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KUBA // 08.01.2012

Matanzas

Wir treffen zwei nette Menschen, die uns aus einer notlage helfen und lernen mal ein wirklich untouristisches fleckerl kennen ...

Gottseidank hab ich die fahrkarten für den bus nach Havana schon zwei tage vorher besorgt. Als wir auf die abfahrt warten kommen immer wieder leute vorbei die mitfahren wollen und abgewiesen werden. Es gibt eben nur diesen einen bus und es ist fast unmöglich am selben tag tickets zu bekommen - dies für alle die irgendwann mal nach Kuba kommen. Und zu 90% fahren die busse so um 8.00 uhr morgens, nur selten gibts eine verbindung am nachmittag.

Das wird uns schmerzlich bewusst, als wir in Havanna ankommen und feststellen müssen, dass der bus nach Matanzas ausgebucht und der letzte des tages ist - sch... !! Was tun? Recht verloren stehen wir in der wartehalle, da fällt mir ein, das beim schalter ein pärchen stand, welches ebenfalls nach Matanzas wollte. Ich düs wieder hin, die beiden sind noch da. So ein glück, und englisch sprechen sie auch noch! Das vermeindliche pärchen entpuppt sich als bruder und schwester - Graham und Sam aus Toronto. Und, noch mehr glück - Sam spricht recht gut spanisch.

Wir beschließen ein taxi zu nehmen. Die fahrer wollen 40 CUC (ca. 30 €) für die knapp über 100 km, Sam ist das zuviel. Sie beginnt zu verhandeln, aber die gegenseite bleibt hart. Es wird ein wenig getrickst indem wir demonstrativ zurück zum busbahnhof gehen, aber keiner kommt uns nachgelaufen. Die wissen wann die busse fahren ...
Schlußendlich geben wir klein bei. Ist ja eh der wahnsinnspreis für diese strecke. Es ist eine lustige, abwechslunsreiche fahrt. Wir erzählen uns gegenseitig reiseanekdoten, lachen viel und im nu ist der klapprige Lada am ziel.

Leider sind alle lässigen, von uns angepeilten casas belegt, aber schließlich kommen wir doch noch unter. Nicht sehr luxeriös, dafür mitten in der Wohnung von frau Dr. Marta Maria, einer Kinderärztin.
Für eine Nacht wird/muß es reichen. Anmerkung: ein arzt verdient in Kuba etwa 20 CUC im monat, kein wunder dass sie eine nebeneinkunft braucht ...

Wie abgemacht treffen wir uns mit den beiden torontonern am hauptplatz, finden eine überaus nette kneipe und lassen uns nieder. Die bar, eigentlich ein restaurant, ist in einem alten kolonialhaus integriert. Drinnen ein riesiger raum mit säulen gestützt und mit wandgemälden, sowie uralten lässigen fliesen ausgestattet. Draußen eine große terrasse, schattig und mit blick aufs feuerwehrhaus. Fein kühl ist es hier, dazu trägt auch die steife briese bei, die mmer wieder unsere leeren dosen mitnehmen will. Aber dieser job gehört einem älteren männlein, das mit einem jutesack bewaffnet das leergut abräumt und der wiederverwertung oder wem auch immer zuführt.

Natürlich wollen wir alle noch was von der stadt sehen. Wir fahren ja morgen weiter, und die beiden fliegen ab (vier stunden dauert der flug nach Kanada, eine frechheit) ... die stadt ist eigentlich eine riesige ruine. Die gebäude rund um den hauptplatz, sowie die obligatorische kathedrale sind recht gut in schuß, der rest bröckelt, löst sich langsam auf, wird aber irgendwie zusammengehalten. Bei manchen bauwerken muss man die straßenseite wechseln um nicht von einem herabfallenden ziegel getroffen zu werden.
Trotzdem, irgendwie gefällts mir hier. Die stadt hat flair ... schwer in worte zu fassen.

Nach einem kurzen duschzwischenstop in der casa Maria gehen wir mit den beiden noch abendessen. Wenig verwunderlich - wir sind die einzigen touristen im La Famlia (eine art restaurantkette) ... dank Sam bekommen wir auch was wir uns wünschen.
Nach einigen cervesas werden unsere gespräche recht abgehoben und wir haben eine echte gaudi miteinander.
Fein angepippelt verabschieden wir uns voneinander und versprechen in kontakt zu bleiben ... schön immer wieder so tolle menschen kennenzulernen.

Buenas noches!

Stefan

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