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Komm flieg mit // The trip begins here
Good Morning Vietnam // 10.01.2010

gegrillt und paniert

Ein wenig angst vor der letzten überlandfahrt – doch alles wendet sich zum guten ... nette bekanntschaften und neue essenserfahrungen sowie ein leider geplatztes treffen ...

Nachdem ich nächtens heldenhaft zwei riesen-kakerlaken erlegt hatte und trotzdem von alpträumen über ungeziefer verschont geblieben bin, gönnen wir uns eine längere ruhepause und stehen erst so um acht auf.
Trotzdem sind wir irgendwie verspannt und steif – die action der letzten tage zehrt ein wenig an den reserven ...

Wir gönnen uns ein nettes frühstück im „New Cafe“, touristenstandart: spiegeleier und kaffee :o)

Im reisebüro ums eck besorgen wir uns bustickets nach Rach Gia. Blöderweise will die junge dame am schalter unser hotel in Can Tho wissen, um die reservierung auszufüllen. Keine ahnung wie die absteige heißt, also latsche ich den ganzen weg zurück um eine visitenkarte zu besorgen.
Dann ist alles geritzt, wir werden voraussichtlich um 11.30 uhr beim hotel abgeholt. Hoffentlich wird dieser letzte bustrip nicht wieder so eine odyssee ...

Beim ummananderschlendern kommen wir an einer zweigstelle der Vietnam Airlines vorbei und denken uns: es wäre doch eine gute idee, das flugticket ausdrucken zu lassen – man kann ja nie wissen ...
Es dauert eine weile, bis wir der angestellten dort unsere wünsche begreiflich machen. Zuerst will sie uns einen flug buchen, dann tippselt sie endlos herum, bis ich schließlich ihren pc benutzen darf, unsere e-mail aufrufe und die buchung gedruckt werden kann. Alles nicht so einfach :o)

Nach dem zammpackn gelüstet es uns nach einem kaffee, wir finden ein nettes beisl ums eck. Die bestellung desselbigen ist – wie schon so oft – recht mühsam, weil wir das wort für „heiß“ nicht kennen. Und schon wieder: Tini bekommt einen milchigen eiskaffee. Ich seltsamerweise einen heißen schwarzen. Eigentlich haben wir uns schon zuvor ausgemacht, immer schwarzen zu bestellen und dann noch milch zu verlangen, aber diesen vorsatz vergessen wir immer wieder.
Mein gebräu ist zähflüssig wie honig, ich strecke ihn mit – vermeintlich – heißem wasser welches beigestellt wurde. Dass es sich dabei um tee handelt hab ich erst danach rausgefunden, war aber trotzdem nicht so schlecht :o)

Das taxi kommt pünktlich und bringt uns, nachdem alle personenaufsammelpunkte abgefahren sind, zur altbekannten Mai Ling buslinie. Auch der wartende Mercedes Sprinter ist uns vertraut.
Und wiederum haben wir sitze ganz hinten bekommen wo die radkästen (und die lautsprecherboxen) sind. Die rücklehne der vorderbank ist ganz nach hinten geneigt und lässt sich einfach nicht geradestellen. Das heißt noch weniger platz und ich bin schon wieder grantig.

Aber der fahrer, unser held, schafft es irgendwie die lehne in die vertikale zu bringen, der kleinbus bleibt halbleer und es gelingt uns die rucksäcke hinter die lehnen zu zwingen. So können wir die haxn ausstrecken und sind mit dem schicksal wieder einigermaßen versöhnt, die drei stunden fahrt stellt kein gröberes problem mehr dar.

Am busbahnhof in Rach Gia wartet schon die meute. Ein ganzes rudel mopedtaxler, die einen unverschämt hohen preis verlangen. Vergebens halten wir nach einem taxi ausschau – fehlanzeige ...
Tini handelt sie auf die hälfte runter, mehr ist nicht drin.
Blöderweise beantworte ich die frage nach einem ticket für die fähre mit „noch nicht besorgt“, so ist es nicht verwunderlich, dass wir unterwegs bei einem touristenbüro anhalten.
Wir schmettern tapfer alle angebote ab und verlangen strickt, ohne weitere umwege und verzögerungen zum hotel gebracht zu werden. Nun haben sie’s begriffen und liefern uns brav ab. Allerdings lungern die zwei jungs noch eine weile herum – sie wollen uns unbedingt am nächsten tag zum pier bringen ...

Unser zimmer im Kim Ko hotel erweist sich als wunderschön, riesengroß, günstig und gut ausgestattet. So viel luxus hatten wir bis jetzt noch nie! Fast schade, dass wir nur eine nacht bleiben :o)

Während sich Tini frischmacht, versuche ich unsere hiesige kontaktperson telefonisch zu erreichen. Wir wollen ja unser patenkind Tham besuchen die hier in der gegend wohnt. Leider komme ich nicht durch und so beschließen wir uns die stadt anzusehen und tickets für die überfahrt zur insel zu besorgen.

Mir gefällt es hier. Wirklich alle leute lächeln uns an, die kinder winken und rufen „Hello, Hello“ – das tut der seele gut. Ich werde diesen freundlichen menschenschlag ganz bestimmt schrecklich vermissen ...

Der hunger rührt sich, und wir suchen und finden ein kleines lokal. Wiedermal die einzigen bleichgesichter, so wie wir’s bevorzugen.
Die kellnerin kann natürlich kein wort englisch, aber zum glück ist das jeweilige tier auf der speisekarte abgebildet und wir deuten auf’s hendal. Keine ahnung wie die zubereitung ausfällt, aber auf jeden fall wird es huhn sein :o)

Am nebentisch lässt sich eine gruppe junger burschen nieder und sie ordern bier in großen metallflaschen. Immer wieder uns zugeprostet und wir – im sinne der völkerverständigung – trinken immer brav mit.
Einer von ihnen fragt, ob er ein foto von uns machen darf und ich schieß natürlich gleich zurück :o)
Er gibt mir seine e-mail adresse und ich muss ihm versprechen, das bild zu schicken ...

Dann kommt das essen. Hühnerstücke in einer sauce und etwas gemüse. Ich will mir schon was in mein schüsserl laden, aber die kellnerin schüttelt den kopf, eilt ins resti und kommt mit einem kleinen griller zurück. Ah, das zeug ist noch roh!!
Der griller hat die form eines großen steinmörsers, ist mit glühenden kohlen gefüllt, darüber ein rostiges gitter.
Ich kämpfe mit den glitschigen fleischstücken und schaffe es mit müh und not sie auf den rost zu befördern. Es ist echt schwierig die teile mit den stäbchen zu fassen und umzudrehen oder ihre position zu verändern.
Es dauert recht lange bis das fleisch durch ist, obwohl der grill eine mörderhitze ausstrahlt. In kombi mit der hohen außentemperatur und dem ungewohnten handling eine schweißtreibende gschicht ...

Immer wieder entgleitet mir das grillgut, die jungs am nebentisch amüsieren sich köstlich ...
Zum glück zeigt die bedienung mitleid und kümmert sich um den restlichen grillvorgang, wendet und arrangiert das fleisch und gemüse gekonnt auf dem rost.

Viel ist nicht dran an dem federvieh. Viel knochen und knorpel, wenig fleisch. Nicht wirklich geeignet unseren hunger zu stillen. Aber, es ist ein tolles, witziges erlebnis und drum genießen wir die nagerei und zutzelei :o)

Als es ans zahlen geht, will ich den buben noch eine dieser metallflaschen bier spendieren. Es endet damit, dass ich schlussendlich deren ganze zeche bezahle, sei es durch kommunikationsprobleme oder touristenverarsche. Sellerie, alles zusammen macht etwa 10 € aus, das verkraftet unser budget locker.

Auf der suche nach einer weiteren futterquelle stolpern wir über eine bäckerei/konditorei. Mal was anderes, wir decken uns mit diversen köstlichkeiten ein um sie dann im hotelzimmer zu verspeisen.
Dazu gibts noch einige bierschen, am ende sind wir ziemlich betrunken :o) Aber die backwaren sind echt lecker. Ein wenig pikant und fettig zwar, aber sättigend und wohlschmeckend.

Ich verschick noch wie versprochen das bilderl, bekomme ebenfalls eins zugeschickt und lese eine nachricht von Frau Yen, die auch versucht hat uns zu erreichen und es gleichfalls nicht geschafft hat. Schade, ich hätte die kleine Tham wirklich gerne kennengelernt. Na ja, vielleicht beim nächsten mal ...

So endet dieser lustige, schöne tag indem wir uns ausgelaugt, angepippelt und glücklich ins bettlein trollen ...

Stefan


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Kommentare der anderen:

Elisabeth schrieb:
01.02.2010 - 22:32 Uhr
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuper