Amazon.de Widgets

Dam Khe, unser erster Halt

Touristenboote in Dam Khe ...

unterwegs nach Bich Dong ...

immer noch on the road ...

ein Pagödchen am Wegesrand

Entree zur Bich Dong Tempelanlage

Wachhund, oder so was in der Art ...

ur die schönen Details, man muß nur hinschauen

eingebettet in eine großartige Felsenschlucht ...

es dschungelt ...

Draufsicht auf den oberen, winzigen Tempel ...

selber Tempel, andere Ansicht

nach einen beschwerlichen Aufstieg ...

Bich Dong Pagode - inmitten von Bäumen

... und nochmal ...

in der Fledermaushöhle

wahrscheinlich ein Schwimmrad :o)

wenn wir erklimmen ...

Kleinode wohin man schaut ...

so wie man es sich vorstellt, oder ?

eine kleine Grabanlage ...

wunderschön und katholisch !!!

Routini schlägt sich tapfer ...

...

posing

Staubschutz ...

...

einer der restaurierten Tempel von Hoa Lu

die Schule ist aus ...

Tempelanlage, im vorbeiradln geschnupft ...

Die Kinder des Hotelbesitzers - ur lieb warn die ...

der Bahnhof von Ninh Binh im Nebel ...
Good Morning Vietnam // 29.12.2009

Padelaustrians

40 km auf steinharten sätteln fordern diversen körperteilen das letzte ab – aber, es hat sich gelohnt, außer zu fuß zu gehen ist dies die beste art die gegend zu erkunden. Man kann jederzeit stehenbleiben und die zurücklegbaren distanzen sind größer …

Da es Tini‘s knie wieder supergut geht, wagen wir es, einen ausflug mit dem fahrrad zu unternehmen. Wir ergattern recht gute bikes (für die freaks unter euch: marke Hunter, wenn die wer kennt) – kein vergleich mit den klapperkisten die wir in Kambodscha hatten.

Todesmutig stürzen wir uns ins verkehrsgetümmel. Immer gaaanz rechts halten lautet die devise. Nie zur mitte hin schwenken. Zum glück herrscht hier rechtsverkehr, da fällt wenigstens das umdenken weg.

Kleiner exkurs: mittlerweile hab ich die systematik der huperei ein wenig durchschaut. Prinzipiell wird jedesmal gehupt, wenn man an jemandem vorbeifährt. Ob bus, moped, auto oder eben fahrrad. Das heißt dann so viel wie: Achtung, hier komme ich, fahr einfach geradeaus weiter, dann passiert nix. Und genauso muss man sich verhalten. Egal wie oft oder wie laut es hinter einem tönt und dröhnt, einfach stur die spur halten, dann ist man in relativer sicherheit.
Überholmanöver sollte man möglichst früh einleiten, so können sich alle beteiligten darauf einstellen.

Derart mental gewappnet fahren wir gemächlich die straße entlang, schließlich sind wir keine geübten radler und somit leichte potentielle opfer. Zum glück ist die morgentliche rushhour vorüber und wir werden akustisch kaum behelligt. Trotzdem, wenn so ein 20-tonner dicht hinter dir auf die hupe drischt, macht das herzal schon einen hupfer :o)

Recht souverän finden wir die abzweigung richtung Dam Khe wo die ausflugschiffe gen Tam Coc ablegen. Diese werden wir aber nicht benutzen, aber zum abfoten sind sie supi …
Dies also der erste kurze zwischenstop nach etwa 10 km. Unsere allerwertesten schmerzen bereits, doch tapfer schwingen wir uns wieder auf die drahtesel.

Unser ziel: die Bich Dong Pagode mit angeschlossener grotte die drei schwarze buddhas beherrbergt.
Ahhh, was für eine wohltat dort endlich für eine weile die foltermaschinen abstellen zu können. Wir versperren die räder und ein freundlicher mann in einer wichtig aussehenden hackleruniform passt für 5000 dong drauf auf …

Über einen schmalen damm und ein schönes eingangsportal erreichen wir die anlage. Die gebäude sind von üppigem grün und steilen felswänden umschlossen – ein toller anblick. Nachdem wir uns sattgeknippst haben, steigen wir die steile treppe zur grotte empor. Mittlerweile sind wir nicht mehr alleine, ein reisebus voller japanischer touristen verfolgt uns.
Die grotte ist nicht wirklich spektakulär, was auch daran liegen kann, dass sie extrem schlecht beleuchtet ist – grottendunkel da drin quasi :o)

Am schrein der drei buddhas vorbei geht’s noch ein wenig nach oben bis der weg an einem kleinen tempel endet. Hier haben uns die nikonterroristen entgültig eingeholt, stehn übel im weg, so dass wir es vorziehen ein wenig abseits auszuruhen und den ausblick zu genießen.
Zwischen den grünen berghängen sieht man auf die kleine ansiedlung wo unsere radeln pausieren, dahinter erstrecken sich reisfelder. Immer wieder erheben sich diese urtümlich geformten felsen in die höhe – toll …

Endlich sind wir alleine, toben uns aus und turnen über stock und stein, wer weiß, vielleicht gibt’s ja doch irgendwo einen versteckten weg. Aber leider fehlanzeige. Also wieder die treppen runter, die hauptgebäude umrunden. Laut reiseführer sollte sich hier ein kleiner pfad befinden der in ein nachbartal führt wo eine kleine, aber feine höhle zu bestaunen sein soll.

Wir werden fündig, kraxeln über ein bergkämmchen und vor uns öffnet sich ein wunderschönes kleines, mit see und reisfelder geschmücktes tal. Am fuß des weges kauert eine kleine, halb zerfallene hütte, ein marodes boot schaukelt auf dem wasser – wie im bilderbuch. Zeit was zu futtern, denken wir uns und halten nach einem geeigneten platzerl ausschau.
Da öffnet sich des häuschens tür und ein junger, arg hustender mann mit einer riesen taschenlame tritt heraus und deutet uns ihm zu folgen.

Über einen schmalen damm geht’s richtung einer steilen, kargen felswand an deren fuß ein gitter angebracht ist. Unser neuer, selbsternannter guide sperrt es auf und wir zwängen uns durch einen schmalen durchlass in die gesuchte höhle.

Ur heiß, stickig und stockfinster ist es hier drinnen. Zum glück hab ich vorher schon das headlight rausgekramt, das hilft ein wenig.
Ich fahre den blitz aus und versuche ein bild zu schießen, doch die linse ist so beschlagen, das der autofokus sich nicht mehr auskennt.
Während unser begleiter ohne punkt und komma auf vietnamesisch auf uns einredet, versuche ich das objektiv mit meinem feuchten shirt abzuwischen und das bisschen licht der lampe zu nutzen.

Alle highlights wie metalladern und felsformationen werden angepriesen und ständig schwenkt die taschenlampe hin und her. Das macht es nicht wirklich einfacher für mich. Zudem schwirren unmengen an fledermäusen durch die gegend, was uns immer wieder den kopf einziehen lässt.

Schließlich werden wir schweißgebadet wieder aus der höhle geführt, der junge mann bekommt ein trinkgeld für seine bemühungen und endlich können wir uns niederlassen und etwas verschnaufen, kekse essen und die ruhe genießen.

Übermütig wie wir sind, peilen wir gleich den nächsten ort an, wir wollen nach Hoa Lu, einer alten zerstörten kaiserstadt, die teilweise wieder instandgesetzt wurde. Weitere 12 km harren unser … Es geht durch kleine dörfer, an reisfeldern entlang. Immer wieder diese kleinen katholischen friedhöfe, wo jeder grabstein wie ein kleiner tempel daherkommt. Die kinder winken uns zu und alle grüßen feundlich. Hello, Hello!!

Aber, werte leserschaft, es ist nicht immer wie im reiseführer dargestellt. Die häuser sind teilweise in einem erbärmlichen zustand, der straßenrand vollgemüllt und die reisfelder nicht saftig hellgrün und unendlich, sondern grad frisch umgepflügt oder neu geflutet und eng begrenzt. Die menschen hier arbeiten wirklich hart für ihr täglich brot, trotzdem sind sie freundlich und liebenswert und machen einen recht zufriedenen eindruck.

Um nicht unnötig meilen zu machen, fragen wir ab und zu nach dem weg, trotzdem zieht sich die strecke und ich beginne zu zweifeln. Doch wir erreichen Hoa Lu, erlösen die malträtierten hintern von den sätteln.

Uns erwartet eine kleine enttäuschung. Das ganze areal ist eine riesige baustelle, erst zwei gebäude wurden wieder errichtet. Trotzdem werden touristen buswese angekarrt.
Wir verzichten auf eine besichtigung und investieren die kohle lieber in hühnernudelsuppe, bier und kaffee …

Die letzte etappe unserer ausfahrt fordert uns die letzten reserven ab. Ich kann kaum mehr sitzen, alles tut weh. Die oberschenkel machen sich auch schon bemerkbar … wir sollten wirklich mehr sport betreiben :o)
Inmitten des brodelnden abendverkehrs geht’s die 3 – 6 spurige (genau kann man es nicht sagen) hauptsraße entlang bis wir endlich, endlich das hotel erreichen. Tini braucht fast zwei minuten um vom rad runterzukommen, so verkrampft ist sie :o)

Die letzten stunden in Ninh Binh vergehen recht schnell. Vor dem hotel hat sich wieder die deutsch- australische truppe versammlt. Etliche bier und eine riesen flasche vodka werden vernichtet, es ist ur lustig und sehr laut.
Vor allem die australier genießen das billige bier und die günstigen tschick in vollen zügen. Apropos zug: um 10 holt uns ein taxi ab und bringt uns zum bahnhof. Leider haben wir keine schlafabteile ergattern können, sind aber froh, wenigstens gepolsterte sitze zu haben. Man fühlt sich ein bissi wie in einer sehr billig-airline, wenn nicht das rütteln, schütteln und stampfen der waggons wäre.

Tini döselt ab und zu weg, ich hingegen finde keinen schlaf. Zu laut, zu viel trubel. Exzessive handygespräche, allenthalben geschnarche und gegrunze, der unterleib schmerzt noch vom sattel – sind aber eh nur 11 stunden im Wiedervereinigungszug bis Hue ….

Stefan