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Komm flieg mit // The trip begins here
KUBA // 10.01.2012

Cienfuegos per pedes

Ein schöner, heißer tag im "Paris der Karibik" - so wurde mir die stadt angepriesen - na ja, ganz kommt's nicht hin ... dazu noch einige planänderungen ... pläne gehen hier eben selten auf ...

Wir haben eine liste geschrieben, die gilt es abzuarbeiten:
- zur bank geld holen
- internetten
- moped ausborgen um an die beach zu fahren
- busticket nach trinidad checken
- diverse sehenswürdigkeiten abklappern
- den tag an der südspitze der stadt beim sonnenuntergang ausklingen lassen

Gleich vorweg, die punkte eins und zwei haben wir nicht geschafft. Vor beiden lokalitäten war eine elendslange schlange ... dann also sightseeing!
Erstes ziel, der friedhof "Cementario la Reina". Das besondere an ihm ist, dass die gräber infolge des hohen grundwasserspiegels überirdisch angelegt sind. In sengender hitze geht's ans westliche ende der stadt. Tapfer schlagen wir alle mitfahrangebote in den wind. Endlich sind wir da - das eingangsportal wird gerade instandgesetzt, hoffentlich können wir rein. Können wir ... eine nette dame erklärt uns, dass wir fünf minuten zeit haben ... viel zu wenig, aber wir geben unser bestes. Der friedhof ist wunderschön. Alabasterstatuen, verrostete gitter, eingebrochene grabsteine. In einigen gräbern steht eine grünbraune brühe bis fast zum rand - da möchte ich auf keinen fall reinplumpsen. Leichenwasser, igitt! Dann werden wir auch schon wieder rausgestampert ... schade!

Draußen wartet ein pferdetaxi, dass wir dankbar besteigen. Aus den 2 CUC für die fahrt werden dann vier - er hat ja pro kopf gemeint ... schon wieder diese abzocke ... ich weiß ja warum ich zu fuß gehen will ... so ein sack!
Nächstes vorhaben - von einem türmchen aus einen blick über die stadt werfen. Das scheitert daran, dass dieses gerade renoviert wird. Es hackelt zwar niemand und warum ausgerechnet in der hochsaison? Manno!!
Ok, dann trinken wir eben einen kaffee. Aber alle guten plätze mit aussicht auf das geschehen am platz sind besetzt und drinsitzen wollen wir nicht. So suchen wir uns ein schattiges bankerl und laben uns mit wasser - auch in ordnung.

Trotz der mittagshitze steuern wir unser näxtes ziel an, den Club Cienfuegos. Dort kann man mopeds mieten. Der weg führt uns 3 km gen süden, entlang der Calle 37, genannt "Prada". Wir huschen von palmenschatten zu palmenschatten (davon gibts natürlich viel zu wenige) ... die sonne knallt echt kräftig runter. Am ende werden wir aber für die mühsal belohnt: der club logiert in einem alten, protzigen gemäuer, schloßähnlich. Hinten raus sorgen sonnensegel für schatten auf der tollen, riesigen terrasse. Ein paar jachten dümpeln am hauseigenen anlegesteg. Es ist herrlich!

Mojitos werden geordert, wir streifen die sandalen von den heißgelaufenen füßen und lassen uns von der feinen meeresbriese kühlen. Es folgen noch mal zwei drinks, begleitet von leckeren sandwiches. Wir beschließen ein wenig hier zu verweilen. Erstens sind die Mojitos echt stark (ich spürs schon ein wenig), die sonne würde uns niederpracken und es ist ja noch viel zeit und nicht mehr weit bis zur südspitze. Fast zwei stunden hängen wir dort ab, bis wir operation moped in angriff nehmen.
Cirka 40 nigelnagelneue roller stehen draußen - aber ausborgen? Nada! Die polizei war noch nicht da und drum habens keine nummer. Ach gotti, irgendwie hamma transporttechnisch einfach kein glück ...

Weiter geht's ... wir passieren den Palacio de Valle, ein überladenes, verspieltes, prunkvoll verziertes bauwerk. Wir aber finden's super! Wir arbeiten uns bis zur dachterrasse vor und gönnen uns da noch ein bierchen. Viel zeit ist zwar nicht mehr, aber das ende unserer reise ist von dort oben zu sehen.
Die letzten meter werden von wundervollen holzhäusern gesäumt. Fast alles casas - wer's wirklich ruhig haben will ist hier genau richtig.

Gerade rechtzeitig erreichen wir den südlichsten punkt. Die sonne taucht gerade ab und verwandelt den kleinen park samt lauschigem pavillon mit ihrem orangegoldenen licht - schön!! Nach dem spektakel schmeißen wir uns gleich ums eck in ein tolles resti, direkt am wasser. Wieder mal Mojitos und sandwichs ... die wellen plätschern zu unseren füßen und es herrscht absolute wohlfühltemperatur ... das sind genau diese momente die ich so liebe ...

Am heimweg quatscht uns ein quirrliger kubaner an, beleitet uns ein stück und erzählt von seinen sexuellen heldentaten. Sein geheimnis: Schildkröte!! Er schwört darauf. Obwohl's sehr lustig mit ihm ist und wir viel zu lachen haben, geht er uns dann irgendwann auf die nerven, wir hüpfen in ein pferdekutschentaxi und entschwinden. Der fahrer lässt mich lenken und es ist erstaunlich wie sensibel und zuverlässig der gaul auf die kleinsten befehle des zügels gehorcht. Wenn ich pfeife bleibt er stehen, langsam oder prompt, je nach lautstärke ... und wieder ein hakerl mehr auf meiner lebensliste!

Ach ja - falls es wem aufgefallen ist - Punkt 4, der mit dem busticket, das hamma irgendwie verbummelt :o)

Stefan

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