Alles für die Quote …
… denn Schlampen wie wir machen sich’s nicht leicht!
Um von Hoi An über Saigon nach Mui Ne zu kommen, überstehen wir so einiges …
Um 15 uhr soll uns ein taxi vom hotel zum flughafen in Da Nang bringen … wir haben also genug zeit noch mal durch die stadt zu flanieren, diesen schönen besuch würdig zu beenden.
Wir spazieren durchs local-eck, abseits der touristischen altstadt (obwohls auch hier an souvenier-standeln nicht mangelt) … als Stefan längere zeit einen tempel ablichtet, beobachte ich das treiben auf der strasse … ich hab mich immer noch nicht sattgesehen an den abwechslungsreichen vehikeln und den oft abstrusen transporten!
Ein hundepärchen, offensichtlich die üblichen futterplätze abklappernd, kommt ein paar mal an mir vorbei und es rührt mich wie menschlich sie sich beim überqueren der strasse benehmen. Das männchen geht immer voraus, sieht sich nach der partnerin um … sie schauen links und rechts und bleiben stehn, wenn sie angehupt werden … total herzig =)
Zurück im touri-eck ersteh ich ein geniales, wenn auch für hiesige verhältnisse teures t-shirt … wir futtern fein im „cafe 96“, der tolle, fast schon kubanische flair und die feine jazz-untermalung lassen uns lange hockenbleiben …
Nachdem wir alle pflichten eines guten touristen erfüllt haben - ansichtskarten geschrieben und in dem teuren shop noch zwei t-shirts erstanden haben – schlendern wir richtung hotel und verabschieden uns von der lieben family, die das „43“ betreibt, trinken ein letztes mal nen himmlischen shake dort …
Pünktlich steht das taxi vor der tür, 35 minuten später kommen wir auf dem putzig-kleinen flughafen an.
Unser flug hat 30 min. verspätung, das ist uns aber wurscht – wir verbringen die wartezeit in einem open-air-resti mit tippseln und lesen … und tiger bier =)
Die wartehalle im airport ist auf eisige temperaturen runtergekühlt und auf den bildschirmen laufen furchtbar kitschige werbungen in einer dauerschleife …
Zum glück geht unser flieger aber pünktlich verspätet um 17.30 uhr los.
Eine stunde später besorgen wir uns in Saigon schon ein taxi, das uns zum busbahnhof bringen soll … wir wollen, wenn geht, gleich den nächsten bus nach Mui Ne erwischen … die fahrt dauert laut reiseführer ca. fünf stunden und wir wolln natürlich möglichst schnell die zecherln ins meer tauchen =)
Ach was sind wir immer noch naiv, nach all den reisen!
Am busbahnhof erwartet uns stoisches kopfschütteln und eine äusserst destruktive umgangsart der schalterdamen … und, natürlich, keiner spricht ein fuzerl englisch – bis auf: „no bus“!
Stefan hirscht von einem schalter zum anderen, ich passe inzwischen aufs gepäck auf … ziemlich zwielichtige gestalten treiben sich hier rum … wir die einzigen farangs … ich fühl mich gar nicht wohl, dabei ignorieren mich eh alle =)
Endlich gelangt das Hasi an ein mädl das ein wenig mit ihm kommunizieren kann … aber auch sie kann ihm nur sagen, dass heut kein bus mehr nach Mui Ne geht … in mir steigt ein bissi verzweiflung hoch … ich höre, wie sie irgendwas von einem taxi faselt das nur 200.000 VND kosten soll – das kann nicht sein!
Mit hand und fuß und unter zuhilfenahme einer landkarte kommen wir dahinter was sie meint: wir können per bus nach Pha Thiet fahren und dort ein taxi nach Mui Ne nehmen! Supa, machma!
Was sind wir happy! Haben die letzten plätze im minibus ergattert, teilen uns die rückbank nur mit unsren rucksäcken … den bus natürlich wieder nur mit vietnamesen. Obwohl wir keine ahnung haben, wie und wann wir am ziel ankommen werden, sind wir erstmal nur erleichtert …
Wir sind ziemlich holprig unterwegs, laut beschallt mit schrecklichem , nervenaufreibendem, vietnamesischem popsound, trotzdem mützel ich ein bissi ein … bis zu einem zwischenstop im nirgendwo, an einer grossen, grindigen raststation.
Stefan versucht aus dem fahrer irgendwelche zeitangaben zu kitzeln, der deutet nur „3“ und verschwindet. Das kann alles heissen, wir bleiben eine halbe stunde hier, wir brauchen noch drei stunden bis zum ziel … oder das der fahrer hunger für drei hat =)
Es ist 22.30 uhr, wir haben keine ahnung wo wir sind, keine ahnung ob wirs noch an unser eigentliches ziel schaffen werden, die ärsche tun weh und ich hab hunger, will hier aber ganz sicher nix essen … *hmpf*
Nach drei zigaretten geht’s weiter (irgendwie hat die angabe also doch gestimmt =) … der rest der fahrt vergeht auch recht schnell, schon machen wir in Pha Thiet halt. Nur steigt niemand aus – bis auf den fahrer. Ratlosigkeit. Auf unsere mehrmalige frage, ob wir nun wirklich in Pha Thiet sind, nicken zwar alle … aber keiner bewegt sich.
Die tür wird aufgerissen und zwei seltsame typen auf motorrädern bieten uns (nur Stefan und mir) einen transport nach Mui Ne an … unser fahrer macht die tür wieder zu … die seltsamen reissen sie wieder auf … das wiederholt sich ein paar mal, plötzlich meint unser fahrer: „taxi? Mui Ne?“ JAAA!!! … dann fahren wir weiter (vorher seh ich aber noch, wie unser fahrer einem der motorradtypen genervt einen klaps auf die schulter gibt und auf ihn einkeppelt…???)
Ein paar minuten fahrt … stop … diesmal steigt eine frau aus … die zwei nervigen typen sind gleich wieder zur stelle … manno, was geht mir dieses verhalten auf den allerwertesten!
Weiter geht’s … der fahrer telefoniert … als ich Mui Ne höre, wächst die hoffnung in mir dass er sich um unsere weiterfahrt kümmert.
Die zwei typen folgen unsrem bus immer noch, da seh ich auf einmal taxis! Juhuu! … als wir kurz darauf aussteigen, buhlen fünf, sechs davon um uns =)
Schnell hüpfen wir ins nächstbeste … wieder mal schwein gehabt – Heike denkt bestimmt grad an uns ;o)
Mittlerweile ist es 0.30 uhr, ich sorge mich ein bissi darum, ob im hotel noch jemand wach ist (wir haben zwar gesagt, wir kommen spät an … aber sooo spät?)
Ende gut, alles wunderbar! Um ein uhr kriegen wir den schlüssel zu unsrem bungalow … und sogar noch vier kalte biere … ich hör das meer rauschen … ein absoluter glücksflash!
Gleich runter zum strand, eine zigarette und ein tiger … da tanzen die endorphine, aber wie! Über uns sterne, unter uns sand und wir sind ganz allein … unbeschreibliche gefühle des
ha!-wir-habens-doch-noch-geschafft!
… und ganz viel glücklichsein!
Die letzten beiden biere lassen wir uns frisch geduscht (auch: soo schön!) auf der veranda munden … gehen grinsend um halb drei ins bett … was für ein tag, wiedermal!
Tini
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Kommentare der anderen:
die ankunft am strand klingt allerdings großartig, kann mir das so gut vorstellen, die erschöpfung, die dunkelheit, das meeresrauschen, der grandiose sternenhimmel, weichen sand zwischen den zähnen, ein kühles bier (das dennoch wärmer ist, als die luft in ö) in der hand, tausende kilometer von zu hause entfernt ... freu mich sehr für euch!