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Komm flieg mit // The trip begins here
Morocco // 25.03.2015

Fes

Regen! Ein Spießroutenlauf durch die Einkaufsmeile! Eine unfreiwillige Stadtführung mit happy end! Engelsichtung!

Die kaltwetterfront ist uns immer noch dicht auf den fersen … zum glück gibt es hier in jedem raum einen kleinen ofen – es ist wirklich schattig in den alten, dicken gemäuern!

Wunderschön und authentisch ist dieses Riad aber und liebevoll renoviert.

Statt auf der dachterrasse frühstücken wir wegen des stetigen regens also in der gemeinschaftsküche, auch ok …
... nicht ok: es hört nicht und nicht auf zu regnen – und er frotzelt uns auch noch!
Kaum hörts auf zu prasseln, wagen wir uns raus … und sofort pritschlts wieder =(
Wir also wieder rein … und schon hörts wieder auf … zwei minuten lang …

Aber, kein schaden ohne segen – oder so … wir haben nämlich mehr als nette gesellschaft beim regenbelauschen …
Issam (Germanistikstudent, deshalb wird er auch „Hermann“ genannt ;o)) und seine freundin Sandra (eine Schweizerin) …
die zeit bis mittag vergeht wie im flug mit den beiden …
Da fällt uns irgendwann auf das es still ist – und wir doch noch die stadt erkunden können =)

Es ist unmöglich nicht an den unzähligen verkaufsläden für touristen vorbeizukommen, die hauptstraße ist voll davon … jeder ladenbesitzer möchte nur das du dir seine waren ansiehst – und vielleicht einen tee bei ihm trinkst … wirklich, sonst nix! ;o)

Andere reisende haben uns erzählt dass die medina von Fes mit seinen verwinkelten, schmalen gässchen ein wahres labyrinth ist – und die einheimischen jugendlichen daraus kapital schlagen … lehnt man es ab von ihnen herumgeführt zu werden, warten sie scheinbar darauf das man sich verläuft und ziehen dir dann umso mehr Dirhams aus der tasche … hhhmmm … naja …

Es dauert auch nicht lange bis sich ein junger mann an unsere fersen heftet, wir seine dienste freundlich ablehnen und er wenige minuten später wieder auftaucht – und einfach mal über die stadt zu erzählen beginnt … und schon sind wir mittendrin, in seiner führung =)

Ich lasse mir weiterhin viel zeit beim fotografieren, aber er ist mehr als geduldig … und erzählt und erzählt und erzählt … und Stefan hört (ehrlich interessiert) zu … als uns Jessin, so sein name, verspricht uns auch zur berühmten gerberei zu führen, gebe schließlich auch ich auf und lasse mich berieseln von seinen geschichten … ist ja auch gut investiertes geld denk ich mir, denn er zeigt uns wirklich malerische ecken, wir werden von sonst niemandem mehr behelligt und hätten uns hier trotz Stefans immens gutem orientierungssinn ganz bestimmt verlaufen!

Ich finds nur grundsätzlich nicht so sympathisch WIE das hier abläuft – das ausspioniert und verfolgt werden, das einfach mal drauf los plappern, die „i love to practice my englisch“-masche … aber, sellerie, nachdem wir wie im rausch die gerber-becken auf unsere speicherkarten gebannt haben, mache ich meinen frieden damit ;o)

Irgendwie schaffen wirs auch ohne was zu kaufen aus der anschließenden tour durch die mehrstöckigen verkaufsräume der ledermanufaktur.

Mittlerweile sind wir vier stunden unterwegs und hungrig – schwupps, schon stehn wir vor einem resti … wirklich eine wohlgeplante route! Jessin verschwindet genauso lang wie es dauert uns zu füttern, um selbst etwas zu essen (wir wären aber natürlich sowieso nicht ohne ihn gegangen – abgesehn davon das wir nicht so unfair sein wollen, hätten wir auch ehrlich nicht nach haus gefunden) …

Kurz bevor wir zur hauptstraße zurückkommen, kippt die bisher freundliche stimmung etwas ins seltsame – es geht ums bezahlen … wir bieten 100 Dirham an …
„more!“ sagt er sofort … und ob uns denn die tour nicht gefallen hätte?!
Schlußendlich kommen wir für 15 € doch noch in frieden davon, ein schaler beigeschmack bleibt allerdings … es geht dabei gar nicht ums geld, wieder eher um das WIE das ganze abgelaufen ist …

Ein schöner tag war’s trotzdem!

Den (laaaangen) abend verbringen wir im riad mit Sandra und Issam, den beiden engerln die extra für uns in den supermarkt gepilgert sind um bier für uns alle zu kaufen, erzählen und lachen viel … kurzum, wir gewinnen neue freunde ;o)

Tini


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