe vorgesetzt.

Ein älteres ehepaar am nachbartisch beginnt ein gespräch mit uns. Wo wir herkommen, wo es hingeht, etc. Sie machen uns das angebot, gemeinsam mit einem tuk-tuk zum busbahnhof zu fahren.
Dieser ist recht groß für diese kleine ansiedlung, welche eigentlich nur als verkehrsknotenpunkt dient, und zu dieser frühen stunde herrscht reger betrieb. Von hier aus gehen die busse in alle himmelsrichtungen, und überall wird hektisch beladen und reiseproviant eingekauft. Unser gefährt ist diesmal wirklich ein richtiger bus, ein wenig mitgenommen und abgewetzt, aber das ist in ordnung.
Vor uns sitzen zwei junge loatische mädels und schlatzen regemäßig an die wand, somit ist auch das rätsel der exremen schmuddeligkeit im inneren gelöst.
Pünklich um 8.30 fahren wir ab, und zu unserem erstaunen ist der bus nur zu drei vierteln voll. So verlasse ich Tini und besetzte eine eigene bank, um besser bilder schießen zu können. Die strecke ist ganz schön kurvig, und nach einigen minuten gibt es vorne bei den beiden spuckerinnen einen tumult. Ich kann von hinten nicht erkennen um was es geht, sehe nur wie einige mitreisende lachen. Später erzählt mir Tini, dass eines der mädels furchtbar zu kotzen begonnen hat und das – zum glück – beim fenster raus. Und das gerade als Tini hinter ihr ans fenster gerutscht ist. Anscheinend hat die arme fast die ganze fahrt gespieben, und sie war nicht die einzige.

Die straße ist aber auch wirklich in einem erbärmlichen zustand. Voller schlaglöcher windet sie sich berge hinauf und wieder hinunter, kaum ein gerades stück dazwischen. Zudem sind die stoßdämpfer des busses total hinüber, und ich, direkt überm hinterrad sitzend, bekomme alles direkt ab. Außerdem sind die armlehnen steinhart, und ich schlage bei jedem rumpler mit den ellbogen dagegen. Und, wie murphy es so will, habe ich ausgerechnet an diesen stellen zwei mückendippl – autsch ...
Irgendwann bleibt der bus unvermittelt stehen. Als ich rausschaue, sehe ich eine art markt am straßenrand. Schmale hütten ziehen sich an der fahrbahn entlang, und die einheimischen mitfahrerInnen stürzen raus, um zu shoppen. Gerade unter meinem fenster werden eichhörnchen und ratten feilgeboten, die sich unser busfahrer gleich mal unter den nagel reißt. Sonst besteht das angebot, soviel ich mitbekomme, größtenteils aus knoblauch und jungen bambusspitzen.
Wir nutzen den aufenthalt als pinkelpause, uns die beine zu vertreten und eine zu rauchen. Nach dem halben tschick wird aber schon wieder zum aufbruch aufgerufen.

Schlußendlich kommen wir in Udomxai an, unserer zwischenstation. Dort wechseln wir das beförderungsmittel, vom großen bus wird in einen minivan umgestiegen.
Einge andere, die wir inzwischen vom sehen kennen, haben das selbe ziel, und wir kommen ins gespräch. Delphine und Thierry, ein pärchen aus frankreich, sowie Claudia und Steffi, zwei bayrische mädels, ziehen wie wir pfade abseits des touristenstromes vor.
Leider ist für die mädels kein platz mehr im minivan, aber es geht zwei stunden später ein bus, der ein anderes ziel, aber die selbe route hat. Ihnen wird versprochen, dass man sie dann dort aussteigen lässt. Wir wiederum versprechen ihnen, dass wir am busbahnof auf sie warten.

Der minivan ist total überfüllt, ich sitze mit Tini und zwei einheimischen ganz hinten. Kein platz für die knie, und so sitzen wir schräg eingequetscht für drei stunden wie die sardinen in der dose. Schon bald geht die lustige speiberei wieder los, brav in die zuvor vom fahrer verteilten plastiksackerl. Die gefüllten werden einfach beim fenster rausgeschmissen – der asian way ...
So ungemühtlich die reise auch ist, die uns umgebende landschaft ist faszinierend. Hohe, urwaldbedeckte berge erstecken sich bis zum horizont. Zwischendurch immer wieder kleine ansiedlungen, meist nur ein paar hütten.

Am busbahnhof in Pak Mong angelangt, stärken wir uns erst mal an einem Bierlao. Dann beginnt das große warten. Ständig werden uns tuk-tuks in die stadt angeboten (die busbahnhöfe liegen ja immer außerhalb, um noch ein bissi geld mit dem hintransport zu verdienen), bis sie es dann schließlich aufgeben. Die zeit vergeht und wir quatschen mit den beiden franzosen und verbringen eine recht lustige und unterhaltsame zeit. Langsam wird es dunkel, immer noch keine spur der zwei deutschen. Wir diskutieren wie lange wir noch warten sollen, und der drang noch bei tageslicht eine unterkunft zu finden kämpft gegen das schlechte gewissen ...

Schließlich, nach fast vier stunden des ausharrens geben wir auf. Die sonne ist schon untergegangen, und als wir im tuk-tuk sitzen wird es ganz finster – na sehr super. Und kalt auch. Im t-shirt und kurzen hosen fröstle ich schon sehr, zudem muss ich dringend aufs klo, und die fahrt zieht und zieht sich.

Als wir in Nong Khiaw ankommen, sind wir gleich begeistert. Trotz der finsternis können wir sehen, dass der ort von hohen bergen umgeben ist. Sterne leuchten und ein beiter fluss teilt die ansiedlung in zwei hälften. Das lässt uns schon auf morgen hoffen, möge Heike dafür sorgen, dass sich der erste eindruck bestätigt.

Bei der herbergssuche werden Delphine und Thierry schnell fündig. Aufgrund ihres knappen reisebugets (schließlich sind sie ja insgesamt neun monate unterwegs) entscheiden sie sich für ein kleines guesthaus ohne luxus für etwa 3€ pro nacht. Wir gehen weiter, verabreden uns aber zum abendessen mit ihnen. Wir landen im Sunset-Guesthouse, wo wir auch die verloren geglaubten mädels aus Bayern wieder finden. Ihr bus hatte eine reifenpanne, und der fahrer hat sie dann an einer kreuzung, etwa 500 meter von unserem warteplatz rausgelassen. Auch sie haben einge zeit gewartet, bis sie in den ort fuhren – schicksal :o)

Wir stellen unser gepäck im wirklich großen, schönen zimmer (mit eigener dusche und klo) ab und machen uns auf den weg die franzosen zum essen abzuholen. Als wir bei ihnen ankommen, erzählen sie uns, dass ihr herbergsvater für uns kochen will. So sitzen wir im kreis ums feuer und beobachten, wie die dame des hauses unser essen zubereitet.
Als das gemüse und das fleisch (theoretisch ente) fertig gegart ist, setzen wir uns in die gute stube und genießen das leckere futter. Auch Steffi und Claudia schauen noch vorbei und nach der mahlzeit gruppieren wir uns wieder um das feuer.

Als nachtisch grillt man uns noch seegras, welche tagsüber auf gerüsten in der sonne trocknen und mit knoblauch oder sesam (in unserem fall) bestreut werden.
Ich übernehme gleich die aufgabe, die flammen zu hüten (als lustenauer bin ich ja dafür prädestiniert) und wir unterhalten uns, trinken bier, entspannen und genießen die tatsache, dass wir wiedermal unheimlich glück haben, und das leben eines der schönsten ist.

Stefan

 

Langsam lüpft sich der morgennebel, um die geheimnisse der landschaft zu enthüllen

Aaaaah, sonne ...

Glücksgatzi

Stefan, Claudia und Steffi diskutieren erlebnisse, kleingetier und weitere reisepläne

Nong Khiaw mit der anlegestelle für die slowboats

Links sieht man die dächer unseres guesthouses, direkt am Nam Ou

Die ominöse brücke, für deren überquerung menschen wie wir nachgerade ewigkeiten brauchen

Blick gen norden

Mit einem dieser boote geht's morgen nach Luang Prabang

Tini hilft einheimischen, orthografisch korrekt auf touristenfang zu gehen

Nong Khiaw von innen

Wieder in unserem ort, starten wir die wanderung zur höhle

Getrocknetes seegras, klingt nicht so, ist aber eine köstliche lokale spezialität

Ausser ab und zu ein paar fussgängern oder vereinzelten fahrzeugen, gehört die straße uns

Eines der fahrzeuge, wohlgenutzt

Zwischendurch immer wieder die sattgiftiggrünen reisfelder

Blick zurück, zu unserem hausberg

Eigentlich auch nur wald und felsen, aber auf ganz eigene, faszinierende art

Eins der kinder, die uns beim picknick in der nähe der höhlen neugierig musterten

Zwei unserer guides durch die unterwelt

Die erste prüfung: Wider die höhenangst!

Man verzaht uns über stock und stein

Die zweite Prüfung: Klaustrophobie, baba!

Die übrigen führer - so bös' schaun's gar nicht aus, wenn man bedenkt, was sie uns zugemutet haben

Kleines dorf am weg zum wasserfall

Die in kleineren dörfern üblichen stroh-holz-hütten auf mal kürzeren, mal längeren stelzen

Umkehrjaus'n

Allerlei getier, das uns begegnete

Fast schon wieder daheim

Bist du deppat, geht's uns schon wieder gut!

So viel schön auf einmal

Soooo viel liebe

Reisende beim geschichtenerzählen am lagerfeuer
Asia fastforward // 07.02.2009

Die höhle der prüfungen

Ein tag auszeit in Nong Khiaw beschert uns frische strassenfrüchte, haarsträubende grenzerfahrungen, rätselhafte kugelschreibersammler und den sieg von Nikotini über Lara Croft.

Natürlich ... auch heute ... wieder früh aufstehen ... Sehr zerknittert entfalte ich meine glieder erneut vor sieben uhr ... Auch wenn wir gestern erwogen haben, eventuell einen tag hierzubleiben, wollen wir uns die option offenhalten, heute noch nach Luang Prabang zu schippern. Stefan ist wieder wie aufgezogen und als erster am weg zum frühstück, Tini kämpft noch mit dem restschlaf, und mir ist einstweilen noch alles egal. Um uns herum scheint eh schon hellichter tag zu sein, hühner gackern, gänse schnattern, frösche quaken und hähne krähen. Wobei, nicht dass das besonders aussagekräftig wäre, die hiesigen hähne pflegen die halbe nacht durch zu lärmen. Der geruch nach hausbrand verrät, dass die Laoten ebenfalls schon ausgesprochen geschäftig sind. Es ist nicht so, dass ich nicht rauswill, grade die morgensonne bietet großartiges licht zum fotografieren ... Aber ... das ... fleisch ... ist ... schwach. Meine innere uhr geht halt einfach anders.

Doch ich leiste erbittert widerstand, schlüpfe in lange hosen, socken und weste - hier ist es morgens und abends ziemlich frisch. Zudem reizt es mich, endlich alles bei tageslicht zu sehen. Die ankunft gestern bei dunkelheit war dramaturgisch perfekt - alles sah zwar sehr vielversprechend aus, aber was uns wirklich erwartet, das wird sich erst jetzt herausstellen. Spannend!

So bleibt's auch noch ein weilchen. Alle bergspitzen sind in nebel gehüllt, eine dünne wolkendecke verbirgt auch den himmel vor uns. Allerdings sieht das weniger nach schlechtem wetter aus, sondern so richtig schön dampfig, dschungelig mit all dem grün und den palmen. Bei tag schaut auch unser stelzenbungalow richtig nett aus. Denn so geräumig er sein mag, und so fein unsere betten sind - auch wenn ich mich in dem meinigen unter dem moskitonetz eher wie eine prinzessin fühle - dadurch, dass immer der ganze boden schwankt, wenn man etwas forscher auftritt, und weil die meisten fenster scheibenlos sind, hatte ich eine etwas räudigere vorstellung davon. Ganz zu schweigen davon, dass wir kein waschbecken haben. Deswegen eine checklistenerweiterung: Nicht nur die anzahl der steckdosen und das vorhandensein von warmwasser ist relevant, auch ein waschbecken sollte im bad sein. Nun, man lernt nie aus.

Auf der terrasse unseres guesthouses treffe ich die beiden wieder, auch Steffi und Claudia, die beiden deutschen mädels, auf die wir in Pak Mong vergeblich warteten, sitzen schon beim frühstück. Alle noch in langärmliges gehüllt, leicht zerknittert aussehend, aber schon munter plaudernd. Dahinter das prächtige panorama, man sieht ein stück richtung südwesten, entlang des Nam Ou und ist das sich an den hang des flussufers schmiegende Nong Khiaw. "Nam" steht dabei für "fluss", kann aber auch wasser, sauce, saft oder alles mögliche andere dieser konsistenz sein. Im norden liegt die brücke, die wir gestern zu überqueren hatten, eine hohe betonkonstruktion mit verspieltem geländer. Das ist vielleicht nicht ganz, was man sich für so ein nest erwartet, irgendwie hätte eine schmale holzbrücke besser ins bild gepasst...

Unser guesthouse, das Sunset, ist nämlich eigentlich schon in einem andern dorf, in Ban Sop Houn. Gleich noch ein bissl sprachunterricht: "Ban" bedeutet "dorf" und ist in Laos praktisch mit jedem ortsnamen verknüpft.

Alles weitere ist noch immer verborgen im frühnebel, unglaublich schön ...

Während wir uns mit spiegeleiern, pfannkuchen und früchten stärken, lichtet sich das gewölk nach und nach, die ersten sonnenstrahlen kitzeln uns zaghaft wach, wärmen unsere etwas klammen glieder, lüften stück für stück die geheimnisse unserer umgebung. Atemberaubend ... Da kann man auch über den hiesigen kaffee hinweg sehen, eine brutale nescafé mischung mit extrem süsser kondensmilch. Auf keinen fall zuckern, sonst verpicken sicher sämtliche inneren organe. Und dabei ist Nordlaos für seinen kaffee berühmt!

Natürlich werden geschichten ausgetauscht, zu berichten haben wir mittlerweile einiges. Auch die beiden hatten einen heftigen start ihrer reise, Steffi kam erst mit einem tag verspätung nach Thailand, nach vielen irrungen und wirrungen, verwechselten pässen und kommunikationsproblemen. Unsere gestrige "sorge" war definitiv unbegründet, die beiden wissen sich schon zu helfen - wobei, sorge ist ohnehin das falsche wort, ich denke, es ging eher um ein gegebenes versprechen, das man nur ungern bricht ...

Bleibt nur noch zu entscheiden, ob wir hier bleiben oder gleich weiter fahren wollen. Oder sagen wir's so: Wir müssen die von uns allen wahrscheinlich eh längst getroffene entscheidung nur laut aussprechen, denn für mich war schon beim eintreffen klar, dass wir hier mehr zeit benötigen würden. Um so schöner war's, dass Tini schon beim abendessen den vorschlag dazu machte. Kurz gesagt - ich weiss, nicht gerade meine stärke: Wir bleiben. Unbedingt. Es ist einfach herrlich hier, und noch können wir's uns erlauben. Claudia und Steffi haben leider weniger zeit (ha-ha!), die beiden beschliessen, gleich aufzubrechen. Sie sind bisher die ersten, die wir treffen, die nicht so lange wie wir unterwegs sind ... Und in mir reift auch immer mehr der gedanke, eine mehrmonatige reise zu unternehmen ... Mindestens ein halbes jahr lang durch die welt zu gondeln ... Nein, nicht bloß ein traum ... Das werde ich auf jeden fall machen ...!

Nachdem das nun auch geklärt wäre, und sich der voraussichtliche zeitpunkt der abfahrt des bootes für die beiden herauskristallisiert hat, wir also noch zeit haben, sumpern wir ein bissl vor uns hin, völlig entspannt, die sonne auskostend und das entschwinden des nebelvorhangs verfolgend, der letztendlich enthüllt, was wir ohnehin schon geahnt haben - nämlich dass wir in einem ganz paradiesischen eck unserer wunderschönen erde gelandet sind. Dass die entscheidung, hier zu bleiben, ohne zweifel die richtige war. Muss auch so sein, wenn ein kleines, buntes, gar nicht mal so räudiges kätzchen die terrasse mit uns teilt, der sonne entgegen schnurrend und streicheleinheiten geniessend. Katzen wissen einfach mehr.

Wie wir den tag zu verbringen gedenken, ist auch rasch geklärt. Es bedarf dazu wie gewohnt nur weniger worte, weil unsere wünsche ohnehin meist nahe beeinander liegen, bessere reisegefährten kann man sich nicht wünschen ... Da wäre erstmal ein schleichendes geldproblem zu klären, sprich, ein ATM aufzutreiben - ein abstecher ins internet wäre auch nicht schlecht. Seit tagen sind wir ohne handynetz und gewiss machen sich zumindest einige wenige daheim sorgen. Höhlen und einen wasserfall gabat's hier auch in der nähe, erreichbar durch einen kurzen spaziergang. Was vom tage übrig bleibt, lässt sich dann noch hevorragend mit relaxen, schreibseln und Beerlao überbrücken. Eventuell treffen wir auch noch Delphine und Thierry, die ebenfalls einen tag hier verbringen wollen. Na, wenn das keine guten aussichten sind?!

Was wir da allerdings noch nicht einplanten: Das überqueren der brücke, die vielleicht zweihundert meter lang ist, dauert bei drei vollkommen fotografierdeppaten gute zwanzig minuten. Schliesslich muss jede ansicht aus sämtlichen blickwinkeln abgelichtet werden, und das ist, wenn's derart viel zu sehen gibt, eine menge. Zumal einfach alles passt. Mittlerweile ist es angenehm warm, beinahe wolkenlos, und wir befinden uns in einem kleinen dorf, abseits aller touristenströme - wir sind für die einheimischen in etwa so sensationell wie sie für uns, so dass das gegenseitige anstarren schon wieder fair ist. Um uns herum hat sich das land wunderbar zerklüftet, ähnlich wie in der Halong-Bucht, nur ohne meer. Alles bergige, das nicht grade vertikal in die höhe schiesst, ist dicht überwuchert mit undurchdringlichem dschungel. Wobei uns das grün wahrscheinlich auch deswegen mehr ins auge sticht, weil's grade erst Februar ist und daheim alles kahl und winterlich ist ... Und kälter, als unser bier ... Unter uns plätschert der Nam Ou, der im gegensatz zum Mekong klares wasser führt und sich unbeirrt von all dem felsigen seinen weg gegraben hat.

Und es ist so ruhig! Ab und zu kommt ein moped vorbei, oder ein überladener pkw, aber ansonsten herrscht einfach nur stille. Selbst Luang Nam Tha war verglichen dazu noch eine richtige stadt. Zwar sind auch hier die meisten gebäude befestigt, es gibt strom und fliessend wasser, aber alle häuser knotzen an zwei straßen, von denen die eine schon gar nicht mehr asphaltiert ist. Ansonsten führen nur ein paar sehr unebene wege in abgelegenere winkel der beiden dörfer oder auch zu unserem guesthouse. Insofern haben wir den "sightseeing"-teil schnell absolviert. Zwischendurch wird Tini noch gebeten, für einheimische touristenfangzettel in korrektem Englisch zu schreiben. Ein paar thailändische Baht lassen wir wechseln, bankomat gibt's hier natürlich keinen, und ein internetcafé entdecken wir auch nicht.

Also decken wir uns nur mit proviant und wasser ein und spazieren zurück über die brücke, in die richtung von höhle und wasserfall, der hauptstraße folgend. Wobei man den begriff "hauptstraße" nicht überbewerten sollte. Zwar passen hier wohl grade zwei fahrzeuge nebeneinander auf die ordentlich asphaltierte straße, aber dem, was man sich gemeinhin unter landstraße vorstellt, entspricht es dann doch nicht. Ausserdem herrscht quasi kein verkehr, so dass es trotz allem sehr gemütlich ist. Bald säumen nur mehr einfache häuser auf stelzen unseren weg, teils aus holz, teils gewissermaßen geflochten, meistens mit einer satellitenschüssel versehen. Dazwischen gackern und quaken mehr oder weniger hässliche hühner, gänse und anderes geflügel, oft in begleitung zuckersüßer küken. Oder sie rennen wie narrisch von einer straßenseite auf die andere, hacken aufeinander ein und zucken mit ihren köpfen, dass einem schwindlig wird. Sehr seltsame viecher sind das.

Auch wenn's gelegentlich sehr ärmlich wirkt, ist's doch immer sehr sauber, und man hat zumindest das gefühl, als würd's den leuten nicht allzu schlecht gehen - zumindest gut genährt wirken sie. Aber, man weiss es natürlich nicht, die gefahr, sich in sozialromantik zu verlieren, ist groß.

Einen tempel, den einzigen hier, an dem wir vorbei kommen, lassen wir sprichwörtlich links liegen, dazu ist eventuell noch am rückweg zeit, und spätestens in Luang Prabang oder Vientiane werden wir ohnehin mehr als genug sehen. Hier huldigen wir einmal einfach nur der natur.

Vor einigen der häuser sehen wir auch das zum trocknen ausgebreitete seegras, mit tomaten, knoblauch und sesam garniert, das uns gestern abend als knabberzeug gereicht wurde und großartig geschmeckt hat. Es schaut sogar bei licht sehr lecker aus.

Auch hier sehen wir wieder leute, die im straßengraben, an stellen, wo anscheinend sauberes wasser vom berg kommt, sich selbst und wäsche waschen, geschirr reinigen oder es anderweitig nutzen. Das für uns ungewohnte bild wird noch dadurch verstärkt, dass sich die dazugehörigen häuser auf der gegenüberliegenden straßenseite befinden, so dass alles ganz ganz aus dem zusammenhang gerissen scheint. Weil eben all diese tätigkeiten bei uns im "verborgenen" passieren, und wenn schon nicht daheim, dann zumindest innerhalb anderer vier wände ... Nicht so öffentlich ... Diese komplett andere einstellung gegenüber privatsphäre ist jedes mal irgendwie ... aufwühlend. Nicht, weil's ungut ist oder so, wenn dann nur, weil ich mich des gefühls nicht erwehren kann, zu stören, deren intimsphäre zu verletzen ... Auch wenn es ihnen wahrscheinlich nichts ausmacht, dabei derart exponiert zu sein, wenn sie das von kindesbeinen an gewöhnt sind ...

Oder wenn ein kleines mädel, etwa im mittelschulalter, zwei kübel wasser an einer stange auf den schultern heimbalanciert ... Wasser in einer menge, die wir ohne auch nur mit der schulter zu zucken, wahrscheinlich gelegentlich verbrauchen, bloß um abzuwarten, damit es auch richtig kalt aus der leitung kommt ... Dabei geht's noch nicht einmal um den ökologischen oder moralischen aspekt, da würde ich mich ansonsten in triefender politischer correctness wiederfinden, sondern nur darum, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann, wie das wäre, wenn ich jeden tropfen wasser, den ich am tag verbrauche, selbst holen müsste. Wenn es nicht einfach aus der leitung käme, in beliebiger menge und höchster qualität. Am gleichen planeten, zur gleichen zeit. Das ist einfach wild, auch wenn man's völlig wertfrei betrachtet ...

Schon wenige hundert meter später kommen wir zu einem lokal, das sich selbst am halben weg zur höhle sieht. Und wenn wir aufgrund der wunderschönen umgebung und dem sich permanenten zugrunzen ob selbiger nicht jegliches gefühl für distanzen verloren haben, dann hat der wirt das äusserst großzügig bemessen. Oder der Lonely Planet nimmt daumen und pi zur hand, um strecken anzugeben.

Noch heisser ist es auch geworden, die sonne heizt jetzt ordentlich vom blauen himmel. Gliedmaßen werden mit sonnenmilch behandelt, Tini bastelt sich aus ihrem allzwecktuch einen turban, und die abstände zwischen den trinkpausen werden kürzer. Das mag jetzt den eindruck vermitteln, dass wir zig kilometer zurücklegen, dabei müssen wir grade mal drei schaffen. Aber, man darf nicht vergessen, bei geschätzten 3,33 fotos pro sekunde verringert sich die reisegeschwindigkeit gewaltig. Ausserdem müssen wir zwischendurch auch oft genug anhalten, die frische luft inhalieren, die stille geniessen und würdigen, dass wir hier sind ...!

Da recht viel gebüsch die sicht auf potentielle höhlen beherbergende formationen verbirgt, schleiche ich mich in jeden sich bietenden pfad rein, um auf nummer sicher zu gehen. Durch die ständigen stopps haben wir ziemlich den überblick verloren, wie lange wir noch marschieren müssen oder ob wir gar schon dran vorbei sind. Und das "restaurant auf dem halben weg" hat uns endgültig verwirrt. Weit nach vorne können wir auch nicht schauen, da sich die straße - bis auf gelegentliche ausnahmen - kurvenreich durchs gelände windet.

Nachdem wir zum xten mal meinen, dass wir zumindest noch schauen wollen, was hinter der nächsten kurve ist, begegnen wir drei männern am straßenrand, die an einer frucht hantieren. Einer Papaya, wie wir aus der nähe vermuten, die einer von ihnen mit einem leicht überdimensionierten messer schält. Ehe wir's uns versehen, werden wir auch schon eingeladen, ein stück zu kosten. Allerdings eher mit händen und füßen, als mit worten, ihr Englisch reicht dazu nicht - dafür um so freundlicher. Neugierig schauen wir ihm zu, wie er gekonnt die schale entfernt und die frucht dann flott zerschneidet, von kernen befreit und jedem von uns ein stück gibt. Jup, so fad melonenartig wie das ding schmeckt, muss es eine Papaya sein, wobei diese hier noch nicht mal so extrem öde schmeckt. Und dass die dinger so groß sind, in etwa wie eine honigmelone, wusste ich nicht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, eine mal bewusst als ganzes wahrgenommen zu haben. Solche unerwarteten begegnungen mit einheimischen gehören zu den absoluten höhepunkten jeder reise, es tut gut, nicht als oberflächlicher massentourist oder wandelnder geldsack betrachtet zu werden ... Wir bedanken uns zigaretten teilend herzlich und beschliessen, noch eine weitere kurve zu nehmen.

Zumindest einen feinen picknickplatz wollen wir, wenn wir schon nicht die höhle finden, von der wir mittlerweile schwer überzeugt sind, dass wir längst dran vorbei sind. Wir versuchen's am ufer des baches, der die straße schon seit einiger zeit begleitet, fühlen uns dort aber nicht wirklich wohl. Also weiter, eine kurve geht noch.

Und da stehen wir plötzlich vor einem blauen schild, das uns drüber aufklärt, dass die höhle sich gleich hier, in dem mächtigen felshügel zu unserer rechten seite, befindet. Na bitte, hartnäckigkeit zahlt sich doch aus. Zu allem überfluss sind am vorplatz auch noch mit stroh überdachte bänke und tische, damit wir optimal jausnen können. Es gibt g'schmackige minibananen und eine art süsser weckerln, unserem butterzopf nicht unähnlich, die wir zu leggerem bananenbrot kombinieren. Mampfend, schwitzend und strahlend lassen wir die seele baumeln.

Es dauert nicht lange, da ziehen wir schon die aufmerksamkeit der hiesigen auf uns. Ein junger bursch, der, wie sich später herausstellt, schon mitte zwanzig ist, gesellt sich zu uns und probiert sein englisch an uns, liebenswert schüchtern grinsend. Ihm folgen noch vier kleine kinder, zwei buben und zwei mädchen, die uns mit großen kulleraugen anschauen. Tini will gleich wieder eins mitnehmen. Sorgfältig achten sie darauf, dass sie uns nicht zu nahe kommen und beäugen uns von allen seiten. Unglaublich herzig sind sie. Als die mädels dann anfangen, dem kleinsten blüten ins haar zu flechten, ist es um Tini geschehen - wenigstens ein foto von ihnen will sie mitnehmen. Den seelenraub lassen die vier auch kichernd über sich ergehen.

Gestärkt und ausgeruht begeben wir uns zum eingang der höhlen - natürlich kostet das etwas, wie alles hier in Laos. In der zu diesem zweck vorgesehen hütte sitzen nur ein paar jugendliche, kassiert wird von einem, der wahrscheinlich grade zwölf ist. Die kids sprechen recht gut Englisch, fangen gleich an, über fussball zu reden, weil wir aus Europa kommen. Und die Briten verteufelt guten fussball spielen. Na ja, wir wollen nicht allzu viel worte über Österreich in diesem zusammenhang verlieren.

Drei von ihnen begleiten uns über eine wacklige hängebrücke und ziemlich rostige treppe hinauf zur höhle. Selbstverständlich alle nur in flipflops, von taschenlampe ist auch keine spur. Zum glück hab' ich meine stirnlampe dabei - auch wenn man damit wie ein freak ausschaut, bewährt hat sie sich auf reisen mittlerweile schon oft. Die höhle selbst erweist sich zunächst als sehr unspektakulär, sehr geräumig, aber leer und ohne dekorativer stalagmiten und -titen. Bloß der eine oder andere, ziemlich verloren wirkende, einfache tisch mit bambusbank und dazu einem schild, wer dort gesessen hat - die polizei, zum beispiel - versuchen sich sehenswert zu geben. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass sich hier in den Pa Thok höhlen während des Vietnamkriegs die dorfbewohner versteckt hielten. Ja, der wütete auch hier ... Über Laos wurden in dieser zeit mehr bomben abgeworfen, als über Deutschland und Japan zusammen während des Zweiten Weltkrieges. Kaum zu glauben, aber Laos gehört zu den schwerst bombardierten ländern der welt ...

Unsere guides verhalten sich während dessen diskret im hintergrund, was allerdings auch so viel heisst, wie dass sie nicht viel erzählen, nur immer irgendwo im düsteren vorauseilen. Ganz dunkel wird's nicht, weil durch öffnungen immer wieder tageslicht hereinkommt. Schliesslich verschwinden sie plötzlich über eine ominöse bambusleiter in einem tieferen teil der höhle. Nun ja. Also. Da geht's zuerst steil runter zum oberen ende der leiter, einem seltsamen konstrukt mit extrem hohen abständen zwischen den sprossen und von zweifelhafter festigkeit. Echt, da runter? Unsere flipflopführer erwarten das wohl ...

Zuerst wagt Stefan den abstieg, dann ist Tini an der reihe - die noch dazu leichte höhenangst hat. Aber wie schon so oft auf dieser reise, ist sie erneut tapfer und klettert ebenfalls vorsichtig hinunter. Nun bin ich an der reihe, steige das wacklige gerüst hinunter, dann doch recht froh, es hinter mir zu haben, auch wenn's schlimmer ausschaut, als es ist. Aber das beste kommt erst: Hier ist schluss! Hier ist die höhle zu ende! Ausser einem langen, vertikalen spalt, durch den man einen blick nach draussen erhaschen kann und einem schild, das darauf hinweist, dass sich hier wohl die krankenstation befunden hat, ist in dieser domartigen höhle nichts. Nada. Nothing. Dafür haben wir unser leben aufs spiel gesetzt? Quasi, halt. Na sehr super. Also geht's auch gleich wieder über die leiter des todes nach oben. - Okay, irgendwie spaß gemacht hat's natürlich schon.

Nun aber weiter, zur nächsten höhle. Also wieder raus und über stock und stein über einen schmalen pfad, der auch ein stück an den reisfeldern entlangführt. Einer der jungs fängt während dessen an zu singen, etwas, das nach einer laotischen ballade klingt, mit einer verblüffend starken stimme. Eine ganz schräges feeling, so untermalt durch den wald zu marschieren. Ein spaßvogel ist er aber auch, zwischendurch redet er von spinnen, von denen besonders große in der folgenden höhle hausen sollen. Das findet Tini alles andere als lustig, so heldenhaft sie sich auch gibt, die furcht vor den achtgliedrigen viechern ist sowas wie ihre achillesferse. Stefan bittet deswegen auch darum, das s-wort zu vermeiden, woran sich der bursche aber natürlich nur halbherzig hält.

Am rande des weges wurde bei einer lichtung ein weiteres schild hingepflanzt, das den völlig nichtssagenden ort als "Bank Office" ausweist. Seltsam, sehr seltsam ist das. Ob man hier wohl unser geld wechseln würde? Okay, das war nicht lustig.

Serpentinenartig und über eine kurze leiter kommen wir, erneut verschwitzt, bei der zweiten höhle an. Mister flipflop ist natürlich schon dort, keine schweissperle verunstaltet sein aussehen. Die beiden anderen, die das schlusslicht bildeten, wirken auch unbeeindruckt von steigung und hitze. Manchmal kommt man sich schon ein bissi alt vor ...

Aber diese höhle ... Eine mannshoher eingang geht unmittelbar in einem schmalen gang über, wo ich, als ich mich zu Stefan und Tini umdrehen will, mit dem rucksack gleich die wand hinter mir touchiere und sich das gefühl einstellt, jeden moment stecken zu bleiben ... Ganz kurz läuft ein eiskalter schauer meinen rücken runter. Wohin verzah'n sie uns jetzt? Zappenduster ist's auch noch, und taschenlampe haben die burschen keine dabei. Sind einfach so in der dunkelheit verschwunden. Jetzt brauchen wir meine stirnlampe wirklich. Langsam arbeiten wir uns vorwärts, bald schwitzen wir wie die schweine. Nicht bloß, weil es heiss hier wäre, sondern wohl auch, weil wir gegen urängste ankämpfen müssen. Denn der gang, der sanft abfallend, aber ziemlich uneben in den berg führt, wird nicht breiter. Sich umdrehen geht sich für uns grade noch aus, etwas dickere menschen würden wohl früher oder später festsitzen. So brennt sich jedenfalls der eindruck in unsere hirne. Dazu kommt noch, dass ausser meiner eh schon schwachen stirnlampe keinerlei licht da ist und unsere guides nix anderes tun, als zügig vorzulaufen, uns nicht vor im weg liegenden steinen oder steilem abschnitten warnen.

Man muss sich dabei mit aller kraft dagegen wehren, dass einem das unterbewusstsein suggeriert, dass die wände immer enger werden, dass das licht ausgeht oder gar etwas einstürzt. Vom gedanken an mögliche spinnen in Tinis kopf ganz zu schweigen. Man sieht fast nichts, überall könnte irgendeine grausige kreatur lauern ... Mein körper scheint alles auszuschütten, was an diesbezüglichen hormonen verfügbar ist, einerseits wummert da unterschwellige angst und auf der anderen seite durchzieht mich eine leicht wahnsinnige euphorie ob dieses erlebnisses ... Das ist einer der momente, wo ich das gefühl habe, dass es knapp unter der schädeldecke zu vibrieren beginnt, leicht kitzelnd, weil's so viel zu verarbeiten gibt.

Als diese wanderung zum mittelpunkt der erde kein ende zu nehmen scheint, fragen wir mal, wie lange es noch dauert, und bekommen nur "eine minute" zur antwort. Die spannung steigt, wohin das wohl führen wird, inklusive der hoffnung, dass es vielleicht einen zweiten ausgang gibt.

Tatsächlich sind wir dann sehr rasch am ziel angelangt. Und, du ahnst es vielleicht auch schon: Das war's! Wieder ist dort nix, ausser einer kleinen blauen tafel, mit verweis auf die bankgeneräle, die sich hier verschanzten. In zeiten der finanzkrise wäre das hier vielleicht tatsächlich ein guter ort. Elsner hätte sich eher nach höhlen als penthouses umschauen sollen ...

Jedenfalls: Argl! Wegen dem scheiss haben wir das auf uns genommen? Klaustrophobie und tief sitzende ängste vor der dunkelheit, vor spinnen überwunden? Unglaublich! Aber statt zu zürnen, brechen wir nur in wahnsinniges gelächter aus, so absurd wirkt das alles auf uns, so jenseitig sind wir, vollgepumpt mit einem wilden hormoncocktail. Und unsere unmenschlichen führer hätten diese hürde auch in flipflops und ohne jegliches licht ebenfalls, und zwar ganz locker, genommen. Unpackbar.

Der rückweg erfolgt entsprechend manisch. Ein bissl kennen wir uns schon aus, und in uns dominiert nun die freude darüber, auch das gemeistert zu haben. Blödelnd torkeln wir den burschen hinterher, den weg teilweise mit den blitzen der kameras ausleuchtend. Es ist sicher auch eine gewisse form der flucht, denn raus wollen wir jetzt alle, möglichst schnell.

Irre lachend stolpern wir raus ins licht, schweissgebadet, nicht wirklich fassen könnend, was wir innerhalb so kurzer zeit erlebt haben. Erst die leiter. Dann die höhle. Von den bisherigen busfahrten ganz zu schweigen. Unser absoluter hero ist aber zweifellos Tini, die sich am meisten überwinden musste und kein einziges mal den schwanz eingezogen hat. Lara Croft mit ihren atomtuttln ist ein lulu dagegen. Tini, die asthmatische kettenraucherin mit permanentem tinitus, der normalerweise bei serpentinenfahrten zum speiben ist, und die mit einer mittelschweren arachnophobie leben muss. Nikotünöööööö! Wir lüphen düch!

Jetzt werden unsere guides auf einmal doch aktiv und halten die hände auf, um sich für die "führung" bezahlen zu lassen. Mann, da reist man so viel durch die welt und vergisst immer wieder den grundsatz, dass man vorher festzulegen hat, ob und was eine tätigkeit kostet. Dass man niemals damit rechnen soll, dass alles von vorneherein inkludiert ist ... Nicht, dass sie besonders viel verlangen würden, es kommt nur so unvermittelt und zerstört das bild, auch wenn's natürlich verständlich ist, dass sie auch ihren anteil vom großen kuchen wollen.

Nun muss ich aber erstmal aufs klo. Nicht nur wegen der gerade gemachten erfahrungen, das bedürfnis hatte sich schon vorher gemeldet, aber jetzt wird's wirklich dringend. Dementsprechend mache ich mich im laufschritt auf die socken, lasse die beiden einstweilen zurück und sause zu der hütte, die sich beim eingang befunden hat, und schwer nach häusl aussah. Selbstverfreilich muss man dafür extra zahlen. Zwar nur 20 Eurocent, aber immerhin. Auch wenn's nur ein einfacher bretterverschlag mit schöpfspülung ist. Dafür sind die klos hier nie stinkig, was gewiss auch daran liegt, dass sie meist auch sehr, sagen wir mal, luftig gebaut sind - und an das hocken gewöhnt man sich auch irgendwann.

Hm, mir fällt grade auf, dass es in all meinen berichten entweder zumindest rudimentär ums speiben oder ums scheissen geht. Vielleicht sollte ich das mal überdenken und in zukunft spärlicher einsetzen. Meinereiner bittet um verzeihung - andererseits war's in den jeweiligen situationen auch wirklich von erheblicher bedeutung, wenigstens für mich. Und ich mein', vor der Großen Schüssel sind wir doch alle gleich, oder?

Während dessen haben S&M auch den ausgang erreicht, gemeinsam setzen wir uns nochmal zu einem der jausenplätze, um von diesem rauschartigen zustand wieder runterzukommen. Noch immer kribbelt's unter der schädeldecke, und mir ist weiterhin noch nicht ins bewusstsein gedrungen, was wir da grade durchgemacht haben. So als ob es sich wehren würde, die enge an sich heranzulassen. Obwohl man schon dutzende male in diversen dokumentationen im fernsehen gesehen hat, wie sich höhlenforscher womöglich gar unter wasser in die engsten spalten zwängen. Das ist oft genug schon schwer zu ertragen. Und auch wenn unser höhlentrip natürlich damit nicht vergleichbar ist, ein lercherlschas gewissermaßen, zur persönlichen horizonterweiterung hat's schon gereicht.

Insofern passt's auch. Im philosophieren über das reisen mit Thierry und Delphine, über die bedeutung, die es für uns hat, waren wir uns alle darüber einig, dass es auch darum geht, sich selbst besser kennenzulernen, grenzen auszuloten und gegebenenfalls zu sprengen. In der hinsicht waren wir bisher sehr erfolgreich, würde ich sagen.

Nun geht's aber noch weiter, es soll hier in der nähe noch diesen wasserfall geben. Und wenn ich den bei Siem Reap schon verpasst habe, dann möche ich wenigstens heute einen sehen. Das erste stück begleitet uns noch ein weiteres lied des jungen, unglaublich, wie weit seine stimme trägt ...

Quasi gleich ums eck kommen wir durch ein winziges dorf, bestehend aus einem dutzend holz-und-stroh-hütten auf stelzen, mit der üblichen viecherei dazwischen. Ein paar kleine kinder spielen auch an der straße und nähern sich uns prompt, bitten um "candy". Sie sind zwar nicht sehr hartnäckig, wirken aber doch enttäuscht, da wir ihnen nix geben. Wir könnten nicht mal, selbst wenn wir wollten, da wir nichts dabei haben. Hrmpf. Dass die touristen das immer machen müssen, süssigkeiten und kleingeld zustecken ... Man fördert doch so genau das falsche! Wie angenehm war's am ortsende von Nong Khiaw, wo wir zwar permanent "sabaidii" ("hallo" auf Laotisch) hörten und erwiderten, aber dafür halt sonst auch nichts. Man keine erwartungen aneinander hat. Es geht nicht darum, dass man nicht gerne etwas geben würde, aber man kann ohnehin nicht allen helfen, wenn man nur als reisender unterwegs ist ... Ist es nicht für beide seiten auch nett, wenn man nur grüßt und lächelt?

Lustigerweise wollen einige der kinder auch "pen", so weit wir das verstehen können. Ob sie tatsächlich kugelschreiber meinen? Irgendwas von "schule" kommt jedenfalls meist hinterher ... Oder möchten sie bloß den betrag aufschreiben, den wir ihnen geben sollen. Kann man kugelschreibertinte rauchen? Rätsel über rätsel.

Am ende des dorfes finden wir einen kleinen greissler, bei dem wir zur sicherheit noch wasser kaufen wollen, wir wissen nicht, wie weit der wasserfall entfernt ist. Laut reiseführer sollte er "in der nähe" sein, was auch immer man darunter versteht. Kurz davor ist uns ausserdem ein völlig verschwitzter radfahrer entgegengekommen, ebenfalls ein tourist, der schon kaum mehr einen graden satz rausbrachte. Kein wunder, brettleben ist die gegend hier nicht, wenn auch die steigungen bisher eher sanft waren. Ihm war kein wasserfall aufgefallen, allerdings hatte er auch nicht danach gesucht. Und er war heilfroh, als er erfuhr, dass es nicht mehr weit nach Nong Khiaw ist.

Erstaunlich - das wasser, das wir hier erstehen, kommt sogar aus der kühltruhe. Man sollte diese so einfach wirkenden hütten in den kleinen dörfern nicht unterschätzen ...

Dennoch sinkt unser geduld rapide, mittlerweile ist es ausserdem später nachmittag, und wir wären ganz gerne vor der dunkelheit daheim. Von einem wasserfall, ja, überhaupt von einem gewässer größerer art, abgesehen von den reisfeldern, ist nichts zu sehen oder zu hören. Der verlauf der straße ist weiterhin so unübersichtlich, dass man nie wissen kann, was sich hinter der nächsten kurve befindet ... Noch ein paar biegungen setzen wir das spiel "eine kurve noch!" fort, bis wir's aufgeben. Fragen kann man niemanden, ausser uns ist keiner unterwegs.

Einen schöneren umkehrplatz hätten wir uns gewünscht, um den rest unseres proviants zu verzehren. So hocken wir uns halt auf einen schattigen platz am straßenrand, vertilgen das improvisierte bananenbrot, rauchen noch gemütlich eine und ruhen uns ein bissl aus, ehe wir uns auf den rückweg machen.

Selbiger vergeht dadurch, dass wir viel weniger fotografieren und zügig marschieren, unglaublich schnell, wir schaffen die ganze strecke in etwas mehr als einer stunde. Noch dazu taucht die untergehende sonne alles in dieses wunderschöne abendlicht und die temperatur geht so zurück, dass sich die luft perfekt anfühlt, wie diese zweite haut ...

In der nähe der höhle begegnet uns noch einmal einer unserer guides, der sich eine zigarette schnorrt und auf unsere frage nach dem wasserfall nur meint, dass der wirklich nicht weit entfernt wäre ... Tja, man kann nicht alles haben, möglicherweise war er wirklich unmittelbar hinter der kurve, vor der wir umkehrten ...

Achja, zum kugelschreiberexperiment komme ich ebenfalls noch. Nachdem wieder einige der kids nach stiften gefragt haben, will ich jetzt sehen, was passiert, wenn man ihnen wirklich einen gibt - könnte schliesslich auch nur ein missverständnis sein. Als uns dann drei jungs etwa im volksschulalter begegnen, opfere ich einen meiner schreiberlinge und bin erstaunt, wie sehr sie sich drüber freuten, nochmal betonend, dass es "for school" wäre ... Aber gut, wer weiss, was sie damit machen, sobald wir ausser sicht sind. Lassen wir mich in dem glauben, dass es ihnen wirklich geholfen hat. Also, wenn du nach Laos kommst, unbedingt einen packen stifte mitnehmen!

Tini und ich stürzen sofort auf die terrasse des guesthouses, um eiskaltes Beerlao zu ordern, während Stefan schnell duschen geht. Schau' unbedingt auf die website der brauerei, dort gibt's superkitschig-trashige videos mit lao-popmusik, teilweise auch im karaoke-stil. Der große erfolg des bieres kam übrigens 1975, als die laotische regierung alle ausländischen anteile der brauerei zurückkaufte, ein gutes jahr! Unnötig zu sagen, dass das bier unsere durstigen kehlen schneller durchdringt als jeglicher wasserfall, den wir heute eventuell hätten sehen können - von dem bis in die zehenspitzen dringenden, wohligen schauer, gar nicht zu reden. Es dauert ein paar minuten, bis wir orgasmisch geschüttelt und gerührt vom lebensglück wieder zur konversation in der lage sind. Die beschränkt sich dann aber auch erst einmal darauf, etwas zum essen, dieses mal knoblauchhendl, zu bestellen. Man muss prioritäten setzen.

Stefan gesellt sich alsbald dazu, ebenfalls von hier bis Wladiwostok grinsend, dem bier huldigend und curryhuhn bestellend. So dass wir kurz darauf erneut nur am schmatzen und kauen sind, inklusive rausch, orgasmus, blabla. Man will es nicht überstrapazieren, aber es war halt wirklich so. Und vom sonnenuntergang habe ich noch nicht einmal angefangen zu erzählen. Zu den gerichten wird jeweils eine portion "sticky rice" serviert, und das ist durchaus eine ganz eigene art reis. Wie der name schon sagt, klebrig, und zwar enorm. So dass man eigentlich schon ein messer braucht, um ihn in mundgerechte portionen zu zerlegen. Sehr gewöhnungsbedürftig ...

Okay, jetzt der sonnenuntergang. Wir werden mit dem essen gerade fertig, als sich die sonne, bereits golden, knapp oberhalb der südwestlichen hügelkette befindet. Eine gelegenheit, die sich Tini und ich nicht entgehenlassen wollen und deshalb schnell zur brücke marschieren, in der erwartung, dort ungetrübten blick auf das ereignis zu haben.

Und jetzt kommt's natürlich wieder, ich will's auch gar nicht schreiben ... Nicht schon wieder ... Nur, wie soll man's sonst ausdrücken? Wenn man wie von sinnen den auslöser der kamera betätigt, immer wieder einen anderen ausschnitt der szene in den fokus nehmend ... Und man es dennoch, gleichzeitig, wirklich geniesst? Voll mit unbändiger freude? Dankbar? Euphorisiert? Vielleicht sind wir leicht zufriedenzustellende gemüter, aber das können wir nicht ändern, wollen wir auch gar nicht, und dann muss es letztlich auch in diesen bericht, dass es erneut ein alle sinne befriedigender, unvergesslicher moment ist ... Und wenn's der zehntausendste sonnenuntergang ist, auch wenn das hier nur ein kleiner fluss ist und die berge diese bezeichnung kaum verdienen. Auch wenn wir wahrscheinlich noch weitere zehntausend sonnenuntergänge dieser art, an möglicherweise sehr vergleichbaren orten sehen werden ... Es ist halt einfach nur schön, gaaaanz viel schön auf einmal ...

Rechtzeitig nach dem verschwinden der sonne ist der akku meiner kamera aus, wir gehen nach haus und noch rasch unter die dusche, bevor wir uns auf die suche nach unserem französischen pärchen machen, auch um zu konkretisieren, wann wir uns morgen zur abfahrt nach Luang Prabang treffen wollen.

Wie auch schon gestern, finden wir sie erneut bei ihrem guesthouse, am feuer sitzend, zusammen mit Belinda und Liam aus Australien, die insgesamt zwei jahre unterwegs sind. Zum ausderhautfahren ist das.

Wir gesellen uns zu ihnen, trinken bier und rauchen, plaudern über gott und die welt. Zwischendurch gesellt sich der herbergsvater zu uns, der lehrer ist und unlängst ein bissl Englisch gelernt hat und jetzt darauf erpicht ist, es auch anzuwenden. Er erzählt vom Buddhismus und wie er im sechzehnten jahrhundert von Kambodscha nach Laos gelangte - weswegen auch viele der alten tempel hier im Khmer-stil erbaut sind. Delphine meint dann noch, er hätte auch erklärt, dass Laoten eigentlich alle tiere essen würden, ausser katzen, weil die "höhere" wesen wären, quasi eine eigene seele besäßen ...

Wir hätten noch ewig weiterdiskutieren können, aber nachdem wir heute doch ein wenig gefordert wurden - und morgen, bruahahaha, wieder früh aufstehen müssen - schauen wir, dass wir bald ins bett kommen ...

Khop-Tschai, das ist das laotische wort für danke und gilt diesem weiteren, unwahrscheinlich großartigen tag ...

Stephan

 

der Nebel lichtet sich über Nong Khiaw

Frühstück/petit-déjeuner

frühmorgens auf der Brücke über den Nam Ou

Nam Ou von der Brücke aus gesehn ...

Preisfeilscherei, mitteleuropäisch

mehr Angebot als Nachfrage

Zwischenstop/Rettung des gemüsegartens ...

eine Bootsfahrt, die ist lustig ...

Sabaidii!

beurwaldete Hänge ...

... links und rechts von uns

... und kleine Ansiedlungen ...

... spielende Nackedeis ...

... Wasserbüffel ...

... Kapitän mit handyempfang - neid!!!

... malerischer Gegenverkehr ...

... little nap on board ...

... die echte Pinkelpause ...

... Tini, Quotenschlampe des Tages ...

... blick nach vorn ...

... traditioneller Transport ...

... der grosse Stefan am kleinen sessal ...

... Boote und häuser werden langsam grösser...

... Verkehr an der anlegestelle in Luang Prabang

super stimmung überm tempel!

na Prostmahlzeit!

abends in LP

Nightmarket ...

Edelkarosse vor nobelresti
Asia fastforward // 08.02.2009

Von Nong Khiaw nach Luang Prabang

Himmlisch langsames dahinschippern ... dem Nam Ou zum Mekong folgend, freundschaftliche Trennung ... beim Türken untergekommen und vom massentourismus in LP geschockt ...

Wir treffen uns um 8 uhr mit Delphine und Thierry, den beiden entzückenden franzosen - mit denen wir mittlerweile schon zwei tage unterwegs sind, zum frühstück ... habens total fein mit den beiden ...

Thierry ist ein echter surviver-typ, so einer, mit dem ich auf ner insel stranden möchte – bitte, nicht um schweinereien mit dem kerl anzustellen! Sondern weil er sicher weiss, wie man selbst gefangenen fisch über selbstentfachtem feuer grillt, in nullkommanix eine hütte aus grasbüscheln und seetang baut und mich bestimmt vor jedem erdenklichen tier mit blossen armen beschützen könnt ... so mein ich das =)
Er klettert gern auf berge und kriecht mit freude durch schlamm und so zeug, ist ein eher ruhiger, besonnener typ aber auch sehr witzig. Seine freundin Delphine war mir auf den ersten blick sympathisch. Sehr offen und kontaktfreudig, ein herzlicher, lieber mensch mit dem man gut rumblödeln, aber auch sehr schöne, gute gespräche führen kann. Kurz, die zwei sind menschen mit denen ich mich in wien sicher richtig anfreunden würde ...

wir alle wollen heute per slowboat weiter nach Luang Prabang, haben gehört, das der preis pro kopf deutlich sinkt wenn genug leute an bord sind. Simma mal gspannt! Als wir uns an der anlegestelle treffen, wartet aber erst eine passagierin ... obwohl schon ein paar namen auf der liste fürs heutige boot stehen.

Ich zieh erstmal mit stefan los um proviant zu besorgen ... wasser, brot, mandarinen, die wunderguten mini-bananen und ein sackerl nüsse ... sollt reichen, wir sind ja nur sieben stunden unterwegs.
Als wir zurückkommen, ist grade eine heftige debatte zwischen laoten und dem boot-checker im gange ... wir vermuten, es geht um den fahrpreis ... na mahlzeit, das kann ja was werden!
Nach einiger zeit gesellen sich noch zwei schweizer und ein italiener zu uns ... wir beginnen mit der preisfeilscherei.
Der checker meint, da wir nur zu neunt sind, müssen wir pro person 185.000 Kip hinlegen damit die kosten für das boot gedeckt sind ... uff, das is aber recht viel! Vor allem Delphine und Thierry ist das zu teuer, die beiden sind neun monate unterwegs – da muss man schon mehr aufs geld schaun als wir ... also reden wir alle auf den checker ein ... aber der zeigt sich unerbittlich ... selbst auf die drohung das wir dann eben alle den bus nehmen, meint er nur lapidar: "ok, take the bus!" ... scheisse, wir wollen aber unbedingt auf dem wasserweg weiter!
Zwischendurch fragen wir alle vorbeikommenden touristen, ob sie nicht auch nach Luang Prabang wollen ... aber niente, die deppen wolln alle irgendwo anders hin ... .
Zum glück ist der italiener aber ein zäher, würdiger verhandlungspartner für den checker ... so gibt er nach einer weile doch noch klein bei und lässt sich auf 135.000 Kip/kopf ein.

Diese herrliche szene spielt sich in tollem ambiente ab, das pier besteht aus den allgegenwärtigen bambus/palmen- und holzhütten. lehmiger boden, aus dem tropische pflanzen wachsen, zwischen uns und um uns rum laufen kinder, hühner, hunde, enten ... wir werden von ein paar älteren laoten amüsiert beobachtet, hinterm klo seift sich grad ein mann ein ... erstaunlich, wie schnell das alles normalität für uns geworden ist! Die langsamkeit, das offenbar nicht vorhandene bedürfnis nach privatsphäre ... so schnell gewöhnt man sich an andre kulturen! Ich merke auch schon, dass mich die laotische ruhe (die trotz des ständigen gewusels herrscht) ansteckt, mir guttut ... fühl mich viel "mittiger" seit wir hier sind ...

Gut, wir sind uns also einig ... nix wie rauf aufs langsame boot! Ein recht feines schifferl erwartet uns, jeder hat nen kleinen holzsessel und ein wenig beinfreiheit für sich ... fein! mir fällt auf, das wir eine rein mitteleuropäische besatzung bilden, nur das mädl kommt aus neuseeland. der rest sind zwei franzosen, ein italiener, zwei schweizer und wir drei ... is schon erstaunlich!
wir tuckern langsam aber doch zügig von dannen, die kulisse einfach nur kitschig schön ... saftig grünes ufer, dahinter bewaldete berge, unter uns kristallklares wasser. AAAAAHHHHHH!

Auf einmal krachts vor mir ... stefan hat sein holzsesserl demoliert (die sind nämlich nicht befestigt ... haben, um den niveau-unterschied auszugleichen, verschieden lange beine ... tricky!) ... was ihm natürlich ein paar lacher einbringt ... und ein "umsortieren" der passagiere nach sich zieht, um das gleichgewicht an bord nicht zu zerstören.

Die fahrt ist einfach nur traumhaft! Immer wieder können wir fröhlich im wasser planschende kinder beobachten, fischer mit ihren familys auf booten, arbeiter an land die sich um die dortigen felder kümmern ... und alle winken sie uns lachend zu ... wir fahren an einem kleinen dorf vorbei wo nackedeis fussball spielen, davor ein paar bunte boote, dahinter am hang gepflegte gemüsegärten ...

Ich kann mich dem gedanken nicht erwehren, das man (ich) auch hier sehr zufrieden leben könnte, alles nötige eigentlich eh da ist. Obwohl ich tief in mir drin schon realist genug bin um zu wissen, das mir wahrscheinlich sehr bald der gewohnte komfort fehlen würde. Trotzdem ... ich bin vielleicht zu naiv und romantisch, mag alles sein, die menschen sehen aber glücklich aus ... zumindest bin ich sicher das sie nicht mit leistungsdruck, stress und selbstverwirklichung kämpfen ...!

Momentan ist trockenzeit, so führt der Nam Ou deutlich weniger wasser als sonst ... an manchen stellen ist er so seicht, dass wir vom boot aus auf den grund greifen könnten (und so klar, dass ich jeden einzelnen kieselstein unter uns sehen kann) ... an einer besonders untiefen stelle setzen wir sogar kurz auf, es ertönt ein gar grausiges geräusch ... aber die frau des käpitäns ist sofort mit einem grossen ruder zur stelle und bugsiert uns aus der misere. Das unter dem holzgitter auf dem die stühle stehen, daraufhin wasser an uns vorbeiläuft, stört nur ganz kurz die ruhe an bord ... die versierte bootsfrau sitzt schon hinten und schöpft es ab =)

Ich geniess es total, hier rumzuschippern ... auch wenn mir der hintern langsam weh tut ... eigentlich möchte ich gar nicht das die fahrt bald vorbei ist ... freu mich aber auch schon auf Luang Prabang, ein bissi zivilisation, meinen oldies ein lebenszeichen zu geben (keine möglichkeit zu smsen, die glauben sicher schon wir sind tot oder verschleppt!) ...

Als wir kurz vor LP (geschätzte 25 km davor) in den Mekong einbiegen, verfärbt sich das wasser in schlammiges braun ... und wir passieren die Pak Ou Höhlen, laut auskunft der Britin nicht wirklich sehenswert ... ein paar Buddhastatuen die in kleinen felsnischen rumstehen ...

In der stadt angekommen, müssen wir uns erstmal von unsren reisebegleitern verabschieden ... Delphine und Thierry haben von ihren freunden ein paar nächte in einem luxushotel geschenkt bekommen und müssen erstmal via email rausfinden, in welchem ... fällt mir gar nicht leicht, die beiden ziehen zu lassen ... will aber auch nicht als zu anhänglich erscheinen (ich glaub, den buben geht's genauso =), so trennen wir uns – nachdem wir noch namen und email-adressen aufgeschrieben haben – mit den worten "vielleicht laufen wir uns in der stadt über den weg, ansonsten schreiben wir uns" *schnief*, die werden mir echt fehlen!

Die herbergssuche in LP gestaltet sich als etwas mühsam ... nicht, das nicht genug schöne hotels zur verfügung stehn würden ... die, die noch genügend platz für uns drei haben, erscheinen uns nur unverschämt teuer – für laos.
Als ich da so herumirr, spricht mich ein franzose an und empfiehlt mir eine billige unterkunft. Er selbst wohne auch dort und der besitzer sei ein sehr netter kerl.

Wieder mal totales glück, denn nach ein paar andren versuchen landen wir wirklich dort. Der liebe ältere türke dem das guesthouse gehört, erwartet uns schon.

Sofort fühlen wir uns wohl ... obwohl die hütte alles andre als geräumig und sauber ist. Aber es herrscht eine heimelige atmosphäre, ist sehr gemütlich ... es gibt einen gemeinschaftsbalkon zum rumlümmeln (die eher grindige dusche ist auch für alle da, naja ... klospülung ist auch kaputt, hurra!) und zwei kätzchen namens halfy und smokey, total zutrauliche tiere, spazieren herum. Als er uns noch den unschlagbaren preis von 40.000 Kip (vier euro!) pro nacht für alle drei nennt, ist klar ... hier bleiben wir!

Luang Prabang erweist sich schon nach wenigen metern spaziergang als zwar wunderschöne, aber vom "reiche-geldsäcke-tourismus" verdorbene stadt.
Eine nobelboutique reiht sich an die andre, dazwischen edle souvenirgeschäfte und haubenlokale ... aber wenig authentizität!
Ok, wir haben gleich mal den weg zur hauptstrasse eingeschlagen ... denn herz und magen verlangen nach bier und essen ... trotzdem, ich spür ganz deutlich das hier schon einiges verlorengegangen ist (besser kann ich meinen ersten eindruck nicht beschreiben) ...

Natürlich, nicht umsonst wurde LP zum unesco – weltkulturerbe erklärt ... die stadt hat viel flair, herrliche gebäude und tempelanlagen ... und in den seitenstrassen kann man das alltagsleben – viel geruhsamer und echter als im touristeneck – erahnen.

Als wir an der hauptstrasse in einem der billigeren lokale einkehren, fällt mir auf, dass hier die einheimischen nur als keiler für bars in erscheinung treten ... ein paar bieten ihre waren noch in strassenküchen an ... sonst ist alles fest in weisser hand, die locals haben sich sichtlich in andere gebiete der stadt verkrochen ... schade! zum glück wohnen wir ja nicht mittendrin, sind nur kurzzeitig dabei =)

Auch wenns unfair ist, wir sind auch farangs, ich habe die auswirkung von tourismus noch nie so stark empfunden – das er so viel kaputt machen kann ... naja.

Wir schlendern noch ein bisschen rum, streifen den nightmarket kurz ... ziehn uns dann aber auf den feinen balkon unsrer herberge zurück ... um die gunst der beiden miezen buhlend ... die angenehme gesellschaft unsrer feinen dreiergruppe geniessend ...
oh ja, das leben ist schön ... wunderschön!

Tini

 

Halfy, eines der supersüßen kuschelkätzchen ...

gewürzfladen trocknen in der sonne

wie im jungle ...

trommelnde mönche mit sichtlich spaß an der sache ...

kassasturz der gemüsehändlerin

der erste buddha des tages

shoppen kann man immer und überall

an jeder ecke

sooo schön, die orangenen farbkleckse der mönchsgewänder

am beginn der treppe, natürlich gibts auch hier was zu kaufen ...

es geht aufwärts, zwischen knorrigen bäumen hindurch

ein kleines eckerl der stadt, den rest schlucken die zweige ...

detail des That Chomsi tempels

ob er konvertiert??

einige von vielen ...

der strahlt richtig ruhe aus ...

unser ziel, das gasthaus am Nam Khan

das hätten wir auch gerne gemacht, es ist schweineheiß

der rest des fisches wird vertilgt ...

gefüllt und glücklich, aber unmoveable

der Organic-Market

die standartsachen wie obst werden nach wie vor feilgeboten

Luang Prabang, 35°C, hohe Luftfeuchte - die frisur hält

es gibt reis, baby!!!

Slowboats vor anker

ein wohnhaus in der abendsonne

schon wieder ein buddha ...

gesellschaft im Lala-Cafe ...

und die pflanzen die hier wachsen, ein traum ...
Asia fastforward // 09.02.2009

Buddhapest

Ok, wir haben gelesen, dass es in Luang Prabang viele tempel gibt. Dementsprechend auch massig mönche. Aber dass wir auf so viele abbildungen und skulpturen ihres oberhäuptlings treffen, das hätten wir nicht vermutet ...

Mitten in der nacht wache ich auf, weil etwas großes auf meiner brust sitzt und sich bewegt. Voller schreck und mit pochendem herzen richte ich mich auf, nur um festzustellen, dass es sich um eines der hauskätzchen handelt. Na ja, wir sind zu hause ja katzenlos und drum bin ich so was nicht gewohnt. Auch der zweite stubentiger ist im zimmer, er döselt auf Stephans beinen. Ich versuche die beiden rauszuschmeißen, doch sie flitzen zwischen meinen beinen immer wieder rein. Nach einigen versuchen gebe ich auf und leg mich wieder hin.
Als ich wieder aufwache, kraxeln sie grad über unser gepäck, ich schnappe mir "Halfy" und stecke sie zu mir unter die decke. Sofort legt sie sich hin, kuschelt sich an mich und beginnt zu schnurren. So liegen wir fast zwei stunden in löffelchenstellung da. :o)

Dann rappeln sich auch meine mitreisenden auf und wir gehen frühstücken. Diesmal ein wenig anders, wir genehmigen uns eine nudelsuppe mit schweinefleisch und sojasprossen beim chinesen ums eck (kleiner tip von unserem herbergsvater).
Das mahl wird begleitet vom getrommel der mönche im wat visavis und vom gesang anderer im wat neben uns. Sehr stimmungsvoll und wohlschmeckend das ganze ...
Was jetzt noch fehlt, ist ein guter kaffee und den finden wir in einem noblen restaurant direkt am fluss. Es ist herrlich hier am wasser zu sitzen. Die bäume schützen uns vor der sonne, das laub raschelt im sanften wind – außerdem gibt es berechtigte hoffnung, ein sauberes wc vorzufinden – und so ist es auch. :o)

Nun kann das tageswerk endgültig beginnen. Erster punkt: besteigung des hausberges Phusi, ein 100 meter hoher hügel inmitten der stadt. Natürlich mit einem wat (namens That Chomsi) oben drauf... Uns erwarten 328 stufen, und gemeinerweise wird auf halbem weg 20.000 kip „eintritt" verlangt. Wer will denn da wieder umkehren? Wir nicht! Also kämpfen wir uns im zickzack nach oben und erreichen schweißüberstömt (also ich auf jeden fall) die spitze. Stolz ragt der 24 meter hohe Chedi (eine art goldener turm) vor uns empor, aber wir sind eher an der aus- als an der ansicht interessiert. Leider wird diese durch das ringsum wachsende grünzeug arg beschnitten ...
Wir versuchen unser bestes und finden auch ein platzerl mit aussicht, inklusive sitzbank und halbschatten – ein geschenk von Buddha ...

Als wir uns erholt haben, geht's runter zum Cave-Shrine, auf der andern seite des hausberges. Das gebiet um die höhle ist vollgepfropft mit buddhastatuen. Es gibt einen für jeden tag der woche, stehende, liegende, dicke, dünne, große kleine – ein ganzes kaleidoskop von ihnen. Stephan sagt nur trocken: eine richtige buddhapest hier ...
Nach einem kleinen photoshooting und einem kurzen blick in den unspektakulären Cave-Shrine, sowie auf den fußabdruck Buddhas (der immerhin 50 cm lang ist), gehts die letzen stufen runter und wir switchen zum zweiten tagespunkt: Essen fassen. Direkt am ende der stiege, genau oberhalb des flusses Nam Khan (zur erinnerung: Nam = Wasser, Fluss etc.) stehend, erspähen wir ein restaurant direkt am ufer, zugänglich über eine kleine hängebrücke. Da müssen wir hin, es sieht einfach zu einladend aus ...
Es ist zwar ein stück zu gehen, und die Tini jammert ein wenig, aber wir burschen setzen uns durch und finden nach einem kurzen vergeher den zugang zur brücke.

Das platzerl ist wirklich perfekt. Kleine, offene, mit bambus gedeckte hütten spenden schatten für die gäste. Wir setzen uns nah zum wasser, studieren die speisekarte und beginnen mit der bestellorgie. Zuerst natürlich für jeden eine flasche Bierlao, und zum ausprobieren einen papayasalat. Die anderen ordern gegrillten fisch, einer in spezieller lao sauce, der andere pur (mit reis, eh wie immer), ich entscheide mich für shrimps in chilli sauce. Übermütig und neugierig ordern wir noch frittierte insekten, so was hatten wir bisher noch nicht.
Die sind aber leider schon aus, und auch meine shrimps hat ein anderer gegessen. So entscheide ich mich eben auch für den fisch, was sich als sehr gute wahl herausstellt.
Anders der papayasalat. Der ist wirklich grauslig. Riecht und schmeckt wie fäkalien. Wir haben das schon öfters in der stadt gerochen, aber nie mit diesem gericht in verbindung gebracht. Nach ein, zwei tapferen probierern legen wir die gabel weg und trinken ein paar schlucke chinesischen brandy aus den flachmännern, um allen eventualitäten vorzubeugen und den geschmack loszuwerden.
Grad als der fisch aufgetragen wird, werden wir ärgstens abgelenkt. Am gegenüberliegenden ufer kämpfen sich drei mönche durch die böschung. Wie es scheint es, ist ihnen zu warm, und sie wollen sich im fluss abkühlen. Mit adleraugen und teleobjektiv verfolgen wir alle ihre bewegungen. Mit gelüpfter kutte (um allen mutmaßungen entgegenzutreten, sie haben was drunter an :o)) staksen sie durchs seichte wasser. Schöne orangene farbpunkte vor grüner kulisse. Schlußendlich verlassen sie unser blickfeld, und wir können uns dem fisch widmen, bevor er ganz kalt ist.
Der ist wirklich delikat, außen knusprig, innen weich und mit gemüse gefüllt, ein hochgenuß! Der rest wird an eine der allgegenwärtigen katzen verfüttert. Das vieh wird mit haut und schuppen, kopf und flossen verschlungen.
Ahhh, geht's uns gut. Vollgestopft knozgen wir auf den bänken herum, beobachten kinder, die mit schläuchen aus autoreifen den Nam Khan "bezwingen", und auch die mönche kommen zurück, übermütig lachend lassen sie sich von der strömung vorbeitragen, im hintergrund dudelt leise asia-pop ...

Aber, wir müssen weiter, es gibt noch so viel zu entdecken ...
Wir wandern durch den ursprünglichen teil von Luang Prabang. Er besteht aus lauter bambushütten, die kreuz und quer angeordnet sind. Dazwischen winden sich schmale wegerl, fast trauen wir uns nicht sie zu benutzen. Dann spuckt uns dieser teil der stadt aus, und wir sind nicht weit vom "Organic-Market" entfernt, auch ein ziel das wir uns vorher ausgesucht hatten. Leider sind die grad am zusperren, der markt öffnet normalerweise in den frühen morgenstunden. So haben wir nicht mehr das vergnügen, die dort feilgebotenen köstlichkeiten wie schlange oder fledermaus zu besichtigen. Wir schlendern durch das bunte treiben, bis wir den Mekong erreichen. Dort setzen wir uns in ein cafe, hoch überm ufer, mit einer tollen aussicht und machen cafesachen ...

Anschließend geht's am ufer des flusses richtung anlegestelle, vorbei an dutzenden Slowboats die angezurrt vor sich hindümpeln.
Tini ist inzwischen total verrotzt (die nase hat schon bei der hügelbesteigung begonnen zu rinnen) und hat einen enormen taschentuchverbrauch. So schlagen wir uns richtung unseres guesthauses weiter durch die stadt. Dort angekommen, lassen wir sie zurück und wollen noch die nordspitze von Luang Prabang erkunden, wo die beiden flüsse zusammenkommen. Gleich am ende der straße steht der älteste und berühmteste tempel von Luang Prabang. Aber, die verlangen 20.000 kip eintritt, so verzichten wir auf einen besuch. Einige meter weiter geht dann Stephan auch noch der akku aus, und wir trollen uns auch nach hause.

Dort erwartet uns schon Tini mit unseren frisch gewaschenen sachen und der hausherr steht daneben. Er sagt, die wäsche kostet 40.000 kip, aber wir müssen 50.000 bezahlen, weil eine kamera in der schmutzwäsche war. Zuerst kenne ich mich gar nicht aus, wir haben unsere fotis ja in der hand. Außerdem klingt das ganze so, als hätte der fotoapparat die waschmaschine zerstört, oder zumindest beschädigt, und da will ich natürlich nicht schuld sein. Erst nach einiger zeit wird mir klar, dass ich ja meine 400D zum schutz vor bösen äußeren einflüssen inmitten der wäsche weich gelagert hatte. Ganz zerknirscht gestehe ich, dass es sich doch um meine kamera handelt. Ich bekomme sie in intaktem zustand zurück, die 10.000 (ca. 1€) extra sind für den wäschewascher, der so ehrlich war, sie zurückzubringen. Das zahl ich doch gerne ...
Nach diesem schock wird erst mal eine geraucht, geduscht und ein wenig gepackt, morgen geht's ja weiter.

Später am abend schnappen wir die laptops, um ein wenig das w-lan zu nutzen, das in dem cafe, wo wir den morgentrunk hatten, zur verfügung steht. Auf dem weg dahin kommen wir noch an einem tempel vorbei, wo so eine art "tag der offenen tür" abgehalten wird. Besucher werden eingeladen, sich mit den mönchen zu unterhalten, damit diese besser englisch lernen und auch etwas von ihrem glauben und der idee dahinter vermitteln können. Wir halten uns im hintergrund, machen einige bilder und verlassen das tempelareal wieder.
Im Lala-Cafe lassen uns auf gemühtlichen liegen nieder, bestellen eine runde bier und twittern und kfmen und facebooken zwei-drei stunden ummanander...
Als wir gehen, erzählt Stephan, dass er bei unserer ankunft eine riesige spinne gesehen habe. Sie sei direkt unter den liegen die wir dann benutzten verschwunden, er erwähnte es aber nicht um die Tini nicht zu beunruhigen. Sei aber ein seltsames gefühl gewesen dort zu sitzen :o)
Tini will noch auf den Night-Market schauen, Stephan auch, er braucht dringend neue sandalen. Ich hab keine lust, lass die beiden ziehen und setz mich auf den balkon des guesthouses, um bilder runterzuladen, ein wenig mit den katzen zu spielen, trinke gemütlich noch ein bierli und knabbere chips dazu - perfekt ...
So geht wieder ein schöner tag zu ende, wir konnten etwas energie auftanken und sind schon gespannt, was morgen alles passieren wird ...

Stefan

 

Mönche bei ihrem allmorgendlichen almosengang in Luang Prabang

Unser weitgereister und unerschütterlicher türkischer herbergsvater

Rush hour am weg zum busbahnhof

Bös' dreinschauen können's schon auch

Voll != voll

Tini und Petra bei Medikamentenschieberei am hellichten tag

Waaarten ...

... ist laaangweilig.

Rollercoasterride mit viel staub

Ortschaften

Mekongquerung irgendwo in the middle of nowhere

Gar nicht mal so der seelenverkäufer

Schon mitten im nichts, oder?

Schaut nicht nur so aus, es ist heiss hier

Erst alle passagiere rauszuwerfen, das wäre zu einfach

Mit einer hundertachtziggrad drehung des schleppkahns wird die plattform über den fluss geschoben

Nicht nur wir finden die überfahrt spannend

Da kommen wir her

Mondlandschaft prägt das andere ufer

Man trägt schirm

Wieder ein bissl landschaft

Familie am busbahnhof von Sayaburi ...

Auch wenn heut' so ziemlich alles schief gegangen ist ...

In Sayaburi nisten einige dieser wuchtigen regierungsbauten

Ein markt wie er sein soll

Sooo viel gutes futter

Diese gesichter verbergen nur schlecht das hungrige raubtier in uns ...
Asia fastforward // 10.02.2009

Another one bites the dust

Ein tag, der eine menge staub aufwirbelt: Wir werden zum narren gehalten, lernen einen weiteren reisegefährten kennen, grüßen während einer haarsträubenden achterbahnfahrt den Mekong und stranden an unerwarteter stelle, wo wir neue gaumenfreuden entdecken.

Halb sieben ist's, wenn Louis Armstrong mal wieder etwas von der wundervollen welt in unsere ohren säuselt. Das mag sie sein, aber nicht um die zeit ... Was so auch nicht stimmt, aber es ist verdammt hart, sie um diese zeit als solche zu sehen ... Zumal die halbe nacht die wahnsinnigen hähne um die wette gekräht haben ... Dafür liegen die beiden kätzchen Halfy und Smokey schnurrend bei mir, eine auf meinem oberkörper, die andere irgendwo zu meinen füssen ...

Witzig, weil die kätzchen abends immer zu uns kommen, lassen wir die türe angelehnt, damit sie gegebenenfalls raus können ... Das sicherheitsgefühl ist hier in Südostasien einfach unglaublich ausgeprägt. Ich glaube, in den meisten anderen gegenden der welt würde ich zumindest die leichte sorge hegen, bestohlen zu werden, wenn wir die türe unverriegelt oder gar offen liessen ...

Aber erstmal raus aus den federn, wir sind nicht zum spaß so früh geweckt worden. Wir wollen die mönche sehen, bei ihrem allmorgendlichen "dag bat", dem almosengang (ein sehr informatives PDF dazu gibt's hier), wenn sie durch die straßen ziehen, um von den bewohnern nahrung entgegen zu nehmen. In allen reiseführern wird von diesem ereignis geschwärmt, und die orangegewandeten jungs haben's uns zugegebenermaßen auch angetan, weil sie quasi das ultimative fotomotiv darstellen. Auch wenn wir damit ausnahmsweise mal voll auf der linie des massentourismus sind.

Übrigens sind die kutten der mönche orange, weil diese farbe für die höchste stufe der menschlichen erleuchtung steht und die kleidung das einfache, bescheidene leben der mönche symbolisieren soll. Weiters wird orange als farbe des feuers, der weisheit und der reife gesehen. So viel dazu, an der frage habe ich schon länger geknabbert. Die antwort darauf habe ich hier gefunden.

Das monk-spotting wird uns ziemlich leicht gemacht, weil sie auf der gasse vor unserem hostel zum nahegelegenen tempel laufen. Tini, deren idee es war, sich das anzuschauen, ist auch als erste draussen und lichtet dezent die größtenteils sehr jungen mönche ab. Andere touris geben sich da weniger zurückhaltend und rücken ihnen ziemlich auf die pelle. Ich brauch' ein bissl länger, altbekannte bedürfnisse und besetzte bedürfnisanstalten halten mich auf - mit einem gewissen drang lässt sich einfach nicht gut fotografieren. Na, wie hab ich das umschifft? Ups ...

So erwische ich grade noch eine gruppe von sechs mönchen oder wohl eher novizen, alle so um die dreizehn jahre alt, die im gänsemarsch vorbei kommen, barfuss, mit einer großen schale, die sie an einem gurt über der rechten schulter tragen. Bissi verschlafen schauen sie aus, aber kein wunder, wenn sie um halb sechs auf müssen ... An der straße sitzen die gläubigen, geben mit demütig gesenktem kopf jedem einzelnen eine handvoll reis, fleisch, gemüse oder gelegentlich auch geld in die schüssel. Dabei ist es nicht so, dass die mönche um das almosen betteln, sondern dass der spender dadurch sein karma aufwertet, was der mönch durch einen entsprechenden vers - keinen dank - ermöglicht.

Auch wenn ich als atheist nicht viel mit religionen und ihren ritualen anfangen kann, das ist schon ein besonderes erlebnis ... Nicht bloß wegen der leuchtenden kutten, es wirkt auch so friedlich ... Irgendwie elegant, auch wenn das wort in diesem zusammenhang ziemlich unpassend erscheinend.

Unser nächster plan, zu frühstücken, fällt dafür leider ins wasser, die suppenküche, die uns gestern so hervorragend die bäuche gewärmt hat, ist noch geschlossen, und die herrlichen lichtspiele, die von der aufgehenden sonne veranstaltet werden, sättigen nur sehr abstrakt. Also gehen wir zurück zum guesthouse, packen unsere restlichen sachen und trinken noch einen kaffee mit unserem gastgeber. Irgendwie hatte ich mir angesichts des türkischen inhabers auch einen entsprechenden kaffee erwartet, wir bekommen aber leider nur die übliche löskaffee-kondensmilch-dröhnung.

Dafür kommen wir mit ihm - auf Englisch - ins gespräch, und er hat einiges zu erzählen. Er hat schon bei der ankunft gemeint, dass er der erste Türke hier gewesen wäre, nun folgt die hintergrundgeschichte dazu. Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her, vor eineinhalb jahren, da hat er sich zu seiner ersten auslandsreise aufgemacht, und die sollte ihn nach Südostasien führen. Aber nicht per flugzeug, nein. Er ist per bus und bahn via Iran, Afghanistan, Indien und Nepal gefahren, erst über Myanmar musste er nach Bangkok fliegen, denn dort bekam er kein einreisevisum. Dann ging's via Kambodscha nach Laos - und in Luang Prabang beschloss er, zu bleiben. Einfach so.

Er malte sich ganz gute chancen aus, wenn er ein boot kaufen und damit touristen am Mekong befördern würde. Doch schon bald kamen die behörden und untersagten ihm das - als ausländer hatte er keine chance, eine lizenz zu bekommen. Doch so schnell gab er nicht auf, er versuchte sich als tuktuk-fahrer, aber auch das wurde ihm bald verboten. Noch immer nicht eingeschüchtert, suchte er nach einem geeigneten gebäude, das sich als hostel nutzen lässt und fand eben jenes, vor dem wir uns gerade befinden. Er renovierte es, steckte einiges an kohle rein - und noch mehr in den versuch, die behörden gefügig zu machen. Doch auch hier liess man ihn nicht in ruhe ... Seine freunde hier meinten, dass es wahrscheinlich nicht nur daran liegt, dass er ausländer ist, es sei selbst für sie fast unmöglich, ein derartiges geschäft aufzuziehen, man müsse schon mitglied der partei sein und vor allem die richtigen verbindungen haben.

Sie rieten ihm, sich unauffällig zu verhalten, denn wo kein richter, da kein kläger. Deswegen ist das guesthouse von aussen auch nicht als solches erkennbar und ziemlich überwuchert. Wirklich viel respekt vor der polizei hat er - im gegensatz zu den einheimischen - allerdings ohnehin keinen. Er begegnet ihr mit einem lakonischen "fuck off" und der drohung mit der türkischen botschaft. Auch wenn ihm die eigentlich nur begrenzt helfen kann, die nächste ist nämlich in Bangkok. Zwar können die Laoten die Türkei nur schwer einordnen, scheinen aber die macht der länder nach der stärke ihrer fussballmanschaft zu beurteilen, und da schneiden sie nicht so schlecht ab, als zehnte auf der FIFA weltrangliste.

Auch begreift er nicht, weshalb die anderen hotels in Luang Prabang so teuer sind: Sehr viele fangen bei zehn Dollar pro person und nacht an, dann gehts flott aufwärts - strom und wasser kosten hier aber fast nichts, jeweils ungefähr zwei Euro pro monat. Und an der miete kann's nicht liegen. Er schüttelt nur den kopf und findet, dass es hier zuginge wie bei der Mafia. Jedenfalls hat er beschlossen, noch ein halbes jahr zu bleiben und dann sein glück in Indien zu versuchen. Er will eigentlich nichts, ausser in ruhe seinem geschäft nachgehen, und das wird hier nicht so schnell möglich sein. So sind beide seiten glücklich, meint er schulterzuckend.

Klar, man weiss nicht, wieviel davon wahr ist oder was nur das ergebnis seiner interpretationen ist, aber er erzählt's schön blumig, und über ein gerüttelt maß an korruption würde man sich hier auch kaum wundern. So einfach in Südostasien - noch dazu in Laos - zu versuchen, eine neue existenz aufzubauen, ist auch nicht von schlechten eltern. Der gute mann ist schliesslich sicher schon um die fünfzig ... Falls es nicht eine flucht aus der Türkei war, gebührt ihm zumindest dafür in jedem fall respekt.

Sehr ärgerlich, dass wir ihn nicht nach seinem namen gefragt haben ...

Dennoch wird's für uns zeit, loszufahren - tuktuk hat er uns schon eines organisiert, und auch der fahrer ist fair, verlangt ohne mühsame verhandlungen nur den üblichen preis zum busbahnhof. Heute geht's nach Sayaburi.

Das mit den ortsnamen in Laos ist so eine sache - oft findet man mehrere schreibweisen. "Sayaburi" stammt von Wikipedia, das auch "Xayaburi" anbietet, im englischen Lonely Planet findet man wiederum "Sainyabuli", hier bei der busstation auch "Sayabouri" UND "Sayabouli", auf einem plakat vor ort werde ich dann auch noch auf "Sayaboury" stoßen. Der einfachheithalber richte ich mich immer nach Wikipedia, um auch gleich damit zu verlinken.

Die eigentlich in allen reiseführern empfohlene route verläuft via Vang Vieng ziemlich grade in den süden, nach Vientiane. Zwar soll die gegend um Vang Vieng wunderschön sein und die ortschaft auch sehr nett, aber ebenso oft liest man, dass sie von backpackern überrannt wird und sich alles darauf ausgerichtet hat. Party jeden abend, fernseher in allen lokalen, graspizzen, autoreifenwasserfahrten, seilschwingen etc. Das klingt schon wieder so sehr nach massentourismus, dass wir das lieber umfahren möchten. Die einzige für uns in frage kommende ausweichroute geht ein stück nach westen, eben nach Sayaburi, von dort aus per bus nach Pak Lai und dann weiter auf dem Mekong mit dem boot nach Vientiane. Diesen weg sollen angeblich nur ganz wenige benutzen und die flussfahrt soll ein einmaliges erlebnis sein.

Der bus geht um neun, um acht brechen wir auf, wir liegen gut in der zeit. Auf den straßen ist überraschend viel los, auch wenn man's natürlich nicht mit einer Rush Hour wie bei uns vergleichen kann, schon alleine aufgrund der vielen einspurigen fahrzeuge. Am busbahnhof ergattern wir rasch die tickets, für 40.000 KIP pro person, also knapp vier euro. Der bus steht auch schon da, von der größe her irgendwo zwischen normalem und minbus angesiedelt. Schön, wie glatt das alles geht - seit beginn der reise hat der transport immer großartig funktioniert.

Unser gepäck bei dem der anderen fahrgäste liegen lassend, sichern wir uns gute plätze. Beim warten auf die abfahrt lernen wir Petra aus Ungarn, ausgerechnet aus Buddha-... äh, Budapest kennen. Natürlich ist auch sie - ganz alleine - zwei monate unterwegs, will nach Thailand und Laos auch noch Vietnam und Kambodscha schaffen und hat bis Vientiane die gleiche route geplant wie wir. Sie ist uns auf anhieb sympathisch, bald blödeln wir gemeinsam der abfahrt entgegen. Dass der bus immer voller wird, quasi jeder quadratmillimeter genutzt wird, liefert uns genug stoff, um darüber zu witzeln. Auch wenn's uns leicht nervös macht, dass unser gepäck noch immer draussen liegt, und wir keine ahnung haben, wo es untergebracht werden soll. Drinnen ist sicher kein platz mehr, und auf dem dach ist bei diesem fahrzeug keine vorrichtung dafür vorhanden.

Um neun uhr müssen wir alle raus, ein neuer bus wird geholt. Hoffentlich ein größerer. Aber natürlich tut sich erstmal gar nichts, auch wenn hier am gelände eigentlich genug busse rumstehen, die in frage kommen würden. Theoretisch. Tini bekommt derweil von Petra medikamente, sie ist heute ziemlich grippig unterwegs, schnupft und kopfweht. Beim plaudern erfahren wir, das Petra seit einigen jahren in London lebt und im British Museum arbeitet, was auch erklärt, warum sie praktisch akzentfrei Englisch spricht.

Nach einer halben stunde kommt ein "neuer" bus, tatsächlich größer, ein bissl räudiger vielleicht. Erfreut darüber, dass wir ein bissl mehr platz haben - und unser gepäck am dach verstaut wird - steigen wir gleich ein, damit wir nicht am ende doch noch auf plastikstühlen landen. Aber vorläufig schaut's gut aus, ich bekomme sogar eine zweierbank für mich alleine. Schon wird der motor angeworfen, los geht's.

Noch nicht so ganz. Einstweilen läuft mal nur der motor. So für zehn minuten. Dann wird er auf einmal abgestellt, der fahrer steigt wortlos aus. Warten. Nach und nach steigen mehr leute aus, dann auch die übrigen touristen, die mit uns an bord waren. Schliesslich folgen auch wir, um mal eine zu rauchen. Zu warten. Die hinnige frontscheibe zu begutachten. Einige große risse ziehen sich da durch ... Aber noch hält sie.

Ausser uns sind noch zwei holländische pärchen dabei, eins davon auch mit einem kleinen kind. Man kommt ins gespräch. Eine von ihnen erkundigt sich, was denn eigentlich los wäre und wann wir endlich aufbrechen würden. Sie kommt mit der information zurück, dass die abfahrt erst um 14 uhr erfolgen würde - zu einem zeitpunkt also, wo eigentlich der zweite reguläre bus des tages starten sollte. In knapp vier stunden erst! Das scheint heute nicht wirklich unser tag zu sein ... Und so gelassen alle auch sein mögen, ohnehin bereit, sich hier auf vieles einzustellen, irgendwo gibt's grenzen ...

Gemeinsam überlegen wir, was man machen könnte ... Die idee kommt auf, es mit einem minibus zu versuchen, doch in diesem moment ist natürlich keiner hier verfügbar. Da lobt man sich fast schon Vietnam, wo man permanent mit alternativangeboten überhäuft wird ... Aber gut, eventuell eignet sich diese option als druckmittel gegenüber unseren busbetreibern, immerhin sind wir zu acht. Wir sammeln uns also beim ticketschalter und meinen, dass wir alle unser geld zurück wollen, wenn nicht bald etwas weitergeht. Ein einheimischer hat sich kurz zuvor ausserdem auch den betrag retournieren lassen. Man gibt uns aber zu verstehen, dass das so einfach nicht geht, man müsse erst jemanden holen, der das entscheiden kann.

Einige zeit später kommt tatsächlich jemand vorbei, begibt sich hinter den schalter und behauptet auf einmal, dass wir ohnehin tickets für 14 uhr gekauft hätten. Entrüstet weisen wir das zurück, die diskussion wird schärfer, aber der mann gibt sich unerbittlich. Er zeigt uns auch das formular, auf dem man unsere namen eingetragen hat - und da steht tatsächlich 14 uhr, darüber allerdings durchgestrichen neun uhr ... Nach und nach kommen wir drauf, dass das womöglich sogar seine richtigkeit hat. Das holländische pärchen mit dem kind war nämlich schon vor halb acht am morgen da und hat gesehen, wie zu diesem zeitpunkt bereits ein bus richtung Sayaburi aufgebrochen ist. Für den hatten sie keine tickets mehr bekommen, der war voll.

Nach diesem prinzip scheint es hier zu funktionieren - ist der bus voll, geht's los, auch wenn's gegebenenfalls eineinhalb stunden vor der planmäßigen abfahrt ist. Dafür schiebt man bei bedarf noch einen bus ein - was okay wäre, nur war der, also unserer, um neun uhr schon wieder zu voll. Auch wenn man mir beim ticketschalter noch einmal versichert hat, dass der bus um neun fährt. Aber ehe man risikiert, dass der 14-uhr-bus nicht ganz voll wird, hält man den eingeschobenen bus so lange auf, bis der letzte platz vergeben ist. Sprich, der bus könnte früher fahren, aber halt erst dann, wenn sich mindestens 45 passagiere gefunden haben. Zum haare raufen!

Unterdessen war der holländer mit seiner kleinen tochter (die wir alle ziemlich lange für einen jungen halten) zu einem minibus-center gegangen, das wir gegenüber vom busbahnhof entdeckt hatten, um zu eruieren, was diese alternative kosten würde. Seine informationen sind aber auch nicht viel besser, der wagen würde uns gemeinsam 100 Dollar kosten, was das dreifache des bustickets wäre und für dieses land grotesk viel ist ... Wir könnten das noch bezahlen, aber für Petra, die zwei monate haushalten muss, kommt das nicht in frage. Auch die holländer, die natürlich ebenfalls wesentlich länger unterwegs sind, sind weniger hingerissen von dem preis.

Daher also: Warten. Hoffen, dass sich der bus möglichst rasch füllt ... Rauchen. Plaudern. Vergleichbare erlebnisse austauschen. Einander frust abnehmen. Kopfschütteln. Immerhin, trotz allem bleiben alle ruhig und fügen sich, unwillig zwar, aber ohne stress zu machen, sinnlose streitereien vom zaun zu brechen. Nur dass unsere weiterfahrt nach Pak Lai dadurch gefährdet wird, fuchst uns, in Sayaburi übernachten wollten wir eigentlich nicht.

Irgendwann beschliessen wir, unsere notebooks zu holen, um die zeit produktiv zu nutzen, berichte zu schreiben. Als wir grade auf unseren plätzen sind, natürlich genau in dem moment, geht's los. Um zwölf uhr, also gute drei stunden nach der eigentlich geplanten abfahrt. Obwohl es vorher so ausgesehen hat, als ob noch massig platz im bus bleiben würde, ist er binnen kurzem rammelvoll. Wieder müssen viele passagiere auf plastikstühlen im mittelgang ihr auslangen finden. Petra landet neben mir, der eigentlich von ihr reservierte platz wurde einfach von einem einheimischen okkupiert.

Aber egal, das ist der falsche zeitpunkt, um zu nörgeln, hauptsache, es geht endlich los. Weit kommen wir nicht, der bus muss erst vollgetankt werden, was wir in Laos schon einige male erlebt haben. So wie's aussieht, bekommen die fahrer ihr benzingeld erst dann zusammen, wenn ausreichend passagiere im bus sind.

Wir erleben eine ziemliche achterbahnfahrt, auf natürlich größtenteils unasphaltierten straßen. In einem völlig unangemessenen tempo brettert der fahrer dahin, hinauf auf die kleinen berge, bis der bus mit letzter kraft nur mehr langsam dahin kriecht und dann relativ flott über wilde serpentinen wieder bergab, quasi schwung holend, um die nächste steigung zu schaffen. Ständig müssen wir wegen des staubes die fenster schliessen, wobei man vom regen in die traufe kommt, denn drinnen wird's aufgrund der überfüllung schnell stickig und auch stinkig.

Und es ist eine menge staub, die wir vom eindringen abhalten müssen. Wobei's immer sehr witzig ist, zu beobachten, wie synchron alle die fenster schliessen und ein paar in der mitte aufstehen, um die dachluken dicht zu machen, wenn zum beispiel ein fahrzeug vor uns ist oder entgegenkommt. Bald trage auch ich fast automatisch dazu bei. Trotzdem schlucke ich einiges an staub und muss ständig das objektiv der kamera (von meiner Sony, Chris, keine sorge) reinigen. Als ob das noch nicht genug wäre, wird der bus, der schon anfangs zum brechen voll war, zunehmend noch voller. Es steigen zwar auch gelegentlich welche aus, aber noch mehr ein.

Nach zwei stunden kurvenreicher fahrt durch hügeliges, dünn besiedeltes land und einer menge total verstaubter dörfer - denn nicht einmal dort drosseln die busfahrer das tempo - taucht wieder einmal der Mekong vor uns auf. Und ja, da fällt mir ein, den müssen wir auch noch queren. Nachdem sich die nächste brücke erst bei Vientiane befindet, steht uns wohl eine kleine fährüberfahrt bevor. Kurz darauf bleiben wir auch schon stehen, dürfen den bus verlassen. Ein stückerl vor uns verschwindet die straße abrupt im fluss. Ehe wir das alles neugierig begutachten, wird ausgiebig erleichterung gesucht, wobei Petra und Tini einander näher kommen, sprich, das schicksal der frauen teilen, nicht im stehen und irgendwo pinkeln zu können, sondern sich einen ort dafür suchen zu müssen. Aber wie gesagt, Petra war uns allen von anfang an sehr sympathisch.

Auf beiden seiten der anlegestellen befinden sich ein paar einfach gebaute verkaufsstände mit strohdächern, wo die üblichen snacks für durchreisende angeboten werden. Auf unserer seite des Mekongs sind weiter oben an der straße auch noch ein paar wohngebäude. Hier ist es noch halbwegs grün, während sich drüben der fluss durch eine mondlandschaft gräbt, als schaut karg und rauh aus, erst dahinter beginnt wieder die dicht bewaldete hügellandschaft. Wobei sich das ganze mondige gebiet sicher während der regenzeit unter wasser befindet und damit auch all diese standln überflutet werden, oder zumindest mit steigendem oder fallendem wasserspiegel wandern müssen.

Während wir warten, überquert die fähre grade den fluss. Ein, sagen wir mal, interessantes konstrukt aus einer unmotorisierten plattform, auf der die menschen und fahrzeuge transportiert werden, und einem kahn der das ding an der seite schiebt und in der mitte des flusses eine elegante drehung um 180 grad hinlegt, ohne dass dabei die plattform die fahrtrichtung ändert. Klingt verwirrend, ist es auch, schaut aber sehr spannend aus. Rasch ist das schiff entladen, und wir sind dran, gehen zu fuss an bord, während uns der bus mit der anderen hälfte der passagiere folgt.

Sobald auch hier alles voll und der platz gut genützt ist, geht die kurze überfahrt auch schon los, eine willkommene abwechslung nach all dem staub und der hitze. Fahrtwind und fährerlebnis, irgendwo in the middle of nowhere in Laos, um es sich mal wieder ins bewusstsein zu rufen, das hat schon was, ganz abgesehen davon, dass so kurze schifffahrten immer fein sind. Ausgiebig mustern wir schlepper und plattform, bissl räudig sind sie, ganz klar, aber nicht so schlimm. Auf der seite der plattform prangt ein Beerlao-transparent, das rotweissrotgestreifte zugschiff mit dem üblichen blumenstrauss am bug, ist mit einer aufgemalten kommunistischen flagge geschmückt, am dach flattert eine weitere, daneben reckt sich auch die landesfahne nach der brise.

Am anderen ufer werden noch rasch die fussgänger aufgesammelt, die sich auf ihre plätze wurschteln müssen, was in dem übervollen bus teilweise schon fast ein artistisches unterfangen ist.

Bloß eine stunde später, angestaubt, durchschüttelt und olfaktorisch übersättigt, erreichen wir Sayaburi. Dazwischen gibt's nur einen kurzen stopp bei einem wachposten an der grenze zwischen den provinzen Luang Prabang und Sayaburi - bis in die 1990er mussten sich touristen hier noch ausweisen.

Viel trubel herrscht bei der ankunft, gepäck wird ab- und umgeladen, uns fragt man natürlich gleich, ob wir ein tuktuk oder hotel brauchen würden. Wir behalten uns aber vor, zunächst unsicher zu sein, wie's weitergeht. Die beiden holländischen pärchen, die unsere route teilen, wollen die nacht hier verbringen, weil's für sie schon zu spät ist, um sich weiter nach Pak Lai durchzuschlagen - wobei sowieso fraglich ist, ob überhaupt noch ein bus fährt.

Sollte es heute noch einen geben, so startet er natürlich nicht von diesem busbahnhof, sondern vom südlichen, am anderen ende der stadt. Wir nehmen also gemeinsam mit den Holländern ein tuktuk und begleiten sie zu ihrem guesthouse, an dem wir quasi eh vorbei müssen. Wobei's nicht so einfach ist, weil die fahrer einfach nicht machen, was verlangt wird. Erst wird mühsam über den preis gefeilscht, und dann liegt das hostel, das von ihnen empfohlen wird, nicht wie versprochen im zentrum. Irgendwie merkwürdig, nachdem uns das land bisher so sympathisch war, geht heute auf einmal alles schief und die Laoten sind reihenweise anstrengend ... Auch beim zweiten guesthouse stellen sie sich wieder so an - weswegen die Holländer es erstmal gut sein lassen und uns das tuktuk überlassen.

Doch uns geht's nicht viel besser. Der fahrer bringt uns direkt zum markt, deutet drauf und gestikuliert etwas im zusammenhang mit essen. Englisch spricht man hier gar nicht mehr. Wir sind nicht sicher, ob er meint, dass er zuerst etwas essen will oder wir etwas essen sollen, in jedem fall wollen wir einfach nur zur südlichen busstation, versuchen ihm das mit händen und füssen und dem "Ohne-Wörter-Buch" zu erklären, es nutzt aber nix. Immerhin treibt er dann jemanden auf, der Englisch kann, einen alten mann, der gleich für uns übersetzt.

Schliesslich können wir begreiflich machen, dass wir gerne heute noch nach Pak Lai würden, nutzen die gelegenheit und fragen, ob's denn überhaupt noch einen bus gibt. Vielleicht weiss man's ja, und wir ersparen uns, umsonst zum busbahnhof gekarrt zu werden. Ein handy wird gezückt, irgendwas geplaudert und herauskommt - natürlich? - dass heute nichts mehr fährt. Wobei wir uns nicht sicher sein können, ob das stimmt oder man uns einfach zwecks geschäftemacherei hier behalten wird. Fakt ist jedenfalls, dass es dunkel werden würde, ehe wir in Pak Lai ankommen, und es ist durchaus möglich, dass um die zeit kein linienbus mehr fährt. Wir geben uns also geschlagen.

Immerhin zeigt uns der gute mann gleich ein lokal, in dem wir uns mal sammeln können - dass es zufällig genau neben dem tuktuk liegt, tut nix zur sache. Ein guesthouse gleich um's eck kennt er auch, und er bietet uns an, uns morgen um sieben in der früh zum busbahnhof zu bringen. Klingt jetzt alles nach einer wohl durchdachten verkaufsmasche, ist es wahrscheinlich auch, aber er macht's nicht unsympathisch, und im prinzip wollen wir ja genau diese dinge. Solange er einstweilen kein geld verlangt, soll's recht sein.

Es gibt momente, da muss einfach dabei gewesen sein, so schwer sind sie zu schildern, und mögen sie auch noch so banal sein. Die lage, in die wir da manövriert wurden, hat etwas herrlich absurdes. Nun sitzen wir da gestrandet, mitten in Laos, in einem ort, in dem wir eigentlich nie bleiben wollten, nach einem tag, an dem nichts geklappt hat. Im fernsehen läuft Tom & Jerry, kühles Beerlao steht vor uns, und wir hauen uns wie deppert ab. Petra, die wir grade erst ein paar stunden kennen, wirkt, als wären wir schon ewig zusammen unterwegs und genauso kommt's uns auch vor. Zwar wissen wir noch kaum etwas übereinander, schildern alle nur ein bissl was aus unserem leben, aber nach den strapazen und den durcheinandergebrachten plänen, ist irgendwie der punkt erreicht, an dem alles egal ist. Spätestens da ist man sich dessen bewusst, dass es nur urlaub ist, dass es gar nicht so sehr darum geht, wo man grade ist, sondern dass es um den moment, um das jetzt geht. Erst recht, wenn man ohnehin nichts ändern kann.

Und was soll man sich auch groß aufregen? Wir hatten einen spannenden tag und das glück, in Petra eine kongeniale gefährtin zu finden, draussen scheint die sonne herrlich warm, das bier ist eh-scho-wissen, und im grunde sind wir genau da, wo wir sein wollen - abseits aller touristenströme, nicht gefangen in irgendwelchen minutiös ausgearbeiteten reiseplänen, die keine abweichung dulden. Sayaburi hat bis jetzt zudem einen sehr netten eindruck gemacht, bis auf die mühsamen tuktukfahrer. Merkwürdig ist nur, dass hier enorm viele überdimensionale regierungsprotzbauten stehen, die so gar nicht in eine provinzhauptstadt passen.

Das guesthouse ist tatsächlich nicht weit entfernt und erweist sich auch als passabel. Für vier Euro pro person bekommen wir zwei doppelzimmer, mit jeweils zwei betten, klo und dusche sind auch dabei. Petra schlägt das angebot aus, dass wir brav ein mädels- und ein jungszimmer einrichten, meint, nach dem heute gemeinsam durchgemachten, ist das wohl das geringste problem. Ergo teilen wir uns eines. Was ziemlich witzig ist, weil sie sich permanent für alles entschuldigt, was sie in unserem zimmer macht, obwohl sie ansonsten durchaus toughen wirkt, sehr zielstrebig und unerschütterlich, aber auch herzlich und zuvorkommend. Lustig, dass wir unter all den vielen menschen, die da reisen, so liebenswerte treffen, die uns dann auch noch ein stückerl begleiten. Nach Delphine und Thierry nun also Petra. Schön, schön, schön.

Ich versuch' ihr beizubringen, dass sie sich nicht so viele gedanken zu machen braucht, weil mir, zumindest auf reisen, viele sachen einfach blunz'n sind. Ob linkes oder rechtes bett, fenster auf oder zu, ventilator an/aus, sie zuerst ins bad oder ich ... Ein bissl dreck im bad oder ihre sachen verteilt im zimmer ... Das kümmert mich kaum, aber natürlich erst recht nicht, wenn's so nett angegangen wird. Aber es nutzt nix, im nächsten moment fragt sie eh wieder, ob es mich denn stören würde, wenn ...

Auf zum nächsten programmpunkt: Essen fassen. Mittlerweile haben sich in unseren mägen löcher gebildet, die es rasch zu stopfen gilt. Nur sind wir natürlich zu früh dran. Alle lokale sind noch verwaist, die herde werden erst angeheizt. Auch auf dem markt mangelt's an straßenküchen, um sich wenigstens einstweilen einen snack zu holen.

Schade, um den markt, der hätte mehr aufmerksamkeit verdient, eventuell würde es sich doch auszahlen, hier einen tag zu verbringen - wenn man mehr zeit hat. Würde noch gerne durchschlendern, aber der hunger ist stärker, zu dunkel zum fotografieren wird's auch langsam ... Aber die atmosphäre ist total angenehm und von anderen touristen keine spur ...

Statt dessen gehen wir die straße noch ein stückerl entlang, alle lokale kritisch beäugend, ob sich nicht eins dabei ist, wo schon gebrutzelt wird. Am rückweg finden wir endlich eines, wieder mit einer straßenküche und einer veranda, wo zwei tische für die gäste bereitstehen. Auf einem langen tisch, direkt an der straße, werden in grossen schüsseln einige gerichte präsentiert, alles unterschiedliche mixturen mit gemüse, hühner-, rind- oder schweinefleisch und ganz frischem grünzeug. Daneben grillen ein paar fische über holzkohle. Was es genau ist, weiss man natürlich nicht, aber es schaut lecker aus. Das ganze wird im familienbetrieb organisiert.

Der vater kann ziemlich gut Englisch und beschreibt uns die speisen ein wenig, so dass uns die entscheidung ein bissl leichter fällt. Stefan und Tini nehmen den fisch und eine salatige mischung, Petra und ich versuchen uns an zwei gerichten mit hendl. Natürlich probiert dann jeder von jedem, das muss schon sein. Dazu wagen wir uns an eine art shrimp-cracker, eine gebackene, trockene masse von der größe eines kekses. Schauen ein bissl schräg aus, sind aber großartig, vor allem in kombination mit der sauce, die zu den fischen serviert wurde. Bald müssen wir welche nachbestellen. Das von mir gewählte hühnerdings haut mich allerdings weniger vom hocker. In Laos ist es oft üblich, einfach alles vom tier drin zu belassen, auch flachsiges und knochiges. Was man essen kann, schmeckt zwar gut, aber es wird durch dieses fitzelei zu mühsam, um ein richtiger genuss zu sein. Aber, wenn man sich um 13 Euro - für uns alle - den bauch vollschlagen und den durst stillen kann, sollte man sich nicht beschweren.

Wohlig gesättigt spazieren wir gemütlich heim, angenehmerweise ist es abends wärmer, man spürt förmlich dass wir wieder in den süden kommen. Kurz geht's in einem minimarkt, um fürs frühstück zu shoppen, zigaretten zu besorgen. Sowohl Stefan, Tini als auch ich finden ein gatzi zum streicheln, was Petra sehr amüsiert.

Während Tini und Petra unablässig am plaudern sind und Stefan noch versucht, mit dem restlicht gute fotos zu machen, spähe ich in all die häuser rein. Wie fast überall in Südostasien, sind sie leicht einsehbar, da entweder die türen und fenster offenstehen, von vorhängen oder anderen sichtbehinderungen keine spur, oder die front ohnehin ganz geöffnet ist und einblick in die geschehnisse erlaubt ... Jedes haus erzählt dabei eine eigene geschichte - im einen wird gerade gegessen, im anderen gemeinsam ferngeschaut, dort spielt man karten, da tollen kinder herum ... Selbst wenn es sich um einen verkaufsraum handelt, scheint er teil des wohnbereichs zu sein. Dann sitzt hinter all den waren ein altes muttchen über einer schale reis oder jemand anderes spielt Solitär am computer ... So schön ...

Daheim erfolgt das übliche prozedere: Abwechselnd unter die dusche, die auch tatsächlich warmes wasser produziert, ein bier im beisl nebenan, die fotos runterladen, ab ins bett ... Noch ein bissl mit Petra plaudern, sich über die crazy roosters echauffieren, unter denen wir alle leiden, ein paar seiten lesen, drüber einschlafen ... Morgen, hihi, müssen wir wieder früh raus ...

Stephan

 

goood morning laos

benebelt

... kurz nach sieben Uhr morgens, auf dem Weg zum BBHF

... fast schon gespentisch ...

die "Busstation" ... haha

so sieht also der Beginn eines Höllenritts aus ;)

die (noch!) asphaltierte Strasse, immer wieder unterbrochen von naturbelassenen Abschnitten

...kurz vor acht, rush hour

...

auf unbefestigten Wegen ... es staubt!

ok, ich bin nicht ganz so elegant vermummt ... aber ich gehör dazu =)

Nebel über den Reisfeldern ... wie im Film

Petra, modisch korrekt vermummt

...

wenns schon aussen so staubt, ratet mal wie's innen war ...

Weggefährten ...

gut, braunen Staub auf braunen Klamotten sieht man nicht so gut ...

schnell drüber lachen, ist gesund ...!

erstmal strecken ... nach DER Strecke!

mitgenommen(e)

... auf zur zweiten Hälfte ... JUHUU!!!

along the road ...

hhmmm, schöner Ausblick aus dem Hotelzimmer!

alles wieder gut ... wir haben's überlebt und werden gefüttert

das schönste Eck von Pak Lai

das ist Pak Lai ... arger Kontrast zu Petra, die gar nicht öd ist!

immer wieder schön, so was ...

Dinner ...

... und der Ausblick dabei
Asia fastforward // 11.02.2009

Der Höllenritt

Von der schlimmsten fahrt meines reiselebens, der schönsten dusche meines überhauptlebens, der zähigkeit unsrer kleinen gruppe, wie eine suppe alles wieder gut macht und dass "den mond anheulen" nicht nur im film funktioniert...

Der "früh-aufsteh-fluch" schlägt wieder zu ... wir müssen ohne kaffee im bauchi ins Tuk-Tuk hüpfen, um zur Southern-Busstation zu gelangen, denn wir wollen endlich, endlich nach Pak Lai!

Neblig düster ist es noch, während der fahrt verschwinden die menschen unwirklich im dunst und tauchen ebenso daraus auf. Die kinder, die gerade auf dem weg zur schule sind, begleiten uns ein stück zu fuss oder auf fahrrädern ... untermalt mit dieser seltsamen stimmung, die der allesüberdeckende nebel zaubert ... mal spuckt er eine gruppe frauen aus, die holz auf ihren rücken transportieren, mal ein mofa mit einem mondänen pärchen drauf ... die kurze fahrt ist ein erlebnis!

Der busbahnhof selbst ist nicht mehr als ein besserer parkplatz. Keine toiletten, keine wirkliche möglichkeit proviant einzukaufen ... nur ein paar Tuk-Tuks (Sawngthaew heissen die eigentlich), eins davon mit zwei vermummten laotinnen drin, stehen in der gegend rum.

Immerhin kann ich vier kleine kuchen erstehen, Petra noch mal in den busch pinkeln ... und schon geht's los ... man deutet uns, auf dem offenen gefährt mit den frauen platz zu nehmen ... wir witzeln noch, wie wir nach der dreistündigen fahrt wohl ausschaun werden (und wie gut es doch ist, dass wir die klamotten von gestern anhaben =) ...

Es ist ja ein segen das man nicht weiss, was kommt! Es war nämlich fürchterlich ... richtig, echt! ... aber, ich will ja nicht vorgreifen ...

Anfangs noch zu neunt, wickle ich erstmal meinen kopf ein ... die beiden frauen neben mir werden schon wissen was sie tun! ... und gut war's! ... schon nach ein paar metern auf der sehr holprigen, staubigen strasse, sind wir mit einer schicht brauner erde überzogen, Petra beginnt auch, sich zu vermummen ... nur die buben haben nichts dabei, um ihre häupter zu schützen (von den kameras ganz zu schweigen, aber auf sowas kann ich mich jetzt bei gott nicht konzentrieren!)

Bald schon steigen noch ein paar leute zu, es wird eng ... und ich bin nur noch mit überleben beschäftigt ... mein hintern tut jetzt schon furchtbar weh – wir sitzen auf schmalen, unbequemen holzbänken – es staubt unsäglich, wobei der staub seltsamer- und unnötigerweise durch einen sog auch von hinten ins innere des gefährts gewirbelt wird und alles noch schlimmer macht ... die stossdämpfer sind total hinüber, und die strasse wird immer schlimmer ... und: wir sind erst vierzig minuten unterwegs ...!
... HEIKE, HILF!

Ein bisserl heitert mich noch die rumflaxerei mit Petra auf, das mädl ist ein wahrer sonnenschein ... aber, auch wenn alle tapfer drein schaun, tief in ihren augen seh ich das – ich sags jetzt mal ganz theatralisch – entsetzen ... alle scheinen wir nur drauf zu warten, dass die drei stunden endlich um sind, die strapazen ein ende haben mögen ...

Zeit ist ja bekanntlich relativ, und so zieht sich die fahrt natürlich unendlich. Noch dazu, wo ich kaum was sehen kann ... die völlig zugestaubte sonnenbrille und der schal um meinen kopf engen mein gesichtsfeld doch sehr ein ... meine welt besteht also nur aus ruckeln, schupfen, festkrallen, durchgeschüttelt und eingestaubt werden ...

Oh wunder, dank der tabletten gegen reisekrankheit (für alle leidgenossen: die heissen Echnatol B6, wirken sofort und absolut zuverlässig!), nicke ich trotzdem immer wieder ein, natürlich nur ein paar sekunden/minuten ... die nächste grosse erschütterung lässt nie lang auf sich warten.
So verpasse ich auch, dass zeitweise bis zu 23 (!!!) menschen in beziehungsweise auf dem kleinen gefährt platz finden ... laut erzählungen klammern sich mehrere aussen am tuk-tuk fest ...

Wie gesagt, ich krieg eigentlich gar nix mehr mit, alles schmerzt, verzweiflung macht sich langsam breit ... vorallem als mir Petra (sie sieht mittlerweile so aus wie ich mich fühl, ich bin also kein weinerliches lulu) deutet, dass die drei stunden längst um sind ... und trotzdem ist keine stadt in sicht! ... mir ist zum schreien ... aber niemand würd mich hören, also lass ichs ;o)

Als ein paar mitreisende aussteigen, packen die buben die gelegenheit beim schopf und versuchen ein klo aufzutreiben (nachher erzählen sie mir von den höllenqualen, die sie während der letzten stunde gelitten haben ... jeder weiss, wie ungut eine normale autofahrt mit voller blase ist ... aber bei dem auf und ab? ... ich hab ganz viel mitleid!) ... sie haben glück, die frauen, die am wegesrand sitzen, erlauben ihnen ihr privates loch im boden zu benützen =)

Um das gejammere abzukürzen ... nach vier stunden hat die tortur ein ende.
Völlig k.o. in Pak Lai angekommen, beuteln wir uns erstmal aus ... jeder von uns erzeugt so seine eigene kleine sanddüne ... ein bissi strecken, die erste zigarette ... und schon seh ich die ersten zahnreihen in den dreckigen gesichtern aufblitzen ... wir habens überlebt!

Zum glück treffen wir an der "busstation" noch ein traveller-pärchen das uns ein guesthouse empfiehlt ... und mir das gefühl gibt, nicht völlig gaga zu sein – es gibt noch andre, die das freiwillig auf sich genommen haben!

Reibungslos bringt uns das tuk-tuk zum "Jenny Guesthouse". was wir am weg dorthin von Pak Lai sehen, ist das gewohnte bild der "durchzugs-ortschaften" ... ein paar bretterbuden entlang einer staubigen (schon wieder das böse wort! danke, davon hatten wir heute schon genug!) strasse ... und sonst nix ...

Jenny empfängt uns mit eher kühlem ambiente, einzig die sicht auf den fluss von unsrem zimmer aus ist echt nett ... wird aber erstmal links liegen gelassen von mir ... ich will nur duschen!!!
Da es allen so geht (und ich das glück hab, mit wahnsinnig unkomplizierten menschen zu reisen ... Petra passt auch hier perfekt in unser grüpplein) ist die frage der zimmeraufteilung in nullkommanix gelöst, Stephan und Petra teilen sich wieder ein zimmer – diesmal mit doppelbett, egal ...

Hach, und was ist das herrlich ... all den dreck loszuwerden ... den am körper, aber auch den im kopf (ich bin doch so verliebt in laos, möchte nicht zulassen dass das junge glück von einem miesen transport zerstört wird) ... mir ist völlig egal, dass es der ameisenkolonie, die in unserem bad wohnt, nicht taugt, dass ich alles unter wasser setze ... das ist die tollste dusche ever!

Nachdem wir auch rucksäcke und sandalen vom gröbsten dreck befreit haben, melden sich wieder elementare bedürfnisse ... durst! hunga!
Nicht wählerisch, gar nicht wählerisch, kehren wir gleich nebenan in einem lokal ein und ordern das "einsa-menü" (beerlao und chickenrice) - während petra für laaange zeit im bad verschwindet ...

Wiedermal verblüfft es mich, wie schnell all die strapazen vergessen und verdaut sind, sobald der körper rein und der magen gefüllt ist. Als wär nix gewesen, sitzen wir bald wieder total zufrieden rum, machen uns gedanken um die nachmittagsgestaltung ... wobei mir klar wird, ich brauch ein wenig erholung ... hier verpass ich ohnehin nix, ich geh lieber schlafen!
Stephan tuts mir gleich, wechselt sich mit Petra im nachmittagsschlaferl-halten ab ... während Stefan, fit und munter wie immer, das kleine städchen erkundet.

Ausgeruht und ausgeglichen treffen wir uns am späten nachmittag auf der hotel-terrasse ... tippseln und notieren fleissig ... verarbeiten die erlebnisse des tages mit ausgiebigen witzeleien über den horrortrip ... geniessen ausblick und gesellschaft, business as usual, quasi ...

trotzdem, man kanns nicht oft genug erwähnen ... wir habens einfach so fein miteinander, und es ist unglaublich lässig, dass wir auf dieser reise fantastische menschen treffen, die mit uns ein stück des weges gehen (grösstenteils eher fahren ;o) ... das alles fühlt sich so stimmig an, total im fluss ... ok, das mag jetzt manch einem zu kitschig und esoterisch werden, aber wir fühlen uns in diesen berichten der wahrheit verpflichtet, hier wird nix dazugedichtet oder erfunden! ... ich versuch nur mit meinen armseligen schreibkünsten das gefühl eines absolut schönen moments zu vermitteln =)

Nach dem, immer noch anrührend schön empfundenen, sonnenuntergang begeben wir uns wiedermal auf futtersuche, vertrauen hierbei mal wieder auf lonely planet, der uns zu einem lokal direkt am pier führt. Einzig, wir sind für laotische verhältnisse spät dran, das resti schaut geschlossen aus. Aber als wir höflich fragen, bietet man uns suppe an und deutet auf die gekühlten getränke ... suppi, sogar kaltes bier gibt's!

Die terrasse des restaurants ragt auf stelzen fast bis ans ufer des mekongs, ein anblick, an dem ich mich immer noch nicht sattgesehn hab ... der mond lugt hinter einem berg hervor ... die dampfende suppe wird serviert ... AAAHHH! ... soooo schön!

Die suppe ist fantastisch, ein totaler aufrichter! Kräftige fleischbrühe mit gemüse und glasnudeln, dazu gibt's frischen salat – den man zerpflückt und in die suppe schmeisst, sehr lecker! – und natürlich das (heiss)geliebte chillipulver ...

Der mond wird immer grösser, der anblick fast unpackbar. Wir sitzen lang dort, plaudern und lachen viel; wenn wir schweigen wird's aber auch nicht unangenehm ... alle starren auf den unwirklich glitzernden mond, versuchen den anblick auf chipkarten zu bannen.

So endet dieser tag, total schön ... den mond anheulend, in absoluter harmonie mit uns und der welt ... dankbar, dass alles erleben zu dürfen – die positiven genauso wie die (eh so wenigen) negativen momente ...

... so sind mir die vielen viecher und die speckige matraze im zimmer extrem wurscht, ich schlaf sofort ein ... glaub, den andren geht's genauso!

Tini

 

Mönchsfütterung...

kitschig und schön, so muß es sein...

unsere Runckl

einige der anderen Fahrgäste

in ermangelung einer Brücke: die dritte Mekongüberquerung

Polizistentransport im Katamaran :o)

der Blick zurück

kurvig und schmal...

das Terrain wird flacher...

ein tapferes Lächeln von Petra...

ein vermeintlich letztes Abschiednehmen...

die Schule ist aus...

Motivationsplakat beim Grenzposten in Sanakham

Blick vom Speedboat über das Ufer...

das wird uns erwarten - hätten wir das nur vorher gewusst...

die Antriebseinheit unseres Bootes

nicht sehr vertrauenswürdig...

sie lächelt tapfer und spreizt den OK-Daumen...

Zwischenstop auf einer Sanddüne...

Uaaaahhhhh !!!

Vollgepackt gilt es, diese Stiege zu bezwingen...

die schwarze Stupa (That Dam)...

auch in der Stadt die wohlbekannten Details...

der mächtige Mekong, hier ein wenig versandet...

und jeden Abend ein herrliches Schauspiel...

Vientiane im Detail...

unsere Nobelsuite :o)

tippseln im W-Lan Atrium...

Cocktails haben eine recht eigenwillige Wirkung...

die letzten Drinks...
Asia fastforward // 12.02.2009

Grenzen & Erfahrungen

Unpassierbare landesgrenzen, grenzbelastung für material und gemüt beim speedboat fahren – dieser tag hat es ganz schön in sich.
Aber, wir überstehen alle prüfungen unbeschadet und sind erstaunt, wie schnell man nach einer dusche und einem kalten bier zur "normalität" zurückfindet ...

Laut reiseführer fahren hier in Pak Lai die Boote gen Vientiane zwischen 8.00 und 9.00 uhr ab, man sei aber gut beraten, wenn man schon früher dort ist. Weil – wie in Laos so sitte – fahrzeuge aller art fahren ab, sobald sie voll besetzt sind.
So treffen wir uns, wie am vorabend ausgemacht, frisch und munter um 6.30 vor dem guesthouse. Wir warten noch auf Petra, als uns der guesthouse-besitzer fragt, wo wir denn hinwollen. Auf unsere auskunft hin sagt er nur: no boat today.

Das kann ja wohl nicht wahr sein!! Stephan und ich lassen alles liegen und latschen zur anlegestelle. Dort kommt uns schon der nette holländer entgegen und bestätigt die erhaltene auskunft – a so an schaß...
So halten wir eine art krisensitzung ab und erörtern die optionen:
- noch eine nacht hier in diesem öden kaff verbringen und mit dem boot am Freitag fahren (das ziemlich sicher fährt), also einen tag verlieren...
- ein Speedboat mieten, was relativ teuer ist, weil wir wenige und die holländer gesundheitlich angeschlagen sind und sich so eine fahrt nicht zutrauen ... Ausserdem wird in allen reiseführern davor gewarnt, wie gefährlich diese boote sind, dass ständig unfälle passieren.
- mit dem bus nach Sanakham fahren und dort die grenze überqueren. Dann würden wir halt die hauptstadt auslassen, aber mittlerweile sind wir ein bissi gefrustet und wollen eigentlich nur mehr weg...

Wir entscheiden uns für die dritte möglichkeit, was uns auch noch gelegenheit bietet, einige zeit mit Petra zu verbringen. Der bus fährt ja weiter bis Vientiane, und dort will/muss sie hin. Die holländer sind auch mit von der partie, so bestellen wir ein Tuk-Tuk und düsen zum busbahnhof.
Dort angekommen, fragen wir den ticketverkäufer, ob ein grenzübertritt bei Sanakham möglich ist, und er sagt ja. Also kaufen wir die karten und setzen uns in den bus. Dieser füllt sich sehr schnell, bald ist der gesamte mittelgang mit plastikstühlen voll, einige fahrgäste sitzen sogar am dach.
Unser bus, ein halbes wrack, kämpft sich mühsam die steigungen empor und auch bergab kriecht er dahin. Wir schätzen, dass die bremsen hinüber sind, und der fahrer mit der motorbremse fährt um sie zu schonen. Zwischendurch noch eine weitere Mekongüberquerung per fähre. So dehnt sich eine stunde angegebene fahrzeit zu zweieinhalb, bis wir endlich unser ziel erreichen.

Es folgt ein sehr emotionaler abschied von Petra, die als einzige ausländerin im bus verbleibt. Wir wünschen uns gegenseitig alles gute, versprechen in kontakt zu bleiben und winken bis sie außer sichtweite ist – seufz...

Dann schnappen wir uns wieder ein Tuk-Tuk bis zum grenzposten. Dort will der grenzbeamte, der relativ gut englisch kann, erst mal unsere pässe sehen, bevor er uns erklärt, dass dies kein internationaler grenzübergang ist und wir somit nicht rüberdürfen. Es fehle ihm der richtige stempel, so seine ausführungen. Wir könnten aber zurück nach Pak Lai und über eine andere grenze fahren, oder hier eine nacht verbringen, und dann per bus oder slowboat nach Vientiane fahren. Also schon wieder einen tag versch...
Als letzte alternative nennt er uns die möglichkeit, ein speedboat zu mieten. Auf unsere frage, ob die gefährlich sind, meint er: nicht besonders...

Also wieder ins Tuk-Tuk und zurück zum "hafen". Auf halbem weg steigen die holländer aus, sie bleiben über nacht hier.
Bei den speedboats angekommen, beginnen wir mit den verhandlungen. Da wir nur drei sind, erwarten wir einen gesalzenen preis und bekommen ihn auch prompt genannt. 1,5 millionen kip wollen die von uns! Das sind 150 euronen – damit kann man wahrscheinlich schon ein halbes boot kaufen. Das ist natürlich zu viel, und außerdem haben wir diese summe gar nicht vorrätig. So legen wir all unser geld zusammen (bis auf 400 baht eiserne reserve) und kommen auf etwa 840.000 kip.
Der chefverhandler nimmt das geld und verschwindet damit in einem offiziell aussehenden häuschen. Stephan und ich ihm nach, nicht dass er damit abhaut oder was abzweigt. Drinnen zählt er es zweimal nach, sagt dass die fahrt in ordnung geht, steckt einen teil ein und gibt den rest einem anderen kerl, der sich später als unser bootsführer entpuppt. Dieser deutet uns, ihm zu folgen; wir schultern das gepäck und turnen hinter ihm eine steile stiege zum ufer runter.
Vergeblich halte ich ausschau nach dem speedboat. Vor uns im wasser schaukeln nur kleine nussschalen herum. Er steuert auf eines dieser bötchen zu, nimmt unser gepäck und beginnt es vorne am bug festzuzurren. Oje, mit so einem kleinen ding sollen wir fahren? Die breite beträgt knapp über einen meter, grad platz genug, dass zwei menschen nebeneinander sitzen können. Die bordwand lugt schüchterne 15cm übers wasser, wenn wir alle drinsitzen wird sich das drastisch verringern. Hinten am heck trohnt ein vier-zylinder motor mit einer langen stange, an deren ende die schraube sitzt. Uns wird angst und bange, aber es ist die einzige möglichkeit, von hier weg zu kommen.

Wir schlüpfen in die schwimmwesten, ziehen die helme an und verteilen uns auf die drei sitzbänke. Der kapitän deutet irgendwas mit essen an, aber wir versuchen ihm zu erklären, dass wir nicht hungrig sind und schleunigst losfahren wollen. Er dreht sich um und stapft zurück zur stiege. So sitzen wir ziemlich deppert da und wissen nicht was sache ist.
Schließlich steige ich aus und folge ihm. Des rätsels lösung: es gibt noch drei weitere passagiere - einheimische, die grad ihr mittagessen beendet haben und sich nun zu uns ins boot gesellen. So wie es ausschaut, haben wir für deren fahrt mitbezahlt. Ich versuche diese ungerechtigkeit dem kapitän zu erklären, scheitere aber an der sprachliche hürde oder seinem unwillen, etwas von der kohle wieder rauszurücken.

Wir legen ab. Zuerst liegt das booti recht wacklig im wasser, als aber am gasgriff gedreht wird, ändert sich das. Der bug hebt sich einen halben meter in die höhe, die gischt spritzt beidseitig in hohem bogen empor. So düsen wir mit etwa 60km/h den Mekong entlang.
Stephan und ich sitzen ganz hinten und sind dem dröhnen des beinahe unbeauspufften motors voll ausgesetzt. Es geht mit einem affenzahn über stromschnellen, weite wasserflächen und zwischen mächtigen, eng beieinander stehenden felsen durch. Ein falsches manöver, und uns würde es in tausend einzelteile zerlegen.

Der totale Wahnsinn!!!

Total verkrampft klammere ich mich fest, und mir rasen sämtliche gründe, warum jetzt ein sehr schlechter zeitpunkt wäre, den löffel abzugeben, durch den kopf – es gibt gottseidank wirklich viele. :o)
Nach etwa 45 minuten wildem ritt wird das boot gebremst, und wir machen an einer sanddüne halt. Der bootsführer beginnt den vergaser abzuschrauben, zu zerlegen und zu reinigen. Jetzt wäre die letzte gelegenheit den hut draufzuhauen und ein anderes transportmittel zu suchen, aber man will sich ja keine blöße geben...
Wir machen uns gegenseitig mut, rauchen eine und nützen die pause um aufs klo zu gehen. Der motor wird wieder zusammengebaut, neues öl eingefüllt (der leere kanister landet auf der sanddüne) und weiter geht's...

Seltsamerweise empfinden wir den zweiten teil der fahrt nicht mehr so schlimm. Stephan schläft sogar kurzzeitig ein. Unglaublich!! Nerven wie drahtseile, oder ein enormes schlafdefizit – wer weiß...
Die arme Tini sitzt ganz vorne, hat kaum platz und hält mit einer hand den viel zu großen helm fest. Sie behält unser gepäck im auge, das schon ganz schief dort hängt - ich sehe es schon runterrutschen.
Der wind formt auf größeren wasserflächen kleine wellen, über die unser boot mit dem sound von maschinengewehrfeuer brettert. Eine enorme belastung für die planken, und ich denk mir schon wieder horrorszenarien aus...
Das einzige, was mir recht taugt, sind die langgezogenen kurven. Ein bissi wie motorradfahren. Das schlingern zur seite hingegen schlägt mir ein wenig auf den magen... Endlich, nach zwei stunden todesangst erreichen wir die anlegestelle. Wir mühen uns vollgepackt über blanken felsen und eine beinahe senkrechte stiege empor – geschafft !!!
Eins ist sicher, und da sind wir uns alle einig: nie wieder eine speedboatfahrt!!

Total gerädert, aber überglücklich und völlig aufgedreht rauchen wir zuerst mal eine, bevor wir in die stadt fahren. Das Tuk-Tuk kostet uns die letzten 400 baht, aber das ist egal, in Vientiane wird es wohl einen bankomaten geben.
Während der fahrt ändert sich die umgebung kontinuierlich. Zuerst flankieren uns nur wenige häuser, dann nimmt deren dichte zu, die fahrbahn wird mehrspurig, straßenlampen, ampeln und richtige zebrastreifen tauchen auf – wir sind wieder in einer echten stadt!
Das Tuk-Tuk entlässt uns an einer belebten ecke, der ATM ist schon in sicht. Ein bissi geld abschöpfen und schnurstracks auf das nächste restaurant zusteuern.

Und wieder sitzen wir am ufer des Mekong, allerdings ist von ihm fast nichts zu sehen. Nur eine riesige sandbank erstreckt sich vor uns, sporadisch sieht man ein wenig wasser glitzern. Wurscht, zuerst mal ein bier trinken und was essen. Ich bin immer noch total euphorisch das speedboat überlebt zu haben, kann fast nicht ruhig sitzen. Wie die wahnsinnigen twittern wir (ja, hier haben wir wieder empfang) und versuchen das erlebte in wenigen zeichen (max. 140) zusammenzufassen. Leider kommen diese nachrichten bei twitter und somit auf KFM nicht an, aber das bemerken wir erst später...

Nun noch die herbergssuche. Beim erstbesten hotel halten wir an, Tini und Stephan inspizieren die zimmer. Es gibt verschiedene preisklassen, aber die beiden nehmen das teuerste - eine tolle, geräumige suite mit einem wunderschönen badezimmer. Das haben wir uns nach den strapazen und dem nahtoderlebnis wirklich verdient.
Tini haut sich gleich unter die dusche, wir buben machen es uns in einer art atrium im ersten stock bequem und nützen das w-lan. Es ist zwar recht langsam, aber stabil, und endlich können wir wieder mit der außenwelt kontakt aufnehmen.

Ich schreibe Petra eine nachricht und erzähle ihr, dass wir nun doch in Vientine gelandet sind. Eine stunde später steht sie plötzlich vor uns – dass wir uns so schnell wiedersehen hätte keiner von uns gedacht.
Ein wenig basteln wir noch an unseren berichten, dann wird die stadt erkundet, oder besser gesagt ein beisl gesucht. Wir gehen voraus, Stephan kämpft noch mit der langsamen übertragungsrate.
Im der ersten bar, die recht stolze preise verlangt, gönnen sich die mädels einen cocktail, während ich beim Bierlao bleibe. Stephan taucht auf, und wir machen einen LKW (lokalwechsel). Was sich aber als recht schwierig erweist, weil alle schon am zusperren sind – und das kurz vor elf uhr abends in der hauptstadt!!!!

Schließlich werden wir fündig und bestellen noch eine runde. Die cocktails hier haben recht eigenartige namen, und Petra tut sich schwer, sich zwischen "Slippery Nipples", "Sex on the Mekong", "Screaming Orgasm" und "Wet Pussy" zu entscheiden. Schlussendlich isses eh egal, denn anscheinend hat der barkeeper grad gekündigt, und der chef kann nur einen einzigen, namenlosen drink mixen. Den tunen wir noch ein bissi mit unseren flachmännern.
Wir sind natürlich die letzten gäste. Das gesamte personal lungert um uns herum und vermittelt nachhaltig den eindruck, dass sie alle eigentlich schon nach hause wollen. Kaum ist ein glas ausgetrunken, wird es auch schon abgeräumt. Ich fühl mich nicht recht wohl mit all diesen blicken im kreuz und dränge ein wenig zum aufbruch. Die anderen sind nicht so sensibel, und schließlich füge ich mich.
Auf jeden fall haben wir es sehr lustig. Petra verträgt nicht wirklich was und hat schon nach ein paar schluck rote wangen und redet wirres zeug. :o)

Nachdem alle gläser geleert sind, verabschieden wir uns wieder mal von ihr, wünschen eine gute weiterreise und versichern uns, dass wir einander in good old europe mal besuchen kommen... Dann geht's zurück ins hotel, wo man uns netterweise eine dritte matratze ins zimmer gelegt hat. Wir werden sicher super schlafen in dieser luxusherberge, da mach ich mir keine sorgen! :o)

Stefan

 

er hat uns beim frühstücken beobachtet ...

ausm tuk tuk

waiting for the bus ...

busbahnhofimpression =)

legger suppe, wir warten immer noch auf unsren bus ...

busbahnhofimpressionen, teil 2

die mädels warten wohl auf kaufkräftige wartende

busfahrplan (alles klar?!)

noch in laos, aber nicht mehr lange ...

knapp vor der grenze

HURRA! wir sind in Thailand! sieht man, oda?

100% Thailand

another busbahnhof, diesmal in Nong Khai

der küchenchefin über die schulter schaun ...

another transport ...

SAWATDII ! ... ein freundlicher verfolger ...

aahh ... fütterung bei sonnenuntergang ...

aahh ... inkl. heiterem betrinken =]

KARAOKEEE !!!

?hmpf? ... wo sind die betten versteckt? ...

langgereiste holländer begleiten uns

gute nacht!
Asia fastforward // 14.02.2009

Auf ins gelobte Land

Sieg! Endlich schaffen wir es Laos zu verlassen und durchqueren in einer Nacht halb Thailand ... geschüttelt, nicht gerührt ...

Nach ausgiebigem frühstück und noch ausgiebigeren surfereien (nützen es schamlos aus endlich wieder mit dem weltweiten netz verbunden zu sein) packen wir unsre sieben, nein siebenhunderttausend, sachen zusammen ... heut ist wieder mal ein gröberer transport angesagt.

geplant haben wir per bus nach Nong Khai (= die nächstgelegene stadt in Thailand) zu fahren, um dort dem nachtzug nach Bangkok zu nehmen. Wobei geplant hier das schlüsselwort ist, es hat sich ja gezeigt das Laos es uns wirklich, wirklich schwer macht auszureisen ...

es fällt mir nicht leicht das wunderschöne hotel zu verlassen ... schnell gewöhnt man sich wieder an ein mindestmaß an luxus ... kann ich bitte das saubere klo einpacken? ...mann, was bin ich froh erst hier durchfall gekriegt zu haben!
Kaum haben wir die rucksäcke im tuk-tuk verstaut, beginnts im inneren zu rumoren ... meine gedärme sind auch dagegen, die schöne toilettenschüssel zurück zu lassen, ganz eindeutig!

Am busbahnhof gleich die erste ernüchterung des tages: unser bus ist voll, wir müssen zweieinhalb stunden auf den nächsten warten ... na sehr supa! ... und in mir grummelts wieder ... absolute harmonie zwischen kopf- und bauchgefühl =)
Ok, s’hilft ja nix, dann warten wir halt wieder mal ... zum glück erspähen wir einen freien tisch im nächsten foodstall, ordern sogleich suppe und ergeben uns dem touristenschicksal, üben uns in geduld ...

Da wir auch noch keine zugtickets haben, machen wir uns über alternativen schlau (jaa, wir haben eine menge gelernt während dieser reise!) ... hurra, zur not könnten wir auch einen bus nehmen – gut zu wissen, obwohl bei gott nicht mehr die erste wahl, könnten wir so zumindest verhindern wieder irgendwo zu stranden ... na ja, stranden möchten wir ja schon ... aber bitte mit meerblick und einer netten beachbar im rücken ... dieses, aus meiner sicht immer dringendere bedürfnis, und auch die knapper werdende resturlaubszeit lassen das böse „stranden“ absolut nicht mehr zu!

Während wir uns der herrlichen suppe widmen, setzt sich ein schweizer zu uns und beginnt uns mit seinen negativen thailand-erlebnissen zu bombardieren. Nicht nur das man ihm dreimal die schuhe und auch seinen mp3-player geklaut hat, er hat einen parasiten unterm arm, nen pilz aufm kopf, ein spinnenbiss hat seinen ellbogen auf das doppelte anschwellen lassen und man hat ihn beim kiffen erwischt, wodurch er sich gezwungen sah die örtliche polizei mit 60.000 Baht zu unterstützen. Ok, das klingt beschissen ... ich freu mich trotzdem auf thailand ... der kerl versteht ganz offensichtlich was andres unter reisen als wir ;o)

Während wir uns also well entertained fühlen, macht sich Stephan auf die suche nach einem internetcafe, um die tickets für den nachtzug möglicherweise online zu reservieren. Hoffentlich klappt das ... * Heike, hilf! *

Die zeit vergeht recht flott, als Stephan zurückkommt müssen wir leider einsehen, dass auch göttinnen manchmal zu beschäftigt sind um sich um solche kleinigkeiten zu kümmern ... nix mit tickets, nur ein paar t-shirts hat er erstanden ...

Schon ist’s soweit, wir dürfen den bus betreten, der uns über die freundschaftsbrücke nach Thailand bringen wird! Juhuu ... oh nein, sofort wittert das bauchi das nichtvorhandensein eines wc’s
* viva Immodium * ... haha, ich gewinne über alle menschlichen bedürfnisse und überstehe die gesamte fahrt mehr oder minder wohlbehalten (ein unbeabsichtigtes wortspiel, übrigens)

Der grenzübertritt geht reibungslos über die bühne .. einzig das wir noch mal Kip abheben müssen um die ausreisegebühr von 2.500 pro kopf berappen zu können, ist suboptimal ... das zeug ist ja nix wert, ein umtausch ausserhalb der landesgrenzen scheint also unwahrscheinlich ... na ja, ein nettes mitbringsel vielleicht ... oder, wir kommen einfach wiedermal nach Laos ... man weiss ja nie =)
Sehr süss hab ich die schilder vor der grenzkontrolle gefunden, die dazu aufforderten die ausreisegebühr bitte passend zur hand zu haben, aber nirgendwo war der betrag auszumachen ...

Nach der offiziellen einreise nach Thailand sind wir erst mal nur happy, irgendwie fühlt sich das nach einem sieg an ... nach den fehlgeschlagenen versuchen an andrer stelle ein durchaus berechtigtes gefühl!

Der triumph will erst mal begossen werden ... her mit dem Thai-Beer!
Stephan opfert sich, fährt zum bahnhof um die karten zu besorgen ... wir bleiben bangend und betend zurück, opfern Heike noch ein paar Tiger ... als nach einer halben stunde das erlösende SMS kommt: „könnts kommen, hab die tickets :o)“ haha! On the sunny side again! In Thailand ist alles einfacher …

Gleich gegenüber des bahnhofs essen wir noch fein, betrinken uns wohlig und lauschen dabei karaokesingenden mädels, erstehen sogar noch proviant ... noch mal: HAHA!

Im zug selbst kennen wir uns erst mal gar nicht aus. Wo, bitte, sind die gebuchten betten? Da sind nur breite sitze und drüber riesige gepäckablageboxen! Mein hochgefühl wird von argwohn gedämpft ... versucht man schon wieder, uns übers ohr zu haun?!?
Weit gefehlt! Die vermeintlichen gepäckboxen entpuppen sich als die oberen betten, die unteren entstehen durchs zusammenschieben der „breiten sitze“... alles ist gut =)

Ich freu mich übers zugfahren, das ist so eine angenehme art des reisens ... man kann immer wieder mal aufstehn und umherschlendern, die toiletten sind pikobello und der zug fährt sogar pünktlich ab – wahnsinn!

In der koje neben uns macht sich’s ein nettes holländisches pärchen (seit vier monaten unterwegs! grmbl) gemütlich, wir plaudern ein wenig bis zum nächsten bahnhof - wo noch einige gäste zusteigen ... begleitet von heerscharen abschiednehmender verwandter... vor meinem fenster stehen eine menge frauen mit entzückenden buzies auf den armen, alle winken und lachen mir zu ... schön ist das, ein bissi wie nach hause kommen ... thailand heisst uns willkommen ...

Durch das angenehme schaukeln macht sich allmählich müdigkeit breit ... das freundliche personal beginnt, die schlafstätten zu präparieren ... Stefan hat den läppi ausgepackt und kuckt fotos für den nächsten bericht durch, als zwei zugbegleiter ihre arbeit liegen lassen und ihm grimmig über die schulter schauen. „Oh mann“ denk ich, „die werden sicher gleich motzen“, dabei verfolgen sie die bilderflut nur gelangweilt bis sie das bettzeug wieder in die hand nehmen und ohne ein wort wieder verschwinden ... innerlich muss ich über meine absolut europäische reaktion kichern – hab ich denn gar nix dazugelernt?...

Gääähn ... es wird zeit, mein luftiges bettchen zu inspizieren ... gar nicht ungemütlich! ... ein bissi kurz vielleicht (logo, gibt ja nicht so viele zwei-meter-lackeln hier) aber durchaus kuschelig!
Ein bewaffneter securitymensch geht durch und weist uns an, die wertsachen mit ins bett zu nehmen da nachtzüge immer wieder mal überfallen werden und/oder die gepäckstücke die am gang stehen, ein leichtes ziel für taschendiebe sind.
Macht durchaus sinn, deshalb teil ich meine matratze mit meinem groooßen rucksack ... was mich zur embryostellung zwingt und mir bei jeder kurve das gefühl gibt, gleich am boden zu landen ...
die buben mützeln schon während ich noch mit dem gleichgewicht kämpfe ... aber irgendwann siegt dann doch die bleierne müdigkeit ...
... die, stunden später, gegen eine randvolle blase verliert. Also raus aus dem kabäuschen, die schmale leiter runter (gar nicht so leicht, es rumpelt ganz schön!) und rüber ins nächste abteil, wo eine saubere schüssel drauf wartet mich zu erlösen ... allein, die tür geht nicht auf! Ich rüttle und drücke ... und rüttle noch mal, verdammt, das ding geht nicht auf! Ich muss aber, ganz dringend! Also klopf ich ... und siehe da, die tür gleitet beiseite, ein verschlafener junger mann steht mir gegenüber – da seh ich erst, dass der kerl zwischen den zugabteilen schläft! Bewaffnet! Egal, jetzt zählt erst mal ... eh scho wissen =)

wenig später balanciere ich wieder in meinem hochbett herum, als der zug anhält und für mindestens zwanzig minuten nicht weiterfährt. Zwanzig minuten können lang sein, wenn einem gedanken an überfälle quälen – zum glück ist sich sorgen ziemlich ermüdend, deshalb gewinnt der schlaf wieder ...

Tini


 

Guckst du !?!

Sonnenaufgang irgendwo in Thailand

karg, aber doch ein Frühstück...

Hualamphong Station

Polizeihütterl :o)

Zufahrt zum Flughafen - ÖDE !!!

unsere Jausenstation

along the road

Pinkelpause

Gegenverkehr im Fährenhafen

Ko Chang liegt vor uns...

Welcome to Ko Chang

der Blick zurück

Er ist drin !!!!

Das Fischerdorf Ban Salek Phet

endlich ein (buntes) Hinweisschild zur Long Beach

der erste Blick auf den Strand

Haupthaus mit Bar

Das Haupthaus von der Seeseite

nur schön...

Tinis und meine Behausung

gemeinsam benützte Dusch- und Kloräumlichkeiten

sunset

Das Wasser hat Tini Temperatur

blubb

zocken, trinken, rauchen - die Urlaubsdreifaltigkeit

und wieder: das Haupthaus illuminiert

...und drumherum...
Asia fastforward // 15.02.2009

Reif für die Insel

Zum drittenmal in Bangkok, ohne viel von der stadt zu sehen – mit dem auto nach Ko Chang – ankommen im paradies und genießen desselbigen...

So um eins in der nacht erwache ich aus meinem bierkoma, hab dem Gerstensaft doch ein wenig zu sehr zugesprochen. Der zug rüttelt und schüttelt, trotzdem ist es recht bequem in meiner schlafkoje. Der abnehmende mond schaut zum fenster rein, ringsum das dezente schnarchen der anderen fahrgäste. Na ja, dezent nur deshalb, weil der zug ziemlich laut ist.
Ich vermeine die Tini rauszuhören, kann mich aber auch irren.
Immer wieder döse ich ein, suche nach einer position wo ich nicht all zu arg durchgerüttelt werde. Aber, die haxn ausstrecken zu können ist schon ein luxus, ich liege auf einem frischen leintuch, habe ein kissen und eine decke – was will man mehr?
Ich lüpfe den vorhang und linse hinaus. Visavis beim Stephan brennt noch licht, und ich schnorre ihn um einen tschick an. Den rauche ich am klo, was ein wenig unwürdig, aber erlaubt ist.

Überall zwischen den waggons stehen bewaffnete männer, die Railway Police. Wir wurden ja vom personal gewarnt, dass diebe unterwegs sein könnten und wir sollen auf unsere wertsachen aufpassen So schläft mein rucksack samt geld und pässen bei mir.
Langsam vergeht die nacht und als es dämmert ziehe ich die fenstervorhänge ganz zur seite, in der hoffnung, den beginnenden tag festhalten zu können.
Doch, die fenster sind schmutzig und mit einer art perforierten schutzfolie überzogen, so lasse ich es nach ein paar versuchen bleiben.

Als die anderen beiden wach sind, wird uns das frühstück serviert. Ich erinnere mich dunkel, selbiges gestern abend noch bestellt zu haben, war mir aber nicht mehr wirklich sicher. Das übliche 3in1 pulverkaffegschluder, zwei spiegeleier, undefinierbare würstelähnliche dinger und ein bissi gemüse wird kredenzt.
Stephan will im bett essen, aber der zugbegleiter bedeutet ihm aufzustehen, er will selbiges abziehen und einklappen. So quetscht sich Stephan zur Tini auf die schmale sitzbank und wir hauen rein.

Ein blick auf die uhr zeigt uns, dass wir eigentlich schon in Bangkok sein sollten, wir durchfahren aber immer noch endlose pampa. Der schaffner sagt uns, dass wir erst um 9 uhr dort eintreffen werden. So lungern wir herum und leiden wiedermal darunter wie die kostbare zeit durch unsere finger rinnt.

Schließlich läuft der zug im Hualamphong bahnhof ein – mit drei stunden verspätung. Nicht schlecht nach einer pünktlichen abfahrt!
Tini und ich kennen den bahnhof schon, haben wir ihn doch letztes jahr besucht und bestaunt. Wir zwei gehen kaffee trinken, während Stephan sich umschaut, ob es hier eventuell eine autovermietung gibt – negativ.
Also schnappen wir uns ein taxi zum flughafen. Es geht über die Expressways, 20 meter über dem boden. Man könnte einen grossteil der stadt überblicken, wenn nicht die andern fahrzeuge und eine hohe leitschiene, sowie überdimensionale reklametafeln die sicht behindern würden. Ab und zu „lichtet“ sich der verkehr etwas und wir nützen die gelegenheit rauszufoten.
Die fahrt zum flughafen dauert nicht lange, das taxi entlässt uns in der departure-ebene, und Stephan macht sich wieder auf den weg ein mietauto zu besorgen. Wir passen derweil aufs gepäck auf, überlegen uns wo wir eigentlich hinwollen und durchforsten die reiseführer nach der besten route.

Nach einer halben stunde fährt Stephan in unserem AVIS mietwagen vor, ein Toyota Camry mit allen extras: klimaanlage, tempomat, etc...
Wir wuchten das gepäck in den kofferraum und düsen los. Zuerst über die 8-spurige autobahn (die erinnert Stephan ein wenig an Amerika, wenn die schilder nicht wären :o), nach einigen kilometern wird’s 6-spurig, dann 4-spurig und kurz bevor wir zur fähre nach Ko Chang gelangen verliert sie noch zwei fahrstreifen und schlängelt sich 2-spurig durch den wald.
Unterwegs passieren wir Chonburi, Rajong, Chanthabouri und biegen kurz vor Trat zur küste ab. Mittendrin noch ein kleiner zwischenstop um nahrung aufzunehmen, ansonsten fährt Stephan souverän und an/über der grenze des speedlimits über die wirklich gut ausgebauten straßen.
Ok, eine pinkelpause wird noch getätigt. Stephan will unbedingt mit blick aufs meer brunzen. Leider verhindert die vegetation dieses vorhaben, und so muss er sich dem druck beugen und mit einer alternative vorliebnehmen :o)
Insgesamt brauchen wir für die 380km bis zum fährenterminal etwa 4 stunden – passt...

Ahhh, endlich wieder mal am Meer, ist ja schon ein zeitl her.
Die Fähre steht schon bereit, das Auto wird „geparkt“ und wir stürmen das aussichtsdeck. Gleich darauf geht’s los, wir genießen den fahrtwind und den ausblick auf die nicht weit entfernte insel. Kitschig, tropisch grün erhebt sie sich aus der blauen see.
Schon im vorfeld haben wir uns darauf geeinigt, unser glück auf der ostseite von Ko Chang zu versuchen. Die westseite ist fest in touristischer hand und wir wollen auf keinen fall an einem partystrand enden.
So sind wir beinahe die einzigen, die nach dem anlegen links abbiegen und auch auf der kurvigen küstenstraße kommt uns beinahe niemand entgegen. Das ist schon mal gut, jetzt müssen wir nur noch eine nette bleibe suchen.

Wir versuchen unser glück bei einem der ressorts, aber die anlage ist zu steril und wohl auch zu teuer. Außerdem gefällt uns der strand nicht. Also zurück zur straße und weiter gen süden. Voller hoffnung erkunden wir die gegend rund um das fischerdorf Ban Salak Phet, aber auch hier werden wir nicht fündig.
Ich ziehe den reiseführer zu rate, und dort wird ein „ressort“ - namens Tree House Lodge - an der südspitze von Ko Chang beschrieben, welches anscheinend recht nett ist und unseren ansprüchen genügen sollte.
Also beschließen wir es dort zu versuchen und machen uns auf den weg. Anfangs bewegen wir uns noch auf einem gut ausgebauten straßenstück, aber schon bald wird die strecke abenteuerlicher. Enge kurven und stetiges auf und ab lassen Tini im fond erbleichen, zudem endet plötzlich die asphaltierung und wir rumpeln über tiefe schlaglöcher, große steine, treibsandartige stellen und Stephan versucht verzweifelt nicht in den tiefen fahrspuren steckenzubleiben, da wir keinen geländewagen haben und somit große gefahr besteht am boden aufzusitzen. Zweimal muss er das auto über ein betonband lenken, das nur ein bissi breiter wie der Toyota ist und mit seinen scharfen rändern die reifen aufschlitzen könnte. Es ist wirklich keine leichte strecke und wir hoffen inständig, dass sie bald aus sein möge und uns am ende das paradies erwartet – das haben wir uns nun aber wirklich verdient.

Endlich, endlich erreichen wir unser ziel, stellen den wagen ab und sehen uns das ganze mal an. Gleich zu beginn der „anlage“ befinden sich ein teil der gemeinschaftsklos und –duschen, hübsch gemacht und gar nicht grauslig, eine kleine stiege runter und wir stehen auf einer art aussichtsplattform. Vor uns ein typ im yogasitz am meditieren, hinter ihm öffnet sich das blätterwerk und gibt den blick auf die Long Beach frei – ein anblick der uns sehr gefällt.
Noch ein paar treppen weiter nach unten und wir gelangen zum haupthaus. Ein mit palmblättern bedeckter, offener bambusbau, ausgelegt mit bunten teppichen. In der mitte ist die bar, an den seiten stehen kleine tische und es gibt jede menge polster um es sich bequem zu machen. Genau so etwas haben wir uns vorgestellt.
Wir werden beim besitzer vorstellig und erkundigen uns, ob es noch ein platzerl gibt. Und wiedermal haben wir glück, eine stunde zuvor sind gäste ausgezogen, weil sie dringend irgendwohin mussten – warum und wohin ist mir entfallen, ist aber auch egal...
So bekommen wir bungalow A1 und A3 zugesprochen, für wohlfeile 5€ pro Nacht. A3 ist etwas größer, also nehmen Tini und ich diesen in Beschlag.
Es ist nicht ganz einfach mit dem großen rucksack die sprossenleiter hochzukommen, aber wir haben schon ganz anderes gelände bezwungen ;o)
Der bungalow selber ist recht spartanisch, eigentlich besteht er nur aus einem kleinen raum wo eine moskitonetzbewehrte doppelmatraze liegt, ringsum kaum ein halber meter platz. Vorne raus eine kleine veranda mit zwei hängematten, das ist es schon. Aber, wer braucht schon mehr, wenn das meer nur ein paar schritte entfernt ist?

Das ist auch des erste was wir näher erkunden. Wir krallen uns unsere badesachen und es geht schnurstracks an den strand. Um diese zeit herrscht gerade ebbe, und wir müssen ein ganzes stück gehen, bevor uns das meer um die knöchel wellt. Sehr sauber und herrlich warm ist das wasser. Der boden besteht fast nur aus sand, nur hie und da gibt es einige unterwasserfelsen, die aber sehr gut zu sehen sind. Die sonne ist gerade am untergehen und taucht uns in ihr orangerotes licht. Es ist sooo herrlich sich im goldenen wasser treiben zu lassen. Leicht von den wellen geschaukelt, getragen von der hohen salzwasserdichte, die letzten strahlen der sonne im gesicht – fast bereue ich nicht schon vorher einen beachtag eingelegt zu haben.

Ich verlasse das köstliche nass als erster um vor dem essen noch duschen zu gehen. Auch das ist ein erlebnis. Im nett hergerichteten duschraum gibt es einen großen behälter der mit wasser gefüllt ist, und ein plastikschaffl um sich damit zu übergießen. Sehr basic das ganze, aber man kann sich zumindest vom salzwasser befreien.
Die anderen warten schon im „restaurant“ und wir wählen aus dem reichhaltigen angebot drei verschiedene curries aus – allesamt sehr lecker und die portionen sind recht großzügig bemessen.

Dann ist schluß mit lustig, wir beginnen zu zocken. Nastrovje heißt dieses simple, aber lustige spiel (Stephan hat es uns beigebracht), begleitet werden die spielzüge von einer stattlichen anzahl Chang- und Tiger-Beers.

Plötzlich beginnen einige gäste in unserer nähe unruhig zu werden. Sie schauen immer wieder zur decke hoch und als ich genau hinschau, sitzt da eine wirklich fette, hässliche spinne und werkt an ihrem netz.
Sogleich beginnt Tini unsere nähere umgebung zu scannen und entdeckt jede menge dieser vielfüßler knapp drei meter über uns. Sie wird leicht unwuchtig, denn – wie schon erwähnt – sie steht nicht unbedingt auf diese tiere. Aber, sie bleibt tapfer sitzen, behält die viecher aber im augenwinkel.
Nur eine wird von ihr nicht wahrgenommen, und ausgerechnet diese hat sich in den kopf gesetzt ihr netz bis zu uns auszuweiten. Als Tini zufällig den kopf dreht, sieht sie sich plötzlich aug in aug mit einem dieser behaarten monster, springt entsetzt auf und besteht darauf, mit mir den platz zu tauschen.

So werden die positionen gewechselt, der spinnenfaden gekappt, das tier zieht sich wieder zum plafont zurück und wir spielen weiter. Einer der kellner, ein junger kerl mit langen haaren (schaut ein wenig aus wie ein indianer), beibt bei unserem tisch stehen schaut uns zu und sagt „Shithead“. Neugierig fragen wir nach der bedeutung seiner aussage und er erklärt uns, dass er das spiel kennt und er bei ihnen eben so heißt. Er setzt sich zu uns und spielt eine runde mit. Ist schon irgendwie strange: am andern ende der welt zu sitzen und jemanden zu finden, der die regeln eines „unserer“ kartenspiele kennt :o)

Um uns herum wird es langsam ruhiger und schließlich sind wir (wiedermal) fast die einzigen gäste. Der barmann macht einige undeutbare gesten in unsere richtung, verschwindet hinter der hütte und plötzlich gehen die lichter aus.
Ups, richtig, hier wird ja um ein uhr der strom abgestellt. Kein problem, wir bewaffnen uns mit unseren headlights, packen zusammen, stellen unser zeugs in Stephans hütte ab und gehen noch zum meer runter um das restliche bier zu leeren.
Ach ist das schön. Es ist beinahe ganz finster, kein künstliches licht stört, nur der mond und die sterne beleuchten die szenerie. Das warme wasser läuft in schnurgeraden wellen auf uns zu und unter uns durch. Die hosen sind bis übers knie klatschnass, was solls...
Glücksgefühle durchströmen uns – gruppenumärmelung ist angesagt!
Und wieder mal, wie schon so oft die letzte zeit: Das leben ist wirklich eines der schönsten :o)

Stefan


 

putzig, die anlage

bewölkt aber fein warm ... unkaputtbares paradies

hhmmmm

morning coffee

ja, ja, es is ein hundeleben ...

adam und eva haben einst von diesem baum genascht ...

beachcleaning!

gekrabbel

fundstücke

nasia am nun wirklich saubren strand =)

so sachen wachsen da rum ...

nachbarn ...

die buben gehen auf geldjagd ...

PALMEN!

ok, dann halt nicht ...!

malerisch ...

glücksgatzi

aaahhh ...

immer wieder schön!

sooo viel schön

Stephan im brunzerlwarmen wasser

dinner

entzückender substandard

das dankeschön fürs putzen ;o)

während wir den sternenhimmel unter uns an-"ooohhh"-en
Asia fastforward // 17.02.2009

beachcleaning

den letzten tag im paradies verbringen wir mit aufräumen, mit der seele baumeln und einem unglaublichen schauspiel ...

Unschöner motorenlärm weckt mich um acht uhr – hinter unsrem bungalow wird irgendwer mitm taxi abgeholt – obwohl wir erst um zwei uhr früh auf die spinnenverseuchte matratze gefallen sind ... na ja, is nicht so schlimm, strand und meer und frühstück warten auf uns ... ein neuer tag im paradies will früh begonnen werden!

Also erst mal kaffee (viel mehr geld haben wir auch nicht mehr, gestern abend alles versoffen!) ... weil die crew aber aus lieben, bekifften und dementsprechend relaxten menschen besteht, dürfen wir das frühstück aufs zimmer schreiben ... suppi, ordentlich reinhaun! ... die omlettes mit gemüse sind ein wahnsinn!
Nasia gesellt sich zu uns und wir vereinbaren, sie morgen mit nach Bangkok zu nehmen (ihre erfahrungen mit dem einheimischen kamikaze-fahrer klingen wirklich haarsträubend!)

Heute ist „beach cleaning day“ ... mit grossen müllsäcken bewaffnet durchkämmen die gäste strand und wasser nach abfällen, die wohl recht seltsame menschen auf hoher see über bord werfen … die idee begeistert uns natürlich auch, obwohl wir spät dran sind und man uns versichert, dass schon genug müll eingesammelt wurde (10 - 15 volle säcke stehn schon rum), lassen wir uns den spass nicht nehmen und schwärmen zu viert aus ...

Unglaublich, was da alles angeschwemmt wird! ... plastiksackerln, zeitungen, glühbirnen, strohhalme, riesige reissäcke (ne echte challenge, das teil auszubuddeln, aber lustig!) ... ein gutes gefühl, mitzuhelfen diesen schönen flecken erde sauber zu halten ... nebenbei plaudere ich mit Nasia übers leben und die liebe (hihi ... sie glaubte doch tatsächlich, wir führen eine dreiecksbeziehung!), bis wir wirklich nix mehr finden, dass seinen natürlichen lebensraum nicht am strand hat ... da schaut er aber, der herzige kellner, als wir ihm noch einen prallvollen sack dreck hinstellen ;o)

Während die männer die insel nach einem bankomaten abgrasen, zelebriere ich das nichtstun ... lümmel in einer hängematte am strand rum, beobachte eine ameise wie sie immerwieder mein knie umrundet ... dümpel im warmen wasser herum ... gönn mir einen shake an der bar, mach mir ein paar notizen und beobachte die leute rings um mich – heute sind eine menge neuer gäste gekommen, alle tische sind voll belegt ... trotzdem wird’s hier nie richtig laut – die friedliche aura dieses ortes scheint sofort auf die menschen zu wirken.
Aaahhh, ist das fein! Treehouse, ich dank dir, dass du dich uns zur rechten zeit offenbart hast! Schön!!! ... Nasia hockt sich zu mir und wir unterhalten uns bis die buben zurückkommen.

Das tagelange am boden sitzen macht sich langsam bemerkbar, mein kreuz rebelliert ... noch dazu breitet sich ein echt lästiger schmerz vom hals runter bis zu den rippen aus ... fühlt sich an, als hätt ich einen nerv beleidigt ... während des abendessens wird der schmerz immer schlimmer und ich beschliesse vernünftig zu sein und mich zeitig aufs ohr zu haun ...
die harte matratze peinigt den geschundenen görpa, so wache ich gegen halb elf wieder auf ... in der dunkelheit quälen mich schnell vorstellungen von spinnenarmeen, die über und unter mir rumkrabbeln, deshalb flüchte ich in erhelltes, belebtes terrain ...
das resti ist verlassen, alle scharen sich um ein reggea-beschalltes lagerfeuer am strand. Schaut gemütlich aus, aber mir geht’s nicht gut und nach soo viel gesellschaft ist mir grad gar nicht ... stattdessen wate ich durchs wasser und glotz den sternenhimmel an ... wunderschön! ... wenn nicht jeder atemzug schon weh tät, könnt ich’s noch viel mehr geniessen ... der ausblick ist wirklich unpackbar schön, eine wucht!

Die bewegung hat gut getan, körper und geist entspannen sich ein bisserl ... ich spazier zurück zu unsrem hütterl und machs mir in der hängematte bequem, hör musik ... bis mir wenig später Stefan gesellschaft leistet ... plaudern grad ganz fein, als ein sehr aufgeregter Stephan-kopf über das ende der leiter lugt und uns auffordert, mit ihm ins wasser zu kommen ... er sei zu angsoffen, ums für wahr zu halten was sich da vorn abspielt ... irgendwas leuchtet da nämlich im wasser!

Ich hab eigentlich nicht viel lust dazu, begleite die beiden dann aber doch ... steh mit aufgekrempelten hosenbeinen am ufer und lausche den aaahhh’s und oooohh’s der buben, die mit gesenkten köpfen im wasser rumstaksen. Als ihre begeisterungsrufe immer heftiger werden, siegt meine neugierde ... schnell hol ich meine badehose, das will ich jetzt auch sehen!
Und wirklich, als ich ins tiefere wasser komme, bemerk ich’s auch gleich – jede bewegung erzeugt ein leuchten und funkeln, als würden sterne unter wasser glitzern!
Magisch, wunderschön, faszinierend! Wir kriegen gar nicht genug davon, spielen uns bestimmt eine stunde ... jede kleinste bewegung erzeugt eine lichterwelle rund um den körperteil der bewegt wird – selbst wenn’s nur der kleine finger ist ... unbeschreiblich! Sternenhimmel über und unter uns, quasi! Mein organismus wird überschwemmt mit glückshormonen, nix tut mehr weh, wir staunen und kichern, tanzen herum.

Langsam wird’s zwar kalt im wasser, aber wir wollen dieses schauspiel unbedingt auch noch bei völliger dunkelheit sehen (in der bar brennt noch licht) ... mich fröstelts ordentlich, aber als der strom abgeschalten wird, flashts uns noch mal ... das wasser glüht nun richtiggehend! Beim schwimmen bildet sich ein kaftan aus glimmer und licht um einen rum ... ganze sternengalaxien! Wir fühln uns wie gestalten aus märchen und mythen, sind total high!
Wunder- wunderschön dass mit den beiden zu teilen!
Danach geht’s auch meinem kreuz viel besser, mein tag ist gerettet ... aber so was von!

Schade, dass wir morgen abreisen ... es war unglaublich lässig am Long Beach!
Andrerseits, ich freu mich auf eine warme dusche und gewaschenes haar ... und natürlich auf die brodelnde wildheit von bangkok ...

Tini

 

good morning Ko Chang !!!


Krühstücf wie der Fönig so sagt

Werbung ??

along the road

Hafenimpression

betreten auf eigene Gefahr

Tini und Nasia

ein Stück vom Paradies

letzte Chance zum Umsteigen :o)

Poleposition

diesmal wirklich: Werbung

unterwegs

Straßenverkäuferin mit Opfergaben

Monksporting

let's have a break

verfahren am Flughafen

Blick auf den Baiyoke Tower...

Chakraphong Road - die Kaosan Road ist grad ums Eck

Nachts in der Kaosan Road

man wehrt sich gegen Straßenverkäuferinnen

KR - noch mal...

und schon wieder

:o)

immer noch die selbe Straße

immer noch...

Das Ende ist erreicht

hinterm Hotel, die wirklich billigen Futterstände
Asia fastforward // 18.02.2009

Leaving Ko Chang

Nach 2 ½ tagen beach und sonne – unter recht spartanischen verhältnissen – geht’s erholt und entspannt gen Bangkok, unserer letzten station...

Eigentlich ist geplant, früh aufzustehen und uns den sonnenaufgang zu geben. Falls er ausfällt haben wir dann immer noch die option einen letztes mal schwimmen zu gehen.
Da es aber gestern/heute recht spät/früh geworden ist pfeifen wir drauf und bleiben noch ein stundal länger liegen.
Aber, 7.00 uhr frühstücken ist nach wie vor gültig, schließlich wollen wir nicht all zu spät in Bangkok ankommen. Und wirklich, alle finden sich ein und wir genießen zum letzten mal - bei kaffee, spiegeleiern obst und omletts - den tollen blick über die bucht.
Der abschied fällt schon ein wenig schwer, auf der anderen seite sehne ich mich nach einem ungezieferfreien bett, einer richtigen dusche und einem eigenen klo im europäischen stil :o)
Dann wird das gepäck, begleitet von einem extremen schwitzanfall, die spossenleiter hinunter und die stiegen hinauf zum auto geschleppt (das ganze zwei mal, weil der Tini das kreuz schmerz) und es geht über die holperdipolterstraße richtung fähre.
Wie immer ist das kurze stück, welches sich ewig zieht eine heausforderung an fahrer und passagiere, aber Stephan steuert inzwischen professionell über die felsen, schlaglöcher und andere unbillen. Schließlich empfängt uns die asphaltierte straße, und die mädels im fond atmen hörbar erleichtert durch...
Die erste hürde ist genommen, noch ein paar serpentinen und sie können entgültig entspannen.
Wir düsen die uferstraße entlang, schnupfen pickups, mofas und andere bremser. Mit neuem inselrekord treffen wir am pier ein und stellen uns in die warteschlange. Die fähre lässt nicht lange auf sich warten und schon bald tummeln wir uns am oberdeck, das leider nicht offen ist und wir uns somit ein wenig eingesperrt vorkommen.
Das muss doch auch anders gehen und auf der suche nach einer altenative finden wir uns alle am bug des schiffes ein. Dort haben wir freie sicht aufs festland, keine absperrung, aufpasser oder warnschilder hindern uns daran ganz vorne platz zu nehmen, und so sitzen wir beinahe im wasser und genießen den fahrtwind – in unseren breiten total undenkbar (nicht der Fahrtwind, das „vornesitzen“ :o)

Ich komme mit einem engländer ins gespräch, der schon vier jahre auf Ko Chang wohnt, ein restaurant und eine speedboot vermittlung betreibt. Sogleich fällt mir unser horrortrip in Laos wieder ein und ich erzähle ihm die geschichte...
Kurz darauf legt die fähre am festland an und wir machen uns auf den weg nach Chataburi, die erste größere ansiedlung auf der strecke. Auf den billigen plätzen wird gleich gemützelt, auch ich werde schläfrig, will Stephan aber nicht im stich lassen. So kämpfe ich gegen die müdigkeit an und gebe ab und zu mehr oder weniger gscheite kommentare von mir um Stephan wissen zu lassen, dass er nicht alleine ist. Obwohl er sagt, es sei ihm egal, er sei schon des öfteren mit einem ganzen haufen bewußtloser unterwegs gewesen :o)v Kein problem also, trotzdem habe ich das gefühl ich bin es ihm schuldig...
Die erste kaffee- und pinkelpause verbringen wir in einem total netten cafe mit richtig gutem bohnengebräu und sauberen sanitäranlagen. Auf der terasse sitzend, umgeben vom grün der bananenstauden, so lässt es sich optimal pausieren.
Zwei stunden später der nächste stop. Stephan erspäht ein restaurant, bremst sich ein, setzt zurück. In Asien kein problem, auch nicht auf einer vierspurigen landstraße. Wir ergattern einen schattigen, überdachten parkplatz, so ein luxus.
Wiedermal zeigt sich Stephans unheimlich gutes gespühr für locations. Wir finden ein tolles platzerl vor, schön schattig an einem kleinen see gelegen – und auch das futter ist ausgezeichnet :o)
Den rest der strecke legen wir im eiltempo zurück. Auf dem Motorway 7 fährt Stephan stets ganz rechts mit etwa 140 sachen. Ein recht seltsames gefühl stellt sich ein, die autobahn ist nämlich recht „buckelig“. Etwa jeden kilometer gibt es erhöhungen, fast wie überdimensionierte temposchwellen. Es ist ein wenig wie auf einer hochschaubahn.

Die autorückgabe erweist sich als recht mühsam. Zuerst fahren wir auf der falschen spur zu und dürfen eine ehrenrunde drehen. Dann nehmen wir die richtige, fahren aber zu weit vor. Während stephan einen halteplatz zwischen den unzähligen taxis und pfeifenden, gestikulierenden flughafenzubringer- verkehrsordnungshütern sucht, renne ich zum AVIS-schalter um die rückgabe des wagens zu vermelden. Einer der mitarbeiter kommt mit raus, sagt: too far, setzt sich hinters steuer und wir drehen eine weitere runde. Dann fällt ihm auf, dass wir nicht vollgetankt haben, zückt eine liste laut derer wir nun 2000 baht zahlen müssen. Mit der kohle könnte man den wagen zwei mal volltanken. Wieder was gelernt: immer den tank füllen !!
Leicht genervt ob der hektik und der abzocke suchen wir ein taxi in die stadt. Da wir vier sind und alle einen großen rucksack mithaben, müssen wir ein größeres – und teureres – nehmen. Jetzt reichts langsam aber wirklich !!

Das taxi entlässt uns an der Kaosan Road inmitten bunten trubels. Nasja leitet uns zu einer israelischen bar, wo wir es uns auf weichen liegen gemütlich machen. Nach einem drink mache ich mich mit Stephan auf den weg ins Rojal Hotel um ein zimmer zu checken. Es ist ein wenig teurer wie erwartet, aber ich habe echt keine lust mehr herumzuhatschen und was anderes zu suchen. Außerdem ist eine meiner sandalen kaputt und für weite strecken nicht mehr wirklich geeignet. Zudem fühlt sich die Tini nicht wohl. So berappen wir die 2300.- pro nacht und gehen zurück das mädel und das gepäck zu holen.

Endlich im zimmer kriegt Martina einen totalen zusammenbruch. Fiebrig und mit gliederschmerzen legt sie sich nieder, eine erste messung ergibt 39.2° körpertemperatur. Sie fürchtet schon sich irgendwo mit malaria angesteckt zu haben, die symptome würden passen.
Wir lassen sie ungern alleine, müssen uns aber auf die suche nach einer apotheke machen die eventuell einen malariatest feilbietet. Es stellt sich heraus, die gibt’s nur in Europa und der einheitliche rat ist, ein krankenhaus aufzusuchen.
Da wir nichts für sie tun können, beschließen wir ein wenig die Kaosan Road entlangzugehen – das mekka der freaks, backpackers, shopper und menschen, die gern im cafe sitzen und das alles beobachten. Wir gehörn eindeutig zur letzten fraktion :o)
Alles ist vorhanden: glumpverkäuferinnen, fahrende straßenküchen, hippies, alternative, aufgmascherlte, tätowierte – die liste könnte endlos fortgesetzt werden. Der lärmpegel ist recht hoch und man pendelt zwischen fluchtgedanken und amusement...
Zwischendurch eine SMS von Tini, das fieber ist zurückgegangen – gott sei dank...
Erst jetzt können wir den bunten trubel ein wenig genießen. Noch ein kurzer abstecher ins internetcafe um den daheimgebliebenen ein lebenszeichen zu senden, dann geht’s über eine seitenstraße zurück zum hotel. Schnell noch in den 7-Eleven um bier, chips und shoggi (für die arme, tapfere Tini) zu besorgen.
Und wie immer: Bilder runterladen, ein wenig tippseln, James Bond gucken (ok, das ist abseits der norm) und: schlafen...

Stefan


 

schön bunt, schön räudig

und gleich nochmal ... schön räudig ...

wir lieben straßenküchen!

wie's da wohl innen aussieht?

lecker chemiebome

schau nicht so bös - du darfst bleiben ...

Bangkok von der drehscheibe aus gesehn

Baiyoke Tower von unten

ich steh auf flaggen ...

smoking area im fischresti =]

ausm Skytrain

ebendort ...

start der bootstour

Longtailbootfahrn is supa!

...

is das schon der floating market? JA!

räudiges - diesmal vom wasser aus ...

taufe ...?

ein toller mischmasch bietet sich uns da!

eine Baracke jagd quasi die andre

wir lieben Märkte!

souvenirs, souvenirs ...

larger than life =]

das werden wir soo vermissen!

hhhmmm

Bangkok macht's uns echt nicht leicht abzureisen ...

wir wolln da bleiben!!!

neuer plan: wir verscherbeln die tickets =)

letzter blick auf den Grand Palace ...

ein Tigerbeer muss noch sein!

D'oh !
Asia fastforward // 20.02.2009

Letzter Tag!

ein wirklich harter Abschied, denn Bangkok zeigt sich nochmal von seinen schönsten Seiten ... eine absolut geniale Reise geht widerwillig zu ende

tja, jetzt ist er da, der tag der abreise ... unglaublich! Fast unmöglich nicht dauernd dran zu denken ... natürlich wollen wir den tag nicht trauernd verbringen, sind eigentlich auch weit davon entfernt – die stimmung ist pipifein ... den letzten tag sollte man ja auch besonders geniessen! ... ich hab den gedanken nur dauernd im kopf: „präg dir das alles gut ein, wird wieder ein weilchen dauern ... nur mehr ein paar stunden ... du musst lange von diesen eindrücken zehren“

Nach dem opulenten frühstücksbuffet packen wir schnell unser zeug, wir wollen den abschied und vor allem das auschecken schnell hinter uns bringen um noch möglichst viel anstellen, aufsaugen und anschauen zu können. Um auszuchecken brauchen wir natürlich auch die keycard ... mist, die liegt noch im zimmer! Also düs ich schnell rauf um sie zu suchen ... aber, die karte ist weg! Shit! Ich setz die empfangsdame im stockwerk drauf an, die auch gleich am gang rumschreit bis alle room-mates zusammenlaufen und für mich suchen ... ich werde um geduld gebeten, informiert dass die karte unauffindbar ist, wieder um geduld gebeten ... schweissperlen formieren sich auf meiner stirn (die buben warten! die stadt wartet!) ... bis endlich ein grinsendes mädel mit dem teil auftaucht und sich hundertmal entschuldigt ...

ok, also los! Spazieren zum fluss, um ein klong-taxi zum Baiyoke Tower zu nehmen, finden aber peinlicherweise die anlegestelle nicht … pfeifen drauf und schnappen uns ein konventionelles taxi (mein rücken bringt mich fast um, trotz painkiller-überdosis, deshalb bin ich echt dankbar für die entschlussfreudigkeit der männer!)

Stefan und ich waren ja schon letztes jahr auf dem turm, diesmal erwischen wir es aber besser ... denn die aussichtsplattform ist geöffnet. Witzig, man steht auf einer riesigen drehscheibe, die die spitze des towers umkreist ... so kann man sich ganz gemütlich Bangkok von oben besehen, ohne auch nur einen schritt zu tun =)
den gratisdrink im cafe (auch mit herrlicher aussicht!) lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen ... ein wohliger seufzer entkommt mir, als mein schmerzender rücken kontakt zum weichen ledersessel aufnimmt ... ganz klar, hier bleiben wir ein weilchen! Der cappuchino ist lecker, alle schreiben irgendwas und ich bin froh über das päuschen ...

die zeit rennt uns davon und wir kommen ihr kaum nach! ... schmerzlich bewusst ist uns, alles was wir erleben, sehen, schmecken, riechen und fühlen, tun wir zum letzten mal für lange zeit. Das herumspazieren kriegt so einen fast meditativen charakter!
Ein letztes mal richtig gutes seafood sollts schon auch noch mal geben, deshalb kehren wir auf dem weg zum skytrain noch in ein restaurant ein, das selbiges verspricht (und in das stefan und ich schon letztes jahr wollten)
Sehr, sehr lecker ... Stephan bestellt muscheln, Stefan tintenfisch in currysauce und ich entscheide mich für prawn-cakes mit süsser sauce ... ein erlebnis! Die gehobenen preise dieses etablissements sichern uns einen kellner für uns allein, der nach jedem schluck bier nachschenkt und ständig um uns rumschwirrt, was uns ehrlich gesagt eher lästig ist ... aber sellerie, wir schweben sowieso in anderen sphären!

Wieder: die zeit! ... wir sputen uns ... mit dem skytrain düsen wir bis Saphan Taksin um dort ein longtailboot zu chartern ... dass uns anderthalb stunden die kanäle entlangschippert ... vorbei an blühenden gärten, räudigen hinterhöfen, goldig funkelnden tempeln und spielenden kindern ... toll! Ursprünglich war auch die rede von einem floating market, der sich enttäuschenderweise als ein (!!!) boot, ausschliesslich mit kitsch an bord, herausstellt ... na ja, wir sind ja nicht so und kaufen der netten, hartnäckigen dame zwei holzfrösche ab (zähe verhandlungen, aber schlussendlich haben wir die teile zum halben preis gekriegt ;o)

An einem netten local-markt in der nähe des grand palace steigen wir aus und mischen uns unters dichtgedrängte volk, durchforsten die flohmarkttische nach letzten mitbringseln und landen im „Supatra River House“, einem lässigen lokal direkt am fluss ... ruhe, platz, bier und shakes ... Thailand zeigt sich noch einmal von seiner allerbesten seite. Stephan bestellt, quasi zum abschied, frittierten fisch mit chilli der herrlich neben mir duftet, während die sonne schon einen rötlichen stich kriegt ... auweija, bald wird’s ernst! ... ich verdräng den gedanken gleich wieder ... nein, an den heimflug möchte ich jetzt noch nicht denken! ... ein feines briserl weht, die untergehende sonne gibt eine würdige matinee ... es wird nicht viel geredet an unsrem tisch, jeder geniesst für sich allein ... ab und zu wird die angenehme stille durch ein schlürfen oder grunzen unterbrochen ... perfekte letzte eindrücke ... aber eben die LETZTEN!

In der nähe des hotels wollen wir noch ein letztes bierchen trinken ... als wir im dunstkreis der khaosan road flanieren, fällt uns ein spitzen-lokal ein, in dem wir letztes jahr schon waren ... im hinterhof eines kleinen, entzückenden kolonialhauses, unter einem grossen baum ... ein wirklich netter ort! ... schade, dass uns das nicht schon gestern eingefallen ist! ... als Stephan bemerkt, dass man hier sogar wlan anbietet ... * knurr * ;o)
Bis aufs letzte quetschen wir aus allem noch reise-feeling raus ... ah, das wetter! ... ah, das bier ... die pflanzen, die menschen, der essensduft, die bunten lampions ... alles, alles ist es wert hier zu bleiben ...
warum auch heimfliegen? ... ich könnte mich immer noch entschließen malaria zu kriegen, wir könnten einen seven-eleven überfallen, scheinehen eingehen, das wiener hab und gut verscherbeln und hier ein hostel eröffnen ... wir witzeln über unzählige szenarien ... der gedanke bald in österreich aus dem flieger zu steigen ist einfach zu abstrus!

Ich lasse die letzten wochen noch mal kurz revue passieren – nicht zu fassen, was wir in so kurzer zeit alles erlebt haben! ... ein wunderschöner, aufregender, spannender, abwechslungsreicher und abenteuerlicher trip voller harmonie, verbundenheit und liebe zwischen den reisegefährten war das! Wir sind gewachsen, haben wunderbare menschen getroffen und neue freunde gewonnen, viel gelacht, krankheiten & widrigkeiten überwunden, sind durch sterne geschwommen und finstre höhlen gekrochen, haben zig atemberaubende sonnenauf- und untergänge beobachtet, dem beinahe-tod ins gesicht gegrinst, mönche gejagt, phobien abgelegt, riff gespielt, unsren eltern und freunden manchmal den atem geraubt, viele katzen gestreichelt, tausende fotos geschossen und uns noch mehr in asien verliebt ...
* seufz *

tja, es muss sein ... wir brechen auf, holen unser hab und gut ab, lassen uns zum flughafen chauffieren ... business as usual ...
bis auf eine bange halbe stunde in der wir nicht wissen ob Stephan einen platz im überbuchten flieger kriegt ... wie ironisch, vor kurzem haben wir noch drüber gescherzt, jetzt muss/darf vielleicht wirklich einer länger bleiben =) aber nix da, mitgehangen, mitgefangen ... „Rebernik“ ist für Thais zwar ein unaussprechlicher name, ich versteh die durchsage trotzdem und Stephan kriegt ein ticket * griiiins *

ein paar stunden später erwarten uns meine eltern und Petra mit einem riesigen grinsen im gesicht in Schwechat ... wir rauchen einen abschiedstschick, dick vermummt im schneegestöber ...
was soll ich sagen? ... ausser ein danke an meine lebensmenschen, für diese wahnsinnsreise!

Tini