This is the end …
Wie bei jedem urlaub, irgendwann ist er da, der letzte tag. Zu beginn ist er noch gaaanz weit weg, so in der mitte denkt man ab und zu dran. Aber er kommt unweigerlich und immer viel zu früh ...
Aber wir sehen die positive seite: der flug geht erst um fünf, also haben wir noch einige stunden zeit ein wenig spazieren zu gehen und die restlichen mitbringsel zu besorgen ...
Viel steht nicht mehr auf der liste, am meisten macht uns der fächer für Sissi kopfzerbrechen. Bis dato ist uns noch kein geeignetes exemplar unter die augen gekommen.
Nach einem klitzekleinen nuttenfrühstück (kaffee und tschick) packen wir alles zusammen, deponieren das gepäck bei der rezeption und machen uns auf den weg zu unserer suppenküche (siehe vorgestern) um ein letztes mal köstliche Pho zu schlürfen. Nebenbei bemerkt: ein fast perfektes frühstück, wie jeder ernährungsberater bestätigen wird.
Einen plan haben wir auch schon, wir wollen noch mal den kleinen markt besuchen und dann nach Cha Lan, dem hiesigen Chinatown schauen. Die distanz schaut nicht all zu arg aus, die strecke werden wir per pedes zurücklegen ...
Den markt verlassen wir mit leeren händen, das was er zu bieten hat, haben wir ja schon vorgestern abgestaubt und fächer gibt’s keine :o(
Also weiter gen Cha Lan ...
Wir wandern entlang einer recht unattraktiven straße, welche sich ewig lang hinzieht. Gefühlsmäßig sollten wir schon in der richtigen gegend sein, der reiseführer wird immer häufiger konsultiert. Leider ist er recht grob, und die meisten straßen sind nicht benamselt, so wissen wir nicht wirklich ob wir schon auf der richtigen höhe sind.
Das einzige, was das grau der gebäude und den staub der baustellen ein wenig auflockert ist ein bunter tempel, den wir glaubenstechnisch nicht ganz einordnen können. A chinesisch-indische mischung schätz ich mal ...
Wir entschließen uns einfach mal abzubiegen und unser glück zu versuchen. Die zeit rennt uns davon und anscheinend soll es im chinesengrätzl einen riesigen markt geben. Dort, so vermuten wir, werden wir alles finden was uns noch fehlt.
Und endlich, die zweite querstraße ist im plan eingezeichnet. So wissen wir in etwa wo wir sind. Nur, ob wir uns am anfang oder ende der straße befinden lässt sich nur vermuten.
Hier ist es um einiges attraktiver wie vorher. Alles ist bunt, jede menge geschäfte und auch das eine oder andere chinesische schriftzeichen wird gesichtet.
Schon ein wenig erschöpft beschließen wir zu pausieren und entdecken ein cafe mit einem verglasten ersten stock. A terasserl wär zwar besser, aber von da aus hat man wenigstens ein bissi eine aussicht.
Wir sind die einzigen gäste da oben. Ein junger kellner wird extra abgestellt um uns dienlich zu sein. Nachdem er uns die getränke gebracht, (natürlich) musik aufgedreht hat und ein wenig um uns herumgewuselt ist, wird es ihm anscheinend doch zu fad und lässt uns alleine - alleine in einer knitschbunten karaoke bar :o)
Sessel in allen erdenklichen farben, sofas und bilder, die decke und wände – alles schreit uns an ... ich blättere in einem der gesangbücher, hier würden wir kein leiberl reißn ... lauter vietnamesiche songs da drin ...
Wir entscheiden uns die Nguyen Trai rechterhand weiterzugehen, gefühlsmäßig sollten wir dann an den gewünschten ort gelangen. Und wirklich, schon bald sichten wir den ersten im plan verzeichneten tempel. Hurra!! Nun müssen wir nur noch den markt finden.
Natürlich schauen wir uns auch den tempel an, und genau zu diesem zeitpunkt fängt mein obektiv zu spinnen an ...
Bei einigen brennweiten erhalte ich den Error 01 präsentiert, und es wird geraten, die kontake zu reinigen, weil die kommunikation zwischen linse und kamera gestört ist.
Gelesen getan, abdrücken: Error 01 ...
Wir (die EOS und ich) erfreuen uns eine weile an diesem lustigen spiel. Zwischendurch macht der foti ganz normal aufnahmen, aber wenn ich zoome ist es vorbei :o(
So ein glump. Erst Tinis 40D und nun mein Tamron. Es ist zum heulen! Apropos 40D: zum glück fällt mir ein, dass sie das teil ja - aus furcht vor gepäckräubern – im rucksack hat. Schnell die objektive getauscht und ab da ist wieder ruhe im errorland :o)
Mittlerweile sind wir schon wieder ein ganzes stück gelatscht und immer noch keine spur von irgendwelchen markstandeln. Wir rechnen schon herum wann wir umkehren müssen um noch rechtzeitig zum flughafen zu gelangen.
Nach dem überqueren eines großen platztes werden die häuser plötzlich kleiner und räudiger. Überall gibt es obst, küchenutensilien, zigaretten und eigentlich eh alles zu kaufen - ich glaube wir sind da ...
Eine richtige marktathmosphäre kommt aber nicht rüber. Zu sehr ähnelt das ganze einer geschäftsstraße.
Mit vielen kleinen, bunten buden zwar, aber dennoch ...
Wir merken auch bald, dass wir hier nicht richtig sind. Die sachen die wir suchen werden wir hier nicht finden. Dafür gibt es unzählige photomotive und ich bin happy, dass Tini ihre kamera samt objektiv dabeihatte ...
So kurven wir schlussendlich wieder zur großen straße, nehmen uns ein taxi und lassen uns zurück nach Pham Ngu Lau – unserm backpackergrätzl - bringen.
Noch kurz den hunger in einem guten vegetarischen restaurant gestillt, dann geht’s wieder raus um endlich das restliche zeugs zu besorgen.
Am t-shirt stand ums eck erwerben wir einen ganzen haufen bunter leiberl, bekommen auch einen sonderpreis will wir so gute kunden sind :o)
Gegenüber entdecken wir ein geschäft, wo tafeln mit alter schrift, bilder und anderer krimskrams verkauft wird. Na gut, schauma dort eben auch noch rein.
Und, das glück ist uns hold (oder Heike denkt grad an uns), vor uns liegt der perfekte fächer. Nicht so ein spitzenbesetztes teil mit quasteln dran, sondern aus stoff, in einer lässigen farbe und aufgemalten schriftzeichen. Genau das was wir gesucht haben ...
So können wir entspannt die letzte etappe unserer reise angehen. Ein taxi bringt uns zum flughafen. In der schalterhalle folgt die unvermeidliche umzieherei und das hin- und herpacken um ja nix zerbrechliches oder empfindliches im großen gepäck zu belassen.
Es ist immer wieder ein unschönes gefühl, nach so langer zeit wieder feste schuhe und jeans anzuziehen.
Nach dem einchecken eine letzte zigarette draußen an der warmen luft, dann geht’s durch die sicherheitskontrolle zum gate.
Der flieger hat ein wenig verspätung, aber wir haben genügend zeit, somit sind wir nicht wirklich beunruhigt.
Die knapp drei stunden nach Taipei vergehen wie im flug :o) , dort angekommen wollen wir noch schnell eine rauchen, bevor wir 14 stunden eingesperrt sind. Aber, hier gibt es keinen raucherraum ...
Tini ist furchtbar sauer. Nicht weil sie nicht rauchen kann (nicht hauptsächlich jedenfalls), sondern weil einem keine möglichkeit dazu geboten wird, also quasi eine diskriminierung der raucher betrieben wird.
Wir spülen den ärger mit ein paar bier runter - endlich kann ich die übriggebliebenen taiwanesischen dollar doch noch gebrauchen.
Der flug selber ist unspektakulär. Wir haben die mittelsitze einer viererreihe und müssen jedes Mal über wen drüberkraxseln, wenn wir aufs klo oder die beine vertreten wollen. Aber, es gibt einen ganzen haufen guter videos zu sehen (District 9, Surrogates oder 9 - sehr zu empfehlen).
In Wien werden wir von den Riepls und unglaublich grindigem wetter empfangen. Das ist eigentlich immer das allermühsamste wenn man im winter wegfliegt :o(
Sodi, das war’s. Wir hoffen, ihr hattet spaß mit uns zu verreisen und seit nicht all zu neidig ... wie immer sind wir über alle kommentare und bemerkungen glücklich!
Und, nicht vergessen:
Das Leben ist wirklich eines der Schönsten!!!
Stefan