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Komm flieg mit // The trip begins here
KUBA // 16.01.2012

La La La La - La Boca

Ein beschauliches tägchen, dass einen dramtischen höhepunkt erhält!

Karin ist als erste wach und will sich auf der terrasse von der morgensonne wärmen lassen - wird aber nix, das haus ist eine festung. Alles ist mit schweren gittern verschlossen, ohne schlüssel oder bolzenschneider kommt niemand rein oder raus ... also muss sie warten, bis der keymaster auftaucht ...

Dann aber, zu unserem wohlgefallen: Hurra, der klempner ist da!! Kurz nach dem Frühstück rückt ein junger mann - na ja, das alter ist bei den jungs schwer zu schätzen - mit ein paar rostigen zangen und schraubenschlüsseln an.
Er macht sich an unserer dusche zu schaffen und nach einer stunde des werkelns und heftigem diskutieren mit dem hausherrn tropft nix mehr ... man darf gespannt sein.

Ich unternehme einen kleinen spaziergang um mir den rest des dorfes anzuschaun. Es wird ein kurzer. Das highlight ist ein rosengarten, der inmitten eines bananenbaumfeldes recht fehl am platz wirkt. Putzig ist die ortseinfahrt - ein großer schwertfisch prangt über schaumgekrönten wellen und verspricht was man vergebens sucht ...

Nach meiner rückkehr schleichen sich die anderen zum strand, ich häng noch ein wenig in der casa rum, folge ihnen dann aber nach.
Ach, es ist mir einfach zu heiß dort unten. Das bauchi zwickt immer noch ein wenig und ich fühl mich einfach wohler, wenn ein häusl in der nähe ist.
Schnell noch die fischerboote inspiziert, leider ist der zugang zum "hafen" verboten.

In der casa kredenzt mir die mama kamillentee. Sooo lieb die gute. Ich schreib ein wenig an den berichten, such bilder für KFM aus und ärgere mich über mein unwohlsein.
Später am nachmittag unternehme ich einen zweiten strandbesuch-versuch.
Und wieder das bier-phänomen => nach zwei doserln im schatten fühl ich mich wieder pudelwohl.

Es wird ein netter frühabend mit gelächter, tiefen witzen aber auch ernsten themen und dem obligatorischen sonnenuntergang. Heut isses ure fein. Der wind macht mal pause, der sand heizt noch ein wenig nach und der biertandler zieht sich Rammstein rein (in echt!) ...

Hendal zum abendessen - knusprig lecker. Endlich habe ich wieder appetit. Wir langen alle kräftig zu - die mama freut sich. Ich hau mich noch unter die dusche und bin mich grad am trockenreiben, da stürmt - vielmehr taumelt - Tini ins zimmer ... stößt etwas wie: "mir gehts nicht gut" hervor, verliert das gleichgewicht und knallt mit dem kopf an die wand. Gott sei dank steh ich neben ihr und fange sie gerade noch auf, bevor sie zusammensackt und mit dem waschbecken kollidiert.
Ich setz sie nieder, sie ist weiß wie ein stück papier, zittert und ist völlig schlaff.
Die ellbogen auf die weichen knie gestützt sitzt sie da wie das sprichwörtliche häuflein elend, versichert mir aber, dass es schon wieder geht.

Ich verschwinde aus dem bad, beziehe aber vor der tür stellung um jederzeit eingreifen zu können wenn es notwendig sein sollte. Alle zwei minuten frag ich nach wie's ihr geht und sie antwortet brav: eh ok, irgendwie ...
Eindeutig der kreislauf - zuviel sonne und so ... Tini die quotenschlampe!

Aber sie kanns noch toppen! Kaum hat sich die situation und ich ein wenig beruhigt, ruft sie nach mir: "ich glaub, ich muss speiben, bring mir einen kübel!"
Es dauert wertvolle sekunden bis ich den anderen begreiflich machen kann was ich brauche und als ich mit dem eimer ins bad stürme hat sie schon das halbe waschbecken gefüllt. Ich halte ihr den kübel hin und er nimmt noch den rest des abendessens auf.

Da die rohrleitungen in diesem land weder für klopapier noch für halbverdaute nahrung geeignet sind, versuche ich händisch möglichst alles aus dem becken zu entfernen. Schaut immer noch lecker aus das zeug, erinnert ein wenig an thunfisch :o)
Den rest will ich wegspühlen, aber er weigert sich. Pfropft irgendwo fest.
So steht dann eine hellbraune brühe im waschbecken und läuft nicht ab, da kann ich stochern wie ich will.

Zum glück geht's Tini wieder ein wenig besser. Sie würgt zwar noch ab und zu, aber da ist nix mehr drin. Sie legt sich hin, ich decke sie fest zu und stell ihr einen frischen eimer nebens bett - für alle fälle!

Die andern sind völlig fertig und bestürmen mich mit fragen - ich beruhige sie ... Die mama stellt die hypothese einer möglichen schwangerschaft in den raum und ist ein wenig enttäuscht als ich verneine ...

Ein wenig später legt sich auch Karin nieder, ich bleib mit David picken und wir trinken noch eins, zwei ...
Plötzlich wieder ein bahö ... die family rennt hin und her, raus und rein ... David bekommt irgendwie mit, dass sich eine sau losgerissen hat ... die schwarze, nachts ... na sehr super!

Ich supporte die jungs, streife einem mein headlight über, säble mit dem küchenmesser die gerissene nylon-schweine-halteschnur durch und helfe die enden mit dem feuerzeug zu versiegeln (mit deren zündhölzer haut's nicht so recht hin) ... Nur bei der jagd beteilige ich mich nicht, schließlich bin ich ja gast hier :o)

Noch eine letzte cerveza und ich kuschle mich zu meiner liebsten um ihren schlaf zu bewachen ...

Stefan

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