Strandeln und so …
Meer und strand und sonne – da ist Tini in ihrem element. Ich bin ja nicht so der beachtyp, kann dem ganzen aber schon so einiges abgewinnen …
Immer noch gerädert quälen wir uns aus dem bett, war schon extrem mühsam die anreise und das hängt einem nach.
Gern würden wir länger mützeln, aber es gibt nur bis neun frühstück und bei dem zimmerpreis schenken wir denen nix.
Selbiges fällt recht karg aus, die angebotenen kombinationen sind nicht sehr phantasievoll.
Wurscht, kaffee ist dabei und der strand wartet. Bin schon gespannt wie es hier bei tag ausschaut …
Stephans schwärmerei war nicht übertrieben (wir hausen ja neben der anlage, in der er vor 3 jahren residierte).
Ein kilometerlanger sandstrand empfängt uns, üppig dekoriert mit muscheln in allen größen und farben.
Gesäumt von palmen auf der einen und dem kitschig blauen meer auf der anderen seite – ehrlich, wie im neckermann prospekt (glaub ich halt mal) …
Wir okkupieren zwei der gratis liegen, ein geflochtener bambusschirm spendet schatten. Zudem weht eine recht kräftige briese, das macht die hitze erträglich.
Ein paar minuten der aklimation und wir hüpfen zum wasser – temperaturcheck! Ahhh, fein kühl. Nicht kalt, aber auch nicht brunzerlwarm. Einfach nur erfrischend. So soll es sein …
Tini hät’s gerne ein wenig wärmer, aber auch sie stürzt sich ohne zu zögern in die fluten.
Anschließend staksen wir am ufer entlang, sehen seesterne, krabben und – wie schon erwähnt – unzählige muscheln. Auch einiges an müll liegt herum, ich glaube aber nicht, dass die urlauber hier für eine beach-cleaning aktion ala Ko Chang zu begeistern sind.
Ich hab schon bald genug gestrandelt und lass die tini liegestuhlend zurück. Im resti gibt WIFI und ich nütze das um gesellschaftstechnisch (Facebook) auf dem laufenden zu bleiben und die lieben kommentare auf KFM zu lesen – danke euch allen!!
Am nachmittag regt sich wieder der hunger und wir besänftigen ihn in einem beisl ums eck. Kostet die hälfte wie im resort :o)
Gesättigt haut sich Tini wieder an den strand, ihr steht der sinn nach einer massage.
Ich beschließe ein wenig die gegend zu erkunden und spaziere die straße entlang.
Nachdem ich etwa 50 anfragen: Motorbike? Taxi? abgewehrt habe, entdecke ich eine kleine grabanlage. Hier ist die durchgehende mauer/zaun kombi unterbrochen, ein schmaler sandweg führt einen steilen hügel hinauf.
Ha, endlich eine chance den lästigen kerlen zu entfliehen!
Ich stapfe den weg nach oben, sinke bei jedem schritt bis über die knöchel in den heißen sand ein, die zehen glühen – gscheites schuhwerk wäre der hammer …
Äußerst mühsam gewinne ich an höhe, der pfad ist wirklich steil, immer wieder rutsche ich zurück. Die sonne brennt mir auf den buckel und mehr als einmal bleibe ich stehen, ringe nach luft und spiele mit dem gedanken die aktion abzubrechen.
Doch die neugier, der stolz und die aussicht auf ein paar nette schnappschüsse treiben mich weiter – und ich werde belohnt.
Oben angekommen stelle ich fest, dass ich nun nicht nur eine tolle aussicht habe, sondern augenscheinlich auf dem dorffriedhof gelandet bin.
Über den hang verstreut liegen einige gräber. Ein paar davon nur hügel mit einer kleinen tafel, teilweise mit weißen muscheln überdeckt. Es gibt aber auch richtige grabsteine, schön bunt und manche davon auch verfallen.
In kombination mit dem rotgelben sand, den gräsern und büschen, sowie dem dunkelblauen himmel ein toller anblick.
Ich fote wie wild, vergessen sind die brennenden füße und die pfeifende lunge :o)
Am rückweg bin ich total euphorisch und überglücklich diesen ort entdeckt zu haben. Man sollte viel öfter die ausgetretenen pfade verlassen …
Zurück in der anlage suche ich Tini um ihr das erlebte zu schildern. Bei den liegestühlen ist sie nicht, auch das zimmer ist leer. Schließlich entdecke ich sie hinter der begrenzungsmauer des ressorts, wo sie gerade gründlich durchgeknetet wird und mit geschlossenen augen und seeligem lächeln die prozedur genießt.
Au ja, gute idee. So eine massage will ich auch.
Die örtlichkeit ist zwar nicht sehr ansprechend, ein freies feld voller müll und kokosnussschalen, aber das ist mir eigentlich wurscht.
Die masseusen haben ein kleines sonnenzelt aufgebaut und zwei schwindlige liegen druntergestellt – so einfach geht das …
Aber die massage!
Fast eine stunde werde ich für etwa 3,5 € durchgewalkt – zweitweise sind sogar zwei mädels am werk.
Glitschig vom öl und ur entspannt ruhen wir ein wenig, bevor wir uns wieder in die wellen hauen.
Dann eine kleine fotosession vor der untergehenden sonne. Ich bin immer noch leicht verwirrt, wenn es kurz nach sechs schon dunkel wird.
Der somit lange dauernde abend verläuft unspektakulär.
Was trinken, was essen, ein bissi tippseln – halt notwendiges erledigen.
Und: die laue nacht auf der veranda des bungalows genießen …
Stefan