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Komm flieg mit // The trip begins here
The Malta Experience // 23.05.2008

Malta erFAHREN

von einem wunderschönen tag und der erstaunlichen harmonie dreier reisewütiger...

herrlich hab ich geschlafen, nicht mal das viiiele essen am vorabend konnte mir die nachtruhe verderben – ich rubble mir die augen....und tatsächlich, die 2 lebensmenschen sind noch da, schlummern gleich links und rechts von mir. Ein blick auf die terrasse: yupp, auch valetta ist unverändert schön und wir sind wirklich, wirklich hier! Hurra!
Nächstes, zu stillendes grundbedürfnis: hunger!
Stefan und ich gehen schon mal vor ( stephan duscht ja immer eeewig! ) in den frühstücksraum...total nett ist jener, über die ganze länge zum meer hin offen, leider ist am balkon kein schattenplatz mehr frei und die sonne ist schon ziemlich kräftig dabei ihre arbeit zu tun...kaffee und wurstbrot tun ihr übriges zum ambiente – und ich bin schon wieder glücklich. Das ist auch wirklich keine kunst, alles ist herrlich stimmig, im hafen schippert grad eine nachgebaute römische Galeere herum, kurz darauf schaut ein riesiges kreuzfahrtschiff vorbei, das wetter verspricht perfekt zu bleiben und ein neuer tag voller abenteuer liegt vor uns.

Die lebensmenschen tauschen plätze (stefan unter die dusche, stephan an den frühstückstisch), der „tagesplan“ wird noch mal besprochen, wir sind uns wiedermal schnell einig im einigsein ...und düsen dann auch irgendwann wirklich los, aber erst mal rausfinden aus der stadt!
Schon viel souveräner als am weg hinein zwar, aber die beschilderungen lassen wirklich zu wünschen übrig. Na ja, mir kanns wurscht sein, ich sitz hinten...beobachte stephans fahrmanöver (und bewundre seine ruhe bei der ständigen huperei wenn er mal wieder einfach so stehn bleibt um ein foto zu machen..), stefans rauferei mit dem inselplan und amüsiere mich über die witzigen nummernschilder...nicht zu vergessen natürlich, ich bin zuständig für die umgebungs-dokumentation ( unsa motto: „viva la dokumentacion!“ ) Die zeit vergeht wie im flug – wie es immer so ist wenn man’s sich in bester gesellschaft einfach gut gehen lässt – aber ich seh das sehr relaxed, malta ist ja nicht aus der welt sobald wir es verlassen, ein zurückkommen jederzeit möglich und es ist einfach schön sich mit den beiden treiben zu lassen.
Herrlich, hier herumzudüsen. Die ausserirdischen ortsnamen passen gut zu den überirdisch schlechten fahrbahnen und dem irdischen landschaftsbild links und rechts davon. Die kleinen siedlungen erinnern uns oft an bilder die wir von israel kennen, obwohl keiner von uns so recht weiss warum – und keiner je dort war. Entlang der strasse verlaufen häufig niedrige steinmauern die, so sagt der reiseführer, zum schutz vor erdrutschen von bauern errichtet wurden. Bei einem kurzen halt fällt mir auf, wie scheinbar wahllos im nichts hier die Bus-Stop-Schilder verteilt sind * schmunzel *

Wir kommen voran, aber bei weitem nicht so schnell wie wir uns das auf diesem kleinen fleckchen erde vorgestellt hatten. Die distanzen sind ja eigentlich lachhaft kurz – dachten wir...aber fehlende bzw. verwirrende beschilderung und unsre netten zwischenstops fressen doch einiges an zeit. Bei einem halt in paola versuchen wir uns zu orientieren, aber die sonne brennt uns erbarmungslos löcher ins haupt. Wir schiessen ein paar fotos, ulken ein bissi herum und fahren relativ ziellos weiter. Aber: kommt zeit, kommt schild und kommt aha-erlebnis bei dem herrn des plans...und wir landen in Marsaskala.
Eigentlich gar nicht soo spektakulär das örtchen, hat aber doch was! Nämlich einen haufen glück für die tini parat =)
wir schlendern am hafen entlang, der mit diesen entzückenden, für malta typischen, bunten fischerbooten bestückt ist. Die kameras glühen im gleichklang, der schweiss fliesst in strömen und diese wunderbare harmonie zwischen uns lässt uns im „cool waters“ stranden. Der name ist einfach zu verlockend und auch sonst macht das kleine, britische beisl einen netten eindruck auf uns, erinnert mich an eine strandbude in asien. Wir ordern kaffee und wasser, schützen unsre körper mit literweise sonnenschutzmilch aus malaysien und ich bin mal wieder high vor happiness....(und unendlich dankbar für die lebensmenschen)
so bleiben wir auch ein weilchen, schmieden pläne, rauchen, halten das gsicht in die sonne, lachen, lauschen den möwen, nippen am kaffee und genießen das gefühl am meer zu sein...

nachdem wir anschliessend noch den rest des hafens zur zufriedenheit aller durch die kamerasucher erkundet haben, füllen wir unsren schnell schwindenden vorrat an zigaretten - hier entstand auch mein neuer spitzname nikoTini (sprich: nikotünöö) – bei „tiffany’s“ auf und fahren weiter richtung süden.

Nachdem wir noch nebenbei den St. Thomas Tower geschnupft haben, umrunden wir die gleichnamige bay. Bei einem sondierungs-spaziergang fällt unser blick auf eine steinige landzunge...schaut interessant aus...und flugs sind wir auch schon dort, stellen unser tapferes kleines mietauto am ende der gerade noch befahrbaren schlaglochstrecke ab und machen uns auf den weg dorthin. Und schon wieder wähne ich mich auf dem planeten xyz....nach ein paar schritten entdecken wir ein altes, verlassenes steinhüttchen umgeben von steppe und unzähligen kaktussis, passieren ein verrostetes tor und wenige minuten später liegt uns ein absolutes kleinod zu füssen. Eine wuunderschöne bucht, kristallklares wasser...na, wenn das nicht verlockend ist!
Stephan findet auch gleich einen trampelpfad da runter und es ist einfach nur perfekt, genial, fast unpackbar lässig! Gleich bis zu den knien rein ins wasser, das ist klar...und was ist das herrlich!
Wie ich da so auf einem felsen sitz und meine füsse im wasser planschen, kommt mir gleich der gedanke wie super dieser platz zum übernachten wäre, aber ich sag erst mal nix und beobachte die übermütigen lebensmenschen beim herumtollen. Wie kinder freun wir uns über unsre tolle entdeckung, spielen mit krebsen und muscheln und fotografiern natürlich wie die blöden. So geht auch hier ziemlich viel zeit dahin (verloren wär das falsche wort, dieses erlebnis ist für alle ein gewinn, aber hallo!) und eigentlich wollen wir ja gar nicht gehen... Aber es gibt noch so vieles, das auf unsrer liste steht. Zumindest beschliessen wir, wenn wir nix bessres finden kommen wir später zurück um hier zu campieren ;o))

Auf der weiterfahrt stolpern wir gleich über die nächste überraschung: von weitem sehen wir so eine art ägyptischen tempel an einem berghang und natürlich möchten wir den näher begutachten. Wir scheitern an security-personal das uns weiterwinkt – hier wird nämlich ein film gedreht! Und wirklich, als wir uns zu fuss näher ranschleichen entpuppt sich dieses mächtige sphinxen-ding als fake und wir kriegen paparazzi-glanz in den augen. Aber keine bekannten stars am set....wurscht, is auch so richtig cool. Gelesen haben wir ja schon das auf malta viele filme gedreht wurden/werden, und jetzt haben wir sogar nen hauch davon mitgekriegt (...da wussten wir ja auch noch nicht was uns am nächsten tag erwarten wird...aber ich darf nicht vorausgreifen) Von unsrem erhöhten standort aus sehn wir auch schon unsren nächsten angepeilten hafen: Marsaxlokk. Klingt nicht nur wie das hauptquartier der klingonen, ich fühl mich auch ein wenig wie auf nem andren planeten. Ein bissi touristisch, aber doch entzückend....vor allem treffen wir hier auch wieder auf unzählige fischerboote und wir konkurrieren quasi um das beste foto derselben. Unverwechselbar sind diese boote, genannt luzzu, mit augen links und rechts vom bug welche schutz und glück versprechen sollen. In einer kleinen kneipe stärken wir die glücklichen körper mit burgern, bier und einer kurzen rast. Danach gönnen stephan und ich uns noch ein kleines eis, das dann doch gar nicht klein war: ein ganzer becher voller supersüssem vanilleeis. Da brauchts schon einen kaffee hinterher, denken wir uns...und stehn plötzlich vor einem cafe namens Mr. Fitz. Was sollma machen, da müssma rein !...auch unsre kellnerin findet die namens-gleichheit witzig, klärt uns aber auf: „fitz“ ist nur der spitzname des eigentümers. Egal, wir haben die grösste gaudi =)
Nach dem köstlichen cappuccino bemerken wir die mittlerweile immer länger werdenden schatten, beraten kurz...und sind uns wiedermal überraschend schnell einig die „pretty bay“ zu begutachten und auf ihre camping-tauglichkeit zu prüfen. Okidoki....fehlen nur noch ein paar annehmlichkeiten wie z.b. eine gaskartusche für den kocher, schliesslich wollen wir morgen früh nicht auf den heiligen kaffee verzichten, und proviant natürlich. Klingt einfach, ist es aber nicht.
Die odyseehafte suche nach diesen kleinigkeiten endet erfolgreich in Birzebbuga, stephan wird von einem händler der nur die falschen kartuschen hat an der hand geschnappt und zum nächsten krämerladen geführt, wo’s dann auch die richtigen gibt. In der zwischenzeit beseh ich mir mit stefan die pretty bay, die aber so was von überhaupt nicht schön ist. Gut, der sandstrand ist eine seltenheit für malta, ist aber umzingelt von kränen und skateboard-käfigen. Für unsre zwecke absolut untauglich weil auch viel zu dicht besiedelt rundherum. Ergo muss ein neuer plan her, und da issa auch schon: wir kehren zu „unsrer bucht“ zurück...schliesslich war’s so schön dort und ruhig und abgeschieden und windgeschützt und und und....also fahr’ma!

Szenenwechsel: wir schleppen unser gepäck und unsere einkäufe runter zur bucht * uff, lechz * und wieder krieg ich gänsehaut obwohl’s so heiss ist. Alles ist in goldnes licht getaucht, die sonne geht bald unter und wir haben das ideale schlafplatzerl gefunden. Ohne streit und hektik – und das zu dritt, das ist schon eine leistung (und es ist uns nicht mal schwer gefallen...)
Schnell suchen stephan und ich feuerholz zusammen, während der andre stefan den kiesel nach glasscherben und sonstigen verdächtigen durchsucht. Wir haben glück und finden einen grossen haufen trockenes geäst, dass offensichtlich von jemand anderem schon zusammengetragen wurde. Unter bösen blicken eines beerenpflückers der dort herumkrebst, tragen wir die beute davon.
Ab jetzt wird’s gemütlich...die schlafsäcke auspacken, feuer in gang bringen, sandwiches und bier vertilgen, in den sternenhimmel starren und nur noch geniessen. Das klappt alles ganz toll, wie nach plan quasi...bis stefan aufschreit. Die sandwiches sind unter anderem mit ganzen oliven gefüllt, und die kleinen teifln wurden nicht entkernt. So beisst der liebe stefan in der dunkelheit da rein und hat nen halben zahn in der hand, toll! Aber alles halb so wild...die ultimative probe, einen schluck kaltes bier, hält er aus...zur not kann er sich also den rest des trips davon ernähren...
Nix ist perfekt – wir haben wohl unser glückskontingent mit der entdeckung der bucht aufgebraucht – auch das feuer will nicht so recht. Na ja, das feuer schon, aber die steine drumherum nicht. Die sind nämlich sehr porös, so ähnlich wie sandstein und es dauert nicht lang bis es den ersten aufgrund der hitze zerreisst. Sellerie, wie wir gärtner sagen, davon lassen wir uns diese nacht sicher nicht verderben!
Der rest des abends ist pure freude, spass und voller liebe...ich möchte ja niemanden langweilen...wir hattens einfach fein! =)

Tini


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