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Komm flieg mit // The trip begins here
Good Morning Vietnam // 03.01.2010

tiefer eintauchen

An der Weiterreise arbeiten, Ausflug organisieren, weiter die Stadt erkunden, shoppen auf total neue Art ...

Nach dem feinen frühstücksbuffet im hotel, planen wir die nächsten
tage …
buchen einen flug von hier nach Saigon – kein mensch sagt wirklich Ho Chi Minh City! – um nach Miu Ne zu kommen … und einen ausflug für morgen – wieder unverschämt früh aufstehn! Um 5 uhr holt uns ein fahrer ab um die tempel von My Son bei sonnenaufgang zu sehn …

Nach dem das gebongt ist, schlendern wir wieder lange durch die stadt …
einfach herzig ist es hier … die touristenseele lacht, es ist wunderschön und an jedem eck kriegt man ganz easy nahrung … viele einheimische sprechen zumindest ein paar brocken
englisch =) abenteuer in allen ehren, manchmal ist es einfach fein wenn alles so simpel ist …

Nur eins ist kompliziert: die besichtigung von sehenswürdigkeiten! Man muss sowas wie ein tagesticket kaufen, darf dann aber nicht alles anschaun was einem grad in den sinn kommt.
Alles ist nach nummern kategorisiert … man darf pro tag z.b. nur einen tempel der kategorie 1 anschaun, dafür ein altes haus mit der nummer 2 … recht seltsam – wir beschliessen dieses system nicht zu unterstützen, besehn uns stattdessen eine schöne chinesische versammlungshalle (Hai Nam), deren eintritt gratis ist … dort entdeck ich ganz tolle schriftzeichen auf reispapier und frag nach deren preis, der mir etwas hoch vorkommt … die frau dort ist total lieb und sanft … meint, ich soll mich in der stadt umschaun … ich werd sehn, dass sowas nirgendwo günstiger zu haben ist und dann zurückkommen …

In einem kleinen resti am fluss gönnen wir uns ein bierchen und kommen mit der kellnerin ins gespräch … ein wirklich liebes mädl … sie erzählt uns von ihrem harten leben – jeden tag bereitet sie das frühstück für ihre riesen family, dann radelt sie 40 minuten in die stadt um dort 13 stunden lang farangs zu bedienen!

Danke, leben!

Sie zeigt sich sehr interessiert an unserem lebensstil, versteht natürlich gar nicht warum wir nicht längst kinder haben und verheiratet sind … für sie scheint das alles das erstrebenswerteste überhaupt zu sein! Sie vertraut mir auch an, wie hässlich und dick sie sich fühlt und deshalb auch versteht, weshalb kein junger mann um ihre gunst buhlt (was natürlich alles kacke ist, sie ist ein sehr natürliches, entzückendes mädl … aber die „schönheit“, die auch dort arbeitet und auch um ihre austrahlung weiss, lässt sie ihre – ich sag mal – durchschnittlichkeit spüren) … aber wurscht, ich schweife ab …

Nach der plauderei bietet sie mir an, mit mir auf den markt nach souvenier-jagd zu gehen … und mir beim feilschen zu helfen – was ich natürlich begeistert annehme. Stefan will inzwischen weiter auf fotosafari gehen … suppi!

Auf dem weg zum markt erzählt sie mir, wie gern sie dort herumstreift und die schönen schmuckstücke anschaut, die sie sich natürlich nicht leisten kann. Ganz klar, dass ich beschliesse ihr was zu kaufen …
Kaum erreichen wir das angepeilte standl, verfall ich auch schon in kaufrausch =) 4 ketten und 4 armbänder habens mir angetan, sie sucht sich furchtbar kitschige perlen-ohrringe aus.

Die feilscherei beginnt =))

Die standlinhaberin will 500.000 VDN dafür, was eh ein witz is – zu haus würd ich das ohne mit der wimper zu zucken für eine kette hinlegen, aber ich weiss halt auch das ausländer immer ein bissi übers ohr ghaut werden! Ich biete 400.000, sie geht auf 450 runter … ich bleib stur, das mädl hilft mir leider gar nicht. Ich sag, wenn sie nicht runter geht kauf ich eben nur die ohrringe … die standlfrau schaut bös und geht auf 430 runter … ich halt ihr freundlich 400 hin – und bin gespannt. Mit furchtbar grantiger miene reisst sie mir das geld aus der hand und dreht sich sofort weg, grummelt noch was auf die kellnerin ein und verschwindet. =)

Auf meine frage, warum die frau jetzt so bös ist, sagt das mädl nur: „that’s normal“ =]

Da ich vorhin noch erwähnt habe, dass ich auch an seidenen sleeping-bags interessiert wäre, kümmert sich mein mädl auch darum … sie schnappt mich bei der hand und zerrt mich hinter die marktstandl, in den relax-bereich der standlerinnen. Da geht’s org zu!
Frauen massieren sich gegenseitig, dösen, essen und kochen, tratschen, gackern und kichern … kinder spielen herum und flechten sich zöpfe … tausend eindrücke auf einmal prasseln auf mich ein … von allen seiten werd ich plötzlich angefasst – die kids zerren an meinen armen, eine frau beginnt gleich mir die schultern zu massieren … es ist eng und ich schwitz wie ein schwein – dazu die mannigfaltigen, nicht nur guten, gerüche um mich rum … eigentlich verspür ich den drang davonzulaufen, geniess das ganze aber auch irgendwie …

Nebenbei versucht man mir natürlich allerhand zeugs zu verkaufen …
tischläufer, polsterbezüge, bettzeug – alles, nur keine sleeping-bags!

Irgendwann kommt dann doch noch ein mädl mit selbigen angeschlurft, aber von seide keine spur … also kauf ich auch nix, was mich aber alle energie kostet, die ich noch aufbringen kann …

Auf dem weg zurück ersteh ich noch ein t-shirt fürs hasi … handle wieder was das zeug hält (diesmal auf unter die hälfte des anfänglichen preises) und ernte dafür bewunderung von meiner neuen freundin … ok, zum feilschen hätt ich sie nicht mitnehmen müssen … aber ohne sie wäre dieser kleine ausflug nicht so speziell geworden … =)

Als wir zurück im beisl ankommen, wo ich Stefan wieder treffen soll, bin ich fix und fertig – aber happy =) die kellnerin auch, sie bedankt sich hundertmal für die ohrringe, zeigt sie ganz stolz ihren kolleginnen und meint, sie wird sie zum Tet-fest tragen … mit einem riesen smile im gesicht … schön!!!

Die verabschiedung ist herzlich … gleich darauf meldet sich aber der altbekannte begleiter HUNGA! wieder, deshalb kehren wir zwei häuser weiter ins „bel amis“ ein und kriegen dort absolut himmlisches futter kredenzt … als Rick wieder mal an uns vorbeiläuft =) wir laden ihn auf einen shake ein und plaudern wieder ewig … sehr fein!

Da ich nirgendwo mehr so schöne schriftzeichen wie vormittags gefunden habe, kehren wir doch noch mal zurück zur versammlungshalle und kaufen sie dort … von schadenfreude ist bei der frau nix zu spüren, im gegenteil, sie bedankt sich für’s zurückkommen, wünscht uns ein langes leben =]

Ein langer, aufregender tag fordert seinen tribut … wir kehren zurück ins hotel und hängen dort ein bissal rum, kfm-en und gehen noch mal nebenan essen.

Das weibliche shopping-gen (auch östro-gen genannt) treibt uns später nochmal in die stadt, die schneider habens mir doch angetan – ich möchte zumindest mal wissen, was meine vorstellungen von einem lässigen oberteil in seide kosten würden …

Da es unzählige schneider in Hoi An gibt, alle die gleichen schaustücke ausstellen und mögliche kunden mit allerlei angeboten umschmeicheln – ich aber gehört und gelesen hab, dass man vorsichtig sein soll … man kriegt dann nicht immer das versprochene, wende ich mich an einen, der zu unsrem hotel gehört, und dessen gäste prozente gewährt …
Ich erklär, was ich haben will, such mir aus millionen verschiedenen stoffen einen aus – und will dann doch keine 50$ für eine lange bluse zahlen =)

Naja, zumindest hab ich’s probiert … ich bin ja eh mehr der t-shirt-typ =))

Tini


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Kommentare der anderen:

ricci schrieb:
13.01.2010 - 09:38 Uhr
kinder eure gschichtln und bilder GRANDIOS! bussi!!!!!!!!!!!
ricci schrieb:
13.01.2010 - 09:38 Uhr
kinder eure gschichtln und bilder GRANDIOS! bussi!!!!!!!!!!!
stephan (Homepage) schrieb:
12.01.2010 - 23:50 Uhr
schönschönschön ... kaaaatziiiis ... und da erkenn' ich auch ein paar sachen wieder ... und diese märkte ... so genial ... ganz liebe geschichte, die mit der kellnerin ... und vietnam war eins der wenigen länder, wo mir das handeln richtig spaß gemacht hat. =] und auch wenn's am 31.12. passender gewesen wäre, so reiche ich's jetzt nach: Chuc Mung Nam Moi! das werde ich wohl nie vergessen ... "chuc mung" englisch aussprechen und die vokale ein bissl verschlucken, dann klingt's ungefair so, wie's die einheimischen sagen.
Elisabeth schrieb:
12.01.2010 - 18:24 Uhr
schön langsam gehen mir die worte aus , alles was ich schreibe ist nur eine wiederholung.ich bin aber jedesmal total hin und weg.wenn ich eure berichte lese hab ich immer das gefühl ein bißchen dabei zu sein. schreiben ist halt eine kunst und die beherrscht ihr beide. überlege mir schon die ganze zeit was ich kochen soll bei eurer rückkehr. denke an was bodenständiges oder habt ihr einen besonderen wunsch ? will ja nicht gemein sein aber jetzt bin ich schon froh wenn ich euch in die arme nehmen kann. also bis bald und viele drücker