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Komm flieg mit // The trip begins here
Good Morning Vietnam // 01.01.2010

Herzlich Willkommen in
Da Nang

Ernüchterung, Abzocke, Versöhnung ...
wie gutes Futter und ein Strandbesuch alles wieder gut machen ...

Wir frühstücken noch fein mit Rick, als mich die rezeptionistin um einen gefallen bittet.
Ein junger australier, der im selben bus wie wir nach Da Nang fahren sollte, schläft noch immer und ist nicht wach zu kriegen … ob ich nicht so nett sei, und mal ordentlich an seine tür hämmern könnte – ich soll ihn auch gleich warnen, daß er das ticket trotzdem bezahlen muss – auch wenn er verschläft.
Ok … ich klopf was der knöchel hergibt, durchs fenster sehe ich ihn auch auf dem bett liegen … allerdings total bewußtlos.
Ich beginn mich ein wenig um ihn zu sorgen … das gibt’s ja nicht, den mörderlärm den ich veranstalt, kann man gar nicht überhören! Also noch einen tick lauter … ich schrei mir schon die seele aus dem leib … und dann bewegt sich endlich was in dem zimmer und wenig später blinzelt er mich völlig verkatert an und grinst mir seine fahne ins gesicht.

Er hätte sich schon lang gewundert, wer oder was hier so pumpert, sagt er und verspricht in 5 minuten fertig zu sein … voller bewunderung nimmt das personal meine info auf … kurz darauf schlurft das bürschlein auch schon daher …

Gerade rechtzeitig, denn der bus kommt grad. Er bedankt sich noch ein paar mal und ich verspreche ihm, ihn in Da Nang zu wecken =)

Die busfahrt selbst verläuft wenig spektakulär … beschallt mit schlechtem sound, ständig im kampf mit der air-con … zwischenstop um zu futtern und in ein normal-grindiges klo zu pieseln …

Da Nang ist mir von weitem schon eher unsympathisch – fantasielose „wolkenkratzer“ (also für hiesige verhältnisse … es sind eher ein bissl höhere häuser) bilden die skyline … im näherkommen erspäh ich nichts, was wir nicht schon gesehn hätten … alles in allem wirkt die stadt eher schmuddelig und unwirtlich auf mich. Aber ich bin noch komatös von den reisetabletten, will mir kein vorschnelles urteil erlauben.

Raus aus dem bus … und gleich bestürmt werden, wie immer. Als sich die mopedfahrer zurückziehen, kommt eine freundliche junge frau auf uns zu und fragt, ob sie uns behilflich sein kann. Meine alarmglocken schlafen wohl auch noch … denn ich folge ihr ins „touristoffice“ gegenüber.
Kurz darauf hab ich ein busticket für morgen nach Hoi An und ein hotelzimmer … und einige dollar weniger in der tasche.
NIE, NIE, NIE bezahle ich sonst für ein hotel das ich vorher nicht gesehn hab … die bestätigung hierfür bzw. die ernüchterung meiner ungewohnten naivität folgt auf den fuß, wie könnts auch anders sein =)

Das zimmer ist eine frechheit für 17$. Klein, abgewohnt, aus der dusche kommt ein rinnsal, das klo nässt und last but not least – es tropft von der decke, gleich neben dem bett wohlgemerkt … kleine stalagtiten haben sich schon gebildet!

Na wunderbar, mein erster eindruck verfestigt sich zunehmends … auch als wir durch die stadt spazieren. Ständig bietet man uns touren mit dem motorrad an … auf sehr, sehr hartnäckige art. Ein kerl folgt uns sogar bis zur rosa Kathedrale (das erste architektonische highlight) … ist unglaublich lästig. Dazu kommt noch das ich, optimistisch wie ich nun mal bin, meine kamera auspacke und sie leider stur den dienst versagt. Jetzt bin ich einfach nur noch grantig.
Scheiße! Wir sitzen in einer grindigen stadt, zahlen einen horrenden preis für ein beschissenes zimmer, alle leute wirken finster und betrachten uns als volle sparschweine … ganz toll!

Ich brauch ein bier! =)

Und ein positives erlebnis … deshalb spazieren wir richtung hotel, um unsre badesachen zu packen und ein moped zu mieten um zum China Beach zu fahren.

Da kommen wir an einer großen markthalle vorbei … zu verlockend um einfach vorbeizugehen! Im untergeschoß kann man alle erdenklichen früchte- und gemüsesorten kaufen, dazwischen stände mit tempelzubehör, candy, kosmetika, nüssen, getrocknetem fisch - sogar seepferdchen gibt es … das obergeschoß ist für kleidung und schuhe, millionen schuhe, reserviert.

Die vielfalt an lebensmitteln, die wirklich berauschend ist, regt natürlich die magensäfte an – wir kriegen hunger! Wie fein das wir gleich darauf über eine tolle suppenküche stolpern … mit trashigem interieur, freundlicher bedienung und echt feiner hühner-nudelsuppe … dazu gibt’s brot (das in etwa wie backerbsen schmeckt) das man in die suppe tunkt.
Ok, das war jetzt echt lässig … ich bin der stadt schon etwas positiver gesonnen …

Hotel, badesachen schnappen, moped ausleihen … und los!
Stefan agiert souverän und in einer viertelstunde sind wir am ziel.
Es ist zwar zu windig und das wasser eindeutig zu kalt zum schwimmen, trotzdem gefällt‘s uns ganz gut. Immerhin haben wir sand zwischen den zehen und meeresrauschen in den ohren.

Auf diesem abschnitt des strandes sind wir die einzigen europäer, weshalb wir interessiert (nicht mehr abweisend!) begutachtet werden. Wir beobachten zurück … hier gibt’s viel zu sehn. Jugendliche flanieren in gruppen herum, buben spielen fußball, männer joggen an uns vorbei … ein ganz mutiger geht sogar ins wasser – allerdings eher um sich zu waschen als des schwimmen wegens =)

Endlich was schönes! … ich beginne mich etwas mehr zu entspannen … gänzlich versöhnt mit der stadt bin ich ein wenig später, als wir auf der suche nach abendessen in einer suuperlässigen straßenküche landen. Dort zeigt man uns, wie man frische frühlingsrollen selber, am tisch, zubereitet.

Wir kriegen frisch gegrilltes rindfleisch am spieß … das wird zusammen mit salat, kräutern, gurken- und selleriestücken in reismehlblätter eingewickelt … dazu gibt’s fantastische ernußsauce. Nach 16 solcher fleischspieße probieren wir das ganze noch mit shrimp-pancakes, die auf die gleiche weise gewuzelt werden. Auch sehr *hhhmmm* =)

Es geht uns gut! Dieses futter war den abstecher nach Da Nang wert!

Hier werden wir auch (endlich!) total freundlich aufgenommen … neugierig werden wir von den nebentischen beobachtet, von kindern angelacht, man tauscht zigaretten mit uns … sogar ein paar wenige brocken englisch werden gewechselt.
Wir merken stark, daß Da Nang keine touristische stadt ist – ich hab sogar gelesen, daß ausländer bis vor ein paar jahren extrem skeptisch und unwillig behandelt wurden (erster eindruck! … manchmal täuscht er doch nicht).

Zurück im hotel arbeiten wir noch ein wenig an eurer unterhaltung … unter witzigen umständen, denn direkt vor unserem fenster ist ein balkon … nur über den gang zugänglich und nicht möbliert, eigentlich also nicht einladend … aber wir benutzen handtücher als sitzpolster und trinken viel bier, sind guter dinge (als ein hotelangestellter klopapier vorbeibringt, schüttelt er nur den kopf und grinst breit =)

Sogar über den kübel, der mitten im zimmer steht um das deckenwasser aufzufangen, können wir jetzt lachen … mein conclusio: Da Nang ist wahrscheinlich viel besser wenn man gute laune hat =) ... trotzdem, ich freu mich über die morgige weiterreise … bin schon total gespannt auf Hoi An.

Tini


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Kommentare der anderen:

stephan (Homepage) schrieb:
11.01.2010 - 12:22 Uhr
von danang hamma leider nicht so viel gesehen, das war damals nur ein kurzer zwischenstopp auf der fahrt nach hoi an. und es war schon am rückweg, da wurde die zeit langsam knapp. um so schöner, das jetzt hier zu sehen. =] aber ihr seid's sicher am bahnhof vorbei gekommen, wo eine fette dampflok am platz davor steht, oder?
und immer das superfeine futter, mann ... tengo hambre! davondassihrammeerwartganzzuschweigen... =] viel, viel liebe!
Julia (Homepage) schrieb:
10.01.2010 - 13:17 Uhr

genial

sooooo schöne fotos!!!!! hey, kommt ihr eigentlich wieder? ;-) schreibt euch das frühlingsrollen-rezept auf hamham bussi julia
Elisabeth schrieb:
09.01.2010 - 16:05 Uhr
hej, fleißig, fleißig , die nachrichten sprudeln nur so herein.schön ,so gibt es immer was zu lesen.bei euch kann man wirklich sagen : wenn einer eine reise tut dann kann er was erzählen.bei uns ist alles in ordnung nur kalt und grauslich mit dem schneematsch darum genießt noch jeden tag das warme wetter.also meine lieben , bis bald und umärmler und viele bussaln