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Komm flieg mit // The trip begins here
Athen sehn // 11.05.2008

am wasser und die stadt bei nacht

und wiedermal viele kilometer per pedes zurückgelegt – aber es hat sich gelohnt...

heute ist der stadtteil piräus – ein hafengebiet, das schon im altertum genutzt wurde – angesagt. Bevor wir uns auf den weg machen, werden wir wieder von unserem hausherrn niedergequatscht, der uns einige tipps mit auf den weg gibt. Das kostet uns eine halbe stunde, aber er ist wirklich nett und liebenswert und so lassen wir das ganze lächelnd über uns ergehen :o)

mit der u-bahn (linie 1, grün) düsen wir bis zur endhaltestelle. Dort erwartet uns ein riesen getümmel, Sonntag ist überall in der stadt flohmarkt. Todesmutig werfen wir uns in die menge, machen aber nach einigen metern einen rückzieher. Erstens werden dort nur sonnenbrillen, handtaschen und jeans angeboten und zweitens sind so viele leute auf engstem raum beisammen, dass uns angst und bange wird.
So folgen wir lieber einem der erhaltenen tipps und halten uns – entgegen des touristenstromes - rechterhand, weil da anscheinend ein geleise durch ein wohngebiet führt und phototechnisch sehr super sein soll. Außerdem ist da ein gräzel namens Maniatika wo sich die spartaner niedergelassen haben. Das wollen wir uns natürlich (nachdem wir 300 gesehen haben) anschaun...
Na ja, das schienending ist nicht wirklich der wahnsinn, die geleise führen durch ein industriegebiet und geben nicht viel her. Aber die spartaneransiedlung ist schon recht nett. Auf einem hügel angelegt, so dass uns spontan erinnerungen an san francisco hochkommen. Natürlich sind die gebäude wie auch im rest der stadt eher unspekakulär, aber das auf und ab hat durchaus seinen reiz.

Nachdem wir die gegend wo noch nie zuvor ein tourist gewesen ist – die menschen schauen uns auch dementsprechend befremdet an – erkundet haben, trollen wir uns wieder zurück zum hafen wo die großen kreuzfahrtschiffe und speedfähren (ur super, kata- und trimarane mit 100 metern länge) vor anker liegen. Hier machen wir auch den ersten boxenstopp und genehmigen uns ein bierli.
Dann geht’s weiter, am hafenbecken entlang, bis ein zaun uns einhalt gebietet. Ok, es gibt alternativen und so erklimmen wir erneut einen hügel zum nächsten hafen namens Pasalimani, wo die reichen und schönen ihre überdimensionalen jachten dümpeln lassen. Unglaublich was hier alles vor anker liegt. Und noch unglaublicher, dass sich ein mensch, nein viele menschen, sich solche teile leisten können. Ich glaube, dass der preis eines solchen schiffes das bruttosozialprodukt eines kleinen staates ausmacht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die preise in den cafes exorbitant sind und wir uns in eine seitenstraße zurückziehen und dort um wenige euros exzellente hühnerpitas und ein griechisches krügerl konsumieren.

Nach der umrundung des hafenbeckens gehts weiter zum dritten anlegeplatz, dazwischen machen wir aber eine rast am strand namens Votsalakia. Ein eher dürftiges platzerl, einige hundert meter lang, steinig und nicht sehr breit – aber eben strand. Ein paar hartgesottene schwimmen in den kalten fluten, ich beschränke mich darauf ohne schuhe mit hochgekempelten hosenbeinen kurz zu kneippen – aber ich war immerhin drin! Das dritte meer dieses jahr :o)

Ein kurzer fußmarsch noch, und wir kommen am Mikrolimano (ja, der ist wirklich klein) an. Eine hälfte des hafens ist von fischrestaurants umgeben (gezählte 28), die andere hälfte besteht aus hafenmauer. Da wir immer noch satt sind, besorgen wir uns was zu trinken, setzten uns ans ende dieser mauer und genießen die sonne und den tollen ausblick auf die häuser die auf der anhöhe rund ums wasser picken. Schön friedlich ist es da. Nur ab und zu fährt ein segelschiff vorbei, die möven spektakeln herum, sonst hört man fast nix. Eine wohltuende abwechslung in dieser sehr lauten stadt.

Entspannt und ein bissi beschwippst spazieren wir am „Peace & Friendship“ stadion vorbei zur u-bahn und lassen uns wieder in die stadt bringen.
Inzwischen ist es schon ein wenig spät geworden, und wir tragen uns mit dem gedanken ein platzerl fürs nachtmahl zu suchen. So begeben wir uns in den stadtteil Psiri, den die athener – nachdem die touristen ihr altes schlemmergrätzl Plaka übernommen haben – zu ihrem ausgeh- und einkehrviertel erhoben haben.
Es ist herrlich hier. Alles ein wenig verfallen, ur bunt angesprayt und viel volk unterwegs. Fotomotive noch und nöcher.

Dann biegen wir in die Agin Anargiron ein und fühlen uns gleich wohl. Die ganze straße ist mit beiseln gesäumt, links und rechts stehen gut besuchte tische und dazwischen flanieren die menschen. Wir schmeißen uns gleich an einen freien tisch – günstigerweise steht er etwas erhöht, das erleichtert das spannen – und bestellen einen kaffee. Als wir merken, dass man zum bier leckere paprikachips serviert bekommt steigen wir um und bleiben endlos lange dort picken. Schlussendlich haben wir so viele chips gefuttert, dass wir gar nicht mehr hungrig sind :o) und begeben uns in die altstadt um die akropolis noch bei nacht zu sehen.

Nach all den anstrengungen pfeifen wir auf eine weitere latscherei und nehmen die u-bahn nach hause. Das haben wir uns aber wirklich verdient.

Stefan


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