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Komm flieg mit // The trip begins here
Asia fastforward // 06.02.2009

Über stock und stein ...

Mit unterschiedlichen Fahrzeugen von Luang Nam Tha über Udomxai (Muang Xai), Pak Mong nach Nong Khiaw. Wilde ritte quer durch die urwaldige bergwelt im norden von Laos.

Morgens um halb sieben ist in diesem nest (Luang Nam Tha) nicht wirklich die hölle los. Bis auf ein, zwei radfahrer und einigen hunden sind wir allein auf den nebeligen, morgengrauen straßen. Aus diversen – meistens an kreuzungen installierten – lautsprechern dröhnt propaganda und volksbelehrung (wenigstens vermute wir das, die nachrichten werden es ja wohl kaum sein).
Ein bissi wie in Vietnam, meint Stephan. Kein wunder also, das die Laoten so früh aufstehen, bei dem lärm kann ja keiner schlafen. Allerdings, auch wenn sie wach sind, frühstück gibt’s keins vor 7 uhr.
Also zruck zum hotel, die zeit nützen und alles zusammenpacken. Voll beladen geht’s dann wieder richtung morgenkaffee. Wiedermal das standartmenü, spiegeleier für uns und die Tini schmaust ein gemüseomlett. Wenigstens ist der laotische kaffee echt lecker, ansonsten bekommt man ja meist Nescafe vorgesetzt.

Ein älteres ehepaar am nachbartisch beginnt ein gespräch mit uns. Wo wir herkommen, wo es hingeht, etc. Sie machen uns das angebot, gemeinsam mit einem tuk-tuk zum busbahnhof zu fahren.
Dieser ist recht groß für diese kleine ansiedlung, welche eigentlich nur als verkehrsknotenpunkt dient, und zu dieser frühen stunde herrscht reger betrieb. Von hier aus gehen die busse in alle himmelsrichtungen, und überall wird hektisch beladen und reiseproviant eingekauft. Unser gefährt ist diesmal wirklich ein richtiger bus, ein wenig mitgenommen und abgewetzt, aber das ist in ordnung.
Vor uns sitzen zwei junge loatische mädels und schlatzen regemäßig an die wand, somit ist auch das rätsel der exremen schmuddeligkeit im inneren gelöst.
Pünklich um 8.30 fahren wir ab, und zu unserem erstaunen ist der bus nur zu drei vierteln voll. So verlasse ich Tini und besetzte eine eigene bank, um besser bilder schießen zu können. Die strecke ist ganz schön kurvig, und nach einigen minuten gibt es vorne bei den beiden spuckerinnen einen tumult. Ich kann von hinten nicht erkennen um was es geht, sehe nur wie einige mitreisende lachen. Später erzählt mir Tini, dass eines der mädels furchtbar zu kotzen begonnen hat und das – zum glück – beim fenster raus. Und das gerade als Tini hinter ihr ans fenster gerutscht ist. Anscheinend hat die arme fast die ganze fahrt gespieben, und sie war nicht die einzige.

Die straße ist aber auch wirklich in einem erbärmlichen zustand. Voller schlaglöcher windet sie sich berge hinauf und wieder hinunter, kaum ein gerades stück dazwischen. Zudem sind die stoßdämpfer des busses total hinüber, und ich, direkt überm hinterrad sitzend, bekomme alles direkt ab. Außerdem sind die armlehnen steinhart, und ich schlage bei jedem rumpler mit den ellbogen dagegen. Und, wie murphy es so will, habe ich ausgerechnet an diesen stellen zwei mückendippl – autsch ...
Irgendwann bleibt der bus unvermittelt stehen. Als ich rausschaue, sehe ich eine art markt am straßenrand. Schmale hütten ziehen sich an der fahrbahn entlang, und die einheimischen mitfahrerInnen stürzen raus, um zu shoppen. Gerade unter meinem fenster werden eichhörnchen und ratten feilgeboten, die sich unser busfahrer gleich mal unter den nagel reißt. Sonst besteht das angebot, soviel ich mitbekomme, größtenteils aus knoblauch und jungen bambusspitzen.
Wir nutzen den aufenthalt als pinkelpause, uns die beine zu vertreten und eine zu rauchen. Nach dem halben tschick wird aber schon wieder zum aufbruch aufgerufen.

Schlußendlich kommen wir in Udomxai an, unserer zwischenstation. Dort wechseln wir das beförderungsmittel, vom großen bus wird in einen minivan umgestiegen.
Einge andere, die wir inzwischen vom sehen kennen, haben das selbe ziel, und wir kommen ins gespräch. Delphine und Thierry, ein pärchen aus frankreich, sowie Claudia und Steffi, zwei bayrische mädels, ziehen wie wir pfade abseits des touristenstromes vor.
Leider ist für die mädels kein platz mehr im minivan, aber es geht zwei stunden später ein bus, der ein anderes ziel, aber die selbe route hat. Ihnen wird versprochen, dass man sie dann dort aussteigen lässt. Wir wiederum versprechen ihnen, dass wir am busbahnof auf sie warten.

Der minivan ist total überfüllt, ich sitze mit Tini und zwei einheimischen ganz hinten. Kein platz für die knie, und so sitzen wir schräg eingequetscht für drei stunden wie die sardinen in der dose. Schon bald geht die lustige speiberei wieder los, brav in die zuvor vom fahrer verteilten plastiksackerl. Die gefüllten werden einfach beim fenster rausgeschmissen – der asian way ...
So ungemühtlich die reise auch ist, die uns umgebende landschaft ist faszinierend. Hohe, urwaldbedeckte berge erstecken sich bis zum horizont. Zwischendurch immer wieder kleine ansiedlungen, meist nur ein paar hütten.

Am busbahnhof in Pak Mong angelangt, stärken wir uns erst mal an einem Bierlao. Dann beginnt das große warten. Ständig werden uns tuk-tuks in die stadt angeboten (die busbahnhöfe liegen ja immer außerhalb, um noch ein bissi geld mit dem hintransport zu verdienen), bis sie es dann schließlich aufgeben. Die zeit vergeht und wir quatschen mit den beiden franzosen und verbringen eine recht lustige und unterhaltsame zeit. Langsam wird es dunkel, immer noch keine spur der zwei deutschen. Wir diskutieren wie lange wir noch warten sollen, und der drang noch bei tageslicht eine unterkunft zu finden kämpft gegen das schlechte gewissen ...

Schließlich, nach fast vier stunden des ausharrens geben wir auf. Die sonne ist schon untergegangen, und als wir im tuk-tuk sitzen wird es ganz finster – na sehr super. Und kalt auch. Im t-shirt und kurzen hosen fröstle ich schon sehr, zudem muss ich dringend aufs klo, und die fahrt zieht und zieht sich.

Als wir in Nong Khiaw ankommen, sind wir gleich begeistert. Trotz der finsternis können wir sehen, dass der ort von hohen bergen umgeben ist. Sterne leuchten und ein beiter fluss teilt die ansiedlung in zwei hälften. Das lässt uns schon auf morgen hoffen, möge Heike dafür sorgen, dass sich der erste eindruck bestätigt.

Bei der herbergssuche werden Delphine und Thierry schnell fündig. Aufgrund ihres knappen reisebugets (schließlich sind sie ja insgesamt neun monate unterwegs) entscheiden sie sich für ein kleines guesthaus ohne luxus für etwa 3€ pro nacht. Wir gehen weiter, verabreden uns aber zum abendessen mit ihnen. Wir landen im Sunset-Guesthouse, wo wir auch die verloren geglaubten mädels aus Bayern wieder finden. Ihr bus hatte eine reifenpanne, und der fahrer hat sie dann an einer kreuzung, etwa 500 meter von unserem warteplatz rausgelassen. Auch sie haben einge zeit gewartet, bis sie in den ort fuhren – schicksal :o)

Wir stellen unser gepäck im wirklich großen, schönen zimmer (mit eigener dusche und klo) ab und machen uns auf den weg die franzosen zum essen abzuholen. Als wir bei ihnen ankommen, erzählen sie uns, dass ihr herbergsvater für uns kochen will. So sitzen wir im kreis ums feuer und beobachten, wie die dame des hauses unser essen zubereitet.
Als das gemüse und das fleisch (theoretisch ente) fertig gegart ist, setzen wir uns in die gute stube und genießen das leckere futter. Auch Steffi und Claudia schauen noch vorbei und nach der mahlzeit gruppieren wir uns wieder um das feuer.

Als nachtisch grillt man uns noch seegras, welche tagsüber auf gerüsten in der sonne trocknen und mit knoblauch oder sesam (in unserem fall) bestreut werden.
Ich übernehme gleich die aufgabe, die flammen zu hüten (als lustenauer bin ich ja dafür prädestiniert) und wir unterhalten uns, trinken bier, entspannen und genießen die tatsache, dass wir wiedermal unheimlich glück haben, und das leben eines der schönsten ist.

Stefan

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Kommentare der anderen:

Jürgen Artner schrieb:
27.02.2009 - 15:18 Uhr

Hmmm...

Hmmm, lecker! Rotzn und Ochakatzln zum mitnehmen .... und wie schmeckens so die viecherl? *g* Wie immer schöne Bilder! Habts wieder gut gmacht! Lg, Jürgen